Unerträglicher Patient

rinchen78

Junior-Mitglied
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30.11.2009
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45
Beruf
exam. Altenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
ambulanter Pflegedienst
ich arbeite seit 2 jahren in der ambulanten pflege. eigentlich macht mir die arbeit spass. leider haben wir einen patienten der meint, er sei etwas besseres..er is anfang 50 , sehr reich, arbeitet als abteilungsleiter .hat ms, sitzt im rollstuhl..wird 2 mal am tag von uns besucht.
er behandelt uns schwestern wie den letzten husten..eigentlich wie dreck.
viele von uns sind schon heulend bei ihm raus..ich geh mit durchfall, herzklopfen schon in das haus rein. er kritisiert sehr persönlich..kann mich zum beispiel nicht leiden, weil ich eine ostdeutsche bin.
er nimmt sich viele freiheiten. wünscht täglich zu anderen zeiten besucht zu werden........alles richtet sich nur nach ihm:-(
ich bin psychisch total fertig und habe meinem chef mehrmals eröffnet, das ich den patienten nicht mehr besuche!!!
mein chef hat dafür kein verständnis und schickt mich trotzdem rein!
jetzt schaue ich mich grad nach etwas anderem um.
kennt ihr solche situationen? wie löst euer chef das?verhalte ich mich richtig??
 
Hallo,Rinchen!
Schade,dass die PDL da nicht interveniert und mal mit dem Klienten spricht.Ich kann gut verstehen wie es Dir geht,hatte auch mal einen ähnlichen Fall.Ich denke es gibt da nur zwei Dinge die Du tun kannst:
Entweder Du legst Dir Scheuklappen an ,stellst Deine Ohren auf Durchzug und machst Deine Pflege so gut wie immer so dass Du Dir hinterher sagen kannst:"Es war alles korrekt,ich habe gute Arbeit gemacht auch wenn der A.... es nicht bemerkt hat"(Eigenmotivation)-oder Du gibst Kontra-sagst ihm (nicht unhöflich aber bestimmt) das Du sein Verhalten nicht gut findest und er das doch bitte lassen soll.Manchmal müssen auch Patienten (ähnlich wie Kinder) ihre Grenzen gezeigt bekommen!
Im schlimmsten Fall ruft der gute Herr bei der PDL an und beschwert sich dann über Dich und will Dich evtl. nicht mehr zum Pflegen haben.
Deine PDL muss das dann doch mal mit Dir und Deinen Kolleginnen angehen,sonst verlieren sie ja einen Klienten und damit Geld-und das können sie sich nicht leisten!!!
Auf jeden Fall müsst Ihr das bei jeder Dienstbesprechung wieder ansprechen und der PDL klar machen,dass sie hier gefordert ist.
 
leider geht das spiel schon seit 4 jahren....ok für mich erst seit 2.
hab heut nochmal mit dem chef gesprochen. er bleibt auf seinem standpunkt ( weil er selbst angst vor dem patienten hat, meidet er gespräche mit ihm)
 
Hallo Rinchen, solche Situationen lassen sich bestimmt bei jedem Pflegedienst finden und unterscheiden sich lediglich in der Art und Weise, wie Vorgesetzte damit umgehen. Der AG steht vor dem Dilemma, dass er, wenn er dem Klienten nicht gerecht wird, diesen langfristig als lukrativen Kunden verlieren wird. Gleichzeitig kann er sich ja nicht permanent den Beschwerden seiner Mitarbeiter verweigern...
Vor ein paar Wochen hat sich ein wirklich furchtbar unangenehmer, zynischer, arroganter Angehöriger über mich bei unserem Chef beschwert und mir quasi Hausverbot erteilt -juchu- , woraufhin anschließend diverse andere Kollegen hingeschickt wurden und schnell die gleichen Schwierigkeiten hatten...Irgendwann wird sich der Chef dem eigentlichen Problem ( dem fiesen Angehörigen ) stellen müssen, denn es ist abzusehen, dass auch die anderen bald nicht mehr hingehen dürfen, respektive wollen. Ich hatte anfangs genauso Bauchweh wie Du, habe mich aber ziemlich schnell gewehrt, und dem Typen gesagt, dass ich in erster Linie seiner Frau gerecht werden will und muss und ich mir sein Verhalten nicht gefallen lasse. Wie gesagt: Ich brauchte danach nicht mehr wieder zu kommen ( was mir nur recht ist ). 'Ne klare Ansage vom Chef an den Angehörigen wäre mir allerdings lieber gewesen.
 
