Checkliste für OP zum Einschleusen der Patienten

haubelinchen

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Stationsleitung
:nurse: Bei uns möchte man Checklisten einführen welche vom Einschleuser beim Einschleusen abgezeichnet werden muß, dies führt zu noch längeren Einschleuszeiten.
Wer bitte hat Erfahrung bzw. kann mir Checklisten zu kommen lassen da die geplanten Listen sehr aufwendig sind und damit nicht wirklich praktikabel.
Vielen Dank für Eure Hilfe!
 
hallo haubelinchen,

könntest du das noch etwas genauer erklären? habe von solchen checklisten noch nie was gehört?
bei uns wird das mit standards zum einschleusen geregelt.
was wird denn auf euren listen alles abgezeichnet das sie so umfrangreich sind?

lg
thommes
 
checkliste zum einschleusen

Bitte nicht erschrecken - finde es auch schlimm da es die Einschleuszeit sehr verlängert, der Einschleuser muß alle Punkte prüfen und abzeichnen.

Abzuzeichnen sind:

Allgemeine Vorbereitung, Patient ist prämediziert, Patient ist nüchtern, Patient ist gewaschen (trägt saubere Slips ect.), sauberes Bett, Patient trägt Antithrombosestrümpfe, Schmuck - Nagellack - Brille- Zahnprothesen -Hörgerät - Piercing ist entfernt, OP-Gebiet rasiert.
Nabelpflege mit Desinfektionstupfer, Antibiose erhalten bzw. mitgegeben, Patientenakte inklusive ein Bogen Barcodes, CT-Röntgen-Bilder, Einverständniserklärung für Eingriff, Einverständniserklärung für Narkose, Dauerkatheter, subrapubischer Katheter, Stomabeutel,
Sekretbeutel entleert, Hinweise auf Dekubitusgefährdung, Infektionskrankheit, Allergien.

Alle dies Punkte sind gelistet und sollen vom Einschleuser kontrolliert werden und abgezeichnet.

Es gibt dafür Spalten mit Ja - Nein - Bemerkungen.
Ich denke es gibt einfachere Wege oder Listen...
Für Hilfe wäre ich dankbar:nurse:
 
Diese Checkliste gab es bei uns auch mal eine Zeit lang. So ungefähr 5 Monate. Sie wurde aber recht schnell wieder abgesetzt. Den Schwestern und Ärzten war es wohl zu aufwendig. :wink1:
 
sorry, aber wer hat sich denn sowas ausgedacht?
soll es nur eine befristete zeit sein oder auf dauer? sollen da die stationen kontrolliert werden?
das meiste was in der liste aufgeführt ist gehört doch zur normalen op-vorbereitung der station?!
bei uns sind die op-vorbereitungen auf station und beim einschleusen standardisiert. das geht vom rasurplan auf station bis zur identitätskontrolle in der schleuse.
wenn bei uns solch eine checkliste bei jedem einschleusen durchgearbeitet werden sollte würde es mordsmäßige verzögerungen und chaos geben.
die geplanten op-programme wären gar nicht zu schaffen.
z.b. gerade in der hno oder handchirurgie wo es sehr viele kurzeingriffe gibt.
denke mal wenn das bei euch kommt wird es wohl ähnlich enden wie bei jadte.
aber eine andere lösung wie die optimale zusammenarbeit mit den stationen und standards kann ich die leider auch nicht anbieten.

lg thommes
 
Ich könnte ja verstehen, wenn man diese Checkliste auf der jeweiligen Station abarbeitet, bevor man den Patienten zum OP fährt. Macht ja auch Sinn, denn dann kann man die fehlenden Punkte noch beheben. Aber in der Schleuse finde ich das unpassend.
 
Kleine Welle schrieb:
Ich könnte ja verstehen, wenn man diese Checkliste auf der jeweiligen Station abarbeitet, bevor man den Patienten zum OP fährt. Macht ja auch Sinn, denn dann kann man die fehlenden Punkte noch beheben. Aber in der Schleuse finde ich das unpassend.

