Arbeiten in einer Sozialstation, frisch examiniert?

espoir

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Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Krankenhaus
Hallo,


könnt Ihr mir sagen, wie groß die Möglichkeit ist, dass man nach dem Examen direkt auf eine Sozialstation kommt bzw genommen wird ?
Bin zwar noch im 1. jahr, bald 2. Jahr, aber ich wünsche mir schon jetzt, direkt nach Examen da anzufangen. BTW dies gibt schon heftige Diskussionen...warum sind Sozialstationen so verpönt für viele Examinierte ? Ist das die gleiche Diskussion wie mit AP´s ?
Bekomme immer gesagt: wer dumm ist und nix kann geht auf ne Sozialstation, doch denke ich, dass man gerade da viel können muss, weil viel Verantwortung auf einem liegt: man ist allein verantwortlich für seine Patienten, auf Normalstation hat man mehr Sicherheit, kann auch mal unliebsame Dinge an Kollegen abgeben etc.

Naja mein Hauptanliegen ist jedoch die erste Frage, wie gern frische Ex´en genommen werden ?

Gruß
espoir
 
Hallo Flexi,

öhm, also das war ne kleine Wortkreation, soll heissen: Frisch Examinierte..wusste jetzt nicht recht wie auszudrücken.
Aber danke für die Änderung, meine Kreativität muss ich noch schulen :fidee::trinken:

espoir
 
Hallo espoir,

wie gerne oder wie ungerne Frisch-Examinierte in der Sozialstation genommen werden kann ich Dir leider nicht beantworten. Kann Dir aber von einer Schulkollegin berichten, die nun im ambulanten Dienst arbeitet:

Sie wurde sofort eingestellt, kurze Einarbeitungszeit, fährt seither alleine um ihre Patienten zu versorgen. Was ihr beim Vorstellungsgespräch sinngemäß gesagt wurde war: Sie sind auf dem neuesten Ausbildungsstand, sie sind motiviert, sie sind noch nicht "Alltags-gefrustet". Zum Beginn hatte sie Bedenken, weil sie nun auf sich alleine gestellt war, selbst entscheiden musste und nicht problemlos eine Kollegin dazuholen konnte. Mittlerweile hat sie sich mit dieser Situation angefreundet und fühlt sich sehr wohl mit ihrem Aufgaben- und Verantwortungsbereich.

Also, wenn Du Dir zum Ziel gemacht hast im ambulanten Dienst zu arbeiten dann solltest Du das auf jeden Fall tun! Ich glaube nicht, dass die Chancen schlechter als in irgendeiner stationären Einrichtung stehen.

Viel Erfolg für Deine Ausbildung und bleibe weiter so motiviert!

Gruß Schreiberling
 
Hallöle Espoir,

Falls es dich interessiert, kann ich dir vielleicht mit meinen persönlichen Erfahrungen weiter helfen.

Bin seit Januar 07 examinierter Krankenpfleger und kann von mir behaupten, dass ich höchst freiwillig in einer Sozialstation arbeite.
Hatte nach meiner Ausbildung die Nase voll vom Krankenhaus und habe mich bei verschieden Firmen beworben.

Ich muss dazu sagen, dass hier in Berlin scheinbar immer Bedarf für Personal in der HKP besteht, zumindest wenn man in die Zeitung schaut.
Hatte einige Vorstellungsgespräche und habe mich am Ende für meinen jetzigen Arbeitgeber entschieden. Bin auch sehr zufrieden damit.

Und was die Verantwortung angeht, hast du schon recht. Du hast zwar im Notfall die Möglichkeit Kollegen per Handy anzurufen (oder das Büro) bist aber vor Ort erstmal auf dich allein gestellt und auf dein Fachwissen angewiesen. :besserwisser:Also immer schön lernen;)

Auf der anderen Seite, betreust du für sehr lange Zeit fast immer die gleichen Patienten. Ich fahre meine Tour jetzt seit ca. 4 Monaten.
Du hast zwar im Prinzip immer das Gleiche zu tun aber erlebst die Leute ganz anders. Ich persönlich finde dass das gut die Beobachtung schult.

Hoffe das hilft dir etwas.

Liebe Grüße von KP
 
Bei uns in Oberbayern wird in den Sozialstationen meistens händeringend nach Personal gesucht.

Eine Freundin von mir leitet eine Caritas-Sozialstation und sie nimmt gerne KP´s.
Die AP´s sind hier in der Mehrheit, da die geriatrischen Patienten überwiegen.
Allerdings kann man Altenpfleger nicht überall uneingeschränkt einsetzen und es gibt auch Pat. mit Beatmung, Monitorüberwachungen, Infusiontherapien, Einsatz von Perfusern und pediatrische Intensivmedizin im häuslichen Umfeld.
Gerade hier werden KP´s bevorzugt eingestellt, um das ganze Spektrum abzusichern.

Wer gerade erst das Examen gemacht hat, steckt voller Idealismus und Ideen. Von Burn-out keine Spur und meistens Engagement ohne Ende.

Sicher wirst Du eine Stelle in einer Sozialstation finden, die Dir gefällt.

Ich wünsche Dir viel Glück bei der Suche.
 
Hat ne Freundin von mir gemacht.
Während der Ausbildung waren wir 6 Wochen auf einer Sozialstation im Einsatz, ihr hat es dort (im Gegensatz zu mir) sehr gut gefallen, und sie ist nach dem Examen direkt dort hin.

Wird schon klappen, warum nicht?
 
Hallo :)

ich danke Euch Ihr habt mir Mut gemacht !
Dachte daran, dass die Sozialstation keine Frisch Examinierten wollen, wegen der großen Eigenverantwortung. und sind wir mal ehrlich: wenn wir 3 Jahre ausbildung hinter uns haben haben wir noch keine große Berufserfahrung. Natürlich wissen wir sehr sehr viel, aber wir haben noch längst nicht alles gesehen...zumal wir 2100 std theorie haben und somit keine Erfahrung sammeln können. Viele von Normalstation sagen: oh du hast keine Erfahrung dann, musst erstmal mindestens 1 Jahr auf Normalstation bevor du da richtig drinne bist..manche meinen sogar das sollte Pflicht werden.
Das hatte mich verunsichert. Aber ich denke wenn man pflichtbewusst ist und auch weiss welche große Verantwortung da auf einen allein zukommt, muss man sich auf den Hosenboden setzen und lernen und praktisch soviel üben wie geht. Denke das wird klappen und ich danke Euch, dass Ihr mir Mut gemacht habt !


espoir
 
Allerdings kann man Altenpfleger nicht überall uneingeschränkt einsetzen und es gibt auch Pat. mit Beatmung, Monitorüberwachungen, Infusiontherapien, Einsatz von Perfusern und pediatrische Intensivmedizin im häuslichen Umfeld.

Auch ein AP hat aber die Möglichkeit, sich das fehlende Wissen in Form von Fort- und Weiterbildung anzueignen.

Gruß Schreiberling

P.S.: Eine Fortbildung in Sachen richtiges Zitieren wird von mir angestrebt..gg
 
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