Praxisbegleiter für Basale Stimulation

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17.08.2009
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Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
interdisziplinär
Hallo Ihr Lieben,

wer hat diese Zusatzausbildung von euch gemacht? Ich habe gerade den 3 tägigen Grundkurs gemacht und fand es richtig klasse!!!
 
Vor über 10 Jahren- damals noch in Essen.... wow, wie doch die Zeit vergeht.

Tipp: Nach einem Grundkurs solltest du erst Erfahrungen in der Praxis sammeln bevor du dich zu einer WB entscheidest.

Elisabeth
 
Zur Zeit werden eh keine Aufbaukurse angeboten. Aber ich möchte unbedingt, dass die Dozentin mich 1 Tag lang mal begleitet oder ich zu ihr auf Station gehe. Sie hat genau wie du vor 10 Jahren die PA für Basale Stimulation gemacht. :)
Meine Patienten werde ich gleich nächste Woche mal einspannen. :) Wir haben öfter mal verwirrte/demente, unruhige oder ängstliche Patienten.
 
Ich hab sie schon gefragt. :mrgreen: Es liegt jetzt nur noch an unseren Vorgesetzten. Sie arbeitet 100% in nem anderen Haus...Wir lagen schon beim kennenlernen voll auf einer Wellenlänge. Sie ist realistisch, kompetent, freundlich. Ich hoffe, dass es klappt.
 
Ja.

Hab mich aber um ein Stipendium bei der B.Braun-Stiftung beworben und es auch erhalten. So sind mir ca. 2/3 der Gesamtkosten erspart geblieben.

Zu den Seminarkosten kommen ja noch Fahrgeld, Unterkunft und Literatur hinzu.

Elisabeth
 
Hallo,

Du kannst das aber von der Steuer absetzen und anscheinend auch in Raten bezahlen...
Frag doch mal Deinen AG, ob und wie er Dich unterstützen kann. Denn neben dem finanziellen Aspekt benötigst Du vorallem auch Zeit ...also Freistellung, Bildungsurlaub oder eben Verwendung des eigenen Urlaubs und Überstunden.

Ich habe in der BasStim einen Grund- und Aufbaukurs besucht und finde das auch sehr spannend. Da ich aber mit der Ausbildung zum Kinaestheticstrainer beschäftigt war, habe ich die BasStim nicht weiter verfolgt (leider kann man nicht alles machen *seufz*).

Momentan beschäftige ich mich nebenher ein wenig mit der Leibphänomenologie und ausgesuchten Studien im Pflegekontext.

Folgendes Buch könnte ich da empfehlen:

Schnell, M. (2004). (Hrsg.). Leib. Körper. Maschine. Interdisziplinäre Studien über den bedürftigen Menschen. Verlag selbstbestimmtes Leben.
 
Kinästhetik ist doch auch was feines! :D Wir hatten in der Schule einen Tag Kinästhetik und ich war mal auf einem Seminar für rückenschonendes arbeiten. Dort wurde auch Kinästhetik geübt. Es gibt viele tolle Sachen... Aromatherapie find ich auch interessant.
 
Hi,

ich würde Dir empfehlen, einen Grundkurs zu machen. Dann bekommst Du etwas mehr mit von dem, was dahinter steckt...es ergänzt sich übrigens sehr gut mit der BasStim.

Die Ausbildung in Kinaesthetics ist allerdings intensiver und dauert wesentlich länger...Kin ist zu meinem "Steckenpferdchen" geworden und die Auseianndersetzung mit menschlicher Bewegung macht mir Spaß.
 
Die Ausbildung in Kinaesthetics ist allerdings intensiver und dauert wesentlich länger...

Vom PB BasStim wird mehr autodidaktisches Lernen erwartet- auch aus Kostengründen. *fg* Es gibt in den Landesregionen dann vierteljährlich Treffen, wo neue Erkenntnisse vorgestellt werden und Erfahrungen reflektiert werden können. Das Mitglied erfährt hier auch eine Beratung im Sinne einer kollegialen Supervision.

Ergo: BasStim bedeutet net kürzeres Lernen. Es ist nur anders gestaltet.

Elisabeth
 
Sag mal Lillebrit, könntest du nicht die Überschrift als Moderatorin verändern? Ich hab es falsch geschrieben. Es heißt nicht PA für Basale Stimulation, sondern PB für Basale Stimulation. :) Die Kinästhetikgrundkurse sind übrigens schnell voll. Aber ich bleib dran. :)
 
@ED:

bei Kin kann man leider nichst verkürzen, da das erste Lehrjar nur darin besteht, sich in dem Konzept zu vertiefen.
Man erwirbt eine sehr hohe Bewegungskompetenz und lernt auf körperlicher Ebene, die Themen zu verstehen. Diese Grundlage ist unabdingbar und darf nicht vermischt werden mit Themen der Vermittlung...

