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Weiße Frau

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27.04.2017
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Liebe Kolleginnen,

wahrscheinlich könnt ihr mich nicht verstehen, aber so gerne würde ich einmal meinen Frust ablassen. Ich war einmal gerne Krankenschwester, inzwischen bin ich es, aus verschiedenen Gründen, nicht mehr. Einer der Gründe, der euch vielleicht unwichtig erscheint, war mir immer sehr wichtig. Als ich in diesem Beruf anfing, trug man so einen Kittel, nicht ganz ein Kleid, aber immerhin weiblich. Sehr gerne hätte ich ein Kleid mit Schürze, und sogar Häubchen, getragen und ich sehe alte Bilder immer nur mit einem gewissem Neidgefühl an. So könnten auch wir aussehen, hübsch und weiblich.
In meiner Berufslaufbahn habe ich immer um die Kleiderversion kämpfen müssen, wurde dafür gemobbt. Um das zu verstehen, im privaten Leben trage ich ausschließlich Kleider und Röcke, nicht mal im kältesten Winter eine Hose. Und nein, ich gehöre keiner Sekte an und bin auch kein Moslem. Einfach nur eine Frau. Nachdem man mir vor einigen Jahren sagte, dass ginge nicht, habe ich gekündigt, auch aus anderen Gründen, und arbeite andere Dinge. Aber die Pflege braucht doch Kräfte, man liest es immer wieder. Kann sie auf engagierte Mitarbeiter, die es mit Leib und Seele getan hätten, verzichten, nur um der Kleidung willen?
Ganz ehrlich, fühlt ihr alle euch wohl in diesen losen Hosen und den "Kasäcken", wäre ein figurbetontes, trotzdem bequemes Kleid, ob nun mit oder ohne Schürze, nicht schöner und vor allem weiblicher. Irgendwie habe ich meinen Abschied von der Pflege noch nicht verschmerzen können und wäre interessiert, was auch jüngere Frauen darüber denken.
Falls es schon mal einen derartigen Thread gab, tut mir leid, ich habe jetzt keinen gefunden.
 
Ich habe die Kittel immer gehasst und war sehr froh, als wir endlich Hosen tragen durften.
 
Ich habe die Kleider mit Schürzen und Häubchen Zeit erlebt und bin jetzt bei formlosen Kasak mit Hosen angekommen. Das einzige was mich an der jetzigen Kleiderordnung stört, ist die Qualität. Polytierchen wären nicht meine erste Wahl bei Klamottenkauf. Wenn ich in die Arbeit gehe, dann ist es mir ziemlich wurscht ob mir die Klamotten schmeicheln,meine Weiblichkeit unterstreichen oder figurbetont sind. Ich bin ja jetzt schon alt und vielleicht ist deshalb meine Einstellung auch alt, aber auch als ich noch als junge Krankenschwester gearbeitet habe, war die Einstellung die Gleiche. Arbeit ist Arbeit ,die Kleidung muss funktionell und bequem sein.
Alesig
 
Du könntest Diakonisse werden, die tragen ,glaube ich, noch Kleid mit Schürze und Haube. Ich habe meine erste Diensthose und Kasak vor Glück geküsst, ich habe das Kleid gehasst
 
Ich vertrete eine konträre Ansicht.
Wenn ich arbeite, bin ich Pflegefachkraft, und nicht Frau. Selbst in unseren Kartoffelsäcken erscheinen wir so manchem männlichen Patienten allzu appetitlich und begehrenswert, sodass ich mir wünschte, noch neutraler auszusehen. Ich bin ein Mensch, der den Beruf von allem anderen strikt trennt. Ich muss auf Arbeit weder schön aussehen, noch Weiblichkeit ausstrahlen. In erster Linie möchte ich meine Arbeit für alle Beteiligten zufriedenstellend erledigen. Schön sein kann ich am Rest des Tages.
 
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Privat trage ich schon gerne auch mal einen Rock oder ein schickes Kleid, vor allem nachdem ich 30 kg abgenommen hatte.
Im Dienst bin ich froh, keine Kleider tragen zu müssen. Das wäre für mich ein Kündigungsgrund, wenn mein AG auf Kleider bestehen würde.
Bei den vielen Damen ist die Sicht auf die Beine eher nicht so erfreulich.
Im 2. Lehrjahr (das war vor 38 Jahren und ich war 19 Jahre jung) habe ich sogar einen Besuch in einem neurochirurgischen OP abgelehnt, weil dort die Mädels nur Kleider tragen durften.

