Privatstation

Rosateletubbi

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Stationsleitung
Ich arbeite auf einer Privatstation und wollte doch mal hören wie es so bei anderen läuft...

Gruss R.
 
Hallo Rosateletubbi,

wie wäre es, wenn du erst von deiner Station berichtest?
Dein Beitrag ist leider nicht sonderlich aussagekräftig.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Stimmt,sorry.
Also wir sind eine 11 Betten Station die alle Fachabteilungen aufnimmt. Wir haben drei Suiten,acht Zimmer. In den Suiten ist ein Sofa,auf der eine oder zwei Begleitpersonen übernachten können. Die Zimmer kosten den Patienten extra-Zimmer 150,Suite 250 Euro.
Das Angebot richtet sich vorallem an Privatversicherte,kann jedoch auf von selbstzahlenden Patienten genutzt werden.
Die Patienten werden ausschließlich von den Chef und Oberärzten betreut.
Wir haben eine Hotelschulung erhalten,sonst sind wir jedoch ganz normale Krankenschwestern.
Das Team besteht aus 11 Mitarbeitern,jedoch nur vier Vollzeitkräften.
 
Wir haben eine Hotelschulung erhalten,sonst sind wir jedoch ganz normale Krankenschwestern.
Da haut´s mir glatt den Vogel raus :schraube:
Für den Service sind bei uns immernoch die Servicekräfte zuständig. Freundlich bin ich eh unabhängig von der Versicherung meiner Patienten - und professionelle Pflege mache ich (und meine Kollegen) auch noch nicht abhängig vom Versicherungsstatus.

In welcher Hinsicht wurdet Ihr da geschult? Wie man das Essen reinträgt?

Sorry, so eine Entwicklung befürchte ich schon seit langem...
Machen die Assistenzärzte/innen in diesem Abteilungen auch eine Hotelschulung oder macht dort wirklich alles nur der Chefarzt/-ärztin (und hat der/die eine Hotelschulung?)

Also, wir haben 14 Zimmer, die auf 2 Patienten ausgerichtet sind, aber oft eben nur von 1-Bett-Versicherten genutzt werden. Recht komfortabel.
Ebenso alle Fachdisziplinen, die das Haus zu bieten hat.

Die Zimmer sind nicht an die chefärztliche Behandlung gebunden.

Noch ne Frage!
Wieviele Planstellen macht es denn für Euch mit 11 Betten? (Ich hab mal so auf 7,5 überschlagen). Muss der Nachtdienst noch eine andere Station mitmachen, oder hat der nur diese paar Patienten zu betreuen?
Habt Ihr noch "anderes" Service-Personal?

Werden bei Euch auch Azubis eingesetzt?

Grüße
Michl
 
Hallo!

Ja,ich hatte auch viele bedenken,bevor ich auf diese Station gegangen bin...
Nein,wir haben leider überheupt kein Service-Personal...das würde vieles erleichtern. Wir müssen alle Mahlzeiten wieder in den Geschirrspüler räumen,rausräumen usw. Nervig.
Die Hotelschulung war tatsächlich unteranderem, wie man das Essen serviert,Telefontraining usw.
Die Station ist eben auch mit Hotelambiente geplant...
Es war aber auch geplnt,dass es eher nur leicht erkrankte Patienten geben würde,nun haben wir aber nur die schweren Fälle.
Da rechnet sich das Personal dann auch plötzlich nicht mehr.

Mein Auftreten hat sich hier nicht zu vorher geändert,auf jeder anderen Station war ich genauso freundlich und hilfsbereit wie jetzt.
Allerdings denke ich auch oft darüber nach,dass andere meine Hilfe viel nötiger hätten. Gerade wenn man mal wieder so Sprüche hören muss wie.
"Ich bezahl aber auch dafür..."

Die Chefärzte erscheinen hier mehrmals täglich-auch rufen sie zwischendurch an. Wir haben einen Stationsarzt für das Grobe,entscheiden darf er allerdings nichts.
 
