Gewalt in der häuslichen Pflege

Catharina

Junior-Mitglied
Registriert
24.10.2006
Beiträge
53
Ort
Berlin
Beruf
Kinderarzthelferin, Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Paulinenkrankenhaus 14055 Berlin
Funktion
Kardiochirurgie Schwerpunkt: WHS,Isolierstation
Hallo ihr lieben,
habe mal eine Frage:
Meine Mutter arbeitet bei einer Diakoniestation in Berlin.
Sie fährt tgl. ihre Patienten ab und betreut und pflegt sie zuhause.
Nun hat sie eine neue Patientin dazubekommen, wo man ihr schon vorher
"viel Spaß mit der gewünscht hat"!
Frau... ist eine 96- jährige alte Frau, dement, trinkt nur noch sehr wenig und isst fasst nichts mehr und wird sonst von ihrer Tochter versorgt.
Der Hausarzt empiehlt eine Einweisung Frau... ins Krankenhaus, das lehnt die Tochter aber generell ab.
Nun zu dem Problem:
Frau... bekommt fasst nichts mehr mit, wehrt sich heftigst gegen pfkegerische Maßnahmen, genauso gegen Nahrung und Flüssigkeit.
Und das so heftig, das Frau... dabei auch handgreiflich wird, sprich also, sie kratzt,beißt und spuckt..
meine Mom hat schon blutig gekratzte Unterarme.
Muss man sich so etwas gefalen lassen?
Ist das nicht eigentlich Körperverletzung?
da Frau... aber dement ist, meint sie, dass das dann nicht darunter zählt.
Wie viel kann/muss man sich gefalen lassen?
Was kann man tun?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank im voraus und schönes WE.
Catharina
 
Naja ich weiss nicht genau wie das mit Demenz ist.Aber ist es nicht so dass dann igrendjemand der Betreuer von der frau ist ,wenn sie nicht mehr selbst entscheiden kann.Das ist ja wahrscheinlich ihre Tochter.
Die könnte sie dann zb einweisen lassen,in die Gerontopsychatrie,wenn die Frau andere und sich gefährdet.

Aber wenn die nichts macht muss vielleicht von höherer Stelle geprüft werden in wie weit die Frau "gefährlich" für sich und andere ist.

und wie man mir in der Schule immer wieder sagt : "Jeder Eingriff in die Unversehrheit des Körpers ist eine Körperverletzung"
 
Hallo Catharina,

was du da ansprichst ist auch eine Gewissensfrage. Ehrlich gesagt, wenn jemand sich blutig kratzen lässt von einer Patientin, dann frage ich mich nach dem fachlichen Umgang mit solchen Patienten.

Das diese alte Frau Angst haben könnte ist mir klar. Was macht jemand der dement ist und Angst hat? Er wehrt sich. Was wäre in dem Falle fachlich zu tun?
Spreche jetzt nicht von Einweisung für ein Altenheim, da sind mir hier noch keine Argumente für genannt worden. Denn anscheinend kommt sie sonst ja klar, ohne das jemand ständig vor Ort ist, oder?

Körperverletzung? Was muss diese alte Frau denken, was man mit ihr macht?

Mir fehlen hier Informationen.

Gruß Brady
 
... wie Brady schon sagt, wer weiß, was die Frau denkt, was mit ihr gemacht wird.
Nicht nur dass sie gegen ihren Willen angefasst, gewaschen, angezogen ... wird, es versucht auch noch jemand für sie Fremder, ihr etwas in den Mund zu schieben, was sie runterschlucken soll.

Da ich die Patientin nicht kenne, wohl aber Patienten mit Demenz, kann ich mir die Situation nur vorstellen.
Allerdings wird in der Pflegeschule dieses Thema bestimmt eingehend besprochen und man muß darauf gefasst sein, in seinem Berufsleben damit konfrontiert zu werden.

Es gibt verschiedene Lehren, wie man mit Demenz umgeht. Eine ist z.Bsp. die Pflege nach Böhm ( sogenannte Erreichbarkeitsstufen der Erkrankten), die in Österreich praktiziert wird.
Weiß das auch nur, weil meine Freundin eine Weiterbildung in dieser Richtung gemacht hat und mir davon erzählt hat.

Sag Deiner Mutter, sie soll es doch nicht persönlich nehmen. Vielleicht geht sie die Situation ein wenig "entspannter" an.
Nur sedieren würde ich die arme Frau nicht lassen, wenn es sich umgehen läßt.

Schwester Sonja
 
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