Gewalt in der Kinderkrankenpflege

Mausie

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15.11.2010
Beiträge
248
Ort
Potsdam
Beruf
Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Neonatologie
Ich hab jetzt schon an verschiedenen Stellen über Gewalt in der Krankenpflege gelesen, aber noch nie bei der Kinderkrankenpflege. Ich würde gerne ein paar Erfahrungen loswerden und sammeln.

Und zwar haben wir es ganz oft mit verschiedenen Formen der Gewalt zu tun. Meistens müssen wir die Kinder bei der Blutentnahme festhalten. Und da gibt es richtig extreme Beispiele, die kleinen entwickeln unglaubliche Kräfte, sodass wir sie teilweise zu viert und zu fünft festhalten müssen. Ich bin immer total erschrocken und ich assistiere bei den Blutentnahmen und Zugang legen dann nur, ich find das echt grausam und könnte niemals ein Kind gegen seinen Willen so fixieren, aber natürlich führt da kein Weg vorbei, weil sie sich auch nicht gut zureden lassen.

Dann hatten wir vor kurzem einen anderen Extremfall. Ein Mädchen, 11 Jahre alt, kam auf Station mit Verdacht auf Schlaganfall oder auch erster Krampfanfall. Sie hatte in der Schule hyperventiliert und wie wir später feststellten, wirft sie sich dabei immer hin und her. ls sie kam, war sie total weg. Der Notarzt hatte sich wohl nicht zu helfen gewusst und konnte sie nicht beruhigen und hat sie dann mit Dormicum und Morphium abgeschossen, wo ich persönlich ja schon keine Worte mehr hatte. Im Prinzip ist das doch auch schon eine Art Gewalt. Immer wieder ist dies auch auf Station passiert, dass sie hyperventilierte. Zuerst konnten wir sie aus den Zuständen wieder rausbringen, aber zum Schluss wurde das immer schlimmer und dann haben die Ärzte sie einfach mit Atosil und Tavor wegsediert, womit sie dann am Abend noch notfallmäßig in die Kinder- und Jugendpsychatrie verlegt wurde. Und auch das ist wieder eine Art von Gewalt, sie einfach ruhigzustellen.

Was denkt ihr so darüber? Das sind die Situationen, die ich bisher so erlebt habe, welche Erfahrungen habt ihr gemacht und wie wurde da vorgegangen? Freue mich über Antworten.

PS: Nur falls jemand wieder absolut schockiert reagieren möchte: ich finde das auch nicht richtig und habe hiermit auch Kritik daran geäußert.
 
PS: Nur falls jemand wieder absolut schockiert reagieren möchte: ich finde das auch nicht richtig und habe hiermit auch Kritik daran geäußert.
Ich habe diesbezüglich kaum Erfahrungswerte...aber mich würde sehr interessieren, ob Dir selbst eine Alternative zu solch drastischen Maßnahmen in den Sinn gekommen ist. Liebe Grüße- kann mir gut vorstellen, wie bedrückend und erschreckend solche Situationen auf Dich wirken...
 
Guten Abend Mausie!:flowerpower:

Ich bin auch gelernte Kinderkrankenschwester und außerdem noch Mutter von 2 Kindern.
Ich sehe das ein bißchen anders, als du.
Was du da beschreibst, ist doch keine Gewalt, das ist Hilfestellung. Denn wie du selber mitbekommen hast, sind Kinder und auch noch kranke Kinder wenig einsichtig und kooperativ!
Selbst bei meinen eigenen Kindern mussten wir manchmal zu dritt z.B. beim Impfen festhalten und Kinder haben wirklich Kraft.
Mit Gesprächstherapie und Argumentation kommst du bei kranken Kindern nicht weit.:gruebel:

Die Ärzte werden schon wissen, was sie für Therapiemöglichkeiten bei dem 11-jährigen Mädchen durchführen müssen. Medikation ist doch keine Form von Gewalt.

Vielleicht bist für den Bereich Kinderkrankenpflege einfach zu sensibel, wenn du alles, was an Kindern gemacht wird, als Gewalt ansiehst.:?:

Überleg dir wirklich, ob du damit umgehen kannst, oder ob es dich fertig macht.

