Externer Einsatz ambulante Pflege

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Gelöschter User 58589

Gast
Hallo miteinander,
ich bin etwas verzweifelt und durcheinander.
Aktuell befinde ich mich im externen Einsatz im Pflegedienst.
Ich muss laut Vertrag 38.5 Stunden leisten, aktuell ist es kaum möglich auf meine Stunden zu kommen.
Ich beginne um 6 Uhr, die Touren sind bis ca 12.30 geplant,danach wäre Feierabend.
Spätdienst von 15 bis 20.30h
Soll allerdings um 14 Uhr erscheinen und diese Stunde im Büro absitzen damit ich auf meine Stunden komme.
Der Dienstplan sieht 12 Tage durcharbeiten vor, danach 2 Tage frei und wieder 12 Tage durcharbeiten usw.
Da ich mich mit 35 nochmal neu Orientiert habe, fallen mir mit 3 Kindern diese 12 Tage nicht ganz so leicht von der Hand,leider lässt die Leitung auch nicht mit sich reden.
Steht mir bei dem Frühdienst denn wenigstens eine Pause zu? Der Tourenplan sieht das nämlich nicht vor.
Und die 12 Tage gehen mir doch sehr an die Substanz
 
Bzgl. der Aufteilung der Dienste kann ich dir nichts sagen. Da kenne ich mich nicht aus.
Allerdings auch in der Ausbildung sind diese 12 Tage Turns zumutbar. Das mit deinen Kindern ist dabei erstmal irrelevant.
Evtl. kannst du aber auch mal mit der PDL des PflegeDienstes Sprechen und Büroarbeit anbieten. Find ich in zweierlei Richtung nützlich.
Du bekommst deine Stunden voll. evtl, kann darüber die Länge des Turns reduziert werden und du lernst gleich mal das Backoffice kennen, Abrechnung etc. mich hätte das brennend interessiert.

Bei der Pause kann ich dir aber helfen. Ab einer Dienstzeit von 6h ist eine pause von 30 min Pflicht.
Und mit diesem Modell kommst du da drüber. Machst du Bedeutet in diesem Frühdienst müsstest du eine Pause machen.
 
Zwölf Tage arbeiten und zwei Tage frei entspricht einer Sechs-Tage-Woche. Das ist arbeitsrechtlich in Ordnung, und es wäre auch ein wenig viel verlangt, einer Schülerin zuliebe mal schnell die Dienstzeiten zu verändern. Die Betreuung deiner Kinder musst du selbst organisieren.

Ab sechs Stunden Dienst muss eine Pause gewährleistet werden. Die kann auch auf zweimal 15 min aufgeteilt werden.
 
Mit 6,5 Stunden im Frühdienst arbeitest du etwas mehr als du müsstest, im Spätdienst etwa 50min zuwenig. Da musst du dir ausrechnen, das du auf 77 h in den 12 Tagen kommst. Und ja man kann dich auffordern im Spätdienst mehr zu arbeiten.
 
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Leider ist in der ambulanten Pflege 12 Tage arbeiten und 2 Tage frei völlig normal.
Es verstößt auch gegen kein Gesetz. Laut EuGH sind 12 Tage arbeiten am Stück legitim.
Nach 6 Stunden arbeiten ist verpflichtend eine Pause zu nehmen.
Eine Pause kann nicht an das Ende eines Dienstes gesetzt werden.
Eine Pause kann auch in 2x 15 Minuten aufgeteilt werden.
Pause bedeutet das frei von jeglicher Arbeit, man muss in dieser Zeit nicht für den AG erreichbar sein, auch den Aufenthaltsort kann man frei wählen.
 
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Reaktionen: Martin H.
Zwölf Tage arbeiten und zwei Tage frei entspricht einer Sechs-Tage-Woche. Das ist arbeitsrechtlich in Ordnung, und es wäre auch ein wenig viel verlangt, einer Schülerin zuliebe mal schnell die Dienstzeiten zu verändern. Die Betreuung deiner Kinder musst du selbst organisieren.

Ab sechs Stunden Dienst muss eine Pause gewährleistet werden. Die kann auch auf zweimal 15 min aufgeteilt werden.

