Die Flucht vor deutschen Zuständen...

Das ist Populismus. Die Frau hat fertig studiert. Die Politik hat sich für die Zugangsvorraussetzungen für die Pflegeausbildung ausgesprochen, die den EU Richtlinien nicht entsprechen. Na bitte.

Und jetzt sind die spanischen Pflegekräfte qualitativ hochwertiger als die deutschen, weil sie mehr ärztliche Aufgaben übernehmen.

Pflegediagnostik(Dekubitusrisiko) ist in Deutschland auch pflegerische Aufgabe. Und Betreung der Behandlung ebenfalls. Ich bin mir sicher, dass diese Frau ebenfalls in Spanien den Realitätsschock erfahren hätte.
 
Die Ausbildung des spanischen Pflegepersonals ist einfach anspruchsvoller als die deutsche. Die kroatische auch, die schweizerische sowieso und noch einige mehr. Lügt Euch nicht länger in die Taschen, stellt Euch der Realität.
 
Eine Sache ist die Ausbildungen gegenüber zu stellen. Andere Sache ist den deutschen Kollegen unterstellen sie würden keine Dekubitusprophylaxe durchführen und die Wunden ignorieren. Da spricht Frust und Ohnmacht. Und Sensationsgeilheit der Presse.

Vor der ausereichender Zeit für die Patienten steht Gesundheitspolitik. So ein Artikel wird niemandem helfen.
 
Vor der ausereichender Zeit für die Patienten steht Gesundheitspolitik. So ein Artikel wird niemandem helfen.
Klar hilft so ein Artikel. Der zeigt mal das wir, die wir uns immer als so fortschrittlich empfinden, teilweise Entwicklungsland sind.

Ich frag mich aber eh was Migranten an unseren alten Menschen finden, die meisten sind doch ziemlich ausländerfeindlich eingestellt, und das auch ohne Demenz, allein aufgrund ihrer Sozialisation. Kenne das von der eigenen Verwandtschaft.
Sollen sie ins KKH kommen, da ist das Publikum noch nen Tick jünger.
 
Die Pflegekräfte beschreiben nur das was sie hier zu sehen bekommen. Das ist im übrigen bereits der zweite Bericht dieser Art den ich lese.
Ob es gefällt oder nicht: so sieht es nunmal aus in Deutschland!

Sollte das uns wundern?

Vielleicht hilft der Artikel bei einigen die Augen zu öffnen....
 
@kräuterfrau- du entsprichst net der Norm der deutschen Pflegekraft. Ich würde sogar sagen, du gehörst zu einer Minderheit.

Elisabeth
 
Ich frag mich aber eh was Migranten an unseren alten Menschen finden, die meisten sind doch ziemlich ausländerfeindlich eingestellt, und das auch ohne Demenz, allein aufgrund ihrer Sozialisation. Kenne das von der eigenen Verwandtschaft.
Sollen sie ins KKH kommen, da ist das Publikum noch nen Tick jünger.

Das kann man so nicht pauschalisieren, vielleicht sind die alten Menschen wenn sie gesund sind, eher rassistisch, aber in KH habe ich nie Rassismus erfahren, ausserbei bei 3 Patienten, und ich hab immerhin 2002 in einem deutschen KH angefagen, zugegebnermaßen hatte ich ich dazwischen eine 5jährige Pause. Die meisten alten Menschen sind doch ganz dankbar, dass jemand da ist um zu helfen.

Bzgl. den Artikel, ich denke da wie Kräuterfrau, ist eher populistisch, ich kenne keine Pflegekraft die Dekubitus und Dekuprophylaxe auf die leichte Schulter nimmt. Es dürfte inszwischen auch in den letzten Kliniken/ Altenheimen rumgesprochen haben,dass so eine Dekuwundbehandlung schnell ins Tausende geht. Ich kenne es nur so,dass man überall sehr bedacht ist Dekus zu vermeiden/ adäquat zu behandeln.

