Zweitjob in der ambulanten Pflege

Capilana

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Hallo,
ich arbeite momentan im Krankenhaus und habe eine 100% stelle. Da es gelegentlich mit dem Geld knapp wird habe ich mir überlegt vll. eine 20% Stelle in der ambulanten Pflege anzunehmen, bzw. mir zu suchen. In der Klinik wo ich vorher gearbeitet habe weiß ich das das einige gemacht haben, nur wohne ich mittlerweile weiter weg und habe auch keinen Kontakt zu meinen alten Arbeitskollegen.
Daher wollte ich mal Fragen wie da eure Erfahrungen sind?

Lg
Lisa
 
Ich kann von der anderen Seite bereichten, also aus Sicht der ambulanten Pflege.

Wir haben Kollegen, die auch in der Klinik arbeiten, allerdings "nur" Teilzeit.

Diejenigen, die eine volle Stelle hatten, haben das immer sehr schnell wieder aufgegeben.

Du hast ja in der Klinik bereits deine Wochenenden und wenn dann in der ambulanten Pflege noch eines dazukommt, dann hast du kaum noch Erholungsphasen.

Möchtest du deine Dienste außerhalb deiner freien Tage machen, dann hast du 2 Dienste pro Tag, ist arbeitsrechlich schon wegen mehr als 10 h nicht zulässig, außerdem auch körperlich nicht zu leisten. Also bleiben dir nur die freien Tage und die brauchst du IMHO zur Erholung.

Bei uns konnten sich die Aushilfen ihre Dienste immer aussuchen, trotzdem hat es keine länger, als 2 bis 3 Monate geschafft. Und wir haben grundsätzlich sehr gute Bedingungen.


Fragen, die ich mir stellen würde:

Wieviel Erholung benötigst du?
Wie sicher ist dein Dienstplan in der Klinik, sonst mußt du ständig kurzfristig Dienste im Pflegedienst absagen?


Andere Frage noch :

Muß diese 20 % Stelle zusätzlich versteuert werden? Es ist ja kein alleinstehender Minijob, der steuerfrei ist. Wieviel bleibt da unterm Strick effektiv übrig? Ich weiß es grad nicht aus dem Stehgreif, meine aber, dass das nicht frei ist.
 
Klar wird die versteuert und der AG muss von dem Zweitjob wissen und kann im diese im Fall berechtigter Zweifel an Deiner Leistungsfähigkeit auch verbieten!
 
Ich habe vor etlichen Jahren Vollzeit im AH gearbeitet und auf 400,- Basis bei einem Pflegedienst. Meine freien WE waren mir heilig, deshalb habe ich Spätdienst unter der Woche gemacht. Die kurze Spätdiensttour fing um 17.30 an und ging bis ca. 20.30. Das ließ sich zeitlich gut vereinbaren mit meinem Hauptjob.Leicht ist das jedoch nicht! Irgendwann hat man das Gefühl nur noch zu arbeiten, aber damals ging es finanziell nicht anders. Um eine kurzzeitige finanzielle Durststrecke zu überbrücken würde ich sagen, daß ist eine gute Möglichkeit. Aber längerfristig eher nicht machbar.
 
Wir hatten auch schon mehrfachst die Situation das Kolleginnen neben ihrem Hauptjob in der Klinik bei uns auf 400€ Basis arbeiten wollten bzw. es getan haben. Aber es hat immer nur ein paar Wochen gedauert und war für alle Beteiligten unbefriedigend. der Dienst im Krankenhaus ging, verständlicherweise, immer vor und wir standen dann mit kurzfristigen Absagen und mussten sehen, wie wir dann "Löcher" im Dienstplan stopfen, statt Entlastung für das Team war es genau das Gegenteil. Ich glaube Viele unterschätzen die anstrengende Arbeit im ambulanten Bereich, auch verbunden mit dem Autofahren bei Regen ,Schnee oder brüllender Hitze.
 
Ich kenne von Kollegen nur, dass sie auf 80% runter gegangen sind im Hauptjob und dann noch einen 400€ Job dazu gemacht haben.
Jetzt sind das ja 450€.
Wie meine Vorredner schon sagten kann ich mir kaum vorstellen, dass das auf Dauer zu wuppen ist, 120% zu arbeiten.

Check mal durch, ob die 80% Version für dich nicht denkbar wäre.

Kannst auch 3 oder 4 Nächte in einem Altenheim oder Kurzzeitpflegeheim machen, dann hast du auch die 450 Euro.
Toi toi toi bei der Suche.
 
Meine Freundin, die ebenfalls KS ist, wollte auch vorübergehend einen Zweitjob bestreiten (finanz. Gründe)
Das hat sie fast 2 Monate neben ihre 100% Stelle im KH hinbekommen.. wenn man einen 75-80% Job hat und dazu noch einen 400€ Job macht...ok.. aber mit einer Vollzeitstelle.... kaum machbar :knockin:Man muss doch auch i-wann noch schlafen und ein bisschen Zeit für sich, Freund, Familie etc haben
 
Nebenbei würde ich auch noch gucken, wie der ambulante Dienst seine 400 euro Aushilfen "verrechnet". Die Aushilfen bei uns bekommen z.B keine Fahrzeiten bezahlt, nur die reinen Zeiten bei den Klienten, und das ist auf dem platten Land dann wirklich ein Minusgeschäft für die Aushilfe. Ich würde auch dringed davon abraten, dann noch mit eigenem PKW zu fahren.
 
Das ist nicht nur auf dem Land ein Minusgeschäft, sondern generell.

Es entbehrt auch jeder Grundlage. Fahrzeit ist selbstverständlich Arbeitszeit. Die Aushilfen müssen da ebenso behandelt werden, wie die Festangestellten.

Halleluja, was man hier alles liest!
 
Das sehe ich genauso, ich kann auch wirklich gar nicht verstehen, wie man so einen Vertrag unterschreiben kann??? Das geht mir nicht in meinen Kopf rein, zudem bekommen die Haushilfen ja auch die Bürozeiten nicht bezahlt, also Medikamente und Schlüssel aus dem Büro holen und wieder zurück. WObei hier auch diese Tätigkeiten von der Mehrheit der Festangstellten auch in der Freizeit erledigt wird. Nicht mit mir, ich schreibe mir das auf und bestehe auf die Vergütung, sonst kann ich leider auch nicht mehr ins Büro kommen.
 

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