Hey das ist ja wie im Luxushotel bei euch. Auf unserer Privatstation gibt es Sessel und Kühlschränke im Nachttisch, es wird noch über einen Internetzugang diskutiert. Die Privatstation ist im vergleich zu den "Normalostationen" immer top besetzt.

Aber ehrlich gesagt finde ich das alles übertrieben, auch wenn die Patienten wirklich immer sagen "dafür zahl ich, also will ich es auch".

Doch bei uns geht es soweit dass wenn auf der Privatstation mal kein Platz mehr ist für einen EinbettPatienten auf der normalenstation 5 Patienten in ein 3-Bettzimmer gequetscht werden damit der Privatpatient schön alleine liegen kann. Das ist echt unzumutbar für die anderen.

Ich halte sowieso nix von dieser 2 Klassenmedizin, wo Privatpatienten bevorzugt werden (z.B. bei Terminen von Untersuchungen)
 
Oh man, es ist doch echt ein gesellschaftliches Problem! Was bedeutet schon Privat ----> Einbett, Sevice, Chefarzt? Naja wer´s brauch......:schraube: Im Notfall steht nachts bestimmt kein Chefarzt auf der Matte, das sind´s nämlich die "Kleinen" die sich nen ***** aufreißen.

Mfg Moni
 
Das kann man hassen, nicht gut finden und sich dagegen wehren ohne Ende.
Fakt ist, dass die privaten KK, oder auch völlige Selbstzahler bezahlen.
Es sind Einnahmequellen, die wenig kosten, aber Geld für das Krankenhaus bringen.
Die Leistungskataloge haben die Privaten festgelegt, m.E. mit Recht, da sie eben auch mehr bezahlen.
Das ist überall so und nicht nur im Krankenhausbereich. Fahre ich 1. Klasse mit der Bahn, habe ich mehr Service, buche ich ein teureres Hotelzimmer, habe ich auch Anspruch auf mehr Leistung....ect.
Was die medizinischen Leistungen betrifft, so werden sie bei den privaten wie bei den allgemeinen bei uns gleich geleistet, die notwendigen Untersuchungen erhalten ALLE Patienten.
Die Krankenhäuser haben sich darauf eingestellt mehr serviceorientiert zu handeln. Was vielfach dabei aber nicht bedacht wurde, dass dieser Service auch Zeit der Pflegenden braucht, die weitaus besser genutzt werden könnte. Es wurde vielfach vergessen auch günstigere Servicekräfte einzustellen und zu den pflegerischen Aufgaben diese auch noch auf das Pflegepersonal zu verteilen. Und das ist m.E. das große Manko, da wir mit der Pflege mehr als genug ausgelastet sind.
Der Privatpatient verlangt nur das, was ihm zusteht und worüber er meist auch ein Formular erhalten hat wo alle zusätzlichen Serviceleistungen festgehalten sind. Diese verlangt er m.E. mit Recht, auch wenn ihr es nicht hören könnt/wollt, er zahlt faktisch wirklich dafür. Und auch ich würde mir keine Gedanken darüber machen wie das Krankenhaus das leistet, sondern diese Leistungen einfach erwarten.
Es interessiert mich auch in keinem Hotel ob es genug Personal gibt um meine Bettwäsche tgl. zu wechseln, oder mir mein Frühstück auf das Zimmer zu bringen...ect. Ich zahle dafür und möchte die Leistung in Anspruch nehmen können wann immer ich das will.

Mein Fazit: Nicht der Privatpatient hat Schuld, sondern die vielfach nicht ausreichende Organisation und Personalknappheit um die versprochenen Leistungen auch erbringen zu können.
 