Was aber unsere Ausbildung und Bezahlung/ Presitige angeht, da hinken wir so manchem Entwicklungsland hinterher.
 
ALSO: Ich weiss nicht ob ich vor 4 Jahren in einer Bubble in Deutschland gearbeitet habe, aber bei uns wurden auch die schweren Pat. gelagert, wir haben wenig Airbetten benutzt aus dem einfachen Grunde das Pat. ihre Körpergrenzen verlieren. Unsere Dekurate war nicht hoch 0,001 war sie im letzten Jahr wo ich in Deutschland gearbeitet habe, es gab Dekus bei Pat. die auf einer Intensivstation liegen kann das ja durchaus mal vorkommen, aber sie wurden nie ignoriert sondern penible fotodokumentiert und behandelt. Heute nach dem ich vier Jahre in einem anderen System arbeite, empfinde ich die deutsche Krankenpflege wie ICH sie erlebt habe nicht als so viel schlimmer wie zum Beispiel in Amerika. Ja wir hatten Zeitnot und haben uns die Füße plattgerannt, aber wir haben verantwortlich und ordentlich gepflegt, auch wenn die Pflegekraft dabei manchmal auf der Strecke bleibt. Mir ist durchaus bewusst das es schlechte Krankenhäuser in Deutschland gibt aber ich weigere mich zu glauben das es die Norm ist. Schlechte Arbeitsbedingungen bestimmt, aber dann hatte ich immer die Ehre mit der Minderheit zuarbeiten oder auch meine Angehörigen von Minderheiten versorgt bekommen zuhaben.
Und ich weigere mich zuglauben das unsere Ausbildung schlechter ist, sie ist anders und hat mit Sicherheit nicht das gleiche Prestige wie in anderen Ländern... und es wird Zeit das die deutsche Pflegekraft mehr auf sich aufmerksam macht.

Ich lade jeden der glaubt auf der anderen Seite des grossen Wasser sei alles besser, gerne ein bei uns zuhospitieren und sich sein eigenes Bild von einem anderem System zumachen.

Tja und wer hier nicht arbeiten will, soll zurück in die Arbeitslosigkeit nach Spanien gehen... sicherlich auch sehr populistisch, aber ich kenne einige Kliniken wo es in Deutschland auch sehr schön ist und ich kenne viele deutsche Krankenschwestern/brueder die so eine Darstellung einfach nicht verdient haben.
 
Das kann man so nicht pauschalisieren, vielleicht sind die alten Menschen wenn sie gesund sind, eher rassistisch, aber in KH habe ich nie Rassismus erfahren, ausserbei bei 3 Patienten, und ich hab immerhin 2002 in einem deutschen KH angefagen, zugegebnermaßen hatte ich ich dazwischen eine 5jährige Pause. Die meisten alten Menschen sind doch ganz dankbar, dass jemand da ist um zu helfen.
Darf ich nach deiner Ethnie fragen?
Klar, wenn die Leute was von dir wollen und im Krankenhaus befinden sie sich noch in einer größeren Abhängigkeitsposition, dann sagen Sie dir das nicht ins Gesicht. Aber man muss das doch spüren was die über einen denken, und merken was die reden, wenn hinter dir die Tür zugeht?
Ich kenn hochintelligente Menschen, die völlig normal im Alltag mit allen möglichen Migranten zusammenarbeiten, die übelste Sachen abgelassen haben, wenn die nicht dabei sind. Vllt. merkt man das wirklich nicht, vllt. verstecken die das zu gut. Wie kann man sonst mit sojemand arbeiten.

Wenn du aber 100 Leute hier fragst, "möchten sie lieber von ner schwäbischen Pflegerin gepflegt werden oder von einer spanischen", dann sagen >95% die "die schwäbische Pflegerin" und nicht "die die besser ist". Das sollte uns allen klar sein.