Ich bin froh um meinen Schlabberlook im OP!!
 
Ich find diese Einstellung sogar befremdlich.

Ich finde auf den alten Fotos sieht das auch ganz nett aus. Ich könnte mir auch vorstellen mich mal so zu VERKLEIDEN.
Ich finde diese alte TRACHT steht aber eben für Dienen und das alte Bild der Frau. Ich finde die Heute nicht mehr standesgemäß.

Ich bin Froh das Männlein wie Weiblein die gleiche Kleidung tragen. Sich ausleben finde ich gehört in die Freizeit. Da kann man tragen was immer man will.
Wenn das Patu nicht zur Lebens- und Persönlichkeitsvorstellung passt, ja dann sollte man sich wirklich einen Job suchen wo auch das ausgelebt werden kann.

Aber das sie eine Branche mit der Zeit geht in der "Schwestern" nicht mehr nur die kleine Gehilfin des Arztes sind, sondern sich die Branche Emanzipiert, andere Ethnien und Geschlechter in den Beruf vordringen etc. sollte man nicht verteufeln. Hier ist eine einzelne Persönlichkeit die damit nicht zurecht kommt. Ich finde die Entwicklung der Kleidung sehr gut. Bis auf das Material, das ist echt ieh. gerade im Sommer.

Ich trage privat auch gerne mal ein Kleid. Aber ich könnte mir wirklich nicht vorstellen im Kleid zu arbeiten. Ich befürchte das würde mein Ansehen mindern.
Ich fühle mich sonst sehr wohl in der Hose und Kasack. Darin kann ich mal nen Stuhl hochsteigen ohne mir Gedanken machen zu müssen ob jemand drunter guckt. Beherzt mal wo rüber greifen etc. Und wenn ich dran denke wo schon überall Hände an meinem Körper waren und da winde ich so schon unangenehm. Dazu bin ich auf der Arbeit nicht auf dem Laufsteg. Ich schminke mich auch nicht zur Arbeit. Ich bin zum arbeiten da, für nichts anders. Mir reicht es wenn ich über den Kasack nicht stolper und mir die Hose nicht runterrutscht.
 
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Ich finde eher befremdlich, dass du der Meinung bist, dass dich ein Kleid zur Gehilfin macht...

Im übrigen, all die, die sagen sie möchten nicht schick aussehen, sollen sich mal hinterfragen, ob sie sich nicht auch schminken, die Haare schick machen usw.
Hat das nichts mit Optik und Weiblichkeit zu tun?

Oder ist das nur für den Hinweg?

Ich bin, ob Kleid oder nicht, emotionslos, aber die Begründungen finde ich teilweise seltsam.
 
Ich finde Hosen und Kasacks für die Arbeit sehr viel praktischer als Kleider, die ich von meiner Zeit als Praktikantin oder als Student Nurse in Großbritannien kenne. Mit einer Hose zieht's nicht von unten und ich kann eine "gerade Beuge" machen, ohne vorher die Röcke raffen zu müssen. Privat trage ich auch häufig Hosen, fühle mich darin wohl und empfinde mich nicht als unattraktiv :-)

Tatsächlich habe ich meine Lehrerin an der Krankenpflegeschule auf die frühere Tracht meiner Ausbildungsstätte (rosa Leinenkleid und weiße Schürze) angesprochen, die so hübsch war (auch nach heutiger Sicht), dass sie Jahrzehnte später mal als Kleidung für Brautjungfern recycelt wurde. Meine Lehrerin hatte diese Kleidung während ihrer Ausbildung getragen und erzählte, es sei nicht unproblematisch gewesen: Junge Frauen, appetitlich anzusehen, und damals noch geschlechtergetrennte Stationen - na, Ihr könnt Euch vorstellen, wie es einer auf der Männerstation ergehen konnte.

Ob frau lieber Hosen oder Röcke trägt, ist Geschmackssache. Es gibt sicher auch Berufskleider, die den Hygienerichtlinien entsprechen. Nur rentiert sich die Anschaffung solcher Kleider nicht, wenn unter 1000 Pflegekräften im Betrieb eine einzige keine Hosen tragen möchte. Wegen einer solchen Lappalie seinen Beruf aufzugeben - ich persönlich kann es nicht nachvollziehen.
 
