Stationsversammlung auf einer geschlossenen Akutaufnahme

mc.gran

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18.10.2007
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Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie (geschlossen)
Hallo,
wie ist bei euch die Stationsversammlung aufgebaut? Welche Fragen/Dienste werden abgehandelt. Wir sind gerade dabei unser Programm zu erneuern.
Gruß
mc.gran
 
Hallo mc.gran,

auf was für einer psychiatrischen Station arbeitest du denn? Wäre besser einzuschätzen, wenn man wüsste welches Klientel ihr habt.

Ich arbeite zum Beispiel in einer psychiatrischen-psychotherapeutischen Tagesklinik und es unterscheidet sich doch schon sehr von einer geschlossenen Akutaufnahme-Station.

Könnte jetzt von unserer Tagesklinik-Vollversammlung berichten, wo diese Dienste verteilt werden. Mit Wahl des Patientensprechers, usw...

Kann Dir aber auch ein Buch für diese milieutherapeutischen Gruppen empfehlen. Aber vielleicht kennst du es auch schon. Würde mich aber freuen, wenn du dich nochmal meldest und berichtest um welche Patienten es sich handelt.

Buchtipp:
Autor: Rakel / Lanzenberger
Pflegetherapeutische Gruppen in der Psychiatrie
planen - durchführen - dokumentieren - bewerten

Liebe Grüße Brady
 
@mc.gran,

ja, bisschen konkreter wäre gut... und der Buchempfehlung von Brady kann ich mich nur anschließen - ist wirklich gut und praxisnah...

LG
 
Hallo!

Ich arbeite in einer geschlossenen psychiatrischen Abteilung. In guten Zeiten können wir bis zu 29 Patienten fassen. Das kommt zwar nicht immer vor, aber
so zwischen 24 und 26 Patienten ist eigentlich normal.

Was mich zur Zeit besonders nervt, ist die Wöchentliche Stationsversammlung, die bei uns immer am Montag läuft. Es wierd eine Art Fahrplan von einen Patienten vorgelesen und jeder in der Runde Antwortet.

Vorstellung
Wie war das letzte WE
Stimmung
Wünsche (Arztgespräch, Sozialarbeitergespräch, Psychologengespräche)
Gibt es was zu reparieren
Raucherzimmerdienst, Blumendienst​

Ich finde dieses Schema muß unbedingt überarbeitet werden und zwar dringend.

Ich suche nun Vorschläge und Anregungen.

Vielen Dank

mc.gran
 
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Hallo mc.gran,

ich kenne diverse Arten von Stationsversammlungen, auf jeder Station auf der ich eingesetzt war, liefen sie ein wenig verschieden ab.

Zur Zeit arbeite ich auch auf einer geschlossenen Station und habe hier die Erfahrung gemacht, dass es für die meisten Patienten schon eine Herausforderung ist, die 3/4 Stunde auszuhalten. Die meisten haben krankheitsbedingt Probleme, sich längere Zeit zu konzentrieren, so lange still zu sitzen und auch noch den Inhalten zu folgen. Daher gibt es bei uns auch inhaltlich nicht viel zu besprechen.

Sie findet freitags statt und es wird ein kurzer Wochenrückblick gemacht:
wie ging es dem Einzelnen in der Woche, was gibt es für Wünsche und Anliegen und es werden Stationsdienste im Sinne der Millieutherapie und zum Training alltagspraktischer Fähigkeiten eingeteilt, wie:
Tische decken bzw. abräumen, Blumenpflege, Küchendienst, Citytraining, Führen des Stationsbuches, etc.
Bei Bedarf werden aktuelle Dinge besprochen, das können Schwierigkeiten sein, die sich aufgrund des Zusammenlebens auf der Station ergeben o.ä.

Sonstige, die Behandlung betreffende Inhalte werden in den "Zimmervisiten" (2 x wöchentlich) mit jedem Patient einzeln besprochen und es gibt zwei unterschiedliche Gesprächsgruppen: eine "freie" Gruppe in der ein Wahlthema besprochen wird und eine psychoedukative Gruppe, in der den Patienten Hintergründe und Umgehensweisen mit ihrer Erkrankung vermittelt werden (z.B. Infos zu Psychosen, Sucht, Depressionen, etc.)
Dies sind kleinere Gruppen, an denen ausgewählte Patienten teilnehmen - die auch in der Lage sind inhaltlich folgen zu können.

Wenn Du unzufrieden mit dem Ablauf bist, solltet Ihr im Team überlegen, was Euch fehlt, was Ihr gerne vermitteln oder besprechen würdet und ob es vielleicht sinnvoll ist verschiedene Angebote für jeweils einen Teil der Patienten zu machen.

LG MC
 
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Ich arbeite ebenfalls auf einer geschl. Akutaufnahme mit 18-20 Pat... Erstmal muss ich sagen, dass ich überrascht bin, dass die Pat. an solch einer ausgedehnten Runde teilnehmen.
Wir machen jeden Tag eine KURZE "Abendrunde" von 15-20 Min., in der jeder Pat. in Form des "Blitzlichts" seinen Tag Revue passieren läßt. Im Anschluss besprechen wir den "Tischdienst" für den nä. Tag. Alternativ zum Tagesrückblick kann man am Wochenende auch mal in die Zukunft blicken lassen "Was habe ich mir für nächste Woche vorgenommen?" oder zur Entspannung mal ein ganz anderes Thema wie z.B. "Mein Lieblingstier" o.ä.
In besonderen Situationen nutzen wir die Runde, um die Pat. wieder aufzufangen, sehr wertvoll erschien sie mir z.B. an einem Tag, als auf dem Flur eine Pat. reanimiert werden musste oder z.B. an Tagen, an denen es zu offensichtlicher Aggression o.ä. kommt...

Angesichts der Diagnosen denke ich, sollten solchen Runden sehr kurz sein (fehlende Konzentration, fehlende Ruhe, fehlende soziale Kompetenzen) und thematisch klar und einfach strukturiert...
 
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Hallo!


Arbeite auf eine fakultativ geschlossenen Station mit 19 Pat.


Wir haben jeden morgen eine Morgenrunde in der die Therapien vorgelesen werden und ein kurzes Blitzlich gemacht wird..die geht nur 15 Min.
Freitags werden in diesem Rahmen auch die Dienste verteilt.

Wir haben zusätzlich noch eine Wochenendnachbesprechung montags, eine Wochenendvorbesprechung donnerstags, einen Wochenrückblick Freitags, und eine Infogruppe ( mit Soz.-Arbeiterin, in der allg. Fragen geklärt werden können z.B. zur Erkrankung, was ist ein Betreuer? etc.)

Für Reperaturen sprechen uns die Patienten meist direkt an.


Denke auch das es nicht sinnvoll ist, das alles in eine Runde zu stecken, da die Pat. wie schon erwähnt meist dann mit der länge der Gruppe überfordert sind .


Einen lieben Gruss
:spopkorns:
 

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