Alte Hüte - neue Schwestern

himmlische schwester

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26.08.2005
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54
Beruf
krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
anästhesie
hallo,

ich hab im bereich wundm. schon etwas gepostet.und zwar passiert es in meinem team immer wieder das frisch examinierte schwestern sachen machen,die ich nicht verstehen kann und die sie sich auch nicht ausreden lassen wollen.so wird z.b. bepanthen in die leisten geschmiert, schliesslich sind die rot...
oder es wird bepanthen in eine offene stelle geschmiert,ist ja ne wundsalbe zum heilen.
es werden nekrosen versucht mit octeniseptverbänden zu entfernen,heisst aufgeweicht und dann dran gepuhlt bis man was in der hand hat.
es wird kortisonsalbe erstma auf jedes pünktchen geschmiert ohne zu wissen was man da hin tut.
es wird novalgin gegeben ohne zu wissen das es den ohnehin schon niedrigen druck (vorgekommen) noch weiter runter haut.das auch noch OHNE anordnung.
es wird gelacht wenn vancomycin oral verabreicht werden soll (ist doch ne infusionslösung,packungsbeilage und ich als etwas erfahrerene schwester- auch erst 4 jahre- wurden belächelt).
es wurde komisch geguckt weil man einen blutzucker bei sehstörungen kontrollierte."wie das ist ein symptom?!"
"was?warum soll ich dem patienten mit der frischen hemi und wahrnehmungsstörungen denn den bettgalgen wegnehmen?"
es werden keine kissen zwischen die beine gelegt bei frischen hüft-TEPS,
man denkt das ein patient mit ausgeprägter dysphagie sich nicht verschluckt,nur weil er nicht hustet und kippt zum brot noch wasser hinterher damit es besser rutscht.

langsam weiss ich nicht mehr wie ich das einfach hinnehmen soll.
es ****t mich schlichtweg an das so mit halbwissen rumgemacht wird und dann patzig reagiert wird wenn man sich dazu äussert.
war selbst auf der derma, in der neurologie und jetzt auf der geriatrischen reha profitiere ich sicherlich von meinen vorherigen arbeitsplätzen.trotzdem muss ich doch davon ausgehen können das die kollegen grundlagenwissen beherrschen??
oder sind das keine grundlagen?

sicherlich wird sowas ja nicht in der schule gelehrt, aber ich frag mich woher frisch examinierte kollegen so einen schmarrn haben,bzw sich selbst dann nie korrigieren lassen oder wenigstens mal nachlesen.
mein team besteht zu 2/3 aus frischen schwestern und pflegern.
das mir das arbeiten dort langsam zu blöd wird, ist vielleicht verständlich. es sind natürlich nicht alle kollegen so,natürlich nicht.ich habe ganz tolle kollegen und auch die ,die mit fachwissen nicht glänzen sind als menschen toll.
trotzdem macht es mich irgendwie müde und frustriert zu sehen wie teilweise gearbeitet wird.
hinweise von anderen ("z.b pantozol wird bitte nicht gemörsert") werden konsequent ignoriert.
und nu?

bin sehr dankbar für kommentare,hinweise oder sogar auch korrekturen.

lg
mary
 
hallo,

und zwar passiert es in meinem team immer wieder das frisch examinierte schwestern sachen machen,die ich nicht verstehen kann und die sie sich auch nicht ausreden
es wird gelacht wenn vancomycin oral verabreicht werden soll (ist doch ne infusionslösung,packungsbeilage und ich als etwas erfahrerene schwester- auch erst 4 jahre- wurden belächelt).


lg
mary

Ich kenne es auch das man es oral geben kann.

Ausserdem verstehe ich auch dein Problem. Ich bin als Frischdiplomierte auf Station, seit ca einem Jahr. Naja gut wer läst sich schon gern reinreden?

Ich nehme meist die Ratschläge älterer Kollegen an und informiere mich dann zu Hause weiter. Aber bei uns sin auch ältere Kollegen mit Berufserfahrung die sich auch nicht reinreden lassen. Wenn ich ihnen einen Tip gebe, wird dieser auch nur müde belächelt.

Also ich finde es ist ein Problem beider Seiten, aber man kann nciht schreiben, da nur die "Jungen Schwestern" sich nichts sagen lassen.

Gruss ANJA
 
Hallo himmlische schwester!

Da hast Du einen langen und steinigen Weg vor dir.

Eine Möglichkeit das (langsam) zu ändern, wäre vielleicht stationsinterne Fortbildungen zu den betreffenden Themenkreisen anzubieten.
z. B.:
  • Arzneimittelsicherheit/richtige Verabreichung
  • Rechtliche Probleme bei Medikation (Medikamentengabe ohne Anordnung)
  • Häufige Probleme bei PatientInnen und was dahinter stehen kann [Fallbeispiele]
  • Wirkungen und Nebenwirkungen von häufig verwendeten Medikamenten
Um diese Problemfelder abzuarbeiten ist es sicher sinnvoll auch andere Personen einzubinden (Ärzte, Innerbetriebliche Fortbildung, Apotheker...), so bleibt nicht alles an einer Person hängen.

Gehe mit Informationen gegen die Unkenntnis (?) der KollegInnen vor, nicht mit Vorwürfen. Versuche so viele andere Personen wie möglich einzubinden, so mußt Du nicht alles allein machen, die Informationen kommen von mehreren Seiten und Du stehst nicht alleine da (als "Meckerkopp").

