Wie oft wechselt Ihr Eure Tour?

jassamin

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Hallo,
Ihr habt mir mal sehr geholfen, als ich fragen zu einer privaten Pflegekraft hatte. Deshalb möchte ich mich gerne nochmal an Euch wenden.
Unsere Situation hat sich so verändert, dass wir wohl doch einen Pflegedienst brauchen werden. Meine Hauptbedenken bestanden ja darin, dass dann die Pflegekraft dauernd wechselt.
Von den bisher angefragten Pflegediensten bekomme ich nur ausweichende Antworten.
mir ist klar, dass die keine Garantien geben können, schließlich kann jeder mal überraschend krank werden und dann muss die Tour schnell umgeplant werden. Und Freizeit und Urlaub ist ja eh klar.
Aber wie sind Eure Praxiserfahrungen? Kann ich darauf vertrauen, dass im Regelfall die gleiche Pflegekraft für mindestens 5-6 Tage am Stück kommt oder ist es in der Realität eher so, dass alle 2-3 Tage eine andere Kraft kommt? Selbst wenn dann in Summe nur 4 oder 5 Pflegepersonen eingesetzt werden, ist es bei Demenz ja so, dass die Kraft A , wenn sie nach einer Woche Pause wieder kommt, wieder neu kennengelernt wird.
Viele Grüße an Alle
Jassamin
 
Bei uns ist es so, das in aller Regel im Frühdienst immer die gleiche PK kommt, allerdings wechseln auch wir manchmal komplett die Touren. Dieses allerdings nur ca. 2x pro Jahr. Falls auch im Spätdienst ein Einsatz erfolgen soll, wechselt da die PK manchmal sogar täglich, da dieser häufig durch Doppeldienste abgedeckt wird. Am Wochenende, an Feiertagen und in der Urlaubszeit kommt natürlich auch immer mal wieder jemand anderes.
 
Hallo,
also Du kommst dann immer (Urlaub und Krankheit außen vor gelassen) Mo-Fr und am Wochenende kommt eine andere Pflegekraft, verstehe ich das richtig so?
viele Grüße
Jassamin
 
Ja, meistens ist es zumindest in unserem Pflegedienst so. Nur die Patienten, die nur 1x pro Woche oder so versorgt werden oder erst am späten Vormittag, werden schon mal von anderen versorgt, wenn es bei mir mit den Zeiten nicht passt.
Und ab und an wechseln wir mal komplett die Touren, dann aber auch für länger.
 
Bei dem PD, wo ich mal gearbeitet habe, war die Ausnahme eher die Regel- nicht nur aufgrund von Krankheit oder Urlaub einer Kollegin...oft bekam ich auch noch Patienten im Anschluss an meine reguläre Tour auf's Auge gedrückt, weil eine Kollegin nicht mehr im Zeitplan war- oder meine Patienten wurden umverteilt, weil ich über Gebühr im Zeitverzug war. Das war den Patienten meistens aber sogar lieber , als warten zu müssen.
 
Eine Woche eine PK ist Wunschdenken oder Idealfall.
In der Regel mir Wochenenden muß schon mit 3 PK gerechnet werden. Lt. unserer MDK-Begutachtung ist eine Versorgung von bis zu 8 MA in der amb. Pflege realistisch und vom MDK auch in Orndung.
Persönlich bin ich immer dafür, auch durchzuwürfeln, da es immer interessant ist, was sich einschleicht, wenn man nur ein sehr kleines Team bei einem Pat. hat - ohne das negativ zu meinen, aber Routine hat ihre Tücken.
Für den Pat. und für das Personal ist es manchmal auch gut, sich nicht jeden Tag zu sehen; das hält nicht nur in der Pflege die Beziehung frisch
 
Was genau befürchtest Du eigentlich von dem Wechsel des Personals? Warum ist Dir dieser Gedanke dermaßen unangenehm?
 
Mhm- das habe ich anders empfunden. Im häuslichen Bereich finde ich die Bezugspflege um so wichtiger...immerhin greifen wir als PK massiv in die Privatsphäre des jeweiligen Patienten ein. Und so standartisiert wie im Krankenhaus gestaltet sich die Pflege zu Hause nun mal nicht...Die Patienten benötigen dort um so mehr ihre ganz individuelle Routine und Vertrautheit - was auch für mich als PK galt...
 
