Bobath oder Basale Stimulation bei Querschnitt-Patienten?

Damian

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Hallo! Ich bin neu hier, habe nächste Woche meine Oberkurs-Praxisbegleitung und einen Monat später mein praktisches Examen auf der Querschnittabteilung eines Akutkrankenhauses. Ich würde sowohl in meiner Praxisbegleitung, wie auch im Examen ganz gerne spezielle Pflegemethoden nutzen, wie z.B. Bobath oder die Basale Stimulation. Bei uns auf der Station habe ich es sowohl mit hohen Halswirbelverletzungen, wie auch mit nur leicht eingeschränkten Paraplegikern zu tun. Ein Problem für die meisten stellt die oft heftige Spastik dar. Ich könnte mir vorstellen, dass gerade hier Bobath etwas bringen könnte. Kennt hier jemand spezielle Pflegemethoden, die der Spastik auf schonende Weise entgegenwirken? Was könnte ich noch an speziellen Pflegemethoden im Umgang mit Querschnittsgelähmten in meine Pflege integrieren?
 
Hallo Damian,

du mußt dir zuerst überlegen wodurch die Spastik beim QSS ausgelöst wird (kleines Stichwort "Fluchtreflex"). Würdest du dann eher "stimulierend" oder "beruhigend" behandeln.
Welche Indikationen spielen noch eine Rolle?
-Blase und Mastdarm entleert?
-Geräuschpegel und Personen im Zimmer?
-momentane Gemütslage des Patienten?
-zusätzl. Erkrankungen?
-bekommt der Pat. Medikamente, die Spastiken reduzieren oder auch verursachen können?
-sogar das Wetter, kann eine Rolle spielen.
-wie ist der Pat. gelagert? Tempur oder Wechseldruck oder ähnliches
-Frischverletzt oder schon länger betroffen?
-ist der Pat. cerebral fit? evtl. SHT zusätzlich?
die Liste läßt sich endlos fortführen.

Könntest du das Bobath Konzept beim QSS sicher anwenden?

Liebe Grüße
Manu
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ja, viele der tetraplegischen Patienten haben aufgrund ihrer erhöhten Spastik bereits eine Lioresal-Pumpe implantiert bekommen. Die Spastik ist vorallem bei Mobilisationen oder beim Einmalkatheterismus teilweise ganz erheblich. Ich besitze leider keine Fachliteratur zum Bobath-Konzept, der basalen Stimulation oder der besonderen Pflege von Querschnitt-Patienten. Deshalb auch hier meine Frage, ob jemand besondere Pflegetechniken im Umgang mit Para- oder Tetraplegikern kennt bzw. Möglichkeiten das Bobath-Konzept oder die Basale Stimulation in die Pflege zu integrieren. Wie ist es überhaupt bei kompletten Tetraplegikern mit der Basalen Stimulation? Eine Stimulation der Sensorik bei durchtrennten Rückenmark ist doch vermutlich sowieso überflüssig, oder?
 
BasStim kann eigentlich keine Spastiken beseitigen/ lösen. Dir wird nichts anderes übrig bleiben als nach den Ursachen zu forschen. Ist die Ursache z.B. mangelnde Körperwahrnehmung kann versucht werden über basale Angebote diese zu mildern. Beispiel: vor der Mob den Körper ausstreichen.

Elisabeth

PS Gibts bei euch keine Physiotherapeuten?
 
Hallo Damian
Nun ja, viele der tetraplegischen Patienten haben aufgrund ihrer erhöhten Spastik bereits eine Lioresal-Pumpe implantiert bekommen. Die Spastik ist vorallem bei Mobilisationen oder beim Einmalkatheterismus teilweise ganz erheblich.

das sind die Punkte, die ich oben bereits erwähnt habe, die du bedenken sollst.
Ich besitze leider keine Fachliteratur zum Bobath-Konzept, der basalen Stimulation oder der besonderen Pflege von Querschnitt-Patienten. Deshalb auch hier meine Frage, ob jemand besondere Pflegetechniken im Umgang mit Para- oder Tetraplegikern kennt bzw. Möglichkeiten das Bobath-Konzept oder die Basale Stimulation in die Pflege zu integrieren.
Deswegen meine Frage an dich, ob du Bobath sicher anwenden kannst. Du mußt die Patienten nämlich individuell sehen, bei allen sind die gegebenheiten anders. Deswegen ist auch das Bobath Konzept in diesen Fällen sache der Physiotherapeuten. Wenn Bobath in der Pflege, dann nach Rücksprache und in Kooperation und nach spez. Weiterbildung für Krankenpflegekräfte.
Wie ist es überhaupt bei kompletten Tetraplegikern mit der Basalen Stimulation? Eine Stimulation der Sensorik bei durchtrennten Rückenmark ist doch vermutlich sowieso überflüssig, oder?
Da schließ ich mich Elisabeth an, die sich damit ja bekanntl. sehr gut auskennt.
Bei allen QS- Patienten kann aber versucht werden, die eigene Körperwahrnehmung mit Basaler Stimulation zu fördern. Das kann von Vorteil sein, wenn die Pat. in einem "Sandbett" , oder überhaupt auf Wechseldruckmatratzen längere Zeit verweilen mußten. Die Patienten verlieren oft da die "Orientierung".

Eine Stimulation der Sensorik ist niemals überflüssig. Oft können verlorene Funktionen noch nach längerer Zeit zurückkommen. Auch müssen verbliebene Restfunktionen regelmäßig trainiert werden um sie zu erhalten

Ich persönlich denke, daß dir mit Pflegetips nicht so viel geholfen ist. Da jeder Patient andere Problematiken entwickelt und mit Spastiken reagiert.

Liebe Grüße
Manu




Fakt ist aber, du mußt Basale S. und Bobath in jedem Fall differenziert und sicher anwenden können. Sonst bewirkst du ganz schnell das Gegenteil.
 
Hi!

Also ich würde dir raten keine spezielle Pflege durchzuführen die du nicht beherrschst. bei meinem Examen hieße es, es wre nur eine unnötige Gefährdung für die Note, wenn ich etwas mache was ich noch nie gelernt habe.
Habt ihr Bobath und Basale Stilmulation nicht in der Schule durchgenommen? Wir haben das bereits im 2. Kurs gemacht.
Wenn du etwas darüber wissen willst, steht bestimmt etwas in deinen Büchern drüber. Oder du lässt dich von deinem Praxisanleiter darin anleiten. Bedenke aber das du Frage und Antwort stehen musst, falls du best. Konzepte im Examen anwendest. Wenn du alles richtig machst, gibts natürlich Pluspunkte.

Viel Glück

EsXeni:klatschspring:
 

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