Ambulante Pflege nicht so stressig?

Imke25

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Hallo ihr Schwestern und Pfleger und die,die es mal werden wollen,

Hab schon mal um euren Rat gebeten und damals auch viele hilfreiche und tolle Abtworten bekommen.

Ich hab am 7. September die Ausbildung zur Krankenschwester angefangen.Seit ca. 4 Wochen arbeite ich auf der Inneren und empfinde es als maga hart und anstrengend.Es ist mein erster Einsatz und ich bin maßlos überfordert.

Hab euch ja mal erzählt,dass ich an Depressionen und einer Sozialen Angststörung leide.Jeden Tag komm ich echt an meine Grenzen aber ich weiß auch nicht,was ich sonst machen soll bzw. mich interessiert nichts anderes.

Ich hab mich schon immer für Medizin interessiert und auch das Pflegen ansich ist kein Problem für mich (kann Blut,Stuhl,Erbrochenes sehen und hab damit überhaupt kein Problem).

Mein Ziel war immer die Ausbildung irgenwie durchzukämpfen um danach in die ambulante Pflege zu gehen).

Ich stell mir das irgendwie nicht so stressig und nicht so hektisch vor,wie im Krankenhaus.Und es sind auch nicht immer ständig wechselnde Patienten.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht in der Ambulanten Pflege??? Wie habt ihr es empfunden.

Vielleicht hab ich ja auch die rosarote Brille auf und denke, mensch schön....dann arbeitest du überwiegend alleine und selbständig,hast deine Kollegen nicht ständig um dich und es ist ruhiger als im Krankenhaus (Weiß nämlich jetzt schon dass ich den Stress im Krankenhaus niemals durchhalten kann,da würde ich dran kaputt gehen).

Meine Mutter ist auch Krankenschwester auf der Inneren und sie hat mir jetzt geraten,die Ausbildung zu schmeißen und was ganz einfaches arbeiten zu gehen.)
Sie meinte,ambulante Pflege ist genau so stressig,weil man da von einem zum anderen hetzt und die Verantwortung enorm ist.
Wollte auch später dort nur auf Teilzeit arbeiten? da verdient man dann doch immer noch so seine 800 bis 900Euro netto oder?????

An den Job der Arzthelferin hab ich auch schon gedacht.Könnte ruhiger als im Krankenhaus sein,oder???
Wär schön,wenn ihr mir berichten könntet,von euren Erfahrungen,die ihr ganz besonders im Bereich der ambulanten Pflege gemacht habt.

Vielen lieben Dank!!!!
 
Deine Mutter hat recht, in der ambulanten Pflege ist es nicht weniger stressig, als im Krankenhaus. Man muss im Minutentakt pflegen, die Bedingungen sind hart, die Verantwortung hoch und die Bezahlung häufig unter Tarif, da es viele private Anbieter gibt, die sich nicht an Tarifverträge halten müssen. Darüber kannst du hier im Forum so einiges lesen. Lies doch hier zum Beispiel mal nach: http://www.krankenschwester.de/foru...use/25406-zeitvorgaben-ambulanten-pflege.html

Die Arbeit als medizinische Fachangestellte ist in den meisten Praxen auch stressig, die Arbeitszeiten sind lang und die Bezahlung schlechter, als die einer Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Mir fällt spontan kein Beruf ein, der nicht immer wieder sehr stressig ist, weder im Gesundheitswesen noch in anderen Bereichen.
 
Ambulante Pflege ist sicher nicht weniger stressig. Hinzu kommt, dass du dort Einzelkämpferin bist, denn du bist immer alleine vor Ort beim Patienten und mußt schauen wie du klar kommst.

Zudem wird immer wieder die Belastung des Außendienstes selbst nicht berücksichtigt. Du bist bei jedem Wetter unterwegs, bei Hitze und Kälte. Im Sommer steigst du in das extrem heiße Auto ein im Winter schlidderst du über Glatteis. Die körperliche Belastung ist also extrem hoch.

Wenn du den stationären Anforderungen nicht gewachsen bist, dann bist du den Anforderungen in der ambulanten Pflege erst recht nicht gewachsen.
 