Ich musste gerade herzlich lachen.
Bitte nimm dir solche vermeintlichen Weisheiten nicht zu Herzen. Ganz so stimmt das natürlich nicht.

Wir haben nicht mehr 1960, sondern 2025. In Deutschland herrscht massiver Fachkräftemangel - vor allem in der Pflege. Gerade die ambulanten Pflegedienste krebsen oft vor der Insolvenz herum und haben eine Fachkraftquote, die man mit der Lupe suchen muss.
Man kann also sagen, dass du gewaltig am längeren Hebel sitzt. Du kannst und darfst fordern, was du möchtest. Du bist nicht nur eine „Schülerin“, sondern eine hart begehrte Mangelware. So viel zu Punkt 1.

Punkt 2: Du bestimmst die Regeln, nicht umgekehrt. Ich würde niemals im Leben so arbeiten. Da ich auch kleine Kinder habe, habe ich mir meinen ambulanten Pflegedienst selber ausgesucht. Hier war die Arbeitszeit von 8 Uhr bis 14 Uhr total in Ordnung. Ich bin ja nicht die erste und einzige Mutter auf der Welt. Ich arbeite auch ausschließlich von Montag bis Freitag und an den Feiertagen ist frei.

Ich mache die Ausbildung in Teilzeit und habe so Arbeitszeiten, die mit Elternschaft vereinbar sind. Die Kliniken, Heime und was es nicht alles gibt, ziehen mit. Das müssen sie. Sie haben keine andere Wahl. Friss oder stirb. So einfach ist das.

Ich würde an deiner Stelle Druck machen. Mach dich nicht klein. Solche Arbeitszeiten würde ich im Leben nicht tolerieren. Sei laut. Wehr dich. Auch ein Wechsel ist ohne Probleme möglich. Solange der Einsatz nicht zu Ende ist, ist ohnehin nichts bezahlt.

Die sollen schön was leisten. Nicht umgekehrt.
 
Nunja.

Von 12 bis Mittags gedacht kann man sehr gut auf nen Azubi, der nichtmal bei dir angestellt ist, verzichten.
Als Azubi würde ich das eher kleinen Brötchen backen.
Als Fachkraft sitzt du dagegen wirklich am längeren Hebel.

Das Examen macht es. Die Arbeitszeiten sind zumutbar. Und ich denke kaum das sich ein Pflegedienst von einem Azubi unter druck setzen lässt. Vor allem wenn nicht sicher ist ob dieser, nach dem Examen, wirklich zu diesem Pflegedienst wechselt.

Sagen wir mal so, bei allem Personalmangel... Einen Azubi der so aggressiv, agiert... den würd ich mir vom Hals halten ;)
War übrigens bei mir genauso. Und ich hab nur auf die gesetzliche Pflicht bestanden. ;)
 
@maja-heart : DU hast die Teilzeitausbildung an Deiner Schule eingeführt? DU persönlich hast dort Dienstzeiten von Montag bis Freitag vereinbart? DU selbst hast dies mit der Schulleitung ausgehandelt?

Ich denke eher, du hattest das Glück eine der wenigen Schulen in Deutschland zu finden, die eine Teilzeitausbildung bereits anbieten. Dies ist nicht sicher nicht deine Leistung und nicht auf deine Initiative hin entstanden. Du bestimmst diese Regeln nicht. Du hast lediglich eine Möglichkeit genutzt, die sich dir bot.

Am Wohnort von Minalein gibt es diese Möglichkeit vielleicht nicht; das Angebot existiert - leider - nur recht selten. Sie schreibt, sie habe eine 38,5h-Woche. Also Vollzeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo in die Runde,

die Teilzeitausbildung wird zum Glück immer bekannter. Auch ein Wechsel während der Ausbildung ist möglich um Abbrüche zu vermeiden. Aus welchem Bundesland kommst du denn? Anbei mal eine Liste an Pflegeschulen in Baden-Württemberg die das Modell bereits anbieten oder anbieten möchten.


