- Registriert
- 23.10.2006
- Beiträge
- 172
- Beruf
- Studentin Berufspädagogik und Kinderkrankenschwester
- Akt. Einsatzbereich
- Kinderklinik und Krankenpflegeschule
- Funktion
- Mentorin Manchester Triage System
Pflegeengel aus Osteuropa ( Film )
Von der Not, in die Familien durch einen Pflegefall geraten können, und wie der deutsche Sozialstaat im Moment an seine Grenzen stößt, erzählt der Film von Alexia Späth.
'Manchmal möchte ich in den Wald gehen und einfach nur schreien.' Aber selbst das kann Iris D.
schon lange nicht mehr. Seit zehn Jahren ist sie wegen MS an den Rollstuhl gefesselt, kann nur noch ihre rechte Hand bewegen und braucht rund um die Uhr Hilfe. Auf der Suche nach geeigneter und finanzierbarer Pflege hat Iris D. eine Odyssee hinter sich. Im Altersheim hielt sie es eine Woche aus, danach 'hätte man mich in die Klapse sperren können'. Jetzt hat Iris über eine Vermittlung Polinnen gefunden, die sie abwechselnd pflegen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. 'Manchmal wache ich auf, und dann ist sie einfach weg.'
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland. Die meisten dieser Patienten wollen in den eigenen vier Wänden bleiben. Eine 'legale Hilfe' ist nicht zu finanzieren. Für durchschnittlich 1000 Euroa leben und arbeiten die Pflegekräfte im Haus. Doch nur wer bei der Agentur für Arbeit gemeldet ist, arbeitet legal. Die wenigsten sind angemeldet. Die deutschen Pflegedienste können im Preisvergleich mit den Kräften aus Osteuropa nicht konkurrieren. Ein Problem stellt sich inzwischen auch für die Wohlfahrtsverbände, Caritas und Diakonie.
Die konnten Renate Göpfert z.B. nicht weiterhelfen. Sie hatte ihre Professorenstelle aufgegeben, um ihren Mann zu Hause zu pflegen. Nach einem Nervenzusammenbruch musste sie erkennen, dass sie überfordert war und dringend Unterstützung brauchte. Ein Münchner Anwalt vermittelte ihr zwei Ungarinnen. Angeblich 'völlig legal'. Kurz darauf wurde er als illegaler Vermittler angezeigt. Er und Renate Göpfert wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.
Gleich nach dem Abitur kamen Tanja und Darja aus Polen nach Deutschland. Sie konnten weder die Sprache, noch waren sie medizinisch ausgebildet. Jetzt wohnen sie gemeinsam in einem Zimmer bei Frederike S. und pflegen die an Altersdemenz leidende Frau. Ihr Glück - sie sind zu zweit. 'Es ist oft hart alleine zu arbeiten, dann denke ich, in drei Stunden kommt die Ablöse', so Darja.
Quelle: Fernsehprogramm von TVinfo - sehen was läuft - Ihr TV-Programm
Von der Not, in die Familien durch einen Pflegefall geraten können, und wie der deutsche Sozialstaat im Moment an seine Grenzen stößt, erzählt der Film von Alexia Späth.
'Manchmal möchte ich in den Wald gehen und einfach nur schreien.' Aber selbst das kann Iris D.
schon lange nicht mehr. Seit zehn Jahren ist sie wegen MS an den Rollstuhl gefesselt, kann nur noch ihre rechte Hand bewegen und braucht rund um die Uhr Hilfe. Auf der Suche nach geeigneter und finanzierbarer Pflege hat Iris D. eine Odyssee hinter sich. Im Altersheim hielt sie es eine Woche aus, danach 'hätte man mich in die Klapse sperren können'. Jetzt hat Iris über eine Vermittlung Polinnen gefunden, die sie abwechselnd pflegen. Die Erfahrungen sind unterschiedlich. 'Manchmal wache ich auf, und dann ist sie einfach weg.'
Rund 100 000 Pflegekräfte aus Osteuropa betreuen derzeit alte und kranke Menschen in Deutschland. Die meisten dieser Patienten wollen in den eigenen vier Wänden bleiben. Eine 'legale Hilfe' ist nicht zu finanzieren. Für durchschnittlich 1000 Euroa leben und arbeiten die Pflegekräfte im Haus. Doch nur wer bei der Agentur für Arbeit gemeldet ist, arbeitet legal. Die wenigsten sind angemeldet. Die deutschen Pflegedienste können im Preisvergleich mit den Kräften aus Osteuropa nicht konkurrieren. Ein Problem stellt sich inzwischen auch für die Wohlfahrtsverbände, Caritas und Diakonie.
Die konnten Renate Göpfert z.B. nicht weiterhelfen. Sie hatte ihre Professorenstelle aufgegeben, um ihren Mann zu Hause zu pflegen. Nach einem Nervenzusammenbruch musste sie erkennen, dass sie überfordert war und dringend Unterstützung brauchte. Ein Münchner Anwalt vermittelte ihr zwei Ungarinnen. Angeblich 'völlig legal'. Kurz darauf wurde er als illegaler Vermittler angezeigt. Er und Renate Göpfert wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.
Gleich nach dem Abitur kamen Tanja und Darja aus Polen nach Deutschland. Sie konnten weder die Sprache, noch waren sie medizinisch ausgebildet. Jetzt wohnen sie gemeinsam in einem Zimmer bei Frederike S. und pflegen die an Altersdemenz leidende Frau. Ihr Glück - sie sind zu zweit. 'Es ist oft hart alleine zu arbeiten, dann denke ich, in drei Stunden kommt die Ablöse', so Darja.
Quelle: Fernsehprogramm von TVinfo - sehen was läuft - Ihr TV-Programm