Basis der Pflege durch youtube?

pflegek

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05.01.2013
Beiträge
7
Beruf
Altenpfleger
Akt. Einsatzbereich
stationär
Funktion
FSJ
Hey Ihr Lieben :wavey:
Ich mache momentan ein FSJ in der stationären Pflege im Altenheim
ich habe vorher keine Erfahrungen in der Pflege gehabt soweit
Die Arbeit ist jetzt auch nicht besonders schwer, also mir wird nicht viel zugemutet ( bis jetzt nur "einfache" Leute gewaschen, Küche aufräumen, Wäsche verteilen, Pflegewagen nachfüllen, bisschen Hygiene hier und dort )

Die generelle Arbeit in der Pflege gefällt mir , aber mich stört halt, dass ich überhaupt kein theoretisches Wissen habe (kann man ja eigentlich nicht auch nicht erwarten nach gut 2 Monaten^^)
ich möchte das wenigstens so ein bisschen auf Vordermann bringen und
bin auf youtube auf so ein Kanal gestoßen, wo bestimmte Themen halt angesprochen werden
92kasan92 - YouTube


die sache ist: da das von einer "privatperson" ist , also jetzt kein seriöses Unternehmen, die das so präsentiert, weiß ich nicht , ob die Angaben soweit auch hilfreich oder richtig sind


Würdet ihr mir sonst etwas andere empfehlen ? also irgendein Buch , so eine Crash Kurs in Pflege?
Wenn JA, welche


danke euch
 
kauf dir doch ein allgemeines Fachbuch zum Thema (gibt auch einige mit filmen auf DVD)... aber ich glaube dass du relativ schnell auf station im alltag lernen kannst wenn du immer viel interesse zeigst und immer wieder fragen stellst (von allein kommt selten einer auf einen zu).
ich glaube so lernt man am besten im rahmen eines FSJ. wenn du erstmal ein bisschen länger da bist darfst du bestimmt auch andere dinge machen, hängt immer bisschen von der station ab, aber im grunde sind das so die aufgaben - man wird dich richtige behandlungspflege etc auch nicht machen lassen wenn du dir 100mal angeguckt hast wie es jemand auf youtube macht :/
lieber in der praxis immer wieder nachfragen ob man was gezeigt kriegt bzw es auch mal probieren kann
 
Hallo pflegek,

grundsätzlich finde ich Dein Interesse gut und kann es verstehen, dass Du mehr Hintergrundwissen zu diesem Beruf haben möchtest. Lehrbücher aus der GuKP Ausbildung ("Thiemes pflege" , "Pflege Heute") sind sicherlich geeignet, um einen ersten Überblick zu erhalten; auch in einigen Lehrvideos sind Dinge nachvollziehbar dargestellt.

Dennoch möchte ich davor warnen, autodidaktisch angeignetes (Halb)-Wissen eigenständig auf Station umzusetzen...vieles erfordert eben doch eine genaue Anleitung, theoretisches Hintergrundwissen anderer Bezugswissenschaften sowie eine Aufsichtsperson zur Überwachung bei den ersten Umsetzungversuchen.

Einige Dinge kann man nur schlecht per Video lernen, hierzu gehört z.B. die Mobilisation von Patienten. In Bezug auf bestimmte "Techniken" oder die Handhabung von Hilfsmitteln, med. Geräten etc. ist es auch so, dass Du die Durchführungsverantwortung übernimmst, sobald Du am Patienten tätig wirst ....die Gefahr ist dann gegeben, sobald Du einer Station signalisierst, dass Du bestimmte Dinge eigenständig tun kannst.
 
Danke erstmal für die Tipps ! : )
aber...
"Pflege Heute" und "Thiemes Pflege" sind ja ein batzen plus der preis, jetzt allein für ein FSJ so ein Buch
Gibt es denn keine Bücher, die etwas an den Seiten bzw. am Preis geizen? :D

Mir geht es nur darum zu wissen, mit was ich es so grob zutun habe, ein Beispiel:
eine Bewohnerin hatte eine Rötung unter der Brust und ich habe eine Creme als Lösung benutzt mit der Hoffnung, dass es besser wird .
mir war aber halt nicht klar (vor dem Gucken dieser Videos) dass man halt noch eine Kompresse darunter legen muss oder dass an die Stelle Luft ran muss,
stattdessen habe ich optimistisch Creme draufgeklatscht : /

solche dinge, die jetzt für Euch, die Erfahrung und theoretisches Wissen haben, schon keine Aufgabe sind, sind halt für FSJtler ohne Erfahrung halt schwieriger zu meistern

deshalb suche ich nach einem Lösungsweg, um vorallem die von mir versorgten Bewohner keinen Schaden zuzufügen.

