BVK beim Mann - wer darf legen, wer nicht?

pwrsplinter

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Hallo hatten gestern eine heiße Diskussion auf Station. Eine Kollegin meinte das jede Schwester bei einem Mann einen DK legen darf. Ich habe allerdings in der Ausbildung gelernt das wir dies nur bei Frauen dürfen und nicht bei Männern.

Wie ist dort nun die rechtliche Lage? Ich wurde schon oft angesprochen ob ich als Pfleger nicht bei einem Mann einen DK legen könne, habe jedes mal darauf verwiesen das ein Arzt das machen muss.


Was stimmt nun? (kann mir auch vorstellen das es deligierbar ist)
 
wo hast du deine Ausbildung erhalten? In Deutschland?
Ich lege, genauso wie meine Kollegen/Kolleginnen, seit 35 Jahren DKs bei Männern.
Nur in der Ausbildung durfte ich nicht - es war für ein junges Mädchen (damals Fräulein genannt) unschicklich :lol1:
 
Ich habe allerdings in der Ausbildung gelernt das wir dies nur bei Frauen dürfen und nicht bei Männern.

Mit welcher Begründung ??? Ich habe beides in der Ausbildung gelernt und wüsste auch nicht, warum ich das bei Männern nicht machen sollte....Ich fand es bei Männern sogar einfacher weil es nur einen "Eingang" gibt... :mrgreen:
 
In der Ausbildung lernt man beides. Auf Station wurde schon geguckt, das Männer bei Männern und Frauen bei Frauen legen. Wenn es möglich war.
In der ambulanten Pflege lege ich bei beiden, wen es verordnet ist. Ich habe auch noch nie gehört, das es da Einschränkungen gibt.
 
Das ist mir völlig neu.
Was sollte denn die Begründung sein?
Wo soll das stehen?
 
Deswegen frag ich ja. ich bin mir sicher das uns in der Ausbildung gesagt wurde das es bei Männern nur ein Arzt darf.
Begründung war das man einfach beim Mann mehr kaputt machen und zum Beispiel auch in der Prostata landen kann.
Ich habe mal ein Kollegin gefragt (35 Urologie). die hat mir Recht gegeben.
 
Naja man kann ja auch etwas 35 Jahre lang falsch manchen (nicht persönlich nehmen)

stimmt natürlich.
Aber ich bin eine Fachkraft für Pflege. Dazu gehört das korrekte legen eines DKs. Ich bin nicht nur Wäscherin, Fütterin, Hinternreinigerin. Wofür dauert die Ausbildung 3 Jahre? Ich spüre doch Widerstände etc. und kann damit umgehen. Sonst hätte ich einen 6 Wochenkurs oder die 1-jährige Ausbildung gemacht.
 
Ein Problem kann bei Männern halt die regelmäßig auftretende Prostatahyperplasie machen.
Wenn es hierdurch zB zu Varizen am Blasenhals gekommen ist, kann das schnell eine Blutung verursachen.

Ein "Verbot" für pflegerische Fachrkäfte gibt es nicht. Die Fachkraft erkennt wenn eine schwer passagierbare Hyperplasie vorliegt, sollte dann abbrechen und an einen Arzt verweisen.

Oder man versucht es stärker, es geht gut und der Katheter liegt... ;)
 
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Vor rd. 20 Jahren hatten wir (ambulanter Pflegedienst) mal einen Anruf
von einem (städtischen) Pflegeheim :
"Unser Pfleger ist im Urlaub. Könnt ihr bei einem Mann den transuretralen
DK wechseln ?"
Ich fuhr hin, bat den Patienten um sein Einverständnis (rechtlich relevant)
und wechselte den Katheter.
Ich hoffe, mein Chef hat auf die Privatrechnung an das Heim einen
"Dusseligkeitszuschlag" draufgelegt.
 
Wer bringt eigentlich den Ärzten das korrekte Katheterisieren bei ????
:thinker:



Ach ja: Pflegekräfte :mrgreen:
Ich habe erst 1x einen Arzt gesehen, der nen Katheter besser legen konnte, wie eine Pflegekraft.
Üblich ist: Arzt ordnet Katheter an (WICHTIG !!!) Pflegekraft legt Katheter.(mit Einverständnis des Patienten, auch WICHTIG!!!)
Ob Mann oder Frau ist egal !
Alle Patienten brauchen unsere Unterstützung. Egal welches Geschlecht.

