Als Notfallsanitäter auf der Intensiv arbeiten?

Junii

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09.12.2017
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Guten Tag,

ich wollte gerne wissen, ob es möglich ist nach abgeschlossener 3-jähriger Ausbildung zum Notfallsanitäter im Krankenhaus auf einer Intensivstation zu arbeiten?
Ich hatte bereits einige Stellenangebote gefunden, die auch für Notfallsanitäter bzw. Rettungsassistenten ausgeschrieben waren. Sind das eher die Ausnahmen oder hat man mit der Ausbildung auch in anderen Krankenhäusern gute Chancen übernommen zu werden?
Welche Erfahrung habt ihr mit Notfallsanitätern auf einer Intensivstation gemacht?

Vielen Dank und viele Grüsse
 
Welche Erfahrung habt ihr mit Notfallsanitätern auf einer Intensivstation gemacht?
Ich persönlich noch gar keine. Ich hab auf der "Frühchen-Intensiv" gearbeitet. Da wäre das niemals in Frage gekommen. Als Notfallsanitäter hat man natürlich ein super Know-How, was das Handeln im Notfall angeht und kennt sich auch mit behandlungspflegerischen Maßnahmen wie Infusionen, Beatmung etc. aus. Aber auf der Station gibt es ja nicht nur akute Notfallsituationen. Es muss ja auch die "ganz normale" Pflege gemacht werden, Grundpflege, Prophylaxen, Mobilisation.... Klar, das sind alles Dinge, die man lernen kann. Würde mich auch mal interessieren, ob das grundsätzlich auch gewünscht ist, oder ob es sich hier um eine Situation handelt, die dem Pflegenotstand geschuldet ist. So à la: Ich hab keine Pflegekräfte; welche andere Berufsgruppe könnte ich denn dafür benutzen?; ach, die Notfallsanitäter kennen sich doch gut aus, die setz ich auf die Intensivstation", mal so ganz platt gesagt.

Wie das auf anderen Erwachsenen-Intensivstationen aussieht, weiß ich wirklich nicht. Ich kann nur wie gesagt festhalten, dass es auf der Neo-Intensiv undenkbar gewesen wäre, weil es ein so spezieller Bereich ist mit entwicklungsfördernder Pflege, Minimal Handling, Bobath, NIDCAP etc., was man nicht mal eben so "learning by doing" lernt.
 
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Ja, es kann möglich sein, mit einem etwas anderen Aufgabenfeld als die GuKP. Gerne werden NFS in der Anästhesie genommen.
 
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Anästhesie?? Gerne??

Mag im Einzelfall zutreffen wie auch für IPS. Die Regel ist es (zum Glück?) nicht. Wenn RD Personal in der Klinik, dann muss es auch im Umkehrschluss für Klinikpersonal möglich sein, in die Rettung zu gehen. Das ist aktuell schlichtweg nicht möglich.. Würde man RD Personal auch einstellen, wenn es ausreichend Pflegepersonal geben würde...??
 
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Vielen Dank für Ihre Antworten.
Ich habe eine Ausbildung zum examinierten Altenpfleger, würde aber gerne im klinischen Intensivbereich arbeiten. Ich habe mir überlegt entweder noch einmal eine 2-jährige verkürzte Ausbildung in der Gesundheits-und Krankenpflege zu machen oder eine 3-jährige Ausbildung zum Notfallsanitäter. Mich würde interessieren:
1. Was Ihr darüber denkt, in welcher Ausbildung man besser vorbereitet wird um auf einer Intensivstation im Krankenhaus tätig zu sein?

Viele Grüsse
 
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In dieser Situation würde ich Gesundheits- und Krankenpflege lernen und im Verlauf die Fachweiterbildung machen.
 
Wohlgemerkt: ich würde das so machen. Ich kenne mich nicht aus, wie es rechtlich ist, ob man vielleicht auch als Altenpfleger im KH arbeiten darf?
 
würde dir auch die Krankenpflege-Schiene empfehlen.
es gibt inzwischen Weiterbildungsstätten da kannst du auch direkt mit deiner Altenpflegeausbildung deine Fachweiterbildung machen, sprich du müsstest nicht den umweg machen und erneut 3 jahre nochmal Krankenpflege lernen. mit deiner Altenpflegeausbildung findest du problemlos nen job auf intensiv, wird nicht leicht der anfang, aber ist machbar.
 