Diese Liste ist nicht vollständig aber die Bereitschaft steigt, indviduelle Lösungen zu finden, da dies von Seitens der Ministerien und Politik ausdrücklich gewünscht wird. Ansprechpersonen für die Schulen sind die zuständigen Regierungspräsidien. Weitere Informationen findet ihr hier: TZA in schulischen Ausbildungen

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung. Liebe Grüße Anja Tschanter
Netzwerk Teilzeitausbildung Baden-Württemberg
 
Auch ein Wechsel während der Ausbildung ist möglich um Abbrüche zu vermeiden.
Vorausgesetzt, die TE wird an einer Schule, die die Teilzeitausbildung anbietet, als Quereinsteigerin aufgenommen. Dann könnte sie tatsächlich ihren jetzigen Vollzeit-Ausbildungsplatz kündigen und an der anderen Schule weiter machen.
 
Oder die aktuelle Schule / Praxiseinrichtungen erklären sich bereit die Ausbildung in Teilzeit weiterfortzuführen. Bei dem integrierten Modell bleibt die Schule in Teilzeit. Anbei Modelle und beispielhafte Blockpläne für

Rechtsgrundlage:
•Das neue Pflegeberufegesetz eröffnet explizit die Möglichkeit zur Ausbildung in Teilzeit. „Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann dauert unabhängig vom Zeitpunkt der staatlichen Abschlussprüfung in Vollzeitform drei Jahre, in Teilzeitform höchstens fünf Jahre.“ (vgl. PflBG § 6 Abs. 1).
•Teilzeitausbildung wird im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege (vgl. BMFSFJ 2019) als relevante Ausbildungsform definiert durch zwei Maßnahmen flankiert. Zum einen sollen die Bundesländer die Rahmenbedingungen für Teilzeitausbildungen ermöglichen und zum anderen sollen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ausreichend Ausbildungsplätze bereitgestellt werden, die auch die Option einer Teilzeitausbildung berücksichtigen.

Viele Grüße
Anja Tschanter
Netzwerk Teilzeitausbildung BW
 
Die Rechtsgrundlage für eine Teilzeitausbildung in der Pflege gab es mindestens seit 1984.

Für wie hoch hältst Du persönlich die Wahrscheinlichkeit, dass es eine Schule während einer bereits laufenden Ausbildung ins Teilzeitmodell wechselt? Rechtsgrundlage hin oder her - so etwas lässt sich nicht von jetzt auf gleich organisieren.
 
Ich erlebe in der Praxis eine große Offenheit, das das Thema von Ministerien und Politik sehr gewünscht wird. Außerdem muss die Schule bspw. im integrierten Modell ja nichts groß verändern, da die Theorie weiterhin bei 100 % bleibt.

Viele Grüße
Anja Tschanter
Netzwerk Teilzeitausbildung BW
 
Die Theorieblöcke sollten aber mit den Praxisblöcken abgestimmt werden - wie geht das, wenn ein Teil des Kurses vier Jahr lernt.

Zudem müssen mit den Praxisbetrieben anderen Dienstzeiten vereinbart werden. Es sei denn, man lässt die Teilzeit-Azubis z.B. in der Vier-Tage-Woche arbeiten.

Minalein hat einen Vollzeit-Ausbildungsvertrag unterzeichnet. Sie ist verpflichtet, so zu arbeiten. Wenn der Wechsel in eine Teilzeitausbildung möglich ist, kann sie das annehmen. Eine Dienstzeitenanpassung an ihre Bedürfnisse zu verlangen steht ihr nicht zu. Ebensowenig wie jedem anderen Arbeitnehmer oder Auszubildenden.
 
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@Minalein: Nicht vergessen, dass eine Teilzeit-Ausbildung natürlich auch eine Teilzeit-Ausbildungsvergütung bedeutet. Weniger Einkommen pro Monat. Kämst Du damit finanziell hin?
 
Es gibt auch Praxisträger die TZ-Azubis das Vollzeitgehalt (weiter)-zahlen.
Wie können die sich das leisten? Das entspräche ca. 18.000€ mehr pro Ausbildungsstelle. Woher dieses Geld nehmen? Und welche Gewerkschaft würde eine solche Ungleichheit gegenüber den Vollzeit-Auszubildenden dulden?
 
Es gibt private Einrichtungen die sich das leisten wollen um Azubis zu halten und ggf. auch nach der Ausbildung weiterzubeschäftigen. Es steht uns wohl nicht zu, darüber zu entscheiden für was wer sein Geld ausgibt. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Zukunft und verabschiede mich aus diesem Thread.
 

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