Fachkräftemangel im OP - Bei euch auch?

OPschwesterlein

Stammgast
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26.02.2007
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222
Beruf
Krankenschwester, Fwb OP-Pflege
Akt. Einsatzbereich
Zentral-OP Maximalversorgung
Ich wollte mal nachfragen, wie es denn bei euch aussieht mit dem Personal?

Also es geht darum, dass in dem großen Zentral-OP wo ich arbeite, wir mittlerweile Probleme haben, ausreichend Personal zu finden (sogar Kollegen ohne OP-Erfahrung, von Kollegen mit Erfahrung ganz zu schweigen...)! Wir haben eine hohe Fluktuation (viele junge Kolleginnen=Schwangerschaften und rentennahe Kollegen/innen, das "mittlere Alter" also die "Basis" ist kaum vorhanden). Zu dem Fachkräftemangel kommt noch ein hoher Krankenstand dazu. Und alteingesessene, erfahrene Kollegen suchen sich in kleineren Häuseren eine andere Stelle. Viele sind frustriert, da man kaum noch ein verlässlichen Dienstplan hat und ständig einspringen muss. Vor Kurzem gab es eine Mitarbeiterumfrage, heraus kam, das wir unzufrieden sind :knockin:....
Nun hat sich der Vorstand dessen angenommen und betreibt Ursachenforschung, da die gemerkt haben, dass durch die Personalausfälle Säle geschlossen werden müssen und das ist teuer..., sonst würde die das sicher nicht interessieren!
Namen dürfen nicht genannt werden, aber jeder von uns weiß, wer Fehler begangen hat.

Anfang Okt. hatten wir ca. 14 neue Kollegen zum Neueinarbeiten bekommen. 2 sind mit Berufserfahrung, alle anderen frisch vom Examen oder Station und haben teilweise einen OP noch nie von innen gesehen. Wir nehmen unsere letzte Geduld zusammen, in der Hoffnung das diese 14 Neuen auch bleiben und nicht auch das Weite suchen.

Wie ist das bei euch mit dem Fachkräftemangel? Ist er bei euch auch schon angekommen? Welche Probleme habt ihr damit?
 
also ich hab in meiner zeit als OP-Zivi nur gemerkt, dass viele frische OP-schwestern / OTAs nicht mit dem rauhen klima und dem stress umgehen konnten und einfach abgebrochen haben, oder einfach eine andere klinik als arbeitgeber ausgesucht haben.

am ende sitzen dann die alt-eingesessenen leute im OP und ****en tierisch ab. wie oft hab ich da gehört, dass die schon lange kein bock mehr auf den job haben! ganz ehrlich, wenn man neue vergrault mit seiner miesen laune, brauchen se sich ne wundern!
 
Hi,

in der Klinik in der ich arbeite, sieht es ähnlich aus. Wenn man denkt, dass man gerade so über die Woche kommt, stürzen die Krankmeldungen ins Haus. Wenn der Betrieb aufrecht herhalten werden kann dann nur mit Azubis ( OTA ) oder Aushilfen aus anderen Abteilungen. Das bedeutet dann für einen fast alleiniges Vorbereiten, während der OP der Aushilfe das meiste zu erklären und um die Nachbereitung muss man sich dann auch kümmern.
Das aus dieser enormen Belastung dann Krankmeldungen resultieren wem wunderts.
Opppppppppppppps :fidee:vielleicht sollte diese Erkenntnis den Bereichsleitungen/ Vorständen ect. mitgeteilt werden?

Und wenn ihr keine Fachkräfte bekommt, wo gehen die alle hin? Die Kündigungswelle ist bei uns nicht am abflauen.

