PostOP Delirprophylaxe Cola

InetNinja

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Hallo zusammen.

Kennt einer dieses Phänomen?

Ich hab es von einer lieben Pflegosaurierin gelernt.
Pat. die Post OP Anzeichen machen in ein Delirium abzurutschen wird Cola gegeben.
Auch ggf. schon vor den ersten Anzeichen.

Ich habe dieses übernommen und habe durchaus positive Erfahrungen damit gemacht.

Pat. die wirklich im Delirium waren konnte ich damit erfolgreich reorientieren oder min. die Situation verbessern.

Mein letzter Erfolg ein Pat. der Tagelang nicht zu bändigen war und ausschließlich Polnisch geflucht hat, habe ich nach Abstimmung mit dem Arzt, über die Magensonde ca. 1000ml Cola gegeben.
Dieser sprach ca. eine Stunde später überwiegend deutsch mit mir, lies sich viel schneller und leichter Beruhigen, war kontaktierbar und konnte sich sogar an die Verwirrtheit erinnern und sich klar zu seinem Zustand wie auch zu seiner Historie äußern.

Das ist bisher das herausragendste Beispiel.
Ich hab noch andere positive Verläufe nach Cola bemerkt.

Hat irgendjemand eine Ahnung wie das funktioniert? Ich kann im Internet nichts dazu finden und die Kollegin leider nicht mehr fragen.
Aufgrund dieses Phänomens gibt es in unseren Aufwachräumen angeblich. die Cola. Das ist aber Flurfunk. Ich kann zu diesem Thema auch nichts in unseren SOPs finden. Auch keiner meiner anderen Kollegen wissen etc. nur manche kennen eben diesen Trick und wenden ihn ebenfalls an.

PS. der BZ ist im Normbereich wird bei uns sogar etwas drüber gehalten und es funktioniert nur mit echter Cola
Meine Vermutung das evtl. eine Zerebrale Hypoglykämie vorliegt die sich vor der Bluthirnschranken nicht zeigt. Aber dann sollte das ja mit anderen Zuckerhaltigen Getränken funktionieren.

Hoffnungsvolle Grüße
InetNinja
 
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Restliche Elektrolyte beachten. Insbesondere Natrium und Kalium.
 
Alles in der Norm.

Einzig die Pat. sind bei uns Post OP üblicherweise extrem trocken gefahren. Aber auch eine Positive oder. ausgeglichene Bilanz bring keiner Besserung der Orientierung.

Wir nehmen min. 2h BGA mit Elektrolyten etc.

Etwas was bei uns leider häufig passiert. Pat. werden von unsere Seite erst ins Delirium gebracht.
Laute Umgebung der Intensivstation, aber auch schlampige Recherche zu Hausmedikation, einfach mal kalte Absetzen von Psychopharmaka und Schmerzmitteln etc.

Erstaunlicher weise hat selbst in solchen Situation Cola dennoch eine Positive Effekt.
Kann diesen selberverständlich nicht Valide beweisen. Bleibt vorerst bei einer Empfindung. Daher frage ich ob andere dies auch kennen?
 
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Interessant, muss ich Mal probieren...
 
Es braucht unterschiedliche Mengen.

Vor einiger Zeit habe ich eine Hypoaktives Delir mit einem Becher 200ml Cola kontaktierbar machen können. Andere wiederum brauchen 2000ml.

Im Aufwachraum einst die Dame die fest davon überzeugt war in einer Kneipe zu sein und sich maßlos über den „drecksladen“ beschwerte und Pflegekräfte mit Nierenschalen bewarf etc. 1000ml Cola später hat sie sich reuig für ihr Verhalten entschuldigt.
 
Wenn Du mir 1000 -2000ml Cola innerhalb kurzer Zeit zuführst, werde ich mich dafür entschuldigen müssen, nicht rechtzeitig an den Spuckbeutel gekommen zu sein.

Andere Einflussfaktoren? Zeit? Medikamente? Mobilisation? Flüssigkeitsgabe ohne Coffein? Was machst Du mit Diabetikern?
 
Was macht ihr denn nach der Cola
Gabe wenn die Leute weiterhin im Entzug sind?

Was ich mir noch vorstellen kann ist, dass die Betroffenen evtl. auch an große Mengen Coffein gewöhnt sind
und dann etwas ruhiger werden wenn sie das bekommen.

Allerdings wirkt eine Medikamentengabe viel schneller als ein Liter Cola?
Ein Becher geht ja schnell aber mehr?
 
Hallo, letztes Wochenende hatte die Nachbarstation eine Patientin, die delirant war. Sie haben sie zu uns auf die Wache gelegt, die behandelnde Ärztin war am Limit. Die Patientin wollte unbedingt ein kaltes Getränk. Ich habe ihr eine Cola 0,33 L also nicht 1-2 Liter gegeben. Die hat sie getrunken aus einem Glas nicht Schnabelbecher und kaum war der leer, war sie total ruhig und friedlich.
Die Angehörigen waren Bass erstaunt,dass die Frau Cola trinkt, das war für sie "Der Schweiß einer bestimmten Ethnie" aber nun trinkt sie die. Nicht literweise, aber wenn sie Mal danach fragt bekommt sie die.

Kann natürlich auch an meiner empathisch-freundlichen Art gelegen haben....