- Registriert
- 25.05.2010
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Es werfe der den ersten Stein der ohne Sünde ist.
http://www.gesundheits.de/bagp/BAGP-Dokumente/Aus_Fehlern_lernen.pdf
Ein Problem im Pflegebereich ist, dass wir mit unseren Fehlern net umgehen können. Wir haben es nie gelernt. Das ist fatal... auch für die von uns Betreuten. Jeder verschwiegene, nicht analysierte Fehler hat gravierende Folgen.
Und die Fehleranalyse fängt bei einem selber an: wie hätte man das Unglück verhindern können unter den gegebenen Umständen. Und wenn du ganz ehrlich zu dir bist- es gab Möglichkeiten.
Ich finde die Diskussion gleitet so langsam in eine Richtung, die der Sache nicht dienlich ist. Ich darf erinnern, dass ich bereits im Eingangsposting den Fehler, der mir und nur mir zuzuschreiben ist, beschrieben habe. Ich darf mich jetzt mal selber zitieren:
Zitat pflegeprofi64:
"Wenn ich am Aufnahmetag dieser Bewohnerin Dienst gehabt hätte, dann hätte ich alle Hebel in Bewegung gesetzt um diese Situation zu entschärfen. Z.b. Sitzwache engagieren, Rückverlegung ins Krankenhaus, usw... Ich glaube ihr wisst, was ich meine. So, aber nachdem schon drei Tage ohne Komplikation ins Land zogen habe ich darauf verzichtet und mir vorgenommen, die Probleme am nächsten Tag anzusprechen. Das war ein tödlicher Fehler."
Zitat Ende.
Zitat Ende.
Ich finde es übrigens sehr bedenklich dem Notarzt zu unterstellen, er hat nur deshalb nicht "unklare Todesursache" eingetragen, weil du da warst. Das ist auch Kaffeesatzleserei. Du unterstellst ihm damit übrigens die Vertuschung einer Straftat. Das ist sicher nicht dein Ansinnen- oder? Es ist bei dem Vorfall net relevant ob du oder die Pflegehilfskraft anwesend war. Nur ist für dich von Nachteil, dass du über entsprechende Fachkenntnisse verfügst.
Ich habe diesen Absatz missverständlich formuliert. Fakt ist, (das ergab eine Befragung der Pflegehelferin) das diese das Zimmer der Bewohnerin in ihren Nächten regelmäßig erstmals während des Routinerundganges (also ca. 23 Uhr) betreten hatte. Bei einer Diskonnektion des Beatmungsschlauchs hätte sie diesen wieder an das Beatmungsgerät angeschlossen, den Alarm am Gerät quittiert und keine weiteren Maßnahmen ergriffen, so die Befragung weiter. Der Tod wäre so erst mehrere Stunden später entdeckt worden. Evtl. sogar erst beim Schichtwechsel. Von einer Vertuschung einer Straftat kann deswegen keine Rede sein. Zudem stellte sich noch heraus, dass die Helferin bestenfalls rudimentäre Kenntnisse bzgl. einer Reanimation besaß.
Nur um das nächste Missverständnis gleich zu vermeiden: Die Helferin hat genau das gemacht, was man ihr beigebracht hatte. Sie kann nichts dafür, dass sie nicht das theoretische und praktische Wissen von uns Fachkräften besitzt. Den Nachtdienst hat sie im übrigen auch nicht freiwillig gemacht, sondern wurde von der kompletten Führungsmannschaft der Einrichtung "sehr einfühlsam" davon überzeugt, dass die Übernahme des Nachtdienstes eventuell positive Auswirkungen für ihre weitere Laufbahn haben könnte.
Du kannst das Geschehene net rückgängig machen. Das einzigste, was du tun kannst, dich jetzt um dich selbst zu kümmern und um deine seelische Stabilität. Das mag für dich verrückt klingen. Aber das sezieren der Fakten treibt dich nur noch weiter runter. Hätte- wäre... bringt dich nicht weiter, es zerreißt dich nur. Hast du niemanden, bei dem du dich mal richtig frei reden kannst und der dir hilft diesen Vorfall zu verarbeiten? Das Internet ist sicher eine Möglichkeit, den Druck abzubauen. Aber es ist die denkbar schlechteste.
Elisabeth
Nochmals Danke für die sicher gut gemeinten Tipps. Und wieder meine ich das ehrlich. Ja, ich habe jemanden zum Reden. Meine Texte habe ich in den einschlägigen Foren deswegen eingestellt, um belastbare, rechtssichere Quellen zu bekommen. Damit ich eine hieb und stichfeste Argumentationsgrundlage gegenüber meiner Chefs habe. Übrigens machen mir weder Chefs noch Kollegen, Angehörige oder Ärzte irgendwelche Vorwürfe.
Dass ich Fragen zum Thema beantworte und mich hin- und wieder für Quellen bedanke und auch mal nachfrage ist in einem Fachforum normal, denke ich jedenfals.
Aber: So etwas darf sich nie wieder wiederholen. Und genau darum geht es mir.
pflegeprofi64