Ich würde auch über die GuK gehen. :-)

Welche Erfahrung habt ihr mit Notfallsanitätern auf einer Intensivstation gemacht?
Es waren zwar Azubis zum Notfallsanitäter, aber ehrlich gesagt sehr schlechte Erfahrungen.
Ich hatte meinen Einsatz auf Intensiv und da waren zwei die auch einen kurzen Einsatz hatten um in die Pflege zu schnuppern.
Die haben sich benommen als wären sie die Chefärzte persönlich. Oh, Zugänge legen geil! Jemandem den Rücken waschen? Urine leeren? Pff, hast sie nemmer gesehen. Einer wollte uns auch erzählen das er ja auch in Zukunft selbst Trachealkanülen legen muss bei beatmeten Patienten. :roll:
Am Ende hatte ich die ausdrückliche Erlaubnis die zwei rumzukommandieren das sie mir gefälligst helfen sollen bei Pflegetätigkeiten. Die Kollegen meinten die wären immer so, sie bekommen öfter Azubis.

Natürlich sind nicht alle so, war nur meine Erfahrung.
 
In dieser Situation würde ich Gesundheits- und Krankenpflege lernen und im Verlauf die Fachweiterbildung machen.
Absolute Zustimmung.
Wohlgemerkt: ich würde das so machen. Ich kenne mich nicht aus, wie es rechtlich ist, ob man vielleicht auch als Altenpfleger im KH arbeiten darf?
Darf man, aber ich glaube nicht, dass sie allzu häufig auf der Intensiv eingesetzt werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür wäre mit der GuKP-Ausbildung deutlich höher.
 
Nachdem in naher Zukunft der Pflegeprozess mit gesetzlicher Regelung in Deutschland nur noch von mind. 3-jährig ausgebildeten Pflegekräften (per Definition egal welche der 3-jährigen Pflegeausbildungen) gestaltet/entworfen/gesteuert werden darf, Thema "Vorbehaltsaufgaben" im neuen Pflegeberufegesetz, kann keine andere Berufsgruppe eine Pflegekraft auf einer Intensivstation (auf welcher immer Pflegeprozesse gestaltet/entworfen/gesteuert werden müssen) ersetzten.

Es sind lediglich "arzthelfende" Tätigkeiten seitens der Ärzteschaft gesondert delegierbar - ob das aber einem Team einer Intensivstation in Zukunft helfen wird, ist eine Frage der Organisation. Denkbar, dass aktuell, an die Pflegekräfte delegierte Tätigkeiten dann an eine andere Berufsgruppe delegiert werden und somit der Eindruck entsteht das Fachfremde "pflegen" oder seitens des Managements dann Stellen vom Pflegestellenplan abgezwackt werden - weil ja auch dann evtl. weniger Delegationen von der Pflege übernommen werden müssen, Ressourcen deshalb auch frei werden (--> Hier würde ich mir aber eine resolute PDL wünschen, welche sofort im Interesse der Pflege interveniert). Ob NotSans aber tatsächlich in Absegnung und strikter Vorgabe des zuständigen ärztlichen Leiters arzthelfende Tätigkeiten delegiert werden, ist überall eine Einzelfallentscheidung und nicht generell zu beantworten.

Wer pflegen möchte (egal ob auf Intensivstation, oder woanders), muss für die Zukunft - endlich und zum Glück, wie ich meine - auch Pflege gelernt haben. Alles Andere ist Sache der "hausspezifischen" / individuell möglichen Delegationsvereinbarungen der ärztlichen Leitungen. Wer das möchte ist auf die Gunst eines/r Arztes/Ärztin angewiesen und bleibt stehts in dessen/deren Vorgaben berufsbildtechnisch verfangen.
 
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Vielen Dank für Ihre Antworten. Sie haben mir sehr weitergeholfen.

es gibt inzwischen Weiterbildungsstätten da kannst du auch direkt mit deiner Altenpflegeausbildung deine Fachweiterbildung machen, sprich du müsstest nicht den umweg machen und erneut 3 jahre nochmal Krankenpflege lernen. mit deiner Altenpflegeausbildung findest du problemlos nen job auf intensiv, wird nicht leicht der anfang, aber ist machbar.