Den Anspruch, immer die selbe Pflegeperson zu haben find ich eigentlich persönlich schon hart an der Grenze. Die Arbeitsbedingungen im amb. Bereich ist bisjetzt das Härteste, was ich bisher mitgemacht hatte( habe selbst stark reduziert, auf dem Rücken der anderen Kollegen) Selbst die Omma nicht versorgen zu können und dann anderen leuten die eigene Verantwortung auf den Rücken zu schnallen....Schon derb! Was braucht Schwester xy frei, meine Ommi will, dass sie aber jeden tag kommt( wobei dass eher die so besorgten angehörigen wollen) Überstunden ohne Ende, schlechte Bezahlung, immer schlechtes gewissen, sei es den zu Pflegenden oder dem Arbeitgeber, den Krankenkassen gegenüber. Hoffe doch, dass sich die Einstellung der Angehörigen irgendwann mal der Realität anpasst, immer weniger Personal, stark wachsendes Klientel, und die Arbeit der da jeden Tag ins Haus kommenden gewürdigt wird.
 
habe selbst schon in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet und jetzt eben auf der Sozialstation - im Altenheim noch nicht, aber man hat ja Bekannte die erzählen- und ich kann mir zur Zeit nur weniges vorstellen was angenehmer ist als ambulante Pflege.
Auch wir geben keine Garantie dass immer dieselbe Schwester kommt, aber es gibt schon eine gewisse Kontinuität, da wir eben auch Bezugspflege in unsrem Leitbild verankert haben.
@eiermatz:
Selbst die Omma nicht versorgen zu können und dann anderen leuten die eigene Verantwortung auf den Rücken zu schnallen....Schon derb!

Diese Aussage von dir finde ich echt derb!!!!! Nicht jeder hat die Möglichkeit selbst zu pflegen, aus den unterschiedlichsten Gründen, und dafür sind wir ja schließlich da!
 
@sr.c.b : da muß ich dir heute morgen recht geben, aufgeladen von einem streßigen Spätdienst mit furchtbaren Verkehr und Wetter habe ich wohl gestern abend einfach meinem Frust freien Lauf gelassen. Sorry dafür,
 
Bei uns wäre es nur in den seltensten Fällen gewährleistet, daß immer dieselbe PK kommt!Nicht nur wegen freier Tage, Urlaub und Krankheit.Patienten werden, wenn Neuaufnahmen dazu kommen, auch oft in ganz andere Touren geplant und schon kommt auch ein neuer MA. Ist weder für den Patienten noch für uns PK toll, aber leider Realität.
 
Hallo,
Danke zunächst für Eure Antworten.
Wobei, eiermatz, Deine Antwort finde ich völlig daneben. ich habe höflich gefragt und finde es nicht in Ordnung, dermaßen angemacht zu werden oder mich rechtfertigen zu müssen, dass ich es nicht alleine schaffe ! Aber ich sehe gerade, Du hast es ja selbst revidiert, also Schwamm drüber.
Wir sind alle voll berufstätig - ja, nicht nur in den Pflegeberufen müssen die Leute in der Regel für ihren Lebensunterhalt arbeiten ... Trotzdem pflegen wir selbst so gut wir können. Das bedeudet für meine Familie so gut wie keine Minute Freizeit mehr und das wird auch mit Pflegedienst wohl nicht viel anders werden.
Neben der körperlichen Pflegebedürftigkeit spielt zunehmende Demenz die Hauptrolle. Das ist zum einen der Grund dafür, dass wir keine Zeit mehr für uns haben, da wir sie nicht mehr alleine lassen können und ist zum anderen der Grund, weshalb es mir so wichtig ist, dass die Pflegekraft nicht dauernd wechselt. Jedes neue Gesicht bereitet ihr Probleme. Das war jetzt insbesondere im Krankenhaus und in der Reha zu merken. In der geriatrischen Reha wurde sehr darauf geachtet, dass das morgendliche Waschen möglichst immer von der gleichen Schwester gemacht wurde und nach ein, zwei Tagen "fremdeln" ging es auch ganz gut. Wenn eine neue Schwester kam, gab es natürlich wieder zunächst das Fremdeln. Und wenn dann zukünftig dauernd gewechselt würde, dann kommen wir ja aus dem Fremdeln gar nicht mehr raus. Und einen Demenzkranken, der dann nur auf Abwehr ist, trotzdem zu versorgen, das ist für Patient UND Pflegekraft die Hölle. Und gleich mit Psychopharmaka ruhig stellen, will ich natürlich auch nicht.
Also nochmal, ich erhebe nicht den Anspruch immer die gleiche Pflegekraft zu haben, das ist ja unrealistisch, aber ich würde mir schon erwarten, dass die, die kommt, im Regelfall dann auch für eine Woche am Stück kommt und insgesamt nicht mehr als vielleicht 5 oder 6 Personen sich abwechseln (wobei ich nur von dem morgendlichen großen Waschen spreche)
Viele Grüße
Jassamin
P.S. Viele von Euch schieben anscheinend ziemlich Frust über ihre Arbeitsbedingungen. Das tut mir ehrlich leid. Aber vielleicht könnt ihr auch mich verstehen, wir müssen die externe Hilfe ja auch bezahlen können und der Betreuungsaufwand wird bei der Einstufung in eine Pflegestufe fast gar nicht berücksichtigt. Klar, es gibt das Betreuungsgeld, aber das sind 100 EUR im Monat. Die Fahrt in eine Einrichtung in der Nähe kostet 25 EUR pro Fahrt beim Behindertenfahrdienst, die Stunde dort 15 EUR. Da könnt ihr euch vorstellen, wie weit man damit kommt.. Und das Pflegegeld, bzw die Sachleistungen reichen ja nicht mal ganz für die morgendliche Pflege.
 