In der Hoffnung auf Besserung Sabin
 
Hallo OpSchwesterlein!
Kopf hoch, du bist nicht alleine. Bei uns es ist auch so. Wir kriegen einfach keine Leute! Und wenn überhaupt, dann nur Springer. Es ist bei uns oft vorgekommen das Säle gestartet wurden wo eine Schwester (sprich Instrumentierende) und ein Schüler da waren. Ich weiss es nicht ob das überhaupt zulässig ist. Ich glaube nicht, aber der Rubel muss rollen. Wir suchen händeringend nach Personal, aber es kommt keiner. Vielleicht liegt dass auch an die Bezahlung. Viele sind weg gegangen weil woanders besser bezahlt wurde. Und wen wundert wenn das Stammpersonal umfällt? Ich habe hunderte von Überstunden und kein Aussicht an freie Tage.
 
kann man daraus nun entnehmen, dass der beruf sicher ist für neue leute ?

( insofern die durchhalten! )

ihr habt da ja mehr plan!
 
klar ist der sicher, der beruf. wenn auch die verdienstspanne und die tarife immer unterschiedlicher werden.
bei uns auf dem lande ist die fluktuation nicht so hoch, aber die kollegen werden immer älter. unser haus ist zwar seit jahren scon vor dem aussterben bedroht, aber im op werden wir (noch) ganz gut bezahlt, wenn auch nicht so wie ehemals.
 
naja, die klinik kann man bei extremer unterbezahlung ja immer wechseln.

nur sieht man ja was passiert wenn die leute unzufrieden sind ...
dann wird gestreikt und ein höherer lohn erzwungen.

hat man ja inner gesundheitsbranche ja nun schon oft genug gesehen.

hoffentlich gibts bald mal eine anerkennung für den ota. zeit wirds ...

es gibts zwar eine möglichkeit die staatliche anerkennung zu bekommen, aber die abschlussprüfung 2 mal zu machen usw. ist doch fies :D
 
großes danke für den link, auch wenn die ergebnisse ein schockierend für einen neuen azubi sind :eek1:
 
mmmh...

unterbesetzt...Nööö... bei uns nicht...

bei UNS zählt:

QUANTITÄT statt QUALITÄT...

Wir haben ganz ganz viele Mitarbeiter aber wenige die tatsächlich Instrumentieren können...

...und das wird sich auch nicht so bald ändern... weil wir viele viele Kollegen haben die der Meinung sind: "unersetzbar" zu sein... und ihr Wissen und Können nicht weiter vermitteln können und wollen...

mmmh... aber unterbesetzt sind wir nicht...nö


PS: :verwirrt:
 
Die Situation an unseren Standorten kann zusammenfassend einfach mit zwei Worten beschrieben werden: dauerkrank und überfordert!
Das geht jetzt so ungefähr ins zweite Jahr und Besserung ist nicht in Sicht. Stellen die ausgeschrieben wurden, werden selten zeitnah besetzt. Das verschärft die Situation der Kollegen zusätzlich.

Matras
 
bei uns ist es so, dass bei uns Arzthelferinnen eingestellt wurden. Bei wem arbeiten auch Arzthelferinnen?

Würde gerne mal wissen, was sie alles machen dürfen.

wir haben auch eine hohe Fluktuation und wenige die das ganze Spektrum abdecken können. Die Mitarbeiter die es können sind selten im Tagesgeschäft, da sie nur noch Dienste schieben. Mittlerweile sind unsere Arzthelferinnen auch schon zum Dienst eingesprungen. Finde es schon sehr heftig.
 
ohje ohje...ist das erbärmlich....

....jetzt werden (schon) Arzthelferinnen im OP eingesetzt...eijeijei

....die OP-Pflege stirbt aus!... exam. Krankenschwestern werden wohl bald auch nicht mehr im OP benötigt...

....welch eine Entwicklung für die Krankenpflege im OP... :down:

wo wird DAS wohl alles noch hinführen:gruebel: :arrow: KPHs und Arzthelferinnen als Stammarbeiter im OP...

traurig traurig:cry:
 
Bei uns gibt es auch Arzthelferinnen. Aber sie werden angestellt unter der Voraussetzung dass die die OTA Ausbildung machen werden. Aber du hast recht. Es ist traurig.Die Op-Schwester sterben aus. Ich habe das Gefühl dass keine mehr im Op arbeiten will. Und einerseits kann ich keinem dass verdenken. Zu viel Streß, zu viele aufgaben, zu viel Arbeit. Privat Leben kann man vergessen, Aber andererseits, es ist doch schön im Op.Viel Abwechslung, man muss nicht um 6 Uhr anfangen usw.:rocken:
 
ohje ohje...ist das erbärmlich....