Ich will gar nicht sagen, dass wir Deutschen damit alleine sind. MMn haben wir in ganz Mittel- und Westeuropa Probleme mit Fremdenfeindlichkeit und bei den alten Menschen noch stärker als bei den Jungen. Das bezieht sich natürlich nicht auf dänische Migranten oder Norditaliener. Bei Süditalienern mit stark nordafrikanischen Einschlag oder einem Spanier mit viel afrikanischen Erbe im Erbgut wird die Situation ganz anders sein als bei jemand aus Mailand.
 
Die Pflegekräfte beschreiben nur das was sie hier zu sehen bekommen. Das ist im übrigen bereits der zweite Bericht dieser Art den ich lese.
Ob es gefällt oder nicht: so sieht es nunmal aus in Deutschland!

Sollte das uns wundern?

Vielleicht hilft der Artikel bei einigen die Augen zu öffnen....

Das hatte ich gehofft. Gott sei Dank scheuen sich die meisten von uns nicht, hinzuschauen.
 
@sqaw: manche schauen nicht nur hin, sondern unternehmen auch etwas und zwar produktiv und nicht in Form eines populistischen Artikels und Schuldzuweisungen. Manche machen bei den Berufsverbänden mit und in eigenem kleinen Rahmen auch in der offiziellen Politik (Gespräche mit den Abgeordneten des Landestags Baden Württemberg). Mein Krankenhaus kann vielleicht durch meinen Einsatz ein größeres Budget haben. Das sehe ich als Erfolg. Ich kann über Zustände auch anderes berichten.

@Fleshor Max: ich bin Kroatin. Ich habe vor meiner Ausbildung und während meiner Ausbildung wegen meiner nicht-Akzentfreiheit öfter "Rassismus" erlebt. Allerdings habe ich selbst einen Krieg (üb)erlebt und ich kann mich in die Denkweise solcher Menschen hineinversetzen. Sie waren Jahre lang in Lebensgefahr. Ihre Möglichkeiten in Bezug auf Schulbildung und politische Aufklärung waren viel schlechter als heute. Sie hatten nur wenige Medien zur Verfügung und waren daran gewöhnt in Gehorsam zu leben.

Während meiner Zeit in der Ambulanten Pflege habe ich einen ehemaligen Wehrmacht Luftwaffe Offizier gepflegt. Meine Kolleginnen haben es meistens so geschafft, dass da immer eine Deutsche Pflegekraft arbeitet, jedoch gab es Dienste wo das nicht möglich war. Die ersten Male habe ich so überwunden, indem ich einfach nicht gesprochen habe oder nur ein "Jawohl" als Antwort gegeben habe. Das bekomme ich noch akzentfrei hin. Irgendwann ist mir noch mehr ausgerutscht, erstaunlicherweise reagierte der Mann nicht darauf. Nach 2 Wochen fragte er mich, wie ich nach Deutschland gekommen sei und ob ich denn Jugoslawin wäre. Ich habe ihm gesagt, dass ich einen Deutschen Mann über alles liebe und dass ich wegen Liebe ihm gefolgt habe. Er stellte sich zufrieden. Am Ende meines Einsatzes hat er gesagt, dass ich perfekt gewesen wäre, wenn ich nicht Jugoslawin wäre. Ich habe es als Kompliment angenommen. Es ist schon viel, dass er das über die Lippen bekommen hat.

Auf die Ablehnung stößt man nicht nur wegen Ethnie, auch manchmal weil die Nase krumm ist. Die Frage ist wie man selbst damit umgeht.
 
@ Kräuterfrau: Wenn Du Kroatin bist und Deine Ausbildung in Deiner Heimat hattest, weißt Du ja ganz genau, welche qualtativen Unterschiede es zur deutschen gibt... Und übrigens tu auch Leute etwas, die die Beschwerden der Spanierin ernst nehmen! Alleine was die Ausrüstung anbetrifft, weiß man ja, daß in einigen Einrichtungen sehr gespart wird. Geht doch auch so, denkt da wohl manch Verantwortlicher.
 
