Vergesslichkeit, Demenz im jungen Alter?!

annie 98

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05.02.2007
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35
Ort
Berlin
Beruf
Fachkrankenschwester für Onkologie
Funktion
Praxisanleiter
Hallo,

mir ist aufgefallen, dass mein Lebensgefährte seit einiger Zeit immer wieder Sachen sucht.
Also eigentlich kenne ich ihn nicht anders. Bis zu einem gewissen Grad ist das ja auch o.k., bin ja auch mal vergesslich.

In den letzten Monaten habe ich aber das Gefühl, dass es immer extremer wird. Ständig wird mir dann unterstellt, dass ich die Dinge ja weg geräumt haben muss und so langsam nervts. Problem ist, dass er so überzeugend ist, dass ich denke, dass er mich nicht anlügt sondern wirklich denkt, dass ich es weggeräumt habe.

Nun frage ich mich ob etwas ernsthaftes dahinter steckt, oder ob er einfach so ist wie er ist?!

Für Demenz oder Alzheimer ist es ja noch bissl zu früh. Er ist im übrigen 35! und hat weder Drogen noch sonst irgendwas konsumiert, auch hatte er keinen Autounfall etc. Er ist lediglich von der Arbeit gestresst, selbst jetzt beim Jobwechsel.

Wäre schön, wenn jemand eine Idee hätte, denn so langsam mache ich mir Sorgen

VLG
 
Hallo,

Hast du sonst noch irgendwelche Veränderungen bemerkt. Ist er auch im Umgang zu dir oder anderen irgendwie "anders", aggressiver, oder sonst irgendwas.
Wie geht es im körperlich?
Was sagt er selbst dazu, wenn er nicht gerade in der Situation ist. Also wenn du ihn einfach mal in einer ruhigen Situation darauf ansprichst? Sieht er selbst diese Veränderung auch?


Wart ihr schon mal bei einem Arzt?

Wenn es wirklich eine Veränderung darstellt und über eine normale Vergesslichkeit hinausgeht und es eben "anders" ist als früher, geht doch mal zu einem Neurologen.
Schildert die Situation. Besser einmal zu viel Vorsicht als einmal zu wenig.

Da kann alles mögliche hinterstecken.
Kann aber auch ganz harmlos sein. oder eben doch "nur" eine normale Vergesslichkeit.
Aber Gewissheit wirst du ohne Arzt nicht haben können, denke ich.


Lg
Corv
 
Ich würde auch sagen, dass ihr einen Neurologen aufsuchen solltet..
Es muss keine Demenz sein, auch wenn ich schon mal einen Artikel gelesen hab, in dem ein Mann mit Ende 30 die Diagnose Demenz bekam, ist aber sehr sehr selten!
Hat er sich vielleicht mal den Kopf massiv gestossen? Eine minimale Blutung im Gehirn kann je nach Lokalisation auch schnell kognitive Einschränkungen haben.
Macht euch aber erst mal keinen Kopf, lasst es untersuchen!
Und nicht immer muss eine Erkrankung dahinter stecken ;-)
 
Die geschilderten Symptome kommen gerne bei psychiatrischen Krankheitsbildern wie Anpassungsstörung und Depression vor.
Auch Streß kann solche Symptome auslösen. Geht zum Neurologen und laßt das abklären.
 
Mein Mann hatte 2004 eine reaktive Depression und hat einige Jahre ein Anti Depressivum genommen. Er sieht sich heute als nicht mehr krank.Einige Eigenarten bleiben aber:dazu zählt:
-eine Vergesslichkeit, genau wie Du sie äüßerst: Termine werden vergessen, Formulare verlegt, Werkzeug verschwindet und ständig scheinen die Kinder oder ich es gewesen zu sein (ich sehe das so, daß mein Mann ständig in seiner eigenen Welt ist ) wenn er etwas erledigen soll, schreibe ich Zettel, damit er es nicht "vergisst"
-er fängt Reperaturen an,bringt aber nichts zu Ende,der Keller zB wartet seit 10Jahren drauf zu Ende gefließt zu werden
-alle 2-3 Jahre taucht ein neues Hobby auf,welches nach 2 Jahren wieder uninteressant ist
-man ist sich seiner Stimmung nie ganz sicher:aus heiterem Himmel regt er sich über irgenwas wie Rumpelstielzchen auf, meist ist er eher euphorischer Stimmung(dieses Verhalten haben sein Bruder und die Eltern aber auch-da wird gern gebrüllt)
Ich fand meinen Mann unter Cipramil strukturierter und gelassener. Letztlich hatte er es ja wegen Selbstmordgedanken bekommen. Er sagt aber,er möchte Gefühle ganz und nicht gedämpft wie unter den Tabletten erleben. Letztlich ist er, wenn man ruhig und ohne Vorwürfe zu machen mit im spricht, immer emfänglich für den Rat seinen Psychiater aufzusuchen. Ich weis nicht wie, aber der Mann schafft es ihn wieder zu erden.
Der Weg damals war:Hausarzt-Neurologe-Psychiater-Reha-Psychiater hin und wieder
eine Verhaltenstherapie hat er abgebrochen, er kam mit dem Therapeut nicht zurecht
 
....Er ist lediglich von der Arbeit gestresst, selbst jetzt beim Jobwechsel. Wäre schön, wenn jemand eine Idee hätte, denn so langsam mache ich mir Sorgen

VLG

Will mal hoffen, dass sich da inzwischen was getan hat, ist fast 1 Jahr her.
Allerdings hat sich die TE seit ebenfalls diesem Zeitpunkt hier gar nicht mehr aktiv eingebracht.
Es wäre - ebenfalls schön - wenn sie mal eine Rückmeldung geben würd.
 
schlimmsten falls war es ein Trennungsgrund. Das mit dem Datum ist mir gar nicht aufgefallen...
 
Liebe annie 98,

grundsätzlich unterscheidet man ja zwischen zwei Demenzarten. Die "Alzheimer"-Demenz (70-80% der Demenzkranken haben die Form) und der eher seltenen vaskulären Demenz. Letztere wird durch einer minderdurchblutung des Gehirns ausgelöst. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein, Alkohol-/und oder Drogenmissbrauch, aber natürlich auch andere organische Schäden. Eine Abklärung durch einen Facharzt wäre wahrscheinlich nicht verkehrt.

LG
 

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