Das ist ja mal megaschlimm wenn selbst die PDL nicht helfen kann/will.
Wie machen es denn Deine Kollegen?Sprecht Ihr darüber?Hat da vielleicht einer einen Trick wie er mit dem Klienten umgeht?Hat der Klient vielleicht auch jemanden am liebsten-und wenn ja - warum?
Ich kann Dich echt verstehen,das ist so ätzend zu einem Patienten zu müssen und man kann dann schon vorher nicht schlafen und denkt bei der Tour nur daran,dass man ja noch dahin muss und ist hinterher fix und alle.....
Echt-ich würde meinem Chef mit der Kündigung drohen-es gibt genug Pflegedienste die Personal suchen-und da wird er es sich überlegen müssen.....
 
ich denke, würde mich der patient nicht mehr wollen.hätte ich beim chef verloren. weil er mich dann im spätdienst nicht mehr brauchen kann:-(
es ist feige...aber ich kann das nicht mehr. mir gehts psychisch und physisch sehr mies. ich werd gehen:-(
 
Tut mir leid....
aber wenn ich mal ehrlich bin-was machst Du,wenn bei der nächsten Arbeitsstelle wieder ein ähnlicher Fall ist?Es gibt doch immer mind. einen ungeliebten Patienten in einer Tour.....
Du musst Dich selber stärken,Du darfst es nicht zulassen,dass ein Mensch Dich mit Worten so kaputt machen kann....
Hol Dir Hilfe! Bau Dein Selbstwertgefühl wieder auf!!!
 
Echt-ich würde meinem Chef mit der Kündigung drohen-es gibt genug Pflegedienste die Personal suchen-und da wird er es sich überlegen müssen.....

Meinst Du ein Chef, dem was Wohl seiner MA egal ist, wie in diesem Fall, lässt sich mit der Drohung der Kündigung erpressen? Sicher net, so groß ist die Knappheit an Pflegekräften ja auch wieder net.

PS: Klasse, dass hier mal mal noch jemand aus Worms auftaucht. :daumen:
 
Wenn Ihr Euch im gesamten Team doch einig seit, das der Kerl unmöglich ist, dann sprecht es gemeinsam in der Dienstbesprechung an! Helfersyndrom hat recht, manche Klienten muss mann sich erziehen wie Kinder. Einige loten ganz deutlich ihre Grenzen aus und die muss man von Anfang an aufzeigen. Da dieser Mensch aber schon seit Jahren seinen Willen bekommt wird das schwierig. Ich könnte mir vorstellen, das er so mies drauf ist, weil er seinen Ansprüchen an sich selbst körperlich durch die MS nicht mehr gerecht wird.
Wenn bei uns jemand unverschämt wird, wird er höflich, aber bestimmt darauf hingewiesen, sollte sich das Verhalten nicht ändern gehen wir und kommen später nochmals zurück. Unsere PDL steht aber auch hinter dem Team.
 
gemeinsam... genau das ist das Zauberwort.
Dann kann die PDL und auch der Pat nicht anders, als etwas zu ändern.
Es kann einfach nicht sein das alle so eine Angst haben und sich fertig machen lassen.
 