Ich habe meine Ausbildung in Deutschland absolviert, aber du überschätzst die Qualität der kroatischen Ausbildung. Sie ist eine schulische und keine duale Ausbildung. Das Schulsystem unterscheidet sich in Kroatien deutlich von dem Deutschen. Für alle gibt es eine allgemeinbildende Schule bis zur 8. Klasse. Dann gibt es weiterführende Schulen. Entweder Gymnasien oder 3- und 4-jährige Berufsschulen. In beiden Berufsschulen werden auch allgeimeinbildende Fächer unterrichtet und geprüft. Die 3-jährige Berufsschulen befähigen für Fachassistenten, die 4-jährigen bilden Gesellen.
Es gibt Praxistage(1-3 wöchentlich).

Das Berufsverständnis einer Krankenpflegerin in Kroatien entspricht eher dem Berufsverständnis einer Medizinischen Fachangestellten in Deutschland. Die Pflegetheorien und die Pflegekonzepte werden in Kroatien erst seit 5-6 Jahren auf den Hochschulen unterrichtet.
 
@squaw: was die Ausrüstung betrifft, so gehe ich mit dir konform. Nur es ist eine Tatsache, dass das Geld fehlt. Ich habe aber in meiner direkten Umgebung trotzdem das Gefühl, dass ich es mitgestalten darf.
 
Das freut mich für Dich! Hoffentlich macht dieses Modell mal Schule!
Wahrscheinlich hat man die kroatische dann an das niedere Niveau angepaßt... Die Leute, die ich kenne und die ihre Ausbildung in Kroation gemacht haben, haben ein sehr hohes Niveau. Sie sind allerdings alle schon etwas älter.
 
@sqaw: Ich habe in Kroatien in meinem Heimatkrankenhaus hospitiert. Es wird bei keinem Patienten eine Pflegeanamnese gemacht. Es gibt keine pflegerischen Verlaufsberichte. Es gibt nur "ärztliche" Dokumentation. Die Prophylaxen werden nach Schema F/ärztlicher Anordnung/Versuch und Irrtum geführt. Evidence Based? Die meisten haben davon nichts gehört. Es wird mehr medizinisches Wissen vermittelt.

Der Plan ist aber eine duale Ausbildung einzuführen.

Übrigens gibt es in Kroatien beinah keine Bereichspflege, sondern immer noch Funktionspflege. Sie haben viel mehr Arztassistenz und Familienverständnis ist es so, dass die grundpflegerische Versorgung oft von den Angehörigen übernommen wird.

Nur zum Vergleich, ich habe während meiner Ausbildung auch Einblick in die Pflege in einer amerikanischen Einrichtung gewinnen können. Also habe ich den Vergleich zwischen 3 Systemen machen können.

Was Kroaten auszeichnet, besonderes aus "alten" Zeiten war die Allgemeinbildung. Die Schulen waren streng geführt. Man musste sich ohne Hinterfragen viel Stoff in den Kopf stopfen und das auch ziemlich lange behalten. Es herrschte ein Wettbewerb. Dieses Wissen musste man auch schnell abrufen. Das macht den Transfer einfacher. Daher sind auch die Menschen aus dem alten System auch sehr lernwillig. Und lernfähig. Das merkte ich während meiner Ausbildung in Deutschland. Während meine Mitschüler darüber diskutierten ob etwas gelernt werden müsste, fragte ich meistens bis wann. Das empfand ich nicht als Stress. Sondern als Herausforderung. Und die Südosteuropäer haben aufgrund der rauen Geschichte diese "jetzt erst recht" Mentalität.
 
