APCV Beatmung

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Intensivpflege,
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Stell. PDL
Hallo!

Kann mir jemand sagen was die Ursache ist, wenn der Pat. APCV (assistierte druckkontrollierte ventilation ) beatmet wird mit ALS Erkrankung, das Verhältnis der I:E ist 1/2.0.
In der letzten Tagen hat sich die Expirationszeit deutlich verkürzt auf unter 1/1,6 manchmal sogar kurzzeitig auf 1/1,2.
Bei der Pat. Rechtlagerung verschwindet das Problem fast immer. Was könnte der Grund sein? Könnte es eine Hyperventilation bzw. zu hohen CO2 andeuten?
Würde mich freuen um eine ausführliche Antwort.

Danke im Voraus.
 
Eine Hyperventilation definiert sich nicht über das I:E Verhältniss, sondern eher über die AF und das Atemzugvolumen.
Ohne den Patienten und seine individuellen Umstände zu kennen (BGA etc) ist es schwierig detailliert darauf zu antworten. Wichtig wäre zB BGA vor und nach Lagerung, Auskultationsbefund, evtl Rö Thorax und Laborparameter.
Wenn die Druckverhältnisse bzw die Expirationszeiten sich nach Lagerung verändern würde ich als erstes folgende Ursachen überprüfen:
- Tubuslage (zu tief?)
- evtl Atelektase, Pleuraerguss, einseitige Pneumonie etc
- Bronchospastik
Bei Patienten mit ALS sollte man aber auch in Betracht ziehen, dass die Krankheit aggressiv und schnell fortschreitet. Eine wie auch immer geartete assistierte Beatmung macht irgendwann keinen Sinn mehr.
Gruss
D.
 
definurse.bs danke für Ihre Antwort.

Eine BGA durchzuführen ist nicht möglich, wegen der Heimbeatmung und die ärztliche Versorgung ist nicht gerade optimal, kennt bestimmt jeder.
Weil HA kaum bis gar keine Erfahrung mit Beatmung haben, Oxymeter zeigt 97-99% an.
Pat. hat keinen Tubus sondern eine kurze Kanüle.
Über die einsetige Pneumonie habe ich auch schon gedacht, eine Ödemansammlung konnte ich bei der Askultation nicht hören.
 
Auch Trachealkanülen können zB zu tief liegen, teilweise verklottet sein und entsprechend Stress machen.
Eine Pneumonie würde sich sicher nicht nur an der Veränderung des I:E Verhältnisses zeigen und auch die O2 Sättigung spricht nicht unbedingt dafür.
Ohne die näheren, individuellen Umstände zu kennen ist das wirklich schwierig zu beurteilen.
Inhaliert der Patient regelmäßig und wenn ja mit welchen Medis?
Hat der HA sich zum Auskultationsbefund geäussert?
Bedenke bitte, wie schon geschrieben: ALS als Grunderkrankung lässt relativ schnell auch keine assistierte Beatmungsform mehr zu!
D.
 
Danke nochmals für Ihre Mühe!
Das mit der Kanüle schließe ich aus, weil sie ziemlich kurz ist ca. 10 cm und dieses Problem war ja vorher nicht und die Pat. ist schon mehr als 1 Jahr beatmungspflichtig.
Bei einer Pneumonie müsste zumind. Temp. messbar sein obwohl es auch atypische Pneumonie gib und geringe Temp. hat.
Wie schon gesagt, der Hausarzt scheint mit nicht gerade viel Ahnung zu haben, ich bin bei der Pat. erst seit kurzem.
Die Pat. wird mind. 4-5 mal täglich mit NaCl und Atrovent, Salbutamol inhaliert und nebenbei läuft ständig der Luftbefeuchter.
Das tracheale Sekret ist weiß bis leicht gelblich, leicht flüßig und gut absaugbar. Pat. bekommt Fentanyl 25 alle 3 Tage und einiges zum sedierenden bzw. Antidepressiva.
Bei einer APCV Form, ist der Pat. noch selber in der Lage einige Atemzüge zu produzieren?
Welche Beatmungsform würde Sie vorschlagen? Pat. hat zur Zeit das Integra Beatmungsgerät.
 
Bei der Pat. Rechtlagerung verschwindet das Problem fast immer.

'Fast immer' heißt aber, dass es evtl. garnichts mit der rechtsseitigen Lagerung zu tun hat, sondern evtl auch zufällig, bzw. durch die Manipulation an sich am Pat. zur fraglichen "Verbesserung" kommt.

Wieso muss der Pat. denn 1:2 atmen? COPDisten atmen auch nicht 1:2, Menschen die ein wenig 'Schwach auf den Rippen' sind, atmen auch nicht 1:2.

Wie geht es dem Pat. denn dabei? Oder garkeine Anzeichen für eventuellen subjektiven Stress/Luftmangel?
Kann es sein, dass der Pat. sich dadurch ausdrücken möchte? Eine Art Kommunikation?

MfG
Tool

P.S.: Wenn APCV nicht ausreicht, bzw. der Pat. hypoxämisch wird/sich erschöpft, dann muss halt auf kontrollierte Beatmung a la bipap/psv umgestiegen werden, sofern das das ziel ist...
sofern ich das richtig im hinterkopf hab mit pcv, bin drägerabhängig ^^
 
Moin History

Da ich mit der Intega nur wenig Kontakt hatte und da nur im ST Modus zunächst ein wenig Spekulation.

Schätze mal man gibt den EPAP,IPAP,AF und tinsp vor.(konnte ich in einem Datenblatt als Parameter lesen). Triggert der Patient nun zusätzlich an verändert sich automatisch das I:E. (fixe Inspirationszeit)

Die Frage ist also nicht warum ändert sich das I:E sondern warum triggert der Patient mehr dazu.

Wenn sich das AMV nicht verändert muss am ehesten von einer Veränderung der Lungenmorphologie ausgegangen werden. In bestimmten Situationen geht halt bei gleichem Druck weniger Volumen in die Lunge. Um den CO2 zu halten muss getriggert werden. AMV sollte sich im Vergleich zur "1:2 I:E Phase" nicht verändern. Das Tidalvolumen sollte abnehmen.

Grundsätzlich sollte eine Anpassung der Beatmung besonders ein Wechsel der Beatmungsform unter kontrollierten Bedingungen stattfinden. Und hierzu gehört halt auch die BGA. Die Ventilation lässt sich halt nur mit dem pCO2 beurteilen. Auch eine Kapnometrie ist in dieser Situation eher schwierig zu gebrauchen.

Warum stört euch überhaupt das variable I:E. Welche Probleme habt ihr damit ? Mich würde eher die veränderte Situation zum nachdenken bringen. Ohne gleich an der Beatmung schrauben zu wohlen.

Handelt es sich bei APCV um eine Beatmungsform mit eingestellter Minimalatemfrequenz und einer Inspirationzeit (tinsp) ?

In wie weit hat sich die AF verändert ? Bei einem festen tinsp reicht ein Anstieg von 10 auf 20 Atemzüge um das I:E von 1:2 auf 1:1 zu bekommen.
 

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