LG opjutti:flowerpower:
 
Mhm- was mir gerade noch eingefallen ist: mein Sohn wurde im Rahmen von Zahnarztbehandlungen als Kind vorab mit Lachgas behandelt...Das hat ihn während der Behandlung sehr entspannt sein und langfristig auch seine grundsätzliche Angst nehmen lassen...wäre sowas nicht auch in solchen Situationen wie den von Dir beschriebenen praktizierbar?
 
Vielleicht kann ich da einfach mal aus eigener Erfahrung (und aus der anderen Sicht) berichten.

Als ich ca. 4 Jahre alt war, hatte ich große Probleme mit den Nieren und mir sollte bei unserem Kinderarzt Blut abgenommen werden. Wenig sogar (keine Ahnung wofür), sollte (so die Aussage) nur ein kleiner Pieks in den Finger sein.

Ich wollte das nicht und genau so wie du das beschrieben hast, habe ich mich dagegen gewehrt. Es wurde mit 3 Helfern + Mutter versucht mich festzuhalten, was meinen Widerstand eigtl nur noch größer machte und es dann tatsächlich auch aufgegeben wurde- geschrien habe ich natürlich auch was das Zeug hält :hippy:

Schaden habe ich davon nicht genommen und nachdem der "Spuk" vorbei war.. war auch alles wieder gut. Ich bezweifel, dass eine erfolgreiche Blutentnahme da irgendwas dran geändert hätte. Erinnern kann ich mich glaube nur noch daran, weil meine Mutter immer wieder davon erzählt hat und SIE das richtig mitgenommen hatte (ich fands danach! immer lustig).

Bei meinem eigenen Kind sehe ich, dass es wichtig ist erst gar nicht in so eine Reaktion zu kommen, in der sie gar nicht mehr zugänglich ist. Diese Zeit hat man nicht mmer und vorallem auch nicht im Krankenhaus. Ich fidne es wichtig da zu unterscheiden, ob diese " Gewalt" ausgeübt wird, weil es "schneller" gehen soll oder weil wirklich keine Zeit ist (Notfall).
In Erinnerung ist mir nämlich auch geblieben, dass vorher eeewig lange versucht wurde, mir gut zu zureden.. und ich selbst später dachte, na bissel blöd war ich ja doch.
 
Das mit dem Lachgas kenne ich gar nicht, aber das wär doch schon mal ne Alternative. Es ist ja auch nicht so, das die Kinder dann regelrecht Schaden davon nehmen würden. Das ist ja das Gute daran, sie sind überhaupt nicht nachtragend. Aber ich persönlich habe für mich entschieden, dass ich in solchen Situationen dann lieber die Assistenz übernehme, jedenfalls so lange diese Ausweichmöglichkeit besteht.

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass ich als Kind natürlich auch riesige Angst hatte. ich musste regelmäßig zur Blutentnahme, weil ich als Kind immer sehr grenzwertige Blutwerte im Bezug auf Diabetes hatte (mit der Pubertät hat sich das gelegt). Und natürlich hab ich auch immer geweint, aber ich wusste, dass ich nicht drumherum komme und hab also stillgehalten. Und je öfter ich da durch musste, desto neugeriger wurde ich. Solche Kinder haben wir natürlich auch, das darf man nicht vergessen.

@opjutti: Das hat doch damit überhaupt nichts zu tun. Wieso greift man eigentlich immer so wahnsinnig gerne auf das Argument zurück, dass jemand nicht geeignet für den Beruf ist?
 
Hallo Mausie!

Nicht gleich angegriffen fühlen, es ist schön, wenn man mitfühlen kann.:)

Aber ich habe während meiner Ausbildung den Schluß gezogen, dass die Kinderkrankenpflege nichts für mich ist, weil ich nicht damit umgehen konnte, wenn Kinder sterben.
Das hat mich persönlich fertig gemacht.:cry:

Wenn du dich aus bestimmten Aufgabengebieten rausnimmst, weil du es nicht aushälst und als Gewalt ansiehst.....???
Sprich doch mal mit deinen Kollegen im Team darüber, die können dir bestimmt helfen. Oder/Und deine Bedenken verstehen.:gruebel:

Ich für mich habe dann entschieden, in den OP zu gehen, weil ich da nicht so nah am Patienten bin.:nurse:

Nochmal,:) es war kein persönlicher Angriff, denn ich kenne dich ja gar nicht persönlich.

