Pulsmessung am Handgelenk

rockz

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3. Lehrjahr
Servus Leute, bin gerade im 2. Lehrjahr zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Neulich hatten wir einen Patientin auf Station bei demn ich mit der Hand Puls messen wollte. Ein gestandener Mann zw. 40 und 50 Jahre mit Herzinsuffizienz.

Ich versuchte wie gewohnt den Puls am Handgelenk zu ertasten doch habe den nicht gefunden. Normalerweise ist die Stelle am Handgelenksbereich schön weich aber bei ihm fühlten sich die Handgelenksbereiche fest an (kräftig, muskeln?!?). Manchmal spürte ich ein kleines zucken an den Fingern und dachte "endlich hab ich den Puls" - doch es waren eben nur kleine Pulszuckungen die ich nicht wirklich zuverlässig zählen konnte weil es keine richtigen Pausen zu geben schien und nach einigen Sekunden habe ich den Pulsschlag wieder verloren und nicht mehr fühlen können. Das selbe Spiel am Hals. Ich habe dann das elektr. Blutdruckmessgerät zur Hilfe genommen und das Gerät musste auch selber mehrmals messen um einen Wert zu erhalten.

Könnt ihr mir bitte ein paar Tipps geben wie ich ein zuverlässiges Messergebnis bekommen kann?
Wenn ich schwache Schläge fühle und starke Schläge - welche zähle ich dann (die Schwachen fühlen sich nicht wie ein richtiger Pulsschlag an sondern eher wie kleine "Zuckungen")?
 
Die einfachste Methode ist direkt das Herz Abhören mit dem Stethoskop, zumindest für mich. Was auch noch relativ leicht geht (wenn der Patient das zulässt): vor dem Ohr die Temporalis ertasten. Was du zählen sollst, gute Frage. Vielleicht mal mit deinem Ausbilder parallel arbeiten und dann klären ob es irgendwelche Muskelzuckungen sind oder ob der Patient einfach keinen gleichmässig starken Puls hat (was ja bei Herzinsuffizienz sein könnte)?
 
Was muss ich beim Herzabhören beachten? Gibt es beim zählen was zu beachten?
 
Hab zu selten Dienst mit Mentorin. Habe zwar die Stationsleitende Schwester angesprochen aber sie meinte nur es komme alles mit der Erfahrung :/
Vlt. Kannst du mir ja ein Pflegebuch empfehlen wo auch so etwas mit drin vorkommt. Ich meine überall steht zwar geschrieben das es Tachykardie/bradykardie gibt usw. aber nichts so richtiges wie man sich verhalten soll. Selbst zum auskulattorischen Messen mit Stethoskop hab ich nichts passendes gefunden.
 
Moin Rockz

Wäre auch gut möglich, dass der Patient eine Herzrhythmusstörung hat. Beim tachycarden Vorhofflimmern kann der Puls sehr wechselhaft, besonders in Sachen stärke, zu tasten sein. Auch wird er eher unregelmäßig sein. Aber da hätte tatsächlich mal jemand erfahrenes schauen sollen!
 
Wie würdest du mit dem Vorhoflimmern umgehen? Ich muss doch in die Kurve einen Messbare Größe eintragen :/
 
Warum holst Du Dir nicht einfach eine Kollegin / einen Kollegen dazu.
Ich finde, es ist nichts dabei zu sagen: Ich bin mir hier nicht sicher. Kannst Du mal dazu kommen?
 
eine weitere Möglichkeit - mit dem Pulsoxymeter vergleichen
unser Gerät zeigt jeden einzelnen "Schlag" an, durch aufblinken des "Herzchens" im Anzeigefeld

am einfachsten wär aber gewesen, direkt nachzufragen (1.Wahl)
Prob., wenn ich's richtig versteh ist aber, dass du von Hand messen wolltest,
anstatt das RR-Gerät zu nehmen, wo man nur noch alle Werte abliest - somit hätten die anderen das Prob. nicht gehabt - richtig?
HF - Anzahl der Kammerkontraktionen in der Auswurfphase, arterielles sauerstoffgesättigtes Blut der linke Kammer --- das was Du am Handgelenk misst.
VHF - Vorhofflimmern, Herzaktivität vor der Herzkammer. Wie erkennt man das beim messen an der Hand - ? Gar nicht.
Dazu brauchst ein EKG bzw. den Monitor, Monitor hast aber nicht auf der Allgemeinstation.
Was Du messen kannst ist die Folge des VHF, um DAS abzuschließen - wenn nicht auf jede Vorhofaktivität ein Kammerkomplex erfolgt, misst einen unregelmäßigen Puls. Neben dem VHF gibt's aber noch weitere Gründe für Rhythmusstörungen
Reizleitungssystem - Deutsches Herzzentrum München
Deutlich umständlicher wär noch - Fußpulse messen
kannst ja mal bei Dir selbst testen, wo Du überall einen Puls erfühlen kannst, mit dem Stetoskop hören kannst.

