Routinearbeit in der Pflege

myke78

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Moin liebe Mitstreiter,

hatten heute auf der Arbeite eine heiße Diskussion zum Thema Routinearbeiten.

Wie steht ihr zum Thema Routinearbeit in der Pflege? Seht ihr ein Zeitfresser oder eher eine Notwendigkeit?
:schraube:

LG

Myke
 
Kannst du Routinearbeit mal näher definieren?

Elisabeth
 
Hi,...

also würde mal sagen, alles was "so von der Hand geht" ohne das man groß darüber nachdenkt, da es eben Routine ist uns somit ein täglicher Handlungsablauf.
 
Was soll daran Zeit fressen? Wenn ich es aus dem Bauch heraus mache, also die Handlung nicht großartig immer wieder neu planen und überdenken muss... dürfte es wohl schneller gehen.

Ob jede Routinehandlung auch notwendig ist, dass steht auf einem anderen Blatt.

Elisabeth
 
Du möchtest also wissen, ob Routinetätigkeiten notwendig sind?

Dazu musst du doch konkret werden. Routine ist tägliche Med-gabe der Pat.
Willst du die streichen?
Nein, also meinst du was Anderes ... was?
 
Also wenn ich mal bei dem Beispiel der Medikamentengabe bleibe....

Was genau ist denn an der Medikamentengabe die Routine? Das ich sie wie gestern richte ohne zu gucken ob sich was getan hat?
Ich denke jetzt mal nicht, denn auch wenn es die Zeit einspart und ich nicht in die Doku gucke, vergewissere ich mich doch lieber oder?

Vielleicht soll ich die Frage mal anders stellen:

Wo seht ihr Routine denn als sinnvoll und wo eher als fahrlässig?
 
Wo seht ihr Routine denn als sinnvoll und wo eher als fahrlässig?
So wie du das formulierst stellst du Routine sehr negativ dar. Zur Routine bei der Medigabe gehört auch das tägliche Vergewissern ob es Änderungen im Mediplan gegeben hat. Wer gewissenhaft arbeitet, arbeitet sowohl eine Routineaktion ordentlich ab als auch die zahlreichen anderen Aufgaben die nicht unbedingt tagtäglich vorkommen.
 
So kommen wir wohl net weiter. Du wirst Routinearbeiten wohl doch näher beschreiben müssen. Was meinst du denn ganz konkret. An welche Pflegearbeiten denkst du da z.B..

Elisabeth
 
Ich habe da kein konkretes Handeln. Ich wollte mal "Grundsätzlich" frage.

Auf der Arbeit ging es tatsächlich um Medikamente. Und dann kommt man ja von Einem zum Anderen. Wir in dem Falle von PEG-Versorgung bis zur Körperpflege.

Ich habe mir schon gedacht das es schwierig wird Meinungen zu bekommen, da man "Routine" auch echt schlecht beschreiben kann. Zumindest was es in der Pflege angeht.
 
Wenn wir mal das Fremdwörterlexikon bemühen, so ist die Routine eine Handlungsabfolge, die durch Wiederholungen zur Gewohnheit geworden ist.

Das ist ja per se nichts Negatives.
In etwas Routine haben bedeutet ja schließlich auch, dass man es beherrscht.

Insofern kannst doch keine grundsätzliche Meinungen darüber erhalten, weil manche Routinearbeiten gut sind, andere widerum sollte man in der Tat hinterfragen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Routine tgl. morgens alle Patienten zu waschen etwas ist, was man z.B. hinterfragen könnte.

Die Routine der tgl. Kontrolle vor dem Austeilen der Medikamente hingegen würde ich nicht hinterfragen da diese Routine Sinn macht und je öfters ich es mache umso schneller geht es sicherlich. Nervt mich manchmal auch, aber muss sein.
 
Routinearbeiten können aber auch Dinge sein die sich im Laufe der Zeit eingegebürgert haben und nicht unbedingt was mit der Pflege oder unserem Aufgabenfeld zu tun haben. Mir fällt da z.b. ein:
  • Hausarzt anrufen
  • Medikamente auf hauseigene umstellen
  • den Doc ständig erinnern usw.
Dies sind alles Zeitfresser, und unsere ureigenen Aufgabe die Pflege leidet darunter.
Grüße seebär
 
Ich denke, der Sinn von routinemäßig ausgeführten Tätigkeiten sollte hinterfragt werden. Z.B., ob die tägliche Erfassung bestimmter Vitalzeichen bei allen Patienten, unabhängig von Symptomen und Krankheitsbild, sinnvoll ist. Oder ob eine Pflegekraft bei der Visite mitgehen muss, auch wenn ihre einzige Aufgabe das Anreichen der Röntgenbilder ist.

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Hallo

Als negatives Beispiel für Routine nehme ich mal die Laufraten der Infusomaten und Perfosuren auf einer Intensivstation. Ein Langlieger hat seit Tage / Wochen / Monaten die gleichen Einstellungen, so dass die Kontrolle der Laufraten nur noch halbherzig ausfällt, da es zur Routine geworden ist. Eine Änderung kann hier also schnell mal untergehen. Sollte nicht sein, aber kommt sicher ab und zu mal vor.

Ansonsten erleichtert Routine aber auch vieles. Nur darf man dabei nicht vergessen, dass jeder Patient unterschiedliche Bedürfnisse hat und man seine Handlungen bei jedem Patienten zumindest ein wenig überdenken muss.
 

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