@sqaw: manche schauen nicht nur hin, sondern unternehmen auch etwas und zwar produktiv und nicht in Form eines populistischen Artikels und Schuldzuweisungen. Manche machen bei den Berufsverbänden mit und in eigenem kleinen Rahmen auch in der offiziellen Politik (Gespräche mit den Abgeordneten des Landestags Baden Württemberg). Mein Krankenhaus kann vielleicht durch meinen Einsatz ein größeres Budget haben. Das sehe ich als Erfolg. Ich kann über Zustände auch anderes berichten.

Deine Worte hier sind so typisch für so viele von uns. Dabei vergisst Du, das gerade solche Artikel anderen die Augen öffnen können und mit zu einer Veränderung beitragen können!

Was ist an dem Artikel denn populistisch? Hast Du ernsthaft erwartet, die Spanier sind voller Lobes und Begeisterung über unser Pflegesystem und die Bedingungen hier? Das ein Artikel kommt, wo steht wie toll wir alle sind?

Obwohl wir ständig in Deutschland jammern scheinen wir doch immer noch zu glauben, das unser System trotzdem allen anderen überlegen ist. Kommt dann doch berechtigte Kritik wird gemault was das Zeug hält, und man fühlt sich persönlich (!) beleidigt.

Statt immer gleich jede Kritik brüst von sich zu weisen, vielleicht mal überlegen ob an der Kritik nicht ein Fünkchen Wahrheit drin liegt?

Oder warum sind bisher eine nicht kleine Zahl an Pflegefachkräften ins Ausland abgehauen? Niederlande, Schweiz, Dänemark, Österreich....

Ich behaupte das mein Wohnbereich im Pflegeheim mehr Mobiliserungshilfen (TuchLifter, Stehlifter, Deckenlifter...) hat, als 3 internistische Stationen im Akutkrankenhaus.

Ich hatte diverse Bewohner, die mit im Krankenhaus erworbenen Dekubitus zurückkamen. Soetwas passiert doch nur in Pflegeheimen?
In meiner Zeit in der Klinik habe ich keinerlei echte Pflegeplanungen gesehen- zumindest konnte man das nicht als solche bezeichnen. Krankenhäuser sind immer noch nicht auf die wachsende Zahl an Demenzkranken eingestellt. Die Mehrzahl der Pflegekräfte in Deutschland hat auch noch nie von evidenzbasierter pflege gehört, oder weiß irgendetwas damit anzufangen.

Aber wir sind auch keine unmenschlichen Monster, wie in diversen Boulevardblätter gerne gezeigt. Wir foltern auch nicht, auch wenn das ein selbsternannter Pflegeexperte versucht das allen einzureden. Wir hinken nur einigen europäischen Ländern in vielen, wichtigen Dingen hinterher!

Aber vielleicht sollte ich wie die Nahles jetzt anfangen zu singen: "DaDadidada,..." :mrgreen:
 
Deine Worte hier sind so typisch für so viele von uns. Dabei vergisst Du, das gerade solche Artikel anderen die Augen öffnen können und mit zu einer Veränderung beitragen können!

Was ist an dem Artikel denn populistisch? Hast Du ernsthaft erwartet, die Spanier sind voller Lobes und Begeisterung über unser Pflegesystem und die Bedingungen hier? Das ein Artikel kommt, wo steht wie toll wir alle sind?

Obwohl wir ständig in Deutschland jammern scheinen wir doch immer noch zu glauben, das unser System trotzdem allen anderen überlegen ist. Kommt dann doch berechtigte Kritik wird gemault was das Zeug hält, und man fühlt sich persönlich (!) beleidigt.

Statt immer gleich jede Kritik brüst von sich zu weisen, vielleicht mal überlegen ob an der Kritik nicht ein Fünkchen Wahrheit drin liegt?

Oder warum sind bisher eine nicht kleine Zahl an Pflegefachkräften ins Ausland abgehauen? Niederlande, Schweiz, Dänemark, Österreich....