Also nochmal, ich erhebe nicht den Anspruch immer die gleiche Pflegekraft zu haben, das ist ja unrealistisch, aber ich würde mir schon erwarten, dass die, die kommt, im Regelfall dann auch für eine Woche am Stück kommt und insgesamt nicht mehr als vielleicht 5 oder 6 Personen sich abwechseln (wobei ich nur von dem morgendlichen großen Waschen spreche)

Ich kann gut verstehen, dass Du im Interesse Deiner Mutter solche Forderungen erhebst. Das Problem ist: Der Pflegedienst kann nicht wie Du Deine Mutter allein in den Mittelpunkt stellen. Der muss sich um sehr viele Patienten kümmern, die alle ebenfalls Wünsche haben, sollte gleichzeitig seine Mitarbeiter anständig behandeln und muss außerdem einen Berg an Vorschriften und Gesetzen berücksichtigen, die Dir wahrscheinlich völlig unbekannt sind. Es ist unter den heutigen Umständen schlicht und einfach nicht möglich, Deine Erwartungen voll und ganz zu erfüllen, weil ich dieses Recht dann ja auch jedem anderen Patienten einräumen müsste. Und das ist einfach nicht drin.

Du möchtest ein Vier-Sterne-Hotel, gibst aber selbst zu, dass es finanziell nur für die Jugendherberge reicht. Kein Pflegedienst kann Dir unter diesen Umständen den Service bieten, den Du verlangst. Ich kann der Gesamtheit der Patienten eine gleich gute, angemessene Pflege ermöglichen; Sonderwünsche zu erfüllen ist nicht machbar. Die Pflegedienste, bei denen Du bereits vorstellig wurdest, scheinen Dir dies auch vermittelt zu haben.

Ich denke, die meisten Pflegedienste achten auf eine einigermaßen kontinuierliche Betreuung, aber sie haben ein besseres Auge als Du dafür, inwieweit dies möglich ist.
 
Hallo jassamin,

ich arbeite seit einem Jahr in einem Pflegedienst, in dem ich seither eine feste Früh- und eine feste Spätdiensttour habe. Diese teile ich mir mit einer Kollegin, soll heißen, wenn ich den Frühdienst fahre fährt sie spät und umgekehrt. Keiner der Patienten, die ich im Frühdienst versorge sind in in einer anderen Spätdiensttour, sodern alle in meiner. Das wären dann schonmal zwei Pflegekräfte.
An den Wochenenden beschäftigen wir z.T. auch Aushilfen, die aus familieren Gründen nur dann arbeiten, aber auch die haben wenn irgend möglich ihre feste Tour. Für "meine" Frühdiensttour" gibts also nur eine Aushilfe, die diese Tour auch fährt.
Bei Urlaub/Krankheit etc. muss natürlich jemand anderes einspringen.
Alles in allem kennt ein Patient bei uns also höchstens 5-6 Pflegekräfte, von denen 3-4 aber nur in Ausnahmefällen (eben Wochenende, Krankheit, Urlaub) kommen. Zum Größten Teil versorgen ihn immer diesselben zwei Pflegekräfte im Wochenwechsel.

Durch neue Patienten in der Tour, durch neue Kollegen oder dadurch das jemand durch Einweisung ins Heim oder Tod aus der Tour fällt ändert sich die Tour in ihrer Zusammensetzung natürlich ab und zu.
Das wird dann mit Patienten/Angehörigen besprochen und es wird geguckt, wie man das am besten löst.

Ich habe vorher bei einem anderen Pflegedienst gearbeitet und dort war es so (chaotisch), dass ich oft mittags erst erfuhr, zu welchen Patienten ich am nächsten morgen fahren sollte.

