Geruchsminderung bei Dekubitus

sun-seeker

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Hallo,

hat von euch vielleicht noch jemand eine gute Idee? Wir haben bei uns auf Station eine Pat. mit einem sehr sehr übel richenden Dekubitus. Wir haben bis jetzt Silberalginat verwendet unter anderem gegen den Geruch, doch leider brachte dies nichts.

Hat von euch noch jemand eine Idee? Was macht ihr in euren Häusern??
 
Wunde mit Metronidazol spülen, macht die Bakterien kaputt. Erkundigt Euch aber, wie sich das auf die Wundheilung auswirkt. Wir benutzen es oft bei ulzerierenden Tumoren, da ist eine Heilung unrealistisch.

Aktivkohle-Verbände (gibt's auch in Kombination mit Silber).

Chlorophyll-Tinktur soll auch helfen, haben wir aber noch nicht ausprobiert.

Ansonsten helfen Geruchsbinder in der Umgebung: aufgeschnittene Zitronen, ein Teller mit Backpulver, eine Schale mit trockenem Kaffeesatz.
 
Hallo,

ich würde von den Vorschlägen von Claudia zum Thema spülen Abstand halten, sie sind in der Wundspülung nicht zugelassen.

Die anderen Vorschläge unterstütze ich völlig. Erster Schritt Abstrich machen und gezielt gegen den vorhandenen Keim vorgehen. Und bis dahin mit Aktivkohleverbänden gegen den Geruch vorgehen. Aktivkohle wirkt gegen den Geruch, Silber wirkt gegen die Infektion und somit nur indirekt gegen den Geruch.

Viele Grüße
Lotta123
 
*kopfschüttel* Wir wissen nichts über die Wunde, als dass sie riecht und mit Silberalginat versorgt wird. Und diese Infos reichen aus, um Therapietipps zu geben? Muss mich doch sehr wundern.

Würde ja gleichkommen: Knoten in der Brust wird festgestellt und geht nicht weg- Therapie Ablatio- weil, war bei der Nachbarin auch so. Diagnostik kann sich erspart werden, weil was bei der Nachbarin geholfen hat ist schließlich die Therapievariante überhaupt.

Vielleicht kan man ja eine ordentliche Wundbeschreibung nachsetzen inklusive einer Angabe von Grunderkrankung und AZ sowie EZ. Dann wirds vielleicht pat.-orientierte Therapie-Ideen (denn mehr ist nicht möglich) geben.

Elisabeth
 
Tja, ich sollte solche Fragen nicht im Nachtdienst beantworten, sonst hätte ich den Abstrich und das Antibiogramm zuerst genannt :).
 
Tja, ich sollte solche Fragen nicht im Nachtdienst beantworten, sonst hätte ich den Abstrich und das Antibiogramm zuerst genannt :).
Aber Du hast Euer Indikationsgebiet dazugenannt: exulzerierende TU ohne Heilungsaussicht ...für mich zumindest war das klar ersichtlich. In dem Fall hat auch ein Wundabstrich ja nicht unbedingt therapeutische Konsequenzen :)

Aber Elisabeth hat schon recht... bevor einer jetzt auf die Idee kommt, z.B. einen Dekubitus großzügig mit Clont zu spülen ....

Und überhaupt: vorsicht bitte mit den meisten Silber-Aktivkohle-Auflagen: diese sind nur bedingt zum Tamponieren geeignet und sind ungeeignet für freiliegende Knochen/Sehnen (was bei einem Dekubitus gewisser Ausmaße/Stadium usw. ja nicht so selten vorkommt und meiner Erfahrung nach nur zu gern übersehen wird *hüstel*).
 
@Lotta123,

Metronidazol ist z.B. in der Palliativversorgung durchaus üblich.
Wenn Du es so willst: Ringer und NaCl sind zur Wundspülung ebenfalls nicht zugelassen.
Das nennt man Off-Label-use.

ich kann mich Elisabeth nur anschließen und raten, dass erst Mal eine ausführliche Diagnostik angebracht ist, bevor man Kosmetiktipps gibt
(welcher Lidschatten bei geröteten Augen oder welche Wundauflage bei einer stinkenden Wunde?)

LG
Trisha
 
Beschreib doch mal den Dekubitus? Welcher Grad?Wie groß?Wo?