Im 2. Jahr wird man Gk-Trainer....da geht es dann darum, die spezielle Didaktik zu erlernen. Aber eben nicht im Sinne von "Ich zieg und Du machst nach" ....
Wenn ein TN eine Frage hat muss ich folgendes können:
  • Ich muss sehen, um was es sich bei dem Problem genau handelt
  • Ich muss dieses Thema auf eigener körperlicher Ebene verstanden haben (darum das erste Jahr), vor einem Konzepthintergrund abstrahieren und dem TN helfen, das Thema auf körperlicher Ebene in Form einer angeleiteten Bewegungserfahrung zu verstehen
  • Aus dieser situativ gestalteten Lernaktivität erarbeite ich mit dem TN zusammen mögliche Lösungsstrategien zur Bewältigung dieses und ähnlicher Situationen
  • Der TN muss nicht nur die Lösung kennen sondern soll befähigt werden, einen Weg zu finden, solche Situationen selber lösen zu können
Du merkst also, dass man hier situativ handeln muss und mehrere "gedankliche Loopings" macht, um einem TN bei der eigenständigen Erarbeitung von Lösungen zu helfen. Denn genau die Kompetenz brauchst Du nachher am Patienten.

Autodiaktisch kann man sowas leider nicht erlernen- selbst in meinem Studium gab es wenig Berührungspunkte zu prozesshaft gestalteten Lerneinheiten über angeleitete Bewegungserfahrung.
Ich habe den Vergelcih zu anderen didaktischen Konzepten und zu anderen Unterrichtsthemen und kann daher aus mehrjähriger Erfahrung sagen, dass die Gestaltung von Kinaesthetics-Lernprozessen viel schwieriger ist als "herkömmlicher Unterricht"...

Kinaesthetics stützt sich stark auf Feldenkrais...dort sieht man eine 4-Jährige Ausbildung vor.

Eine Verkürzung geht also nicht ...im Prinzip ist schon die veranschlagte Zeit viel zu kurz. Das Lernen geht danach bei der Gestaltung von Kursen und den verpflichtenden FB alle 2 Jahre übrigens auch erst richtig los.
 
Ob man Didaktik nur im Studium lernen kann, lass ich mal dahingestellt. "Train the Trainer" dürfte eine gute Alternative sein- vor allem, weil es sich net allein am Konzept orientiert.

Mir hat die einjährige Ausbildung voll gereicht. Seminare geben hat gut funktioniert auch ohne jegliche pädagogische (Ver-)Bildung. Vielleicht hab ich ein Naturtalent, das entsprechende Charisma, ... . Keine Ahnung.

Dadurch, dass man keinerlei Vorgaben hatte, konnte man sich das raussuchen, was man gebrauchen konnte, was zu einem selber passt, womit man sich identifizieren konnte- keine Überfrachtung mit z.B. irgendwelchen Theorien.
Ein Seminarleiter in der Erwachsenenbildung braucht m.E. eh ganz andere Aspekte als ein Lehrer. Er baut seinen Kurs auf ganz anderen Grundlagen auf: Coaching, Learning by Doing, Kollegiale Supervision, usw..

Für mich ist nach wie vor das Wichtigste in einer Seminartätigkeit:
- dem TN da zu begegnen, wo er steht
- eine Beziehung aufzubauen und zu gestalten,
- seinen Rhythmus zu akzeptieren,
- ihm Sinn und Bedeutung seiner Pflegerituale nahe zu bringen,
- ihn selbst entdecken zu lassen und ihn damit zu einer Entwicklung zu befähigen. Mein Ziel war nie, den TN zu etwas zu bewegen, was net zu ihm passt. Neugierig machen, das ist das Ziel meiner Seminare gewesen.

Ich habe keinen Bildungsauftrag zu erfüllen. Ich mache ein Angebot, was der TN damit macht, ist einzig und allein seine Sache. Er bestimmt seinen weiteren Lernweg selbst, den er allein trägt die Verantwortung für sein Wissensmanagement. Vielleicht ist der Vorteil von BasStim auch, dass man net unbedingt völlig umdenken muss, sondern feststellen kann, dass man die eigenen- bereist bekannten- Handgriffe reflektieren und ggf. anpassen muss.

BasStim für Pflege hat auch net den Anspruch eine Perfektion zu erreichen. Net umsonst nennt es sich basal. *g*

Und zur regelmäßigen Fortbildung im großen Kreis gibts, neben diversen Tagungen zu den Themen, die Kongresse, die jährlich stattfinden. Es gibt also neben den lokalen Angeboten durchaus noch andere Möglichkeiten der Wissenserweiterung.