Schönes Wochenende
opjutti
 
Find das echt schwierig bei/mit Kindern.
Ich weiß noch, als ich meine ersten Tage in der Notaufnahme hatte, es war grade Eislauf-, und Schlittenfahrzeit. Wir hatten viele Kinder mit Platzwunden, Brüchen, Luxationen etc.
Dann war es "so weit" und ich hatte das erste Kind zu versorgen. Ein, ich glaube 6 jähriger Junge.
Die Exam. meinte damals zu mir, dass sie ein paar Anläufe bezgl. der Lokalen machen werden, und wenns dann beim 3. mal nicht klappt, weil das Kind sich zu sehr wehrt, wird ein Handtuch benutzt.
Okay, dachte ich mir... hatte aber nicht wirklich Ahnung von dem, was sie von mir wollte. Daher stellte ich mich zurück und meinte, dass ich erstmal zusehen möchte. Das Kind wehrte sich natürlich auch noch beim 3. Anlauf, sodass das Handtuch ins Spiel kam. Um es einmal plump auszudrücken: Der Kleine wurde ins Handtuch eingerollt, sodass er seine Arme und Beine nicht mehr bewegen konnte. Die einfache Art der Fixierung. Ihr glaubt gar nicht was das für ein Geschrei gab. Als alles fertig war wurde das Kind wieder "ausgewickelt", bekam einen Lutscher und alles war gut. Zumindest für den Jungen. Die Mama war dezent geschockt. Keine Ahnung, ob der Behandlungsart oder weil ihr Kind verarztet werden musste...

...ich weiß jedenfalls, dass ich das zu dem Zeitpunkt auch ganz grausam fand. Es auch heute nicht gut finde. Aber ich frage mich, wie man ein Kind sonst behandeln will? Ich kann mir zu sowas ganz schwer ein Urteil bilden, weil ich (leider) nicht die Erfahrung mit Kindern habe, wie es sonst geht....
Grade bei Kindern blutet (vorallem) uns Frauen schnell das Herz.
 
Was "Gewalt" und was "Fixierung" ist, ist juristisch klar defniert. Und ich finde jeder der hier Examnierten sollte das genau wissen. Daher finde ich die Diskussion hier über die Frage ob das "Gewalt", "Fixierung" oder sonst was ist, sehr unprofessionell und peinlich.

Entscheidender ist doch hier die Frage, ab wann die "Gewalt" (im juristischen Sinne, z.B. PVK legen) und "Fixierung" angemessen und wann sie nicht mehr angemessen ist.

Hier kommt das Team ins Spiel. Denn eine solche Frage sollte niemand alleine beantworten müssen. Es ist immer situationsbezogen im Team zu entscheiden und die Verantwortung zu tragen.

Es kommt oft vor, dass ich Schüler aus solchen Situationen rausnehme (nur noch beobachten lasse), damit sie nicht in diese Verantwortungsposition kommen, die sie noch gar nicht haben können.
 
Was "Gewalt" und was "Fixierung" ist, ist juristisch klar defniert. Und ich finde jeder der hier Examnierten sollte das genau wissen. Daher finde ich die Diskussion hier über die Frage ob das "Gewalt", "Fixierung" oder sonst was ist, sehr unprofessionell und peinlich.

Bitte?! Ob es nun definiert ist oder nicht... Definitionen, Niederschriften [...] heben also das Denken auf? Setzen Emotionen außer kraft? Na dankeschön.
Und auch, wenn ich einmal examiniert sein werde, hoffe ich, dass ich mir über die eine odere andere Handlung meiner Kollegen und natürlich auch meiner eigenen so meine Gedanken machen werde.
Und, wenn ich jemanden zum Austausch dieser Gedanken suche, dann vllt im internet und dann vllt in einem forum. In der Hoffnung dort auf Leute zu treffen, mit denen ich diskutieren kann. Und, dass dann all das nicht als "peinlich" deklariert wird.
Um es einmal abzuheben. Ich denke niemand wollte hier über die juristischen Grundlagen einer Fixierung debattieren, sondern schließlich und endlich über Erfahrungen im Umgang mit Kindern im KH, auch bei Fixierungen...

... sachlich, fundiert und belegt sind Facharbeiten, Standards etc. aber nicht die eigene Meinung und Emetionen....

LG eine kopfschüttelnde HoneyBloom..
 