Das ist ja mal megaschlimm wenn selbst die PDL nicht helfen kann/will.
Wie machen es denn Deine Kollegen?Sprecht Ihr darüber?Hat da vielleicht einer einen Trick wie er mit dem Klienten umgeht?Hat der Klient vielleicht auch jemanden am liebsten-und wenn ja - warum?
Ich kann Dich echt verstehen,das ist so ätzend zu einem Patienten zu müssen und man kann dann schon vorher nicht schlafen und denkt bei der Tour nur daran,dass man ja noch dahin muss und ist hinterher fix und alle.....
Echt-ich würde meinem Chef mit der Kündigung drohen-es gibt genug Pflegedienste die Personal suchen-und da wird er es sich überlegen müssen.....

davor kann ich nur warnen, das könnte nämlich funktionieren, nur nicht so wie du denkst! wenn der pdler so ist wie es weiter oben beschrieben wird, wird er eher auf eine ma verzichten mit der er sich auseinandersetzen muss. gibt es vielleicht einen verantwortlichen beim träger oder ist der pdl inhaber? das solltest du klären, ausserdem gibt es eine mitarbeitervertretung die euch dort zumindest unterstützen kann?
 
Ich fand vor kurzen ff. Zitat:


Zitat:
Ein schwieriger Patient ist für mich ein Patient der mir meine Grenzen aufzeigt, zu dem ich emotional keinen Zugang finde, bei dem ich keinen Erfolg habe, bei dem ich Frustration erlebe.
Er stellt das Wertesystem des Pflegeberufes infrage. Das Helfen-Müssen wird von ihm infrage gestellt.

Ganz innen drinne fühle ich „das Gute“, dies ist meine Autoritätsgrundlage
Wer sich mir widersetzt, widersetzt sich dem Guten.

Wenn ich angespannt bin und mich gestresst fühle, denke ich oft: Wieso stellt er sich nur so an, ich will ihm doch nur Gutes. Wenn ich meine klaren Tage habe, weiß ich, dass ich ihm etwas anbiete und er das Recht hat, es anzunehmen oder nicht. …
Den schwierigen Patienten gibt es nicht, es gehören immer zwei dazu.

Aus Der Schwierige Patient von G. Kowarowsky
http://www.krankenschwester.de/foru...iten/21204-schwierige-patient.html#post181112

Elisabeth
 
Hallo,

solche Patienten gibt es eigentlich in jedem PD, mal mehr oder weniger ausgeprägt.
Da mir in einigen Fällen auch keiner der Vorgesetzten half und mir die Hutschnur am platzen war, habe ich eigenverantwortlich das Problem offen beim jeweiligen Pat. thematisiert.
Manchmal begleitet von heftigen Wortwechseln, die sich im Nachhinein als reinigendes Gewitter erwiesen. Man darf sich nur nicht auf ein bestimmtes Niveau herab lassen.
Solche Pat. nimmt man schon mal gedanklich mit nach Hause, mit ins Bett, steht damit wieder auf.
Ich weiß nicht, aber mit der oben angsprochenen Strategie hatte ich gar mit den unbeliebtesten und "unmöglichsten" Klienten ein fast freundschaftliches Verhältnis herbei führen können.
Kommunikation ist eben alles. Wenn Dir sonst keiner hilft, hilf Dir selbst. Aber vor Problemen weg rennen ist sicherlich die falscheste Methode.

LG
Trisha
 
Wenn Du sowieso vor hast, Dir etwas anderses zu suchen, brauchst Du doch eigentlich keine Angst vor der Konfrontation mit dem Klienten zu haben. Was ist das schlimmste, was passieren kann, wenn Du dem Klienten höfflich aber bestimmt die Meinung sagst? - Er beschwert sich bei Deinem Chef, Dein Chef entlässt Dich - Du hast eine Anspruch auf Arbeitslosengeld und musst Dir einen neuen Job suchen.
Was machst Du jetzt? Du bist auf der Suchen nach einem neuen Job.

Was wäre das Beste was passieren könnte? Der Klient gibt klein bei und Du brauchst Dir keinen anderen Job zu suchen. (OK, die Wahrscheinlichkeit, dass die zweite Variante eintrifft ist verschwindent gering, aber was solls...)

Der Psyche tut es bestimmt besser, offen mit dem Patienten zu reden, als still schweigend alles über sich ergehen zu lassen und abzuhauen.
 
Hallo.