LG Einer
 
Hallo hatten gestern eine heiße Diskussion auf Station. Eine Kollegin meinte das jede Schwester bei einem Mann einen DK legen darf. Ich habe allerdings in der Ausbildung gelernt das wir dies nur bei Frauen dürfen und nicht bei Männern.

Wie ist dort nun die rechtliche Lage? Ich wurde schon oft angesprochen ob ich als Pfleger nicht bei einem Mann einen DK legen könne, habe jedes mal darauf verwiesen das ein Arzt das machen muss.


Was stimmt nun? (kann mir auch vorstellen das es deligierbar ist)


Hast du zufällig in der Altenpflege gelernt? Dort habe ich dieses Argument schon öfters gehört. Für mich totaler Quatsch. In dem KH in welchem ich gelernt habe, genauso wie in meinem jetzigen ist es so, kann ein DK auf Grund von Hyperplasie etc. nicht durch eine Pflegekraft gelegt werden erfolgt ein Uro-Konsil, im Normalfall legt Schwester/Pfleger. Denn einen erheblichen Schaden kann man auch beim MS legen, endotrachealen Absaugen etc. erzielen. Wäre mir neu wenn diese Tätigkeiten nun nur noch von Ärzten durchgeführt werden.
 
Grundsätzlich dürfen wir bei Mann oder Frau einen DK legen, da wir es in unserer Ausbildung gelernt haben. Unstrittig ist aber immer wieder, dass das Einverständnis durch den Patienten vorliegen muss und die Schranken der Scham berücksichtigt werden sollten (Mann - Frau)
Bei Männern wie bei Frauen können Dysgenesien vorhanden sein, die auf jeden Fall zu berücksichtigen sind.
Dadurch das in den vergangenen Jahren im Krankenhaus, in Pflegeheimen und auch in der ambulanten Pflege, zu sogenannten Unfällen bei der DK-Legung bei Männern gekommen ist, wird es empfohlen, die Erstlegung eines DK´s bei Männern durch den Urologen vorzunehmen. Durch die Verletzung im männlichen Glied ( Schwellkörperverletzung bei Harnröhrendysgenesien) können irreparable Schäden entstehen. Ebenso betrifft es die Prostata.
Auch wenn jemand 35 Jahre seinen Job gut gemacht hat, gibt es immer ein erstes mal.
Ich für mich hole mir immer die Bestätigung des Arztes ein, ob es irgendwelche Abnormitäten gibt, da ich sonst rechtlich dafür haftbar gemacht werden kann, wenn Folgen aus der Behandlung entstanden sind.
 
Hast du zufällig in der Altenpflege gelernt? Dort habe ich dieses Argument schon öfters gehört.
In der Altenpflege wird das Legen eines DK sowohl bei Frau als auch Mann theoretisch und praktisch parallel im Vergleich zur Krankenpflege gelernt. Insgesamt berücksichtigt die AP psychosoziale Aspekte aber mehr (Scham), deshalb wird sicherlich von Lehrkräften vereinzelt empfohlen, dies nur beim gleichen Geschlecht durchzuführen. Rechtlich macht es aber keinen Unterschied.

LG Ben
 
In der Altenpflege wird das Legen eines DK sowohl bei Frau als auch Mann theoretisch und praktisch parallel im Vergleich zur Krankenpflege gelernt. Insgesamt berücksichtigt die AP psychosoziale Aspekte aber mehr (Scham), deshalb wird sicherlich von Lehrkräften vereinzelt empfohlen, dies nur beim gleichen Geschlecht durchzuführen. Rechtlich macht es aber keinen Unterschied.

LG Ben

Das ist mir allerdings ganz neu:Ich habe 2013 mein Examen in der Altenpflege gemacht...und habe nicht EIN EINZIGES HAUS erlebt, wo Katheter gelegt wurden! Zumindest nicht durch AP's.Wenn Dk gelegt werden musste, kam immer ein Mitarbeiter einer Urologischen Praxis.Zum Wechseln sind die dann alle 4 Wochen gekommen und einmal durch's ganze Haus.
Schulisch wurden Katheter eher Stiefmütterlich behandelt...

