1%-Regelung

jajuma02

Newbie
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24.02.2011
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3
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Ambulante Pflege
Funktion
stellv. Pflegedienstleitung, Wundexpertin, Wundmanagmentleitung
Hallo!

Mich plagt schon lange eine Frage und hoffe hier endlich eine Antwort zu bekommen.
Ich arbeite als stell. PDL in einem Pflegedienst. Mein Chef kündigte heute an, dass er nächsten Monat über eine Gehaltserhöhung mit mir sprechen möchte. So weit so schön.

Jetzt möchte ich nicht mehr Geld (ist auch schön:rofl:) viel lieber hätte ich einen Firmenwagen zur Privatnutzung, natürlich mit Benzin auf seinen Kosten.
Ich habe da mal was von einer !% Regelung gehört. Wie funktioniert das? Find eim Internet nicht so richtig eine Antwort darauf. Geht das dann, dass ich auf seine Kosten tanke auch für Privat? Mein Nachbar hat auch einen Firmenwagen und tankt aus Chefs Rechnung, ist aber eine große Firma.

Bekommt mein Chef das Geld eigentlich wieder über die Steuer? Würde gerne Hinergrund haben, bevor ich in Verhandlung trete:beten:

Danke im Vorraus
 
Wenn Du einen Dienstwagen privat nutzt kann Dein Chef Dir nicht die Tankkosten übernehmen. Dann hättest einen geldwerter Vorteil davon.
Du musst Deinem AG also einen Teil der Kosten rückerstatten, sonst gibt es Ärger vom Finanzamt. Er bekommt das Geld auch nicht von der Steuer wieder, sondern von Dir.
Dein Nachbar wird, je nach Anzahl der privat gefahrenen km einen Betrag an seinen Arbeitgeber erstatten müssen. Aus diesem Grund ist ein Fahrtenbuch zu führen, in dem der Nutzer genau aufgliedert wann er zu welchem Zweck mit dem Dienst-KfZ gefahren ist. Da wird zwischen Dienstfahrt, Privatfahrt und Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsplatz unterschieden.
Auch würde ich die Frage stellen, wie Du den Dienstwagen beruflich nutzt? Bist Du mit dem Wagen auch viel dienstl. unterwegs, sprich bist Du mit auf Tour, oder hast so viele Außentermine, die ein Dienst-KfZ rechtfertigen würden? Wie ist das mit den KollegInnen die jeden Tag auf Tour sind. Dürfen die den Dienstwagen privat nutzen? Wenn nein, wieso solltest Du es dann dürfen? Das sind alles Dinge über die ich erstmal nachdenken würde.

Wieso man im Internet allerdings nichts finden sollte ist mir ein Rätsel.
Einfach mal "Geldwerter Vorteil" eingeben und los gehts.
Freund WIKI hilft natürlich auch schon und da doch viel einfacher.
Dienstwagen ? Wikipedia
 
Hallo,

sowas ist im Aussendienst (Pharmafirmen zB) durchaus üblich....allerdings fährt der Mitarbeitet jeden Tag einige hundert Kilometer und darf den Wagen dann darüber hinaus privat nutzen.
Einige Firmen "schenken" 1000 km private Fahten pro Monat, einige limitieren es nicht.
Alle 3 Jahre gibt es ein neues Fahrzeug.

Allerdings sieht die Sachlage in einem amb. PD etwas anders aus- diese Einrichtungen sind weniger Finanzkräftig als eine Pharmafirma und Deine Haupttätigkeit wird auch nicht Fahren weiter Strecken sein.

Warum soll Dir Deine Firma quasi einen "Blankocheck" im Sinne der unbegrenzten Nutzung eines PKW auf deren Kosten ermöglichen? Dazu gehört ja neben dem Sprit auch noch die Wartung und der Werteverlust.

Sprich: ein gefahrener Kilometer eines Mittelklassewagens kostet etwas 50 cent!
 
1% des Kaufpreises wird von deinem Bruttogehalt einbehalten.
Dabei sind Versicherungen, Tanken etc. drin.
Voraussetzung ist, dass dieser PKW zu mindestens 50 % betrieblich genutzt wird, also für die zu einem Patienten führen oder einen betriebsorganisatorischen Hintergrund haben wie zum Beispiel Fahrten zu Ärzten, Kassen etc.
Dann hat man eh bei Abschluss eines Leasingvertrages eine KM Begrenzung drin meist 10000 km p.a
Red am besten mal mit einem Steuerberater, wenn dir das möglich ist, der kann dir das noch ganz genauer erklären.
 
Rechtlich gesehen ist der Dienstwagen mit 1% Regelung eine Gehaltserhöhung (geldwerter Vorteil) und somit ein Freifahrtschein fürs Tanken, Wartung etc. Allerdings müssen 50% der Km Beruflich gelten.

Der AG berechnet dir 1% des Listenpreises des Wagens als Gehaltszuschuß auf das Brutto. zusätzlich noch 0,03% pro KM zw. Wohnort und Arbeitsstätte. Das ganze mußt du dann versteuern und die Sozialversicherungen dafür bezahlen (Dein AG übrigens auch).

Danach wird dir der Betrag, der Brutto drauf kam, wieder vom Netto abgezogen. So hast du für die 1% also Steuern und Sozialversicherung bezahlt.

Übrigens sucht auch der AG den Wagen aus, du hast da keinen Einfluss drauf.
 
Heisst doch aber im Klartext: bei einem teuren Wagen und einem langen Anfahrtweg zur Arbeit können bei der Steuererklärung hohe Nachforderungen kommen?
 
Danke ersteinmal für die Antworten.
Dass dies eine Lohnerhöhung gleichgestellt ist, war mir klar. Wie auch geschrieben, soll ich eine bekommen ab April. Tut nichts zur Sache...
Bei dem Tanken war mir klar,dass ich nicht komplett auf die Rechun der Firma tanken kann.
Mir gehts nur um eins. Ich wohne recht weit weg vom Arbeitsplatz, wäre einfach toll wenn ich den Wagen nur für Arbeit - sprich Weg zur Arbeit hin und zurück - und für Arbeitsweg zwischden den Patienten nutzen kann.

hab ich das also richtig verstanden, wenn der Wagen minsdestens 50% dienstlich genutzt wird, dann würde mein Chef das von den Steuern erstattet bekommen?
 
Ein Freund von mir hat auch einen privat nutzbaren Dienstwagen, allerdings schlägt das Finanzamt ganz ordentlich bei den Strecken von und zur Arbeit mit zu.
Wäre etwas was du in deinem Fall schon auch beachten solltest.

Der Steuerberater könnte dir hierbei vermutlich bessere Hilfen geben wie wir.
 
Also ob der Chef das steuerlich absetzen kann lese ich nicht aus den Beiträgen.
Wohl aber, dass Du Steuern darauf zahlen musst.

Beispiel: Auto im Wert von 30 TSD Euro (Mittelklassewagen)
Das entspricht einem Geldwerten Vorteil von 300 Euro / Monat.
Dazu kommen noch die Fahrten zur Arbeit, welche bei 0,03 % nochmal 9 Euro pro Km Entfernung ausmachen. Bei 20 Km wären das also nochmal 180 Euro; bei 50 km 450 Euro etc.

Man rechnet Dir also "imaginär" 480 Euro/ 750 Euro aufs Brutto drauf womit Du in die Steuerprogression kommst. Raus kommt dafür ein geringerer Nettolohn als vorher.
 

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