Im übrigen, all die, die sagen sie möchten nicht schick aussehen, sollen sich mal hinterfragen, ob sie sich nicht auch schminken, die Haare schick machen usw.
Hat das nichts mit Optik und Weiblichkeit zu tun?
Für mich persönlich nicht.
Haare: binde ich so zusammen, dass sie mir auch nach 8h nicht ins Gesicht fallen.
Makeup: nachdem ich einst von der STL angesprochen wurde, bitte meine (unfallbedingten) Schatten unter den Augen zu kaschieren, nutze ich Concealer und Camouflage. Ich selbst habe das nie so schockierend wahrgenommen, aber nachdem meine Hautärztin fast in Ohnmacht fiel, als ich mich abschminkte, muss wohl was dran sein, dass ich mit Concealer menschheitstauglicher bin.
 
nachdem ich einst von der STL angesprochen wurde, bitte meine (unfallbedingten) Schatten unter den Augen zu kaschieren, nutze ich Concealer und Camouflage. Ich selbst habe das nie so schockierend wahrgenommen, aber nachdem meine Hautärztin fast in Ohnmacht fiel, als ich mich abschminkte, muss wohl was dran sein, dass ich mit Concealer menschheitstauglicher bin.
:rofl:
[Obwohl ich keine Ahnung habe, was concealer und camoflage ist, hab ichs inhaltlich verstanden]
Gilt natürlich nicht für alle :-)
 
Nicht überall wird in der Pflege "Uniform" getragen.

In unserem ambulanten Betrieb tragen wir "zivil". Da sind auch Kleider und Röcke kein Problem, solange sie bei 60° waschbar sind und keine Unfallgefahr darstellen.

Auch auf psychatrischen Abteilungen wird oft auf "Anstaltskluft" verzichtet.

In der stationären Altenpflege sind die "Uniformträger" deutlich in der Minderheit.

In Summa : Wenn i´wer alleine aus diesem "kühlen Grunde" aus dem Beruf scheidet, trollt mir das doch ein wenig.:lamer:
 
:rofl:
[Obwohl ich keine Ahnung habe, was concealer und camoflage ist, hab ichs inhaltlich verstanden]
Gilt natürlich nicht für alle :-)

Soldaten benutzen das auch ;) :D

Wenn ich wählen kann zwischen eine gut sitzenden Kleidung und nem Sack nehm ich auch die gut sitzende.
Könnte ich jeden morgen engelsgleich aus dem Bett krabbeln wäre mir das auch lieb.
Allerdings ich schlaf lieber 10 Minuten länger als mich zu schminken oder mir Gedanken zu machen was ich anziehen soll. Aktuell schaffe ich es sogar den Kleiderschrank per Kreislauf Waschmaschine- Trockner zu umgehen :D

Privat bin ich aber auch eher "natürlich" mir ist das Stylinggedöns zu anstrengend, früh aufstehen, Haare machen, das geht ganz schön in die Arme und dann morgens um 5:15 den ersten Wutanfall des Tages weil der Eyeliner nicht sitzt. Das ist es mir nicht wert. Heißt aber nicht das ich mich nicht gerne mal Hübsch mache. Aber dann eben zu Anlässen.

@Maniac Ich finde sich Gedanken zu machen ob man den Tag über annehmbar aussieht (Optik) hat was mit Eitelkeit zu tun, nicht mit Weiblichkeit. Kennen genügend Männer die viel Zeit vor dem Spiegel verbringen. ;) Damit fängt das schon an. Sich Gedanken machen wie man aussieht wird von dir mit Weiblichkeit verbunden. ;)

Ich persönlich empfinde ein Kleid eben auch als sehr weiblich und finde dieses Attribut gehört nicht auf die Arbeit. Ich bin dort als Gesundheits- und Krankenpfleger/in, nicht als Frau oder Mann. In Verbindung mit Krankenpflege hätte ich bedenken das man wieder auf das alte Bild der 60er zurück gesetzt wird. Ich erlebe leider häufig noch das ich als Frau runter gestuft werde. Häufig subtil, manchmal auch direkt. Ich glaube ein Kleid würde uns nicht gut tuen. Ich geh jetzt von der Somatik aus.

Ich selber würde aber auch nicht in der Altenpflege oder Psychosomatik ein Kleid zur Arbeit anziehen. Jeans TShirt, Bluse mit Pulli ist schon neutral. Ich muß auf der Arbeit keine Statements setzen. Das mache ich in meiner Freizeit. Ich bin auch einer der in der Psychosomatik kurze Hosen und Kaputzenpullover unangebracht findet. Das ist meine Meinung dazu. Ich verteufelt aber auch keinen der sich so anziehet wie er möchte. Das beeinflusst meine Arbeit ja nicht.