Interessant wäre, ob der Luxustarif tatsächlich eine bevorzugte pflegerische Betreuung abdeckt? Meines Wissens ist dies nicht der Fall. Entlohnt werden vornehmlich der tgl. Chefarztbesuch und das damit verbundene Gefühl von diesem behandelt zu werden. Zusätzlich ist das Einzelzimmer enthalten. Einige Häuser stellen zusätzlich die Kleinigkeiten wie Handtücher, Bademantel, Tageszeitung. Das wars dann aber auch schon.
Mich würde interessieren, wovon die Privatstationen einen (wenn vorhandenen) höheren Pflegeschlüssel bezahlen? Pflege existiert in der Regel als finanzielle Größe nicht.

1.Klasse Bahn: seperate Abteile, qualitativ bessere (?) Stoffbezüge, ...
der Lokführer ist derselbe wie bei der 2.Klasse und auch einen Schaffner gibst nicht extra.

Elisabeth
 
Kenne ja mehrere Häuser, bei uns ist es ein Witz, aber im Nachbar KH was zur Vereinigung gehört:

1.Klasse Zimmer, sei es Ein- oder Zweibett:
Jeder hat nen TFT am Bett
Jeder hat nen Kühlschrank
Farbiger, schöner Bodenbelag
Farbige Wände
Schönere Aussciht, da neuer Flügel
Überhaupt alles farbig, auch das Holz ist hochwertiger.
ebenfalls die Handtücher, Bademäntel usw in neu und sehr schön :)
Seife, Duschgel usw wird gestellt
Das Badezimmer ist echt Luxus, alles sehr schön gehalten. Glaselemente drin, schöne Holzdecke usw...
Telefon/Internetanschlüsse. Man braucht kein WLan mehr :)
Die neuesten elektrischen Betten
Mehr Menüs zum Mittagessen zur Auswahl, exaktere Essenspläne wo wirklich alles an Wurst und dergleichen bestellt werden kann.
tägliche Chefarztvisite
bevorzugte Behandlung bei Untersuchungen (man kommt eher dran)

So, ich denke das lohnt sich!

ich persönlich bräuchte nicht zwingend alles, aber Einbett würde ich definitiv bevorzugen :)


Die Pflege ist dieselbe...!
(Edit: Achja, Bettwäsche, Handtücher usw täglich wechseln soll da auch laufen...)
 
1.Klasse Bahn: seperate Abteile, qualitativ bessere (?) Stoffbezüge, ...
der Lokführer ist derselbe wie bei der 2.Klasse und auch einen Schaffner gibst nicht extra.
Aber jemand, der mich am Platz bedient und mehr Platz/Beinfreiheit....
Aber darum geht es nicht.
Niemand wird verpflichtet diese Leistungen zu bezahlen, aber jede Einrichtung ist verpflichtet diese Leistungen zu erbringen wenn jemand dafür bezahlt.
Den Pflegeschlüssel betrifft das nicht, da nicht mehr/weniger gepflegt wird, sondern der Service umfassender ist. Wie schon erwähnt bin ich der Meinung, dass dieser Service aber nicht vom Pflegepersonal erbracht werden muss, dies aber viele AG fordern. Und genau da liegt die Fehlplanung, personaltechnisch gesehen, in meinen Augen.
 
Den Pflegeschlüssel betrifft das nicht, da nicht mehr/weniger gepflegt wird, sondern der Service umfassender ist. Wie schon erwähnt bin ich der Meinung, dass dieser Service aber nicht vom Pflegepersonal erbracht werden muss, dies aber viele AG fordern. Und genau da liegt die Fehlplanung, personaltechnisch gesehen, in meinen Augen.

Wieso? Es gibt keine gesetzlichen Vorgaben, die dies einschränken bzw. Pflege punktgenau definieren. es gibt nur diffuse in amtsdeutsch verfasste Gesetzestexte und die diversen Auslegungen der AG dazu. Da kann schon mal der Service abgeleitet werden:

a) Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege,

b) Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege,

c) Beratung, Anleitung und Unterstützung von Patientinnen und Patienten und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit,
Krankenpflegegesetz

*sarkasmusan*Pflegebedarf- was ist das? Bedürfnisse des Pat. erkennen? Individuelle Auseinandersetzung mit der Gesundheit?
Als Privatpat. schließe ich daraus den Anspruch auf umfassende Zuwendung und das mir meine Bedürfnisse von den Lippen abgelesen werden. Schließlich bin cih krank. *sarkasmusaus*

Elisabeth
 
@Maniac

Täglich neue Handtücher und Waschlappen gab es aber bisher in allen Häusern in denen ich tätig war, täglich. Das sollte nicht nur bei 1 Klasse so sein.

