Was tun bei verantwortungslosen Kollegen?

Aprilchen

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27.02.2007
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18
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Köln
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Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Allg. Chriurgie
Funktion
Praxisanleiter
Hi.
Also ich befinde mich momentan in einem moralischen Dilemma und bräuchte mal nen Rat von Kollegen...

Bei uns auf Station gibt es einen Kollegen, der noch nicht sehr lange bei uns ist. Einer Kollegin hat er mal erzählt was er alles an medis zu Hause hat. Z.B. Diazepam (die er auch schon aus spaß mal genommen hat) Haldol etc. Er hatte an Karneval Nachtdienst und hat den ganzen Tag über nach seiner Aussage einen Kasten Bier intus und ist so dann arbeiten gegangen. Weiterhin hatte er spätdienst und kam immer mit gut restalkohol an....
Außerdem wurde mir zugetragen das er zu Hause sogar Schmerzmittel (BTM´s) liegen hat.

Was denkt ihr? Sollte ich das an unsere Stationsleitung weiter geben?
Ich halte das für wahnsinnig unverantwortlich.
Wie ist das wenn ich nix sage und dann mal was passiert was ja nicht sehr abwägig wär...
Welche Probleme können für mich daraus entstehen?

So war ganz schön viel für den Anfang, aber es ist super aktuell und ich steck da echt in ne zwickmühle.

Liebe Grüße Aprilchen
 
Hallo Aprilchen,
ich würde mit meiner Stationsleitung darüber reden, aber nicht über Dinge die du nur vom hören-sagen kennst (z.B. BTM) sondern über Tatsachen.
Wenn der Kollege ein Alkoholproblem hat, sollte ihm geholfen werden.
Es bringt aber nichts über zugetragene Dinge zu sprechen, das kann dann schnell in Richtung Mobbing ausgelegt werden.
Wenn der Kollege aber angetrunken zum Dienst erschienen ist, dann sind das Tatsachen. Hast du den Kollegen vtl. auch schon mal direkt darauf angesprochen?

Viel Glück
Narde
 
Das ding ist das Er es mir selbst im Nachtdienst erzählt hat.

Ich sagte ihm nur das ich das nicht ok finde und wusste in diesem Moment gar nicht was ich weiter sagen sollte. War so baff...
Natürlich geht man an Karneval los und trinkt das ein oder andere bier. Aber immer nachm spätdienst los einen kasten und ne flasche Wodka dann erst um 8 ins bett 2 stunden schlafen und zum dienst. Ich weiß nich!?

Die Kollegin die die anderen dinge von Ihm erzählt bekommen hat überlegt mit mir zusammen was WIR jetzt am besten tun.
Zu dem war es auch schon so das eine KPH Ihn als er zum Spätdienst kam erst mal schlafen geschickt hat.

Macht mich ganz wirr das alles.
 
hallo Aprilchen...

das finde ich aber heftig,...
wenn ich an deiner stelle wäre,würde ich es der stationsleitung aufjedenfall mitteilen,natürlich mit der bitte,dass das gespräch unter 4 augen bleibt... .
ich verstehe garnicht wie leute sich einfach aus dem krankenhaus bedienen???(denn woher soll er denn sonst die medis haben)...
sowie narde schon geschriebne hat : er ein problem und zwar ein sehr großes.das gibst doch nicht.
sowas würde ich auch nicht als kollege bezeichnen ehrlich gesagt.das was er macht ist eine akute patientengefährdung!
 
Es wird wohl nichts unter 4 Augen bleiben. Denn er hat ja Aprilchen wohl selbst davon erzählt. Sie sollte ihm, auch wenn es unaufgefordert ist...sobald wie möglich sagen, dass sie so ein Verhalten nicht gutheissen kann. Kann auch erklären, dass sie "baff" gewesen sei und nicht in dem Moment was dazu sagen konnte. Würde ihm auch sagen, dass sie bei solchem Verhalten (alkoholisiert) auch Meldung machen müsste. Das denke ich, würde auch jeder Arbeitgeber fordern...Aprilchen überlege Dir, wann Du ihm das sagst und bereite Dich darauf vor. Du bist hier in deiner Verantwortung gefragt, denn Dir hat er es auch erzählt, warum auch immer...Fühlt er sich so sicher?

Würde auch von Tatsachen ausgehen, wie Narde erwähnt hat und nicht von Hörensagen. Bei Vorfällen wie betrunken im Dienst, sollte direkt eine Meldung an die PDL gehen. Denn dann steht man auch selbst in der Verantwortung gegen über den Patienten. Nach Hause schicken, ist zwar eine Möglichkeit aber ändert zumeist nichts...Am besten PDL auf die Station kommen lassen. Es hört sich zwar hart an, aber wir tun bestimmt keinem einen Gefallen der ein Alkohol- oder Drogenproblem hat auf Station zu belassen. Zudem machen wir sowas mit und unterstützen dieses Verhalten und dies lässt ihn noch kränker werden...quasie macht man sich zu Co-Abhängigen....