Ich bin übrigens gerne Frau, bin aber auch gerne selbstständig.
 
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Ich persönlich empfinde ein Kleid eben auch als sehr weiblich und finde dieses Attribut gehört nicht auf die Arbeit. Ich bin dort als Gesundheits- und Krankenpfleger/in, nicht als Frau oder Mann. In Verbindung mit Krankenpflege hätte ich bedenken das man wieder auf das alte Bild der 60er zurück gesetzt wird. Ich erlebe leider häufig noch das ich als Frau runter gestuft werde. Häufig subtil, manchmal auch direkt.
Trotz Hose, Kasack und recht kurzen Haaren wurde ich noch von keinem ( besser: keinem orientierten) Patienten für ein männliches Wesen gehalten. Wer Frauen für weniger wert, kompetent oder sonst irgendwas hält, wird sich durch eine Hose als Dienstkleidung kaum täuschen lassen. Da müsste ich schon tiefer in die Trickkiste greifen und es James Barry nachmachen: James Barry – Wikipedia - und die Zeiten sind vorbei.
 
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Also ich bin auch zufrieden mit meiner Dienstkleidung. Ich persönlich bin auch froh drum keine Röcke oder Kleider tragen zu müssen, da ich auch privat mehr der Hosenfreund bin. :p Auf der Arbeit möchte ich auch überhaupt nicht meine Weiblichkeit unterstreichen. Das höchste der Gefühle ist ein ganz klein wenig Make-Up um morgens nicht ganz so furchtbar auszusehen. :lol1: Ich habe schon festgestellt, dass man trotz schlabber Hose und Kasack schon von manchen Patienten umschmeichelt wird. Man ist doch so ein "junges, hübsches Ding". :rolleyes:

Dann kommt noch dazu, das es in der Klinik in der ich bin es neben ein paar Somatischen Bereichen, hauptsächlich Psychiatrische Bereiche gibt. Dort sollen wir zwar in Zivil zur Arbeit kommen, allerdings mit strenger Kleiderordnung. Freie Schultern, sichtbare Knie, Ausschnitt, Rock oder gar Kleid sind tabu! Dort kann es dann sehr wohl zu übergriffen kommen wenn man seiner Weiblichkeit zu viel Ausdruck verleiht.
 
Moin,

habe nur den Eingangspost gelesen...

1. Du empfindest die Uniformisierung befremdlich, die aber für die Allgemeinheit als zweckmäßig empfunden wird.
2. Du fühlst dich als Frau dadurch diskriminiert.
3. Die Gesellschaft sieht es aber anders herum: Diskriminierung wäre es für die Gesellschaft, wenn alle GuKpinnen einen Rock trägen würden.

Du bist halt gegen die Norm. Das ist nicht schlimm. Aber der Konsens ist einfach ein anderer.
Eine Baptistin in meinem Bekanntenkreis trägt Hosen, obwohl sie vom Glauben sonst verpflichtet wäre einen Rock zu tragen. Sie passt sich dahin gehend an.

Viel Erfolg beim Lösen des Konfliktes, such dir einen AG, der dies toleriert, halte das für machbar und eigentlich schwer unwichtig.