Ich kann diese Skrupel voll und ganz nachvollziehen,die einige von euch haben...
Habe so eine ähnliche Situation heute mit meiner eigenen Maus,3 J. alt,erlebt. Sie hat sich ihren Daumen am Herd verbrannt und es schmerzt natürlich höllisch,gerade an Fingerspitzen...sie hat also geschrien und sich den Daumen eisern festgehalten und all mein gutes Zureden,naja nachher auch schimpfen,hat sie nicht davon abgehalten; ich wollte den Finger kühlen und mir das genaue Ausmass der Verbrennung ansehen, um dann eventuell weitere Schritte einzuleiten und kam nicht an den Finger... also habe ich sie auch "kurzerhand geschnappt" die verletzte Hand festgehalten, und mit dem brüllenden Rest Kind unter meinem Arm, unter den kühlen Wasserstrahl gehalten. Naja,meine "Grobheit" veranlasste sie erstmal dazu noch mehr zu schreien und zu toben,aber schlussendlich war sie ruhig als der Schmerz dann nachliess.
Ich habe für mich gemerkt,daß sich Kinder erst mal auf ihren Schmerz fixieren und irgendwie gar nicht realisieren oder verstehen können in dem Moment,daß man ihnen den Schmerz nehmen möchte. Jetzt bin ich aber ihre Mutter und Bezugsperson und wenn ich mir vorstelle,das versuchen dann auch noch Fremde in einer für sie unheimlichen KH-Atmosphäre,dann mag ich mir ihre Angst und Not in einer derartigen Situation gar nicht ausmalen...und die dementsprechende Reaktion.
Naja,es ist ein bischen lang geworden jetzt wollte damit ausdrücken, daß es manchmal nicht anders geht,als derart konsequent und vielleicht auch grenzwertig zu handeln.
 
... sachlich, fundiert und belegt sind Facharbeiten, Standards etc. aber nicht die eigene Meinung und Emetionen....

Exakt!
Und genau diese Unterscheidung war in diesem Thread nicht wirklich ersichtlich.
 
Was "Gewalt" und was "Fixierung" ist, ist juristisch klar defniert. Und ich finde jeder der hier Examnierten sollte das genau wissen. Daher finde ich die Diskussion hier über die Frage ob das "Gewalt", "Fixierung" oder sonst was ist, sehr unprofessionell und peinlich.

Hallo,

ich weiß nicht, ob die Definitionen der Gewalt und Fixierung wirklich klar definiert sind, was das Alter der Patienten angeht.
Ich erlebe in gemischen Kranken-/Kinderkrankenpflegesklassen immer wieder die Diskussion um die Bettgitter. Diese müssen bei erwachsenen Patienten angeordnet werden (=> Freiheitsberaubung), bei Kindern sind sie dagegen ganz normal.
Da gibt es noch mehrere Beispiele...

Ein gut aufgeklärtes Kind, was noch keine traumatischen Erlebnisse mit Krankenhäusern oder Ärzten hatte ist in der Regel immer kooperativer. Hier ist man natürlich auch auf die Mithilfe und das Vertrauen der Familien angewiesen.
In der Regel ist es empfehlenswerter sich im Vorfeld ein wenig mehr Zeit für eine angemessene Aufklärung und Angstreduktion zu nehmen, als dann mit Kraft und "Gewalt" zu arbeiten.

LG,
Meggy
 
Mein jüngster Sohn hat sich mit ca. 4 Jahren den Arm gebrochen und musste das eine OP erforderlich war, stationär bleiben. Es war ein komplizierter Bruch.

Da für mich eine Pflegeausbildung noch nicht mal gedanklich in Reichweite lag habe ich vieles nicht verstanden.

Bei den Untersuchungen wollte die Pflegekraft ihm das Unterhemd ausziehen. Ich habe es zerschneiden lassen.
Dann das setzen der Infusionsnadel
Ích weiß nicht mehr wie viele Leute erforderlich waren aber es waren eine ganze menge an Leute da. Fragt mich aber bitte nicht nach Fachbereichen, damals hatte ich noch keine Ahnung
Bei der Narkose durfte ich noch dabei sein. Lustig haben die PK versucht mich Lachgas in einem Handschuh, eine leichte Beruhigung herbeizuführen. Es klappte erst als ein Riese von Arzt den Raum betrat. Meinem Sohn hat es die Sprache verschlagen und er war ruhig.