Ich behaupte das mein Wohnbereich im Pflegeheim mehr Mobiliserungshilfen (TuchLifter, Stehlifter, Deckenlifter...) hat, als 3 internistische Stationen im Akutkrankenhaus.

Ich hatte diverse Bewohner, die mit im Krankenhaus erworbenen Dekubitus zurückkamen. Soetwas passiert doch nur in Pflegeheimen?
In meiner Zeit in der Klinik habe ich keinerlei echte Pflegeplanungen gesehen- zumindest konnte man das nicht als solche bezeichnen. Krankenhäuser sind immer noch nicht auf die wachsende Zahl an Demenzkranken eingestellt. Die Mehrzahl der Pflegekräfte in Deutschland hat auch noch nie von evidenzbasierter pflege gehört, oder weiß irgendetwas damit anzufangen.

Aber wir sind auch keine unmenschlichen Monster, wie in diversen Boulevardblätter gerne gezeigt. Wir foltern auch nicht, auch wenn das ein selbsternannter Pflegeexperte versucht das allen einzureden. Wir hinken nur einigen europäischen Ländern in vielen, wichtigen Dingen hinterher!

Aber vielleicht sollte ich wie die Nahles jetzt anfangen zu singen: "DaDadidada,..." :mrgreen:



Ich habe auch nicht behauptet,dass alles in Ordnung sein. Aber deine Worte sind meine Rede. Ich empfinde Artikel als Beschreibung deutscher Pflegekräfte als herzlose, schlecht ausgebildete Monster. Und das ist einfach nicht die Wahrheit. Ich arbeite auf einer inneren mit einem extremen Personalmangel. Mobilisationshilfen haben wir genug. Vielleicht wäre eine Aufstehehilfe noch angebracht. Aber ich versichere es dir, die Patienten werden ausreichend mobilisiert. Weil das Zeit im Großen und Ganzen spart. Weil sie aus dem Rollstuhl selbst essen können, weil sie dann kürzer bei uns bleiben. Wir sollten vielleicht mehr miteinander arbeiten, als gegen einander.
 
@Fleshor Max: ich bin Kroatin. Ich habe vor meiner Ausbildung und während meiner Ausbildung wegen meiner nicht-Akzentfreiheit öfter "Rassismus" erlebt.
Und das selbst als Kroatin, die von der Ethnie her ja näher an Norditalien als an Süditalien oder dem Balkan liegt. Jetzt überlege mal wie es Ethnien geht, die weiter von uns weg sind.

Das mit Ablehnung durch eine krumme Nase zu vergleichen, was bezweckst du damit?
Ich finds krass wie du alte Menschen entmündigst, nach dem Motto "man muss sie aus ihrer Zeit heraus verstehen". Heutzutage ist man viel weiter als "was Mäxchen nicht lernt, lernt Max nimmermehr", und sagt, das Gehirn ist bis ins hohe Alter noch lernfähig. Diese Leute haben Jahrzehnte unter anderen Zuständen zugebracht, du kannst nicht alles mit Kindheitsprägung entschuldigen.
Fakt ist, in der deutschen Gesellschaft herrscht nicht nur offene Fremdenfeindlichkeit, sondern auch eine unterschwellige Fremdenfeindlichkeit bis in die obersten Gesellschaftsschichten hinein, über die die Menschen erst sprechen, wenn sich ihre Zunge etwas gelöst hat.

Die Probleme kleinzureden, wird sicher nicht helfen sie zu lösen.
Man ist seit Jahrzehnten gegen Einwanderung, aber wenn man dann plötzlich Hilfe braucht, nimmt man es zähneknirschend hin. MMn sollten die Pflegedienste dafür sorgen, dass bei solchen Klienten ausschließlich Migranten antreten und wenn sie die Pflegekraft nicht wollen, dann ist das deren Problem.

Die alten Menschen zu schonen und nicht mehr auf ihre Einstellung zu reagieren, bedeutet für mich, sie nicht mehr für voll zu nehmen.
 

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