Vielen Dank für Ihre Antwort. Nach meinen Wissen kann man leider mit der Altenpflege Ausbildung nur die Fachweiterbildung zur Intensivpflegekraft in Hessen machen, also nach der Hessischen Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung ist das möglich, weil dort auch Altenpfleger/innen für die Fachweiterbildung zugelassen werden. Ich komme aus NRW, dort ist in der Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung als Zugangsvoraussetzung der Abschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger/in festgelegt. Vielleicht gibt es auch in NRW Weiterbildungsstätten die Altenpfleger/innen zur Fachweiterbildung zulassen?
 
Vielleicht gibt es auch Sonderregelungen für Einzelfallentscheidungen? Ich kenne mich wie gesagt nicht so gut aus. Aber... Bei uns in der Klinik gibt es auch eine Intensivstation. Dort arbeiten auch Altenpflegekräfte, weil sie zum Stammpersonal gehören, das bei der Umwandlung in die Intensiv dort geblieben ist. Die Station war früher keine "richtige" Intensiv. Es war eine Station für Patienten in schlechterem AZ und mit höherem Pflegeaufwand (Monitorüberwachung, Tracheostoma, ZVK, beaufsichtigungspflichtige Orientierungsstörung usw.), also quasi eine IMC. Vor ca. 2 Jahren ist sie in eine Intensivstation umgewandelt worden mit Beatmungsplätzen. Mit der Umwandlung wurden neue GUKP mit Fachweiterbildung eingestellt. Am Anfang waren das die einzigen, die beatmete Patienten versorgen durften. Aber die haben nach und nach das bestehende Stammpersonal (examinierte Kräfte aus Kranken- und Altenpflege) angeleitet, und inzwischen ist also auch der größte Teil der Altenpfleger(innen) qualifiziert für die Pflege von beatmeten Patienten, d.h. ja nicht nur die Bedienung der Geräte, sondern auch die dazugehörigen Prophylaxen und Kontrollen, BGA-Auswertung etc. Auch Intensivpflege ist kein Hexenwerk. Und dass du Pflege grundsätzlich kannst, ist ja durch dein Altenpflegeexamen nachgewiesen. Vielleicht fragst du mal in ein paar Krankenhäusern deiner Wahl nach, ob sie dich als Altenpfleger für ihre Intensivstation einstellen würden, und ob sie dich unterstützen würden, die Fachweiterbildung machen zu dürfen. Ich könnte mir vorstellen, dass man die "Zulassung" zur Weiterbildung als Einzelfallentscheidung eventuell bekommen könnte, wenn man ein paar Jahre Berufserfahrung auf Intensiv und ein gutes Arbeitszeugnis von dort vorlegen kann.
Ansonsten wirklich wie gesagt, (verkürzte) Gesundheits-und Krankenpflegeausbildung und später Fachweiterbildung.
 
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Nachdem in naher Zukunft der Pflegeprozess mit gesetzlicher Regelung in Deutschland nur noch von mind. 3-jährig ausgebildeten Pflegekräften (per Definition egal welche der 3-jährigen Pflegeausbildungen) gestaltet/entworfen/gesteuert werden darf, Thema "Vorbehaltsaufgaben" im neuen Pflegeberufegesetzt, kann keine andere Berufsgruppe eine Pflegekraft auf einer Intensivstation (auf welcher immer Pflegeprozesse gestaltet/entworfen/gesteuert werden müssen) ersetzten.
Aber der TE ist ja bereits Altenpfleger. Damit würde seine Ausbildung genügen.
 
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Aber der TE ist ja bereits Altenpfleger. Damit würde seine Ausbildung genügen.