Tom
 
Liebe Kolleginnen,

danke, für die vielen Kommentare, die ihr auf meine "befremdliche" Anfrage gegeben habt. Und vielen Dank, dass kein einziger beleidigend war, alle haben einfach nur ihre eigene Sicht der Dinge gegeben. Und wie ich schon sagte, ich wurde gemobbt wegen meiner Einstellung.
Was die Einwände wegen Gleichberechtigung, Dienen usw. betreffen. Jetzt bin ich nochmals "befremdlich". Ja, ich habe gerne "gedient", in erster Linie meinen Patienten, aber ich tat es auch gerne den Ärzten gegenüber. Obwohl ich es eher als Zusammenarbeit, Ergänzung derer Aufgaben gesehen habe.
Auch ich habe natürlich im Kleid zahllose "sexuelle Übergriffe" von männlichen Patienten erlebt, vorallem weil ich in jüngeren Jahren auch noch eine hübsche Frau war (ich bin auch jetzt noch nicht ganz hässlich). Aber es hat mich nie gestört, sehe es als natürlich an und keiner meiner, größtenteils hilflosen und alten "Belästiger" stellte jemals eine Gefahr für mich dar (und zur Not gäbe es ja noch diesen roten Knopf am Bettschalter)
Was Bequemlichkeit betrifft: für mich ist ein Kleid sehr bequem, natürlich nicht das Enge ohne Beinfreiheit. Aber diese Argumentation kommt auch fürs Private so oft. Und da ich 365 im Jahr Kleider/Röcke trage kann ich nur sagen: sie können immens bequem sein. Als ich als Krankenschwester doch einmal!! eine Hose getragen hatte, hatte ich gerade meine Tage, Ich fand es höchst unbequem immer auf der Hut zu sein. "Sieht niemand etwas? "Nein, es war nicht bequem, mit einem Rock kann ich das besser unerkannt kaschieren, und das ist auch meine Erfahrung aus der privaten Welt.
Was das Kündigen wegen der Kleidung betrifft: ja, es war einer der Kündigungsgründe. Aber eine von euch schrieb, einen Rock zu tragen wäre für sie ein Kündigungsgrund. Wo ist der Unterschied?
Und jetzt noch zum letzten Post, der mich direkt fragt, also @Toolkit:
1. ich mag Uniformen, habe sie immer geliebt und liebe sie. Aber leider hat sich das Bild der Uniform nicht in meinem Sinne gewandelt. Die alte Uniform hätte ich gerne getragen, und auch sie war und wäre zweckdienlich.
2. Ja, ich fühle mich dadurch in meiner Weiblichkeit diskrimniert. Und wie wir weiter oben lesen können, gibt es Kolleginnen, die sich in einem Rock, ich sage mal diskriminiert, fühlen würden. Das einzige was ich verlangt hatte war, dass andere mich in meinem Kleid (und das war sowieso nur so ein Kittel) akzeptieren.
3. Ich habe erst meal überlegen müssen, was GuKpinnen sind. Ich selber bevorzuge für mich die Bezeichnung Krankenschwester, und nenne mich bis heute so. Und ich habe nicht gesagt, dass alle Schwestern einen Rock tragen MÜSSEN, obwohl ich das sehr schön fände. Es ist leider anders rum, die Schwestern DÜRFEN keinen Rock mehr tragen.

Und als letztes, nein, das ist nicht schwer unwichtig. Für manche vielelicht schon, für andere nicht.
Nochmals danke, dass es keine Beleidungen gehagelt hat, sondern nur "nettes" Unverständnis
 
Auch ich habe natürlich im Kleid zahllose "sexuelle Übergriffe" von männlichen Patienten erlebt (...). Aber es hat mich nie gestört, sehe es als natürlich an und keiner meiner, größtenteils hilflosen und alten "Belästiger" stellte jemals eine Gefahr für mich dar
Nochmal ganz langsam zum Mitschreiben: Sexuelle Übergriffe sind etwas Natürliches? Liebe Weiße Frau, diese Einstellung solltest du dringend überdenken, ich bitte dich. Überzeugungen dieser Art machen Frauen auch anno 2018 zu Opfern von sexueller Nötigung und Missbrauch, den Männer mit "Es sind Frauen, sie haben es so gewollt" rechtfertigen.

Sexuelle Übergriffe sind durch NICHTS zu rechtfertigen und NICHT natürlich.
 
Jetzt bin ich überrascht und irritiert von dieser Antwort. Der Begriff "sexuelle Übergriffe" wurde von mir explizit in Anführungszeichen gesetzt, soll heißen, es handelt sich nicht wirklich um solche. Und da in einem der vorhergehenden Beiträge eine Kollegin meinte, auch in den "säcken" seien wir noch zu appetitlich, eher eine Anspielung darauf. Weil eben, nach gängiger Meinung, in Kleidern noch mehr.
Eigentlich war mein Thema aber nicht das der sexuellen Übergriffe (echter oder gefühlter) sondern das der Kleidung. Und ich fände es schade, das Thema Kleid oder Hose jetzt damit zu verbinden. Und wie bitte soll ein hilfloser, oft auch alter Mensch bitte eine starke Krankenschwester zum Opfer seiner Gewalt machen? Ich glaube das ist jetzt eine echte Themaverfehlung.
Und ja, es gibt Andeutungen von Männern, meistens verbal, in Bezug auf das Aussehen ihrer Krankenschwestern. Und ich finde das natürlich. Und ich weigere mich, das als Gewalt, Beleidigung oder ähnliches zu bezeichnen. Eine erwachsene Frau sollte darüber stehen. Ich bin jedenfalls noch nie von einem Patienten vergewaltigt worden.
 