Insgesamt wäre es günstig, eine "Kultur des reflektierten Handelns" zu etablieren.

PS: Das ganze könnte ein prima Thema für deine Facharbeit in der Praxisanleiterausbildung abgeben!

Schönen Gruß, Gego.
 
pffanja:
sicherlich lassen sich viele erfahrene kollegen ungern korrigieren.bei uns ist gott sei dank niemand der meint "das wird aber hier schon immer so gemacht". wir haben die station zusammen aufgebaut und dort ist 1 schwester mit 17 jahren erfahrung, ich mit etwas über 4 jahren und eine mit 1 jahr.der rest ist ganz frisch.daher hatte ich mir anderes erhofft :-(

ich selbst fand es auch immer blöd wenn man mir keine chance gegeben hat mich pflegerisch einzubringen und neue sachen nur belächet wurden.habe mir geschworen es besser zu machen und versuche das auch umzusetzen.rückmeldungen sind bisher positiv.aber nun erlebe ich das ganz andere extrem :-(

ich wollte nicht pauschalisieren.habe ja nur von unser station geschrieben.und auch berichtet das es bei uns junge kollegen gibt die gar nicht so sind.

um gottes willen,ich würde niemals alle über einen kamm scheren.
mein problem sind nur die beschrieben jungen schwester auf MEINER station.nicht die anderen die manches anders machen als ich und trotzdem toll arbeiten.es geht nicht um MEINE methode.sondern darum das versucht wird, von einigen zufällig eben frischexaminierten schwester,mit halbwissen und teilweise nicht wissen durch den tag zu kommen.

gego:
ich bin dabei skripte auszuarbeiten,kurz und prägnant um eben die kollegen aufmerksam zu machen.natürlich will ich net immer als meckerkopp dastehen.mich nervt das ja auch und spaß an der arbeit kann ich das nicht nennen.
gute idee das für die facharbeit zu nehmen :-) danke.binde bereits schlucktherapie,ärzte und leitung mit ein.alleinkämpfer geht gar nicht.zum einen macht es keinen spaß und zum anderen fruchtet es eher wenn mehrere da stehen.da hast du schon recht :-)

narde:
werde gleich mal nachlesen.probleme mit älteren kollegen hatte ich wie oben schon angedeutet auch kurzzeitig.seltsam...manchmal denkt man es wird alles anders und dann kommen solche überraschungen.
gruß
mary
 
Hallo himmlische Schwester,

wie ich aus deinem Profil entnehmen kann bist Du Endes des Jahres Praxisanleiterin. Ist dieses Problem in der Weiterbildung besprochen worden?

Denke, dass dies im Rahmen der Anleitung von Auszubildenden und neuen Gesundheits-und KrankenpflegerInnen ein wichtiger Aspekt ist.

Meine kritische Frage wäre: "Wo ist dein eigener alter Hut?" "Wie bringst Du dein Fachwissen rüber?"

Liebe Grüße Brady
 
ich habs falsch geschrieben.ab september beginnt der kurs.dezember bin ich dann fertig,muss ich ändern:emba: war also noch nicht im unterricht.

mein alter hut....hm...
aufgrund eigener schlechter erfahrungen versuch ich das zu vermeiden.spontan fällt mir nichts ein.werde aber drauf achten und berichten.irgendeiner wird sicher auch bei mir vorhanden sein.:wink:

hm... ich glaube , das ich manchmal zu ungeduldig bin.wobei ich net weiss ob 10 mal sagen zu wenig ist.
gut möglich das ich manchmal dinge vorraussetze,die ich mir auch erst im laufe der ersten jahre angeeignet habe.(med und peg-gängigkeit z.b.)
allerdings bin ich nicht zu stolz mir andere dinge anzunehmen oder kritik einzustecken.
allerdings musste auch ich das lernen.mich aber gegen alles auflehnen und auf biegen und brechen durchsetzen habe auch ich nicht gebracht.
habe mich bereits zur ibf kommunikation angemeldet.denke das ich auch da noch eine menge lernen kann und das dann vielleicht hilft.
eigentlich versuche ich wirklich zu begründen warum was nicht geht oder warum ich was tu.hake bei den kollegen nach warum dies und jenes denn jetzt so gemacht wurde.ich würde nie einfach sagen "das ist blödsinn" lieber sichere ich mich nochmals ab bevor ich losschiesse.ausserdem mecker ich keinen an,bzw nie absichtlich, sondern versuche wirklich sachlich zu erklären.ich bin mir zum nachlesen nicht zu schade.das sag ich zwischendurch auch.

mary
 
irgendeiner wird sicher auch bei mir vorhanden sein.
Hallo himmlische schwester,

super, das ist die richtige Einstellung. Das mit der Ungeduld kenne ich*lach*.
Wirst wahrscheinlich der Weiterbildung zur Praxisanleiterin entgegenfiebern und bist jetzt schon dabei verschärft darauf am achten, dass alles richtig läuft.

Viel Erfolg und den nötigen Biss dabei. Brady
 
oooh, ja . Ich hoffe wirklich sehr das die Zeit schnell vergeht.
Ich hab einfach Freude daran anderen was beizubringen und profitiere selbst sicher auch davon.
Mhh... gut möglich das ich manchmal zu genau bin... aber es gibt so Dinge da kann ich einfach kein Auge zudrücken.:wink:
Dann bin ich lieber ungeduldig :-)
 

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