Grüße
 
Mir geht es nur darum zu wissen, mit was ich es so grob zutun habe, ein Beispiel:
eine Bewohnerin hatte eine Rötung unter der Brust und ich habe eine Creme als Lösung benutzt mit der Hoffnung, dass es besser wird .mir war aber halt nicht klar (vor dem Gucken dieser Videos) dass man halt noch eine Kompresse darunter legen muss oder dass an die Stelle Luft ran muss,
stattdessen habe ich optimistisch Creme draufgeklatscht : /

solche dinge, die jetzt für Euch, die Erfahrung und theoretisches Wissen haben, schon keine Aufgabe sind, sind halt für FSJtler ohne Erfahrung halt schwieriger zu meistern
deshalb suche ich nach einem Lösungsweg, um vorallem die von mir versorgten Bewohner keinen Schaden zuzufügen.

Als FSJ`ler bist Du eine ungelernte Hilfskraft, welche auf Anweisung der Fachkräfte agiert. Nicht weniger, aber auch nicht mehr!
Für jeden Bewohner sollte eine Pflegeplanung vorliegen, die von der zuständigen Fachkraft erstellt und evaluiert wird. In dieser sind sämtliche Pflegeprobleme aufgeführt, Zielsetzungen definiert und zugehörige Interventionen aufgelistet.

In dieser Planung solltest Du auch das von Dir aufgeführte Problem finden....wenn nicht, dann besteht Deine Aufgabe zunächst in der Informationsweitergabe.
Eine Fachkraft hat diese Hautrötung zu begutachten und zu identifizieren (Hautpilz, Allergie, Intertrigo....) und hieraus die entsprechenden Maßnahmen abzuleiten. Diese darfst Du dann ausführen.....

Alles andere würde Dich überfordern, da hierzu eben auch Hintergrundwissen gehört: der anatomische Aufbau der Haut, verschiedene Krankheitsbilder aus der Dermatologie, pflegerische Interventionen bei Hauterkrankungen, Intertrigo etc.
Aus diesem Grund dauert eine Fachausbildung auch 3 Jahre und benötigt so dicke Bücher :P
 
haha :D
wie du ja schon mit dem Thema "Haut" klarstellst, ist die Notwendigkeit eines Buches durchaus nachvollziehbar
Mein Arbeitsspektrum meiner "beruflichen" Situation anzupassen, kann auf Dauer schwierig werden, soweit ich die Foren mitverfolgt habe mit denen , die auch ein FSJ machen und ihre (teilweise) negativen (:/) Kommentare posten.

Die Videos, die ich mir auf diesem Kanal bis jetzt angeschaut habe, haben mir einen "Überblick" verschafft
ich werde, nichtsdestotrotz, auf Lehrmaterial bzw. die Anweisungen und Unterstützung meiner Arbeitskollegen zurückgreifen :)
 
ich würde gerne zwei gedanken loswerden, davon einmal offtopic:

- in meiner stadt hat die öfftl. bücherei mehrere (verschiedene) exemplare gängiger fachbücher (altenpflege sowie krankenpflege & auch spezielle pflege). vllt wäre diese option ja einen anruf i.d. bücherei wert?

- falls du in die pflege gehen wollen würdest (hins. einer ausbildung), dann würde ich pers. vorschlagen, bei einer grundsätzlich kritischen prüfung beider optionen, doch eher den focus auf die krankenpflege zu richten. hintergrund, etwas schmissig formuliert: gesundheits- und krankenpfleger arbeiten relativ problemlos "überall", altenpfleger haben für dieselben arbeitsbereiche hohe, sehr hohe oder höchste bis unüberwindbare hürden in der karriereplanung - auch, was eine einfach arbeitsfeldveränderung angeht.
 
Mein Arbeitsspektrum meiner "beruflichen" Situation anzupassen, kann auf Dauer schwierig werden, soweit ich die Foren mitverfolgt habe mit denen , die auch ein FSJ machen und ihre (teilweise) negativen (:/) Kommentare posten.

Ich kenne die Diskrepanz zwischen "Wunsch und Wirklichkeit in der Pflegepraxis" und kann Deinen Wunsch, Dir selber etwas anzueignen um zu "funktionieren" gut nachvollziehen. Dennoch kann dieses zu einem Teufelskreis werden: je mehr Du suggerierst, dass Du Dinge eigenständig ausführen kannst, desto mehr wird man Dich auch tun lassen. Für alles, was Du machst hast Du die Übernahmeverantwortung...im Nachhinein hilft es Dir nicht, auf Deine Unwissenheit und den eigentlichen Status des FSJ`lers hinzuweisen.

ich werde, nichtsdestotrotz, auf Lehrmaterial bzw. die Anweisungen und Unterstützung meiner Arbeitskollegen zurückgreifen :)