Nach der OP wurde mein Sohn in ein Gitterbett gelegt. Das Gitter in den Raum hinein war hochgezogen, die Bettseite ohne Gitter an der Wand fixiert.
Ich durfte nicht über Nacht bleiben, das war damals noch nicht üblich.
Was macht mein Sohn ca. 4 Stunden nachdem er wieder im Bettchen war: er schiebt nachts das Bett von der Wand weg, reisst sich die Infusionsnadel raus und will nach Hause gehen. Er hat so geschuftet das er das Bett von der Wand wegbekommen hat, es war unglaublich. Er wurde an der Rezeption wieder aufgegriffen.

Danach wurde das Gitter an beiden Seiten hochgemacht und mein Sohn auch noch an den Armen fixiert. Das hat er heute, mit 25 Jahren, noch nicht vergessen.

silverlady
 
Hallo,

für mich persönlich stellt sich bei diesem Thema immer die Frage, wie ich das sehe, was ich da tue, und wie ich dem Kind und seinen Eltern vermittele, was getan wird.
Manche Dinge "müssen einfach sein", na klar, aber ich kann das Kind und seine Eltern trotzdem respektvoll behandeln, auch wenn manche Sachen vielleicht gegen seinen Willen durchgesetzt werden müssen. Und ich kann mich darum bemühen, die Situation dementsprechend zu gestalten und immer wieder darauf zu überprüfen, ob Dinge wirklich, wirklich notwendig sind - das ist für mich ein wesentlicher Teil meiner Aufgabe als Kinderkrankenschwester, denn ich persönlich sehe mich selbst auch zu einem großen Anteil als "Anwältin der Kinder".

Letztendlich kann ich trotzdem nicht verhindern, dass das Kind vielleicht nachhaltig negativ/traumatisch beeinflusst wird. Und doch ist meine Aufgabe, ihm zu helfen, diese Erfahrung einordnen zu können,

Herzliche Grüße
 
Man kann aber Kinder teilweise so gut auf eine Intervention vorbereiten, dass es sogar mithilft und interessiert ist (z.B. Blutentnahmen)! Oftmals braucht man auch viel Fantasie:) Wir versuchen zB. das Belohnungssystem anzuwenden, EMLA zu kleben etc. Habe damit echt gute Erfahrungen gemacht. Aber es gibt auch Situationen wo alles nichts hilft und das Kind leider festgehalten werden muss.
 
ich möchte auch kurz was dazu sagen. undzwar bin ich (noch) keine kinderkrankenschwester und kann da zum rechtlichen hintergrund wenig sagen, aber als mutter kann ich sagn dass man da 2 dinge unterscheiden muss:

gewalt in naheliegenden sinne, sprich kinder als strafe schlagen zB wenn sie nicht hören usw - das ist ein absolutes no go egal ob als eltern oder betreuer oder sonst wer. das ist nicht nur erniedrigend sondern auchillegal.

den anderen punkt den man unbedingt unterscheiden muss ist gewalt in notsituationen.
zB wenn man kind grade vor ein auto springen will dann pack ich sie natürlich sofort fest am arm und zieh sie da weg! es geht um ihr leben. da ist mir in em sinne egal, dass ich sie ziemlich fest anpacke.
ich denke solche fälle sind das in den kliniken meistens auch. wenn ein kind einen anfall hat und zB keine luft mehr bekommt oder dringend ein medikament braucht, dann ist das so ein notfall und da muss man eben auch mal fester zupacken, DEM KIND ZU SEINEM BESTEN.
allerdings gibt es finde ich da auch grenzen! wenns es nur um ein kontroll-blutabnehmen oder so geht würde ich nicht sofort mit 5 personen kämpfen das kind seinem schicksal fügen sondern vielleicht erstmal bisschen rumprobieren - das A und O finde ich immer ist Ablenkung. Also vlt kann die Mutter dem Kind dabei was tolles zeigen, was es sonst nicht haben darf, oder man gibt was spannendes in die hand zum gucken (stethoskop oder sowas). oder bei größeren kann man vlt auch genau erklären wieso es wichtig ist und was man im blut alles tolles sehen kann usw..also ihr wisst was ich meine. klar ist das für kinder auch immer eine ungewohnte nervöse situation, aber ich denke dafür sollten Kinderkrankenschwestern eben auch ein gefühl und rücksicht haben.
also immer nach dringlichkeit entscheiden und im notfall gelten immer andre regeln :/
 

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