LG, Monika
 
Also, Ernährungsberatung kriegt bei uns jeder der sie will:aetsch:..., wir sind eine "Normalstation"!
 
Als Privatpat. schließe ich daraus den Anspruch auf umfassende Zuwendung und das mir meine Bedürfnisse von den Lippen abgelesen werden.
Selbst privat versichert oder nur talentiert, sich in andere hineinzuversetzen? :lol:

Auf Privatstationen wird man ja Meister im Umgang mit Beschwerden 8)
und muss viel Gelassenheit lernen.

Ich sehe das auch so, dass der Arbeitgeber hier Servicepersonal einstellen muss. Das ist bei uns auch erfolgt. Und da verweise ich auch höflichst drauf.
Besucher von Privaten (meist alles ganz wichtige Menschen) versuchen einen ja auch zuweilen zu missbrauchen.

Täglich neue Handtücher und Waschlappen gab es aber bisher in allen Häusern in denen ich tätig war, täglich. Das sollte nicht nur bei 1 Klasse so sein.
Wenn das für das Krankenhaus der "Standard" ist, kann es dies dann nicht als Zusatzleistung bei Privaten abrechnen. (Wurde mir mal von der PDL gesagt, weil ich auf Normalstation auch immer sehr großzügig war)

Grüße
Michl
 
@Maniac

Täglich neue Handtücher und Waschlappen gab es aber bisher in allen Häusern in denen ich tätig war, täglich. Das sollte nicht nur bei 1 Klasse so sein.

LG, Monika

Bei uns haben die Patienten meist ihre eigenen Handtücher. Und das ist in x KHs so die ich kenne. Nur "1. Klasse" bekommen generell alles gestellt.
Woher kommst du denn? Dürfen da die Patienten keine eigenen Hygienartikel und Wäsche benutzen?


Wenn Patienten Wäsche vom KH bekommen, benutze ich das Handtuch auch nur einmal...
 
@ Maniac

Woher ich komme :P das hatten wir schonmal ;-)

Ich wohne zwar nicht mehr da, aber ich meinte im Grunde die Ruhrtalklinik in Wickede Ruhr.... dort haben die Leute keine eigenen Handtücher gebraucht, ausser große Badehandtücher für nach Bewegungsbädern .... die mussten sie selber mitbringen.

LG, Monika
 
Arbeite auch auf einer chirurgischen Privatstation mit 22 Betten, in unserem Wahlleistungsvertrag steht ausdrücklich drin, dass sich der Patient die ärztliche Zusatzleistung erkauft und nicht die pflegerische... Wir sind genauso besetzt wie eine "Normal" Station.
 
arbeite auch auf/in Privatstation, -klinik.

Wir haben Servicekräfte (dafür eine Pflegestelle weniger...), zeitweise wünschen wir uns die Pflegestelle dafür, weil nichts funktioniert wie z.B. Versorgung von Getränken, Essenbestellung, frische Gläser etc. etc.

Auch liegen bei uns GKV mit Zusatzversicherung zwingend im Einzelzimmer.

Pflegestellen nicht besetzt.

Da wir eine interdisziplinäre Station sind, geht in jeder Schicht 'ne Menge Zeit an Visiten flöten. Wo wir als "Deko" nebendran stehen.

Als Service gibt es lediglich Handtücher, Bademantel, Proben von Pflegeartikeln, Kuchen und Tageszeitung. Nicht zu vergessen das Wahlleistungsessen.

Konsile werden keinesfalls schneller abgearbeitet als bei GKV Patienten.

Gruß Simba