Suche Informationen zu Fehlerquellen/Risiken bzgl. Dekubitus

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22.05.2016
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Akt. Einsatzbereich
Medical Design - Studium
Funktion
Medical Design Studentin
Liebe Forumsmitglieder,

ich möchte mich im ersten Absatz kurz vorstellen: Ich heiße Olga, und bin Studentin des Medical Design an der Muthesius Hochschule zu Kiel. Dort beschäftigen wir uns mit Medizin- und Gesundheitsthemen und betrachten diese dabei aus Designer-Augen. Was nach oberflächlichem Schönmachen von Tablettenverpackungen klingen mag, ist tatsächlich viel mehr. Jedes Produkt, ob eine OP-Lampe, ein Dialysegerät oder aber ein Krankenhausbett mitsamt aller Funktionen muss auch entwickelt, benutzbar, verständlich und ergonomisch gestaltet werden - das ist, woran Medical Designer arbeiten.

In meinem Semesterprojekt beschäftige ich mich mit Dekubitus, seiner Entstehung, Behandlung und Prävention. Vor allem interessieren mich die Prozesse, die erst zur Entstehung eines Dekubitalgeschwürs führen - sowohl die physiologischen Vorgänge, als auch was im gesamten System geschieht. Wo vielleicht Fehlerquellen bestehen können, sei es, dass (und weshalb) Dekubiti bei bestimmten Patienten wieder- und wiederkehren, oder sei es, dass Behandlungs- oder Lagerungsmaßnahmen z.B. aus Zeitmangel nicht in der benötigten Regelmäßigkeit stattfinden.

Ich würde mich sehr über eine angeregte Diskussion und interessante (vielleicht auch einzigartige) Erlebnis- und Fallberichte, aber auch eure Erzählungen zu alltäglichen Hürden, Schwierigkeiten und Problemen freuen. Gerne könnt ihr mir auch persönliche Nachrichten zukommen lassen, sollte das leichter fallen.


Hier ein paar konkretere Fragen, um den Einstieg in die Diskussion zu erleichtern, oder das Thema auch etwas abzustecken:

1. Prävention: welche Möglichkeiten zur Früherkennung und Dokumentation eines entstehenden Dekubitus stehen euch zur Verfügung? Habt ihr z.B. technische Hilfsmittel, Formulare, oder nur die eigenen Augen? Wie zufrieden seid ihr damit? Wo stößt man bei der Beurteilung einer (entstehenden) Wunde an seine Grenzen?

2. Wo liegen eurer Meinung nach Fehlerquellen im Umgang mit dem Patienten oder anderen Fachkräften, im Krankenhaus, Pflegeheim, zuhause? Wie gut verstehen Patienten oder ihre Betreuer Anweisungen zur Verhaltens- oder Pflegemitteländerung? Wie wird so etwas überhaupt kommuniziert und wer ist verantwortlich dafür? Wie beurteilt ihr die Kommunikation zwischen allen Beteiligten?

3. Wären wiederkehrende/rezidierende Patienten vermeidbar? Unter welchen Umständen? Wo hakt es?



Ich bedanke mich bereits an dieser Stelle für euer Interesse und die hoffentlich rege Beteiligung! Viele Grüße

Olga


PS:
Mir geht es unter keinen Umständen darum, "Schuldige" oder "Sündenböcke" zu finden (denn an solche glaube ich nicht - nur an Fehler im System oder fehlerhafte Produkte), sondern einzig um die Frage, wie und womit ich als angehende Designerin in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und unter Konsultation von Fachleuten und Betroffenen zu einer Besserung des Ist-Zustands beitragen kann. Denn sowohl Patienten als auch Pflegende und Ärzte verdienen, in ihrer jeweiligen Rolle unterstützt zu werden.

Im Rahmen eines früheren Projektes, wo es um die Zahnhygiene bei Menschen mit motorischer Einschränkung der Arme/Hände ging, führte ich vor einiger Zeit bereits einmal eine solche Befragung in Foren durch und stieß dabei auf hervorragende Resonanz und konnte so sehr hilfreiche Einsichten gewinnen, die mir ohne die Anonymität des Netzes und die damit einhergehende größere Offenheit der Beteiligten gefehlt hätten.


Das erwähnte Projekt kann ich leider nicht zeigen, aber um euch meine Arbeit vorzustellen, hier ein Link zu meinem Projekt "sonodent" an der Muthesius Hochschule: Bildgebung und Bild-Interaktion : Medical Design (untere Bilder)
 

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