Kann da nur zustimmen. Auf Station OK, in der Einschleusung unpassend. Muss eh immer alles sehr fix gehen und dann noch so eine Liste abarbeiten? Nö danke.
 
Hallo ihr lieben Mit-OPler/innen!
Erst mal, bin zufällig auf diese seite gestoßen und total begeistert und oder auch erschreckt,das es anderen auch so geht wie mir.
Das sich doch alle mit den gleichen Dingen rum schlagen müssen!
Bei uns werden die Patienten von Zivis eingeschleust.(manche sind auf Zack, andere,naja).
Wir haben Checklisten für alles, auch für die Schleuse.
Diese beinhaltet aber nur die allgemeinen Tätigkeiten (auffüllen,ordnung,vorhandensein aller Utensilien...)
Es geht nicht um die Patienten, was ich aber befürworten würde.
Denn es kommt häufig vor, das diese nicht richtig gelagert sind (Beine nicht getrennt, keine RÖ-matte, falscher Tisch etc.
Da muss man dann abwägen, was mehr Zeit in anspruch nimmt, korrektes einschleusen durch Checkliste, oder späteres rotieren im Saal?
Wer schleust denn bei Euch ein, denn eigentlich ist es ja die Aufgabe von OP-Personal und Anästhesie-Pflege gleichermaßen.
So Long
 
Bei uns schleust das sog. Op-Hilfspersonal die Patienten ein. Also vom Bett auf die OPtrage und dann werden die Pat. zu den Anästhesievorbereitungsplätzem gefahren, dort werden dann erste Vorbereitungen durch das Anästhesiepersonal durch geführt. Dann erst geht es in den OP.
 
Hallo,

ich denke es muss einen Grund geben, warum solche Checklisten eingeführt werden. Meist liegen solche Listen darin begründet, dass etwas unvollständig war und dann nach diversen Befunden gewfragt werden musste, oder man im OP direkt noch Dinge erledigen musste.
Der OP ist mit die teuerste Einheit in einem Krankenhaus und bei Verzögerungen kostet das richtig Geld, da dort eine 100% Auslastung, vielleicht auch mehr gefahren wird um den OP rentabel zu machen. Verzögerungen auf Grund unvollständiger Unterlagen/Vorbereitungen kosten also richtig Geld.
Ob es nun Sinn macht, dies durch abzuhakende Checklisten in der Schleuse zu regeln ist diskutierbar. Im OP wird es zu keinen Verzögerungen dadurch kommen denke ich, da sie die Leute eben früher abrufen. Allerdings werden sich wahrscheinlich die Wartezeiten derer, die auf Station arbeiten erhöhen. Auch wenn diese Zeit evtl. weniger kostet, ist sie m.E. dennoch nicht unerheblich, auch wenn die OP-Leute das schon mal gerne so sehen.
Also wird das Zeitproblem eher die Stationen treffen.
Die Lösung sind m.E. Standards, die auf Station im Rahmen der ganz normalen präoperativen Vorbereitung abgearbeitet und gleichzeitig abgehakt werden. Dafür zeichnet ja dann schon eine verantwortliche Pflegekraft und wenn etwas fehlt kann der-/diejenige direkt zur Verantwortung gezogen werden. Ich bin sicher, dass sich niemand mehrere "Rüffel", bis hin zu einem Gespräch bei PDL dadurch "sichert", weil etwas vergessen wurde und nach einiger Zeit funktoniert es reibungslos.
So geschehen in meinem Krankenhaus.
 
Hallo,

ich schließe mich der Sigrid in vollem Umfang an.

Wir haben zusammen mit den Stationen und den Ärzten eine Checkliste erstellt. Diese muss von den Stationen präoperativ abgearbeitet und unterzeichnet werden.

Ohne vollständige Checkliste braucht der Patient erst gar nicht zur Schleuse gebracht werden.

Das ganze hat natürlich etwas gedauert, bis es rund lief, aber heute haben wir keine Probleme mehr mit fehlenden Unterlagen, lackierten Fingernägeln und und und.

Die OP-Checkliste ist ein wichtiges Instrument.