Liebe Grüße Brady
 
ALso ich persönlich würde raten erstmal IHM was zu sagen.
Und zwar nicht nur "Das finde ich nicht OK...", sondern so wie es ist:
Akute Patientengefährdung, Vernachlässigung der Pflichten --> Das ihr(!), wenn das noch einmal passiert die PDL informieren werdet.

Jetzt zur PDL würde ich nicht gehen, dieses hab gehört er hat mal, oder er hat mal erzählt dass, kommt nicht gut. Klärt das jetzt evt auf Station, macht ihm aber klar das das zur PDL geht wenn Ähnliches nochmal vorkommt.
 
Hallo Aprilchen,
wenn er erst seit kurzem da ist, dürfte er noch Probezeit haben. (Oder ist er von einer anderen Station zu euch versetzt worden?)
Also: Wenn ihr jetzt nichts macht, habt ihr ewig Ärger.
Ich würde alles, aber auch wirklich alles der Stationsleitung erzählen. (nur die Tatsachen!)
Wenn ich den Verdacht auf Restalkohol im Dienst habe, würde ich sofort den nächsten Vorgesetzten informieren.
Im Gegensatz zu Brady würde ich nicht die direkte Konfrontation mit ihm suchen. Sondern einzig und allein obigen Weg gehen und mich damit dem zweiten Teil von Brady anschließen. Sollen sich die mit ihm auseinandersetzten, die ihn eingestellt haben.
Also, helft zuerst euch selbst, das scheint mir im Moment wichtiger als er.
MfG
rudi09
 
Hallo,
was sagt den die StL zu dem Kollegen im Allgemeinen ?
Denn Sie muss doch auch wohl mit Ihm arbeiten, wenn Ihr im Kollegenkreis schon darüber gesprochen habt.

Also bei uns werden solche Pflegekräfte unter Beobachtung gestellt, nach einem Gespräch mit der Stl und der PDL (Wir haben Gottseidank eine sehr gute StL und PDL- die immer für den MA arbeitet) und notfalls werden die MA in eine Entzugsklinik geschickt, erst dann denkt man über schlimmere Schritte nach.
Unter Beobachtung soll nicht heißen das man alles genau bewacht, aber man sich den Zustand des MA vor einem jeden Dienst beobachtet.
Den MA die unter Benzoeinfluss oder Alkohol arbeiten, machen unweigerlich Fehler die schlimme Folgen für alle haben kann.
Und wenn es dann passiert ist und jeder wusste davon, könnt Ihr Euch nicht mal so rausreden.

Gruß
Dirk
 
Hallo Aprilchen,

Medikamentenabusus ist ja kein frisches Problem im Krankenhaus. Anders gelagert sehe ich die Problematik mit dem Alkohol.

Wenn der betreffende Kollege wirklich so "trainiert" ist, 1 Kasten am Tag abzukönnen (immerhin ~4 Liter Bier), hat er ein echtes Problem. Das sollte sich dann allerdings auch beim B-Arzt im Blutbild zeigen.

Ich setze jetzt mal voraus, dass es sich bei dem fraglichen Kollegen um einen Krankenpfleger handelt, keinen Arzt. Wenn dem so ist, ist der Besitz von Medikamenten die der BtmVV unterliegen, eine strafbewehrte Handlung!

Die Stationsleitung halte ich nicht für die richtige Ansprechstelle, ich würde mich an den Betriebsarzt wenden und die Sache schildern. Zum Einen weil dieses Gespräch der Schweigepflicht unterliegt, zum Anderen weil der Doc direkt Maßnahmen ergreifen kann. Sprich, den Kollegen zur Blutentnahme einbestellen, und mal schauen was sich da so alles nachweisen lässt.

Der Besitz von Benzos, Haldol etc. ist ja an sich nichts verwerfliches, allerdings käme ich im Leben nicht auf die Idee irgendwem zu erzählen wie mein privater Medivorrat aussieht...warum auch?

Du bist hier zweifach in der Verantwortung; erstens für Deinen Kollegen, zweitens für die ihm anvertrauten Patienten.

Handele schnell, bevor etwas Ernstes passiert, wonach Du dann zeitlebens ein "hätte ich doch..." mit Dir rumtragen müsstest.

Mein Vorschlag: offenbare Dich dem Betriebsdoc.

liebe Grüße
Graf von Rotz :troesten:
 
Ich würde ihn direkt ansprechen. Und für genaus richtig halte ich es ihn wenn er eindeutig alkoholisiert ist nach Hause zu schicken.

Den Tipp mit dem Betriebsarzt finde ich allerdings auch geschickt!

Ulrich
 

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