....jetzt werden (schon) Arzthelferinnen im OP eingesetzt...eijeijei

....die OP-Pflege stirbt aus!... exam. Krankenschwestern werden wohl bald auch nicht mehr im OP benötigt...

....welch eine Entwicklung für die Krankenpflege im OP... :down:

wo wird DAS wohl alles noch hinführen:gruebel: :arrow: KPHs und Arzthelferinnen als Stammarbeiter im OP...

traurig traurig:cry:



das führt dazu, dass die OTAs ihre anerkennung bekommen und auf ganz lange sicht die krankenpfleger / schwester im OP ablösen, die dann wieder da eingesetzt werden, wo sie laut Ausbildung hingehören.
bitte seht das nich als kritik oder ähnliches gegen die pflege an sich. die fachweiterbildung auf op-dienst ist genaus nicht anerkannt, wie die OTA ausbildung im moment. ( bis auf 2 bundesländer )

auf kurze sicht -> das gleiche nur, dass schwestern und pfleger unersetzbar sind momentan. ich glaube die aktionen mit arzthelfern sind nur zur not da. wie überall scheiterts dann aber eh an der umsetzung und qualität usw..
die fehlenden einnahmen mit 7€ pro saal pro minute ( so hab ichs mal in nem artikel gelesen ) werden dann schon für großes mimimi in der chefabteilung sorgen. oder die werten op-angestellten setzen sich durch und machen gemeinsam ihren problemen luft.

btw.: mir ist die woche wieder mal aufgefallen, dass die leute allgemein keinen dunst haben, wer im OP welche arbeit macht und wieviel da dazugehört. die gute versicherungsfrau bei der ich was zu klären hatte, war der meinung der der beruf im OP, egal ob OTA oder Pfleger/Schwester im OP-Dienst voll die billige, einfach Arbeit sei. da ist ihr job sicher schwerer, den ganzen tag mitm fetten ***** aufm stuhl sitzen und papier-schubse spielen. ich war echt erzürnt.
 
Servus.
Ich hab das Dilemma in einer kirchlichen Klinik 3 Jahre mitgemacht.
Nix gegen Arzhelfer, MFA, usw.
Aber diese ausgleicherei von fehlendem, qualifizierten, Personal durch solche Berufsgruppen, ist eine S*******!!!!
Anstatt uns ab und zu mal das Kopfi zu kraulen und sich viel. Gedanken zu machen warum es den am Personal hapert, die Fluktuation (emens)hoch ist, werden Menschen in solch sensible Arbeitsbereiche gesteckt.
Zitat einer Pflegedirektorin bei der Einweihung eines neuen OP-Traktes:
"... bin ich um so stolzer, wieder einmal hochqualifiziertes Personal rekrutiert zu haben.....
Mir und meinen Kollegen kamen die Häppchen wieder hoch.
Da kann man auch `nen Kuhschwanz in den Saal hängen-
der wackelt auch von links nach rechts...
 
dann hat eure PD entweder 0 ahnung von dem was sie tut, oder schämt sich für absolut garnichts :D

der mitm kuhschwanz war gut :P:spopkorns:
 
sowohl als auch.
Es kommt halt dann immer das böse, böse, eigentlich "das unaussprechliche" Wort ins Spiel: KOMPENSATION!
In jedem anderen Beruf kann man die Arbeit dann verweigern, wir können das, und machens auch nicht.
In good old Germany ist sogar die Größe von Sch.........papier geregelt, und wehe dem ist nicht so.
Aber in der Pflege, im Allgemeinen und Speziellen, scherts keine Sau, die Medien spielen ja auch eine nicht ungewichtige Rolle (ach die heile Welt in der Schwarzwaldklinik- den Brinkmännern hau ich nachträglich noch eine rein).....
 

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