Dieses Problem kenne ich leider auch. Habe lange zeit versucht, auf "Durchgang" zu schalten und immer zu lächeln. :motzen: Irgendwann ging das nicht mehr. Da habe ich dem Patienten dann klipp und klar gesagt, dass ich nicht sein Fußabtreter und auch nicht irgendein Dienstbote bin, sondern eine hochqualifizierte Fachkraft (an solcher Stelle ist Bescheidenheit meiner Meinung nach, Fehl am Platz); das ich ihn bisher immer mit Respekt und Höflichkeit behandelt habe, dies aber auch anders geht wenn er mir nicht den gleichen Respekt entgegen bringt.

Ich habe dann ein paar Tage nur noch das nötigste gemacht: keine Extrawünsche mehr (auch nicht was die Zeit betrifft wann er versorgt werden wollte), keine Gespräche mehr (nur noch Begrüßung, Verabschiedung und die Höflichkeitsfloskeln) und auch nur noch das was ich in der zeit die ich für ihn hatte geschafft habe (ich habe bei ihnen nur 30 Minuten, das hier schaffe ich nicht mehr in dieser Zeit, da sie nicht bereit sind mir entgegen zukommen, bin ich es auch nicht mehr). Es hat gewirkt. Hin und wieder verfällt er zwar noch in seine alten verhaltensmuster, aber dann mach ich das eben wieder so.

Ich muss auch sagen, mag es sonst be******en sein wie es will in dem PD wo ich arbeite, aber in dieser Situation stand unsere PDL voll und ganz hinter mir.
 
der patient is so schlimm...das es niemand da drinnen lang aushält. einige aushilfen haben schon wegen ihm gekündigt.
ehrlich gesagt weiss ich net was ich tun soll. der pd macht mir spass , nur halt nicht dieser eine patient:-(
mein chef meinte, wenn sie gehen wollen...dann gehen sie.
aber wieso soll ich aller 2 jahre meinen job wechseln, wegen so *********menschen?:motzen:
 
:motzen::cry:würd nirgendswo 14 netto kriegen...
hab mega viele freiheiten dort...
fühl mich ja eigentlich sauwohl...
nur dieser dappische patient:-(
mal ehrlich...würde euer chef euch immer wieder reinschicken?
 
Alle PDLs haben ihre Macken und Schwächen, daher wenn solltest du überlegen, ob ein Wechsel dich glücklich machen würde und nicht die nächste PDl mit anderen Macken kommt... (lies mal katastrophale Zustände in Pflegediensten, mir standen die Haare zu Berge) oder ob du dich mit der Situation arangieren kannst.

Vielleicht solltet ihr den Patienten untereinander Wochenweise wechseln wenn eure PDL ihn schon nicht kündigen will (mir vollkommen unerklärlich, ein PD benötigt seine MA genauso wie seine Patienten, jeder MA - Velust kommt einem Verlust von 5 Pat. gleich), eine Bezugspflege scheint da ja eh unmöglich zu sein.

In der nächsten Team - Sitzung mal ansprechen

lg Cassy
 
Ich habe dann ein paar Tage nur noch das nötigste gemacht: keine Extrawünsche mehr (auch nicht was die Zeit betrifft wann er versorgt werden wollte), keine Gespräche mehr (nur noch Begrüßung, Verabschiedung und die Höflichkeitsfloskeln) und auch nur noch das was ich in der zeit die ich für ihn hatte geschafft habe (ich habe bei ihnen nur 30 Minuten, das hier schaffe ich nicht mehr in dieser Zeit, da sie nicht bereit sind mir entgegen zukommen, bin ich es auch nicht mehr).

Das halte ich für die optimalste Lösung und für die professionellste: distanziertes Arbeiten nach ganz engen Vorgaben. Diese sollten mit deinem Chef abgestimmt sein.

Elisabeth
 
ich werdet lachen...ich muss morgen und übermorgen rein..heut hab ich mich gedrückt...dann bin ich so hoffe ich erstma wieder ne woche befreit..
aber es nimmt mich halt sehr mit:(
 

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