Hallo mc.gran,
ich kenne diverse Arten von Stationsversammlungen, auf jeder Station auf der ich eingesetzt war, liefen sie ein wenig verschieden ab.
Zur Zeit arbeite ich auch auf einer geschlossenen Station und habe hier die Erfahrung gemacht, dass es für die meisten Patienten schon eine Herausforderung ist, die 3/4 Stunde auszuhalten. Die meisten haben krankheitsbedingt Probleme, sich längere Zeit zu konzentrieren, so lange still zu sitzen und auch noch den Inhalten zu folgen. Daher gibt es bei uns auch inhaltlich nicht viel zu besprechen.
Sie findet freitags statt und es wird ein kurzer Wochenrückblick gemacht:
wie ging es dem Einzelnen in der Woche, was gibt es für Wünsche und Anliegen und es werden Stationsdienste im Sinne der Millieutherapie und zum Training alltagspraktischer Fähigkeiten eingeteilt, wie:
Tische decken bzw. abräumen, Blumenpflege, Küchendienst, Citytraining, Führen des Stationsbuches, etc.
Bei Bedarf werden aktuelle Dinge besprochen, das können Schwierigkeiten sein, die sich aufgrund des Zusammenlebens auf der Station ergeben o.ä.
Sonstige, die Behandlung betreffende Inhalte werden in den "Zimmervisiten" (2 x wöchentlich) mit jedem Patient einzeln besprochen und es gibt zwei unterschiedliche Gesprächsgruppen: eine "freie" Gruppe in der ein Wahlthema besprochen wird und eine psychoedukative Gruppe, in der den Patienten Hintergründe und Umgehensweisen mit ihrer Erkrankung vermittelt werden (z.B. Infos zu Psychosen, Sucht, Depressionen, etc.)
Dies sind kleinere Gruppen, an denen ausgewählte Patienten teilnehmen - die auch in der Lage sind inhaltlich folgen zu können.
Wenn Du unzufrieden mit dem Ablauf bist, solltet Ihr im Team überlegen, was Euch fehlt, was Ihr gerne vermitteln oder besprechen würdet und ob es vielleicht sinnvoll ist verschiedene Angebote für jeweils einen Teil der Patienten zu machen.
LG MC