Ich kann Dir nur raten, die Pflegedienste zu vergleichen und klipp und klar Deine Vorstellungen zu formulieren. Bei einem guten Pflegedienst wird man Dir keine Versprechungen machen, aber Dir recht gut sagen können, was möglich ist und was nicht.
Und ganz ehrlich - ich finde, was Du da erwartest ist bei einem guten Management auf jeden Fall möglich.
 
Habe heute gerade in der örtlichen Tagespresse einen Beitrag zum Thema: Wohngemeinschaft bei Demenz gelesen. Wäre das net die Lösung deines Problems?

Elisabeth
 
Hallo,
es scheint ja dann so zu sein, dass es bei den Pflegediensten durchaus welche gibt, wo das klappt. D.h. völlig daneben ist meine Vorstellung dann ja nicht. Ich werde mich dann jetzt mal vor Ort ganz genau informieren.
Claudia, Deine Einwände kann ich nicht ganz nachvollziehen. Was heißt da "Extrawurst", das was ich mir vorstelle, ist doch wohl auch im Interesse der Pflegekraft (wenn Vertrauen aufgebaut ist, kann ich doch sicher effizienter und schneller pflegen und damit letztlich befriedigender, als wenn ich nur kämpfen muss. Von praktischen Dingen, wo stehen die Pflegeprodukte, wo liegt die Unterwäsche, etc. ganz zu schweigen.) und damit doch letztlich auch im Interesse des Pflegedienstes, dem doch auch an möglichst großes Effizienz gelegen ist, oder?
Elisabeth, nein so was kommt für uns nicht in Frage. Zum einen ist es trotz allem ja auch schön mit meiner Mutter zusammen zu leben. Zum anderen richten sich solche WGs wohl eher an körperlich relativ fitte Leute, die "nur" Demenz haben.
Viele Grüße
Jassamin
 
Hoffe doch, dass sich die Einstellung der Angehörigen irgendwann mal der Realität anpasst, immer weniger Personal, stark wachsendes Klientel, und die Arbeit der da jeden Tag ins Haus kommenden gewürdigt wird.
Du klingst reichlich frustriert aber leider wenig reflektiert. Den Anspruch der Angehörigen und Patienten finde ich durchaus berechtigt und während meiner Zeit in der ambualtanten Pflege gab es keine Patienten , der mir mein Frei nicht zu gönnen wusste. Allerdings wuchs der Unmut der Betreffenden, wenn inerhalb von nur wenigen Tagen die PK mehrmals wechselte und das war eben keine Folge meines Freis sondern eher der kontinuierlichen Fehldispostion unserer PDL. Und eines weiß ich ganz genau: Die PDL hat damals gegenüber jedem Interessenten propagiert, dass sie durchaus eine Bezugspflege mt der entsprechenden Kontinuität zu gewährleisten weiß, dabei wusste sie es ja besser...:schraube:
 
Es ist ebenso im Interesse der Pflegekraft, dass die übrigen Patienten versorgt werden, ihre Gesundheit nicht allzusehr unter ihrem Beruf leidet und die eigene Familie nicht zu kurz kommt. Und ich bin sicher, dass die Kollegen im ambulanten Dienst Erfahrung mit dementen Patienten haben und sich auf sie einstellen können.

Es tut mir leid, Dir das sagen zu müssen, aber für den Pflegedienst ist Deine Mutter eine Kundin. Kennst Du ein Geschäft, dass sich ausschließlich an den Kundenwünschen orientiert, ohne die wirtschaftlichen Zwänge oder die Interessen der Mitarbeiter zu berücksichtigen? Der Laden wäre ruck-zuck pleite.
 
"ohne die wirtschaftlichen Zwänge oder die Interessen der Mitarbeiter zu berücksichtigen? Der Laden wäre ruck-zuck pleite"

schade, wir beide reden anscheinend aneinander vorbei. Wieso ist denn das was ich mir vorstelle, gegen die Interessen der Mitarbeiter? Du stellst diese Behauptung in den Raum, ohne sie zu begründen. Ich habe wenigstens versucht, meine Vorstellung zu begründen und wieso ich glaube, dass diese "Bezugspflege" wie ihr das nennt, doch auch der Pflegekraft die Arbeit erleichtert. Liege ich denn da so falsch ??
Und noch was: Pleite gehen nicht nur die, die "unrealistische" Kundenwünsch" erfüllen, sondern auch die, die sich nicht an den Kundenwünschen orientieren und sich dann wundern, dass die Kundschaft wegbleibt.
viele Grüße
Jassamin
 

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