Pflegeprozess

Capilana

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Hi @all,
ich habe eine Frage bezüglich des Pflegeprozesses, welche Bedeutung misst die WHO dem Pflegeprozess bei? Und warum ist er rund und unumkehrbar?

Ich habe es schon gegoggelt und in meinen Büchern geguckt, finde da nicht allzu viele Infos, danke schonmal für eure Antworten.