Zum Thema spülen bzw desinfektion benutzen wir bei uns octinisept... Also ein Dekubitus ist ja nicht gleich ein Dekubitus,daher kann man doch garnicht sagen was ihr machen würdet und was nicht,dazu bräuchte man doch nähere beschreibungen,oder?Aber wenn es schon riecht,dann wird es wahrscheinlich ein höheres stadium sein,oder?:)
 
gespült bzw gereinigt wird oft mit Octenisept oder Lavasept aber denke auch wenn es schon riecht wird es schon ein höheres Stadium sein oder Pseudomonas Befall da find ich Acticot gut...
 
abt ihr bei euch im Krankenhaus einen Wundbeauftragten, ein Wundmanagement bzw ein Wundzentrum?
 
Ich bitte alle hier Mitschreibenden, sich von konkreten Produktempfehlungen zu distanzieren!

Viele Wundauflagen und Spüllösungen und auch Antiseptika bringen Komplikationen und Kontraindikationen mit sich, die es im Einzelfall abzuwägen gilt - es kann daher nicht angehen, dass hier konkrete Therapievorschläge aus der Ferne gemacht werden!

Ihr kennt die Wunde nicht, den Pat. nicht, und schon gar nicht die Begleitumstände.
Außerdem muss ein übelriechender Dekubitus nicht automatisch ein höhere Graduierung haben.
Geruch entsteht durch eine lokale Wundinfektion, nicht durch das Wundausmaß!

Es ist wichtig, dass sich eine Fachkraft für Wundversorgung den Pat. mit der Wunde vor Ort anschaut. Nur dieser kann gemeinsam mit einem Arzt entscheiden, wie die Wunde und der Pat. begleittherapeutisch versorgt werden kann und soll!

LG
Trisha
 
*kopfschüttel* Wir wissen nichts über die Wunde, als dass sie riecht und mit Silberalginat versorgt wird. Und diese Infos reichen aus, um Therapietipps zu geben? Muss mich doch sehr wundern.

Würde ja gleichkommen: Knoten in der Brust wird festgestellt und geht nicht weg- Therapie Ablatio- weil, war bei der Nachbarin auch so. Diagnostik kann sich erspart werden, weil was bei der Nachbarin geholfen hat ist schließlich die Therapievariante überhaupt.

Vielleicht kan man ja eine ordentliche Wundbeschreibung nachsetzen inklusive einer Angabe von Grunderkrankung und AZ sowie EZ. Dann wirds vielleicht pat.-orientierte Therapie-Ideen (denn mehr ist nicht möglich) geben.

Elisabeth

Du Hast Recht, die Angaben waren etwas "wenig" Mir ging es auch mehr um eine allgemeine Antwort, was man noch alles bei "übel" richenden Wunden tun kann.
Auf den Dekubitus kam ich nur, weil das der Auslöser für meine Frage war. Das Problem wurde jetzt allerdings chirugisch gelöst (bzw. versucht).

Danke für eure Antworten.
 
Bei uns im Pflegesienst haben wir gute Erfahrungen mit dieser Versorgung bei stinkenden infizierten Dekubiti gemacht:

Wundspülung mit Lavasept die ersten drei Wochen (länger darf das nicht angwendet werden) danach wird es durch Lavasorb ersetzt. <-- leider müssen das die Patienten selber bezahlen weil es nicht verordnungsfähig ist. Dann kommt Hydrosorbgel auf die Wunde und darüber Actisorb silver.
Hat bei uns noch immer funktioniert. Manche Patienten vertragen kein Hydrosorbgel, dann kann man es mit Iruxolsalbe versuchen - auch damit haben wir gute Erfahrungen gemacht.
 
Ich bitte alle hier Mitschreibenden, sich von konkreten Produktempfehlungen zu distanzieren!

Viele Wundauflagen und Spüllösungen und auch Antiseptika bringen Komplikationen und Kontraindikationen mit sich, die es im Einzelfall abzuwägen gilt - es kann daher nicht angehen, dass hier konkrete Therapievorschläge aus der Ferne gemacht werden!

Ihr kennt die Wunde nicht, den Pat. nicht, und schon gar nicht die Begleitumstände.
Außerdem muss ein übelriechender Dekubitus nicht automatisch ein höhere Graduierung haben.
Geruch entsteht durch eine lokale Wundinfektion, nicht durch das Wundausmaß!

Es ist wichtig, dass sich eine Fachkraft für Wundversorgung den Pat. mit der Wunde vor Ort anschaut. Nur dieser kann gemeinsam mit einem Arzt entscheiden, wie die Wunde und der Pat. begleittherapeutisch versorgt werden kann und soll!

LG
Trisha
... nochmal zum Unterstreichen *seufz*
 
als "verwöhnte" Kollegin eines Klinikums der Max Versorgung würde auch ich von allen Empfehlungen absehen und ein Wundmanagemant hizuziehen...
Abstrich ist nat korrekt.
Was empfehlen denn die Ärzte ??
 

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