Jetzt bist du schonmal dabei, jetzt zieh es auch die 6 Monate durch und entscheide DANN ob ja oder nein!

Zu hoffen, dass du später ne Arbeit findest wo alles ganz easy ist, ist nicht hilfreich. Auch die ambulante kann hart sein.
 
Eine Freundin von mir ist auch Erzieherin, und arbeitet in der Behindertenpflege. Nach dem was sie so erzählt ist das nicht der pure stress. (Ist ja auch nicht gewünscht bei ihren Bewohnern, die damit meist nicht umgehen können.)

Schon mal in die Richtung geschaut?
 
Liebe Imke, wirf nicht gleich das Handtuch: du wirst dich entwickeln, du wirst reifen und du kannst, wenn du es wilst, in den Beruf reinwachsen.
Die ambulante Pflege ist durch das Fahren im Straßenverkehr extrem streßbehaftet: du hast nicht nur die Verantwortung alleine beim Pat., sondern du mußt auch 100 Prozent im Verkehr geben, bei Wind und Wetter, im Berufsverkehr, bei mangelnden Parkplätzen, Knöllchen, ... und vor allem: du kommst abgehetzt beim Pat. an und mußt es wegdrücken, denn dieser darf von deinen Problemen nicht beeinflußt werden ... da brauchst du mehr als Nerven, am besten keine! Und immer die Zeituhr im Nacken. Was meinst, über wieviele rote Ampel ich schon bin, wie oft im Halteverbot gestanden, wie oft mit Leuten gestritten, die mich eingeparkt hatten, .... und immer schnell, schnell .... Ich habe das jetzt 8 Jahre durchgehalten, in verschiedenen Sozialstationen - aber nun ist Ende - ich kann nicht mehr ins Auto ohne das mein Magen rebelliert und meine Agressionen ins Uferlose (gegen mich!) schießen. Ich werde in einem Heim arbeiten.
Du bist noch jung und nicht abgewirtschaftet. Schau dir deine Reserven an, schau dir an, welche Möglichkeiten du zur Kompensation der Arbeit hast, achte auf dich selbst, suche dir gute Ausgleichsmöglichkeiten und vor allem: Lege nach Feierabend einen Hebel in deinem Kopf um, und konzentriere dich auf Entspannung.
LG blauwolf
 
Liebes,
überleg Dir, ob Du nicht nach der Ausbildung gleich eine Weiterbildung oder ein Studium anfängst. Pflege, ob ambulant oder stationär ist Stress und das wird auch zukünftig nicht besser werden.
 
Bitte lest den Thread, den Narde freundlicherweise verlinkt hat. Es gibt manchmal Probleme, die man nicht einfach mit etwas mehr Anstrengung beseitigen kann.

Ich denke, gerade bei dieser Problematik sollte man realistische Tatsachen nicht beschönigen. Es ist heute egal, wo man arbeitet- ob im KH, in einer stationären Pflegeeinrichtung, in der ambulanten Pflege- der Personalmangel und der Zeitdruck ist allgegenwärtig.

Elisabeth
 
Da ich dich leider nicht persönlich kenne, kann ich dir auch keinen Rat geben. Ich habe in der ambulanten Pflege, im Heim, Im KH und in der 1:1 Pflege gearbeitet. Überall herrschte Zeitdruck und Stress. Das Geld ist am aller wichtigsten-egal wie es dem Pat und der KS/dem KP dabei geht....
 
Vorteile in der ambulanten Pflege

- Man versorgt einen Patienten nach dem anderen, und muss nicht zeigleich
auf die Schelle, das Telefon und / oder Angehörige reagieren.

- Die Patienten werden in ihrem häuslichen Umfeld versorgt, was sie
meistens zufriedener und entspannter sein und auch mit der Pflegekraft
umgehen lässt.

- Man entwickelt mit vielen Pat. engere Beziehungen, weil sie über einen
längeren Zeitraum versorgt werden.

- Man hat durch die Fahrerei immer wieder die Möglichkeit, sich zwischen den
einzelnen Patienten zu "sammeln".