Berechtigter Einwand, Claudia.... ein Teil meiner Gedanken dazu ist wohl nicht ganz so aus meinem Betrag herausgekommen. :rolleyes:

Du hast natürlich recht. Darum würde ich meine Bewerbung auch darüber anstreben - und nicht, wie im ersten Beitrag über den Weg mit der NotSan-Ausbildung. Die Frage war schließlich nach Erfahrung mit rettungsdienstlich ausgebildetem Personal für die Intensivepflege und deren Bewerbungs-Chancen dort. Altenpflege bedeutet hier eine relevante, andere Ausgangsposition. Deswegen auch die Erwähnung: "egal welche der 3-jährigen Pflegeausbildungen". Mir war bloß generell nochmal wichtig zu betonen warum und weshalb der Wechsel von einem präklinischen Berufsausbildungs-Setting in das klinische Setting der Pflege in naher Zukunft nicht (mehr) so einfach gehen wird.
 
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Als kompetente Antwort.

 
Als kompetente Antwort.
Kompetent?! :verwirrt: Eher das Gegenteil. Und überhaupt... wo waren denn die bisherigen Antworten inkompetent, wenn du das so schreibst?!

Bei der Stellenausschreibung scheint eher so, dass es das Klinikum Saarbrücken bedauerlicherweise noch nicht verstanden hat, wo es mit der Pflege allgemein & speziell in den Notaufnahmen hingeht (Thema: Notfallpflegefachweiterbildung und deren Zukunftsperspektive)... das ist nämlich alles Andere als zukunftssicher... Okay, zugegeben, es ist denkbar, dass die da eine präzise Stellenbeschreibung für NotSans in der Notaufnahme - neben dem Fachpflegepersonal - formulieren und somit eine weitere Berufsgruppe dort einsetzten, wenn es aber in Zukunft um die Vorbehaltstätigkeiten von Pflegepersonal geht, wir das Team damit nur unflexibler. So wie sich die Stellenausschreibung (für die Notaufnahme, nicht für eine Intensivstation) lesen lässt sind die NotSans dann wohl auf den Pflegepersonalschlüssel angerechnet. In meinen Augen allerhöchstens eine kurzfristige Lösung. ...und btw... auf der Seite des Klinikums Saarbrücken lässt sich diese Ausschreibung schon gar nicht mehr finden/aufrufen - vielleicht haben sie die Stelle schon besetzt - oder es zwischenzeitlich schon gecheckt. Auf jeden Fall haben sie Xing nicht mehr aktualisiert. ;)

Und bloß weil sich ein Pflegedienst einbildet seine Personalnot mit NotSans abzumildern anstatt dem notwendigen Fachpersonal ein gescheites Arbeitsangebot zu machen ist das keine kompetente Antwort. Zum Thema der Grundlage zur fachlichen Pflegetätigkeit bzw./und Behandlungspflege empfehle ich hier die Lektüre des SGB XI, Kapitel 2 & 11 und den aktuellen Entwurf des zukünftigen Pflegeberufegesetzes. Dann können wir über kompetente Antworten reden... :cleanglasses:

Bei der Breitenenzyklopädie Wikipedia ist es übrigens so zusammengefasst:
"Maßnahmen der Behandlungspflege dürfen in der häuslichen Krankenpflege und vollstationären Pflegeeinrichtungen nur von Pflegefachkräften durchgeführt und dokumentiert werden. Hierbei bezieht sich der Fachkundebegriff auf Pflegefachpersonen, die mindestens im Rahmen einer dreijährigen Ausbildung ein Examen in einem der drei Pflegeberufe oder einen pflegewissenschaftlichen Studienabschluss nachweisen können. Zu den Pflegefachberufen gehören ausschließlich Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger." [Zitat-Quelle]

btw... ich hoffe es springen mir hier noch ein paar der geschätzten Kollegen bei um nicht solche Halbwahrheiten kommentarlos stehen zu lassen. ;)
 
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Bin dafür dass wir die RTWs demnächst mit Pflegepersonal besetzen... Stupide nach SOP arbeiten kann schließlich jeder.
 
Man könnte auch Bestatter auf den KTW/RTW einsetzen.
Be- und entladen, treppen rauf- und runtertragen können Sie schließlich auch.
 
Bin für die Einstellung von Änderungsschneidern in der Dialyse, die können auch mit Nadeln zustechen und Maschinen bedienen... und auf diese Weise "Gutes tun" (das kann bekanntlich jeder mit gutem Herzen und ruhiger Hand, dazu muss man nicht eine jahrelange Fachausbildung durchlaufen).
 

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