Hätt noch das zum aufheben, aktuell dürft es etwas zu ausführlich sein....
Rhythmusstörungen
 
Hast du keinen Mentor auf Station der dir solche Fragen beantwortet ? :gruebel:

Vielleicht fühlen sich manche User bei uns einfach besser informiert als über die Schule/Station. Des Weiteren kann es auch sein dass man sich in der anonymität des Internets mehr Dinge zu Fragen traut als im realen Leben, von daher denke ich auch dass jede Frage auch einen vernünftige Antwort erhalten sollte.
 
@rockz: Zum Thema Arrythmie: Wenn der Puls unregelmäßig ist, ist es am Besten 1 Minute zu zählen und die Zahl der Schläge dann als Wert einzutragen. Den Grund der Arrythmie erkennt man am Besten durch ein EKG, also wenn dir auffällt, dass der Puls unregelmäßig ist, der zuständigen Pflegekraft oder dem Arzt Bescheid geben. Es kann sein, dass es schon bekannt ist, aber lieber einmal zu viel als zu wenig informiert.
 
Moin rockz

rockz schrieb:
Wie würdest du mit dem Vorhoflimmern umgehen? Ich muss doch in die Kurve einen Messbare Größe eintragen :/

Du solltest dich eher Fragen warum misst du den Puls. Hast du eine Auffälligkeit bemerkt - ja. Egal ob nun ein handwerkliches oder Patienten Problem ! Handelt es sich um eine Rhythmusstörung und ist die für den Patienten neu sollte dies bemerkt werden. Auf deine Nachfrage hätte also in meinen Augen eine Reaktion in Form einer Nachkontrolle erfolgen müssen bzw. eine Erklärung warum der Patient keinen gleichmäßigen normofrequenten Puls hat.

Ist es ein bekanntes Vorhofflimmern kann man z.B durch zählen über 60 Sekunden einen genaueren Wert bekommen.

Würde einen ungleichmäßigen Puls aber bei der Dokumentation immer als solchen beschreiben. Auch sollte eine Examinierte Kraft informiert werden falls dieser Zustand nicht bekannt ist.

Weitere Diagnostik (EKG) und Therapie könnten sich von ärztlicher Seite ergeben !
 
Kannst du nix ertasten- kannst nix eintragen. Fehlt der Wert muss Fachkraft sich selber aufmachen... und die fragt man dann.

Medizinwissen Kompakt: Puls ... Wie kommen wir überhaupt auf Vorhofflimmern?

Elisabeth
 
Also ich weiß gar nicht warum das hier einige so komisch finden dass ein Schüler im Internetforum nachfragt. In unserem KH ziehen so viele Schwestern eine "Fresse" dass man gar keine Lust mehr hat auf Arbeit zu kommen geschweige denn den Arbeitsablauf zu stören wegen einer Pulsfrage.

Bei dem Besagten P. war ddie Arrhythmie bekannt und der P. selber meinte dass viele Schwierigkeiten hätten bei ihm den Puls zu finden.

Ich hatte auch einer Schwester Bescheid gegeben und sie hat mit ihrer Hand nachgemessen und gleich den Puls gefunden. Aber insgeheim hab ich das Gefühl dass Sie den Puls nicht gefunden hat und nur einen ähnlichen Wert angegeben hatte der neben ihr schon auf dem elektr. Blutdruckmessgerät stand. Zudem bin ich gerade auf der geschlossenen Psychiatrie tätig und der P. hat eine bipolare Störung. Also könnte es ein weiterer Grund für die Schwester gewesen sein überhaupt einen Wert anzugeben damit der P. nicht verunsichert ist und es ihn nicht "seelig runterzieht". Das sind natürlich nur Vermutungen von mir, aber ich hatte mehrmals ,bestimmt 10 Minuten lang, versucht den Puls des P. zu ertasten und ich mach dass auch nicht das erste mal....

Auf meiner vorhergehenden Station kam eine P. vom OP wieder und sie hatte Schwache + Starke Schläge. Ich sagte einer Schwester BEscheid und sie hatte nur die starken Schläge gezählt - glaube nicht dass das in Ordnung ist...Wenn ich so wie die Schwestern auf Station arbeiten würde dann würde ich 1000% durch die Examensprüfung fallen.
 
Wenn Dich das immer noch sooo beschäftigt, dann wirst um Gewissheit zu bekommen, doch noch mal nachfragen müssen.
Kostet Dich nicht viel. Es ist Dir wichtig, also klär das, bevor Du dort wieder weg bist und keine Gelegenheit mehr dazu hast.
Wie Du fragen möchtest - das solltest Dir vorher gut überlegen.
 
Wobei ich vllt auch mal schauen würde wenn ich an der A.Radialis keinen Puls bekomme ob ich vllt an der Brachialis einen kriege..Stichwort AVK

So hat mans uns gesagt