Entsorgung von Infusionsflüssigkeiten

baumhausprinzessin

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Aloha,
mir stellt sich die Frage, wie ich mit Resten von Infusionsflüssigkeiten, speziell mit zugespritzten Arzneimitteln, umzugehen habe.

Bisher hab ich's auf den Stationen so gesehen, dass die Flasche über einer Spüle aufgehangen wurde, dann Schlauch in die Spüle gelegt, System aufdrehen und restliche Infusionsflüssigkeit reinlaufen lassen.

Der leere Infusionsbeutel wird dann in den Kunststoffmüll geworfen, das System in die schwarze Tonne.

Nur, soweit mir bekannt ist, sollen flüssige Arzneimittel in Privathaushalten nicht in die Toilette gegeben werden, ergo: im Krankenhaus nicht in die Spüle?

Das "Pflege Heute", ein Buch über Arzneimittel-Lehre und Google geben über die Entsorgung im Krankenhaus nichts her. Auch die Suchfunktion hier war nicht erfolgreich. Hab ich da einen Denkfehler oder ist die Frage so blöd?

Grüsschen
 
Interessante Frage.

Ich weiß soviel, dass es nicht verboten ist so zu tun. Es gibt kein Gesetz dagegen.

Aber toll fürs Grundwasser wird es nicht unbedingt sein könnte ich mir vorstellen...
 
Hallo Baumhausprinzessin,

bei uns wird es auch so gehandhabt, daß Infusionsreste und abgelaufene flüssige Arzneimittel in den Ausguss kommen. Eine Nachfrage bei unserer Apotheke hat ergeben, daß sie die Medikamente auf dem selben Wege entsorgen, wir sie also deshalb nicht zurück schicken sollen.
Ich find`s auch unlogisch, ist aber wohl so.

Gruß, Schokofee
 
Danke für die schnellen Antworten:)!
Joa, was bleibt einem auch sonst für eine Form der Entsorgung.. wenn die Apotheke die Flüssigkeit letztendlich auch wieder dem Abwasser zuführt.

Mir stellte sich die Frage, da meine Gruppe im Ausbildungskurs ein Seminar über "Ökologie zu Hause und im Krankenhaus" mit Schwerpunkt Wasserverschmutzung halten muss (oje..).

 
Hallo,

liegt da etwa eine Verwechslung Deinerseits mit der Entsorgung von Zytostatikaresten vor?

Gruß Matras
 
Hallo,

also ich hab es auch noch nie anders erlebt, dass Infusionen egal ob mit oder ohne Zusätze wieder in das Abwassersystem gelangen. Mal ganz ehrlich, wo sollten die Flüssigkeiten denn sonst entsorgt werden?
 
Ging mir schon um "normale " Infusionen, wegen der Medikamentenzusätze.
Die Medikamentenreste verbleiben in der Kläranlage im Klärschlamm, sie können nicht abgebaut werden. Da der Klärschlamm ein hervorragendes Düngemittel ist, gelangen die Medikamentenreste auf diese Weise ins Grundwasser:cry:.

 
Da hab ich mich nie gesorgt- weil der komplette Müll unserer Klinik verbrannt wird...
 
Auch das wird dabei in andere Aggregatzustände überführt....

Hast du dazu ne Quelle? In welchem KH wird das so gehandhabt, evt Landesborgaben?

Google spuckt dazu nichts aus, da lese ich nur das das Abwasser wie üblich entsorgt wird.
 
Hallo Maniac,

Abwässer werden auf bestimmten Stationen, extrem selten "aufgekocht", das ist aber nur bei Cholera und Stufe IV Erregern vorgeschrieben, ansonsten hast du einen sehr starken Verdünnungseffekt.

In der Regel wird Wasser eher nicht verbrannt:mrgreen::gruebel:

Liebe Grüsse
Narde
 
Abwässer werden auf bestimmten Stationen, extrem selten "aufgekocht", das ist aber nur bei Cholera und Stufe IV Erregern vorgeschrieben, ansonsten hast du einen sehr starken Verdünnungseffekt.

Du weißt das ich solche Sonder- und Einzelfallregelungen nicht meinte, sondern es um das gesamt Abwasser geht - aber Vielen Dank für diesen Hinweis, war mir auch garnicht bekannt :)
 
Hallo Miteinander.
Wir handhaben das so :
Infusionen wie z.B. Kochsalzlösungen ohne Medikamentenzusatz lassen wir in den Abfluss laufen
Infusionen mit Medikamenten, parenterale Ernährung oder Lipidinfusionen werden im schwarzen Behälter für Sonderabfall entsorgt.

So ist es im ganzen Haus.:)
 
Aus rechtlicher Sicht sind Altarzneimittel Siedlungsabfall, so dass die Entsorgung über den Hausmüll grundsätzlich zulässig ist.

Arzneimittel, insbesondere flüssige Medikamente wie Tropfen oder Säfte, sollten dagegen auf keinen Fall über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden, da sie so über das Abwasser bei unvollständigem Abbau in der Kläranlage in das Grund- oder Oberflächenwasser und somit – wenn auch in geringen Spuren – in das Trinkwasser gelangen können.

Erste Wahl für eine sichere Entsorgung nicht mehr benötigter Arzneimittel sind die Apotheken und Schadstoffsammelstellen. Diese nehmen in der Regel Altarzneimittel kostenlos zurück, um sie einer fachgerechten Entsorgung zuzuführen.
http://www.bfarm.de/nn_1201360/DE/BfArM/Presse/mitteil2007/pm25-2007.html

Das bedeutet: Infusionsflaschen aus Plastik in den Restmüll und Glasinfusionsflaschen am Besten zurück in die Apotheke, wenn es nicht die Möglichkeit eines Sonderabfallbehälters gibt, oder?
Natürlich nur, wenn diese nicht leer sind.
 
Ja würde ich auch so sehen.

Das ist wie mit flüssige Antibiotika, würde ich nie in den Ausfluss kippen.
Könnte mir vorstellen das diese nicht gefiltert werden können und so schön ins Trinkwasser gelangen.
Ressistenz lass grüßen.
 
Das bedeutet: Infusionsflaschen aus Plastik in den Restmüll und Glasinfusionsflaschen am Besten zurück in die Apotheke, wenn es nicht die Möglichkeit eines Sonderabfallbehälters gibt, oder?
Natürlich nur, wenn diese nicht leer sind.

Unsere Apotheke gehört zum Krankenhaus. Was macht Diese mit den halbvollen Flaschen?
 
uups- so meinte ich es auch...Reste mit Medis in die schwarze Tonne - alles ohne Zusatz in den Abfluß...:knockin:
 
also ich kenne das nur so, dass infusionsflaschen (ob da jetzt noch flüssigkeit drin ist oder nicht - egal) in den restmüll geworfen werden.