PS:Katheter legen gehört auch gar nicht zur AP Ausbildung-hab grad mal in der Ausbildungs-und Prüfungsverordnung nachgeschaut:rocken:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da muss ich Dir widersprechen. Wir haben das alles noch gelernt (vor 9 Jahren, Altenpflege) und auch im Lehr- und Prüfungsplan der Altenpflege ist dies aufgeführt (Beispiel Rheinland Pfalz): http://msagd.rlp.de/fileadmin/masgf...u._Rahmenplan_f.d.Fachsch._Altenpfl_Fachr.pdf
Ich würde aber selbst auch keinen legen, da mir die Erfahrung und Routine fehlt. Das wird bei den Dir bekannten Einrichtungen genauso sein.

LG Ben
 
Laut Bundesministerium sieht die Ausbildung folgende Inhalte vor... : AltPflAPrV - Einzelnorm

PS: Ich finde dennoch nichts über DK legen...auch nicht bei deinem Link.Und davon ab ist der Link von dir "nur" ein Lehrplan.Ihr habt vielleicht DK legen etc. gelernt...aber es gehört halt nicht zum (vorgeschriebenen) Ausbildungsinhalte für die AP ;)
 
Lt. AltPflAPrV:

[TD="align: left"]1.5.[/TD]
[TD="colspan: 2, align: left"]Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken[/TD]
[TD="align: right"][/TD]

[TD="align: left"][/TD]
[TD="align: left"]-[/TD]
[TD="align: left"]Durchführung ärztlicher Verordnungen[/TD]

Im offiziellen und verbindlichen Lehr- und Rahmenplan gem. Landesrecht in meinem Beispiel ist dies im 2. und 3. Ausbildungsjahr zu finden im Bereich "Lernmodul 7: Bei der medizinischen Diagnostik und Therapie mitwirken (II) (140 Std.) (entspricht Lernfeld 1.5 der APO)". Damit auch rechtlich vorgeschriebener Inhalt.

"Transurethralen Dauerkatheter legen, entfernen oder wechseln sowie die tägliche Katheterpflege durchführen"

LG Ben
 
Sorry, habe vergessen zu sagen, das ich examinierter Krankenpfleger bin. Zudem habe ich eine zusätzliche Ausbildung in de Intensivmedizin. In der Ausbildung des AP´s weiss ich jetzt nicht genau wie es dort geordnet ist. Denke aber auch das es für beide Berufsrichtungen wichtig ist das Für und Wider zu beurteilen.
Wir sind alle Erfüllungsgehilfen des Arztes. Aber dadurch , das die Kranken und Pflegekassen die Einsatzpauschalen für solche Unternehmungen drastisch gekürzt haben, ist die Bereitschaft der entsprechenden Ärzte natürlich gesunken. #
Nur am Rande bemerkt bin ich der Meinung, das es eine Neuordnung der Systeme bedarf.
Schluss mit der unterschiedlichen Ausbildung. Eine Neuorientierung in der Ausbildung und in der Bezahlung. Es soll nur Pflegepersonal mit unterschiedlichen Approbationen geben. Alle sollen das zwischen Neonatologie und Geriatrie erlernen. Der Mensch unterliegt einem Werdensprozess, das somatische bleibt immer das gleiche. Ob Altenpflegerin oder Krankenpflegerin sollte im Mittelpunkt der Mensch stehen und nicht die Interessen der Kassen, die das Abrechnen. Pflegende die einen alten Menschen oder einen jungen Menschen pflegen oder ihnen helfen haben alle ein und das selbe Ziel. Würde, Ressourcen wiederzu beleben oder erhalten. Wir haben alle das gleiche Ziel. Dann können wir sprechen. Dann gibt die Graduierung für intensiv geriatrisch, neonatologisch etc. UNd die grundsätzliche Bezahlung ist die des Pflegepersonals mit entsprechender Graduierung.Warum verdient ein Mensch der die gleiche Dienstleistung tut so unterschiedlich? Warum lassen wir uns eigentlich alle so vorführen?
Wenn alle diese Menschen die in diesem Beruf einmal 24 Stunden streiken.............. - will keiner haben und würde keiner wirklich tun. Aber nur das Gedankenspiel oder das Kopfkino was dann passiert passt nur noch in einen Computer aber auf keine Zettel und in kein Management.
 
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