Persönliche Anleitung finde ich sehr gut- hier kann sich eine Fachkraft von Deinem Kenntnisstand überzeugen und entscheiden, was Du alleine tun sollst. Und natürlich kannst Du vertiefend auch ein Buch lesen....
 
um für mich auch endgültig dieses Thema abzuschließen, habe ich diese Youtube- Person, welche für die "Pflege-Videos" zuständig ist, mal angeschrieben, woher er sein Wissen nimmt und ob er Schüler oder examinierter Pfleger ist
ich bekam die Antwort:
"Hey ! Ich bin noch Schüler (:D) und teile nur die Themen mit Interessierten, die ich auch selbst im Unterricht gelernt habe ! Es soll YouTubern, wie dir , nur einen Überblick über die verschiedenen Bereiche geben ! Wo machst du denn dein FSJ? (p.s. über ein Abo würde ich mich sehr freuen :D ) Grüße "

Somit hat sich ja die theoretische Vollständigkeit der angesprochenen Videos wohl erledigt, jedoch muss ich aber hinzufügen, dass die Qualität der Videos mit Absicht dem Wissen der Interessierten Zuschauer angepasst ist, somit fällt für mich auch jegliche bösartige Kritik weg :D

Danke erstmal für eure Tipps :)
 
aber gerade so ein beispiel wie du es anführst wäre doch die gelegenheit mal eine examinierte anzusprechen und mal zu fragen 'was ist das eigetnlich bei Patient X für eine rötung und was bewirkt die salbe? kannst du mir einmal zeigen wie man das korrekt aufträgt damit ichs fürs nächste mal weis'
und genauso würde ich es bei allen situationen machen: fragen was man mit der pflegemaßnahme eigentlich erreichen will, einmal zeigen lassen und am besten noch erklären lassen warum man es genau SO macht, und dann weist du wie es richtig geht und hast sogar verstanden warum. wenn man immer wieder weiter fragt und interesse zeigt sammelt man sich ein ganz schönes wissen in betreffendem fachgebiet an. wenn ich irgendwo in einem buch lese dass man normalerweise irgendeine tätigkeit so und so macht geh ich auch nicht auf station und sag 'jaja das kann ich' und mache einfach ungefähr das was ich gelesen hab. ich sage dann es ist mir theoretisch bekannt aber ich würde es vorher gerne einmal sehen wie es HIER auf station gemacht wird (und vlt gibt es ja bei dem pat eine besonderheit von der ich nichts weis oder so..)
immer neugierig bleiben, es ist überhaupt nichts schlimmes dabei sich etwas erst einmal zeigen zu lassen. und wenn dich dann die nächste schwester fragt kannst du sagen dir wurde das gezeigt, du darfst das, und alle sind auf der sicheren seite .)
 
Irgendjemand hat Sie ja auch eingestellt, da gilt es nachzufragen, zumal es ja auch ein Ausbildungkonzept, bzw. für das FJS einen Ablaufplan gibt. FSJ soll ja auch Spaß und Sinn machen.
Wir (PDL) führen alle 2 - 3 Wochen eine kurzes Gespräch mit den Azubis und FSJ, um ihre Zufriedenheit aber auch ihr Wissen über die Tätigkeiten auf der Station abzuklopfen. Ferner interessieren wir uns auch über ihre berufliche Perspektive und schulische Leistungen und nehmen gerne Kritik oder Vorschläge an.
Selbst legen wir wert darauf, das diese auch bei Übergaben oder internen Schulungen anwesend sind, wie auch bei Pflegevisiten. Unsere kleine Fachbücherei mit Ausleihe steht Ihnen ebenso zu Verfügung, wie aktuelle Fachzeitschriften oder Info-Abos. Da wir neben mehreren Wohnbereichen durch wechseln, wie auch in die soziale Begleitung einbinden, konnten wir letztes Jahr zwei Azubis (sehr gerne) als junge Fachkräfte übernehmen, wie auch eine aus dem FSJ als Helferin.
Meine Erkenntnis ist, dass auf der Station selbst kaum eine Fachkraft Zeit und Muse hat, sich mit den jungen Menschen zusammen zusetzen.
Oftmals sind die jungen Leute sogar ein Segen, wenn man an sie manche grantige Fachkraft denkt -:) (welche schon glaubt, den Stein des Waisen zu besitzen).
 
ja, da mein FSJ noch einige Monate andauern wird, werde ich sicherlich in der restlichen Zeit die gesunde Mitte zwischen Lernen aus Theorie und Praxis finden.
Die Vielseitigkeit der Themen und die generelle Arbeit der Pflege sind halt die Punkte, die einem (im Falle, dass die Arbeit auch Spaß macht) so imponieren mehr davon zu erfahren :D
Ich werde deshalb aus mehreren Quellen schöpfen ( sei es aus Praxis, Büchern, youtube) :)

lg :)
 

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