Wobei ich die lokalen Treffen vorziehe, weil dort Themen intensiver besprochen werden können.
In meiner Regionalgruppe gibt es zusätzlich das Angebot eines gemeinsamen Seminares in dem jeder einen Part vermittelt und die Vermittlung dann reflektiert wird und entsprechend Tipps aus der Gruppe kommen, wo ev. was anders angegangen werden könnte. Wie es anderen Gruppen gehandhabt wird, weiß ich net.

Ergo: Jeder darf seinen Weg gehen und wird auf diesem Weg begleitet, in dem Umfang, in dem er es wünscht... in seinem Rhythmus die Welt entdecken und sich entwickeln.

Elisabeth
 
Hallo ED,

es besteht aber ein Unterschied in den Bildungsgängen und diese haben in der Form, wie sie konzipiert sind, schon einen Sinn.
Was Du beschreibst ist die Grundhaltung ...diese teile ich mit Dir.

Bei Kinaesthetics muss man eben die Konzeptinhalte alle vermitteln - und auch nach bestimmten Qualitässtandards. Die Inhalte - also was schaue ich mir an unter diesem Rahmen- sind variabel.
Wir haben halt spezielle Instrumenten und Modelle, in denen und durch welche wir lehren....Ziel ist, dass TN befähigt werden zum selbtgesteuerten weiterlernen nach dem Kurs.

Der Tn soll in den Kursen zu bestimmten Dingen befähigt werden. Ziel des GKs ist das kennen lernen des Konzeptsystems als Basis. Im AK geht es um den Beginn der Analysefähigkeit von Bewegung mithilfe eines Analyserasters.
Im Trainer 1 geht es um Dich und Deine eigene Bewegungskompetenz. Im zweiten Ausbildungsjahr dann lernst Du, wei Du einen GK gibst und die Instrumente richtig dafür benutzt usw....

Ich hatte das Glück, mich sehr vertieft mit Kin auseiandersetzen zu können - vorallem mit den theoretischen Grundlagen der Verhaltenkybernetik, dem Konstruktivismus, den Grundlagen von Feldenkrais, systemtheoretischen Aspekten etc. Dieses weil ich mich im Rahmen meiner Diplomarbeit einfach monatelang einzig und alleine im "stillen Kämmerlein" diesem Thema widmen konnte.

Vertiefen konnte ich das ganze in meiner Ausbildung im Bereich Kreatives Lernen - Kinaesthetics ausserhalb des Pflegekontextes.
Ich dachte zuerst: na so schwer kann das doch nicht sein- die iNhalte bleiben doch.
Das ist leider ein Irrtum- andere TN, andere Zielsetzungen und Motivation, völlig andere Absicht (es geht nicht mehr ums helfen wollen und Rückenschmerzen).
Wir haben gemerkt dass man ganz andere Strategien entwicklen muss- keien Bewegungsanleitung kann man zweimal benutzen.
Man muss sehr spontan Bewegungserfahrung anleiten können.....das lehnt sich an Feldenkrais an und ist sehr komplex.

Alle diejenigen in meinem Bekanntenkreis, die sowohl die AB Kinaesthetics als auch die in der BasStim absolviert haben, sagen dass man das überhaupt nicht vergleichen kann.
 
Heute hab ich gleich mal ne ASE gemacht. Der Pat fand das total gut. Hat auch gut geklappt.Von dem SL hab ich das ok bekommen die Praxisbegleiterin für Basale Stimulation zu uns zu "bestellen". :klatschspring: Freu mich riesig!
 
Super...das sind doch tolle Neuigkeiten.
 
Ich kann schon wieder 3 tolle Erfolgserlebnisse verkünden. :flowerpower:
1. Habe ich einen dementen, schreienden Patienten mit Hilfe einer beruhigenden GKW zum ruhigen schlafen gebracht.

2. Habe ich einen sehr ruhigen und schläfrigen Pat durch eine belebende GKW wach bekommen und er hat sogar geredet! (vorher nicht)

3. Hat eine Kollegin sich für Basale Stimulation interessiert und hat bei einer GKW sogar zugesehen.

Ich bin nicht perfekt, ich weiß auch, dass ich die Basale Stimulation nicht immer umsetzen können werde (Zeitdruck etc pp), aber sobald es möglich ist, werde ich es versuchen. Diese Erfolge motivieren und tun sooo gut!!!
 
Ob es die Haarwuchsrichtung war...??? Ich denke es ist eher die Erfahrung von:
• Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen
• Den eigenen Rhythmus entwickeln
• Beziehung aufnehmen und Begegnungen gestalten
• Sinn und Bedeutung geben
• Autonomie und Verantwortung leben
Mit wenigen Mitteln ist eigentlich ganz viel zu erreichen. Das einfachste und gleichzeitig das teuerste Mittel in diesem Zusammenhang: Zeit.

Manches Ergebnis wirkt wie ein Wunder. Aber ist die respektvolle Begegnung zwischen zwei Menschen unter Beachtung der Bedürfnisse des anderen ein Wunder?

Elisabeth
 

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