Glück Aufff !!!

Klaus
 
jo, und wie sieht der Einsatz der Checkliste in der Praxis dann aus?

Da wird dann erwartet, daß man beim Op-Kurven fertig machen für den nächsten Tag, alle Kreuzchen schon gesetzt hat und das wird dann nur noch abgezeichnet und die Leitung schimpft, wenn die Formulare nicht vorher gekreutzt wurden. Im Prinizip kommt außer einem neuen Formular dabei in der Praxis nichts besseres heraus, als der jeweilige Mitarbeiter vorher schon gemacht hat, mit der Ausnahme, daß wieder mehr Zeit verloren geht, in der man sich tatsächlich um den Patienten kümmern könnte. Hauptsache es gibt mal wieder ein Forumlar. Würde man das in der Praxis qualitätsmäßig verbessern wollen, so wäre in erster Linie einmal mehr Zeit nötig in der man seine Arbeit leisten kann, keineswegs ein neues Formular. Wenn man den Mitarbeitern die Zeit gibt anständig zu arbeiten und das einchecken trainiert, dann hätte das sicherlich den selben Erfolg. In der Krankenpflege hat es sich eingebürgert, daß es immer negativ Feedback gibt. Es ginge auch die positiven Abteilungen, die immer sorgfältig beim Einchecken arbeiten lobend hervorzuheben, dann würden die anderen sich evtl. auch noch mehr anstrengen. Liebe Grüße Fearn
 
Ich bin grad auf der HNO, da gibt es auch eine OP-Checkliste zum Abhaken... Beinhaltet z.B.

- Patientenakte dabei
- OP-Aufklärung/Einverständnis vorhanden und unterschrieben
- Narkose-Aufklärung/Einverständnis vorhanden und unterschrieben
- Narkose-Protokoll dabei
- Praemedikation verabreicht
- Patient trägt keinen Schmuck/Zahnprothesen etc.
- Patient ist rasiert/nicht eingecremt/trägt für die OP vorgesehene Kleidung
- Single-Shot-Antibiose mitgegeben

und noch mehr, was mir grad nicht einfällt so spontan. Find ich sehr praktisch, um ca. 30 Minuten vor Abfahrt zum OP sicher zu sein, daß alle Papiere da sind etc... In der Schleuse ist es zu spät zum Suchen.
 
Wie haben wir bloß vor der Aera solcher Checklisten es geschafft, den Pat. gut vorbereitet mit allen Papieren in den OP zu bringen?

Elisabeth
 
Hahaha, ich liebe Elisabeths Kommentare ^^ Du hast mich definitiv geprägt.

In der Schule war ich auch absoluter Gegner sämtlicher Standards und Checklisten, die Lehrerin hasst mich.

MfG
Tool

P.S.: Fürs Examen lernen und Bier trinken... schockt!
 
*ggg* Geht mir mit meinen Vorgesetzten genauso- vor allem, wenn ich mal wieder einen Drehbuchstandard zerpflücke.

Elisabeth
 
Sowas haben wir auch vor Kurzem bekommen. Zusätzlich zur Checkliste, was der Pat. alles in die Anästhesieambulanz mitnehmen muss :knockin:.
Bald brauche ich eine Checkliste, damit ich keine der Checklisten vergesse.
Die Erfahrung zeigt, es wird trotzdem genauso oft wie früher das Antibiotikum auf der Station vergessen, die Etiketten nicht mitgeben, usw.

Ich muss kurz OT fragen: Warum darf sich der Pat. vor der OP nicht eincremen? Davon hab ich noch nie gehört :gruebel:.

Gruß,
Lin
 
Ich schließe mich an, und frage: Bezieht sich dieses Verbot sowohl auf W/O-Lotionen als auch auf O/W- Lotionen? Und bezieht sich das auf den ganzen Körper oder nur teile desselbigen?

Elisabeth
 
Es bezieht sich auf das Gesicht, damit der Anästhesist nicht mit der Maske oder den Fingern beim Intubieren abrutscht und die Fixierpflaster halten. Fragt nicht... :knockin:
 

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