- Die Arbeit ist nicht zuletzt, weil die Verweildauern im Krhs. immer kürzer
werden sehr abwechslungsreich geworden.

Nachteile in der ambulanten Pflege

- Die Arbeitsbedingungen - z.B fehlende Pflegehilsmittel, unerreichbare
Hausärzte, überheizte Badezimmer beim Patienten, chaoitische
Lebensumstände beim Pat.

- Unterwegs bei Nässe, Kälte, Glatteis , aber auch in überhitzen Autos

- Zeitverzüge durch Notfälle, Stau, Parkplatzsuche führen manchmal zu
erheblichen Verspätungen bei den Patienten.

- Krankheitsausfälle von MA bedeuten für die anderen Kollegen meistens
zusätzliche Patienten, die sie nicht kennen.

- Der MA arbeitet hauptsächlich alleine. Teamgeist entsteht dabei nicht
wirklich.

- Bei privaten Pflegediensten wird oft Profit auf Kosten der Pflegequalität
erwirtschaftet.

Ob die Arbeit in der ambulanten Pflege als streßiger im Vergleich zu stationären Einrichtungen empfunden wird, ist wohl vor allem davon abhängig, unter welchen Aspekten man sie bewertet.
 
dann schätze ich das wohl irgendwie völlig falsch ein.

War ja auch immer nur als Praktikant mit den Schwestern und Pflegern unterwegs. Musste ja nicht wirklich viel machen.

Dachte nur immer, wie toll das ist, dass die so selbstständig und alleine arbeiten......
 
Hallo,

also ich habe jetzt 8 Jahre im ambulanten Pflegedienst gearbeitet und mich jetzt nochmal entschlossen eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen. Habe Artzhelferin gelernt.

Ich bin auf meiner zweiten Station und finde das der ambulante Pflegedienst weniger stressig war aus folgenden Gründen:
erstens hat man für die einzelnen Patiente viel mehr Zeit und sei es nur 30 Minuten bei der Pflege, aber wo hat man das im Krankenhaus?
zweitens man muss sich nicht mit frustierten Kollegen rumärgern, die sieht man morgens kurz vor der Tour evtl. nochmal mittags zwei Minuten und man sagt Tach und Tschüss und das wars.
drittens wenn man seine Patienten durch hat, hat man Feierabend und das man alleine vor Ort ist sehe ich in den meisten Fällen auch als positiv, man lernt viel, vor allem auch Verantwortung zu übernehmen.

Ich möchte jetzt den Krankenhausdienst nicht schlecht reden, aber ich finde das viel Stress sich auch selbst gemacht wird, also so sehe ich das. Natürlich ist der Vorteil bei Schwerstpflegen das man immer einen Kollegen zur Seite hat, aber das ist meiner Meinung nach der einzige Punkt.
 
ja, mein Eindruck war auch dass es viel ruhiger ist als im Krankenhaus und man ist alleine und selbständig.Das finde ich schön.
 
... man ist alleine und selbständig...

Mir fällt auf, dass es dir offensichtlich besonders wichtig ist, allein zu sein.

Dir ist klar, dass du nicht nur mit Pat. zu tun hast, sondern sehr oft auch mit Angehörigen? Desweiteren musst du vor Ort Entscheidunegn selbst treffen- da gibt es keinen Kollgen, den man fragen kann.

Es hat alles sein Für und Wider.

Elisabeth
 
Ich glaube die inneren Stationen sind immer sehr stressig, warte mal ab wie es bei der nächsten Station läuft. Ich war auch erst Chirurgie da hab ich gedacht ich halte das nicht aus, allerdings eher den psychischen Stress von Schwestern die sich irgendwie selber nicht leiden können. Jetzt bin ich auf einer privaten Station und das ist toll. Klima super, da wird erheblich weniger Stress verbreitet.

Generell würde ich aber auch sagen wenn Du sehr Stressempfindlich bist, wäre vielleicht der Job als Arzthelferin besser, nur auch nicht unbedingt in diesen großen Praxen.

Überlegs Dir genau und guck Dir die nächste Station halt noch an...
 

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