Liebe Kolleginnen,

wahrscheinlich könnt ihr mich nicht verstehen, aber so gerne würde ich einmal meinen Frust ablassen. Ich war einmal gerne Krankenschwester, inzwischen bin ich es, aus verschiedenen Gründen, nicht mehr. Einer der Gründe, der euch vielleicht unwichtig erscheint, war mir immer sehr wichtig. Als ich in diesem Beruf anfing, trug man so einen Kittel, nicht ganz ein Kleid, aber immerhin weiblich. Sehr gerne hätte ich ein Kleid mit Schürze, und sogar Häubchen, getragen und ich sehe alte Bilder immer nur mit einem gewissem Neidgefühl an. So könnten auch wir aussehen, hübsch und weiblich.
In meiner Berufslaufbahn habe ich immer um die Kleiderversion kämpfen müssen, wurde dafür gemobbt. Um das zu verstehen, im privaten Leben trage ich ausschließlich Kleider und Röcke, nicht mal im kältesten Winter eine Hose. Und nein, ich gehöre keiner Sekte an und bin auch kein Moslem. Einfach nur eine Frau. Nachdem man mir vor einigen Jahren sagte, dass ginge nicht, habe ich gekündigt, auch aus anderen Gründen, und arbeite andere Dinge. Aber die Pflege braucht doch Kräfte, man liest es immer wieder. Kann sie auf engagierte Mitarbeiter, die es mit Leib und Seele getan hätten, verzichten, nur um der Kleidung willen?
Ganz ehrlich, fühlt ihr alle euch wohl in diesen losen Hosen und den "Kasäcken", wäre ein figurbetontes, trotzdem bequemes Kleid, ob nun mit oder ohne Schürze, nicht schöner und vor allem weiblicher. Irgendwie habe ich meinen Abschied von der Pflege noch nicht verschmerzen können und wäre interessiert, was auch jüngere Frauen darüber denken.
Falls es schon mal einen derartigen Thread gab, tut mir leid, ich habe jetzt keinen gefunden.

Hallo Weiße Frau,

du hast recht, ich finde wirklich nicht dass das Tragen von Hosen und Kasacks einen Grund darstellen, seinen Job aufzugeben. Ich persönlich finde dass das die Kleider und Kittel das unbequemste waren, was ich je getragen habe. Das ist mein ganz persönliches Empfinden und ich trage auch privat nie (seit mehr als 30 Jahren) Röcke oder Kleider. In der Ausbildung mussten wir Mitte der 80ziger noch blaue taillierte Polyester Kleider mit weißen Schürzen tragen, mein Großvater fand das damals auch sehr adrett und wahrscheinlich viele andere Männer seiner Generation auch. Ich fand das mega unbequem und habe mich immer eingeengt gefühlt. Ich war froh nach dem Examen auch Hosen und Kasacks tragen zu dürfen. Ich habe meist im Intensivbereich gearbeitet und habe es sehr genossen dass man dort die Funktionsabteilungskleidung (Hose und Kasack) gestellt bekam. Allerdings konnte man dort auch Kittel anziehen, tat aber kaum jemand.
Weiblich kann man auch in Hose und Kasack aussehen, andererseits ist es mir aber völlig gleich wie jemand auf der Arbeit aussieht, wenn er gepflegt und sauber ist.
Ob Kleider dazu beitragen männliche Patienten zu verbalen oder sonstigen Übergriffen zu ermutigen, weiss ich nicht. Das dies bei dementen, verwirrten oder psychisch kranken Patienten nicht dramatisiert werden sollte, sehe ich auch. Psychisch gesunde Männer müssen sich jedoch beherrschen könne, auch mit verbalen Andeutungen und nichts in der Welt rechtfertigt das.

Ich bin froh dass die Zeiten von Kleidern und Schürzen vorbei sind und Frauen anziehen dürfen was sie wollen. Gab es einen Grund warum man dir das Tragen von Kitteln verboten hat, oder war es vielmehr so dass es von der Klinik gestellte Arbeitskleidung gab, die verpflichtend war und aus Hosen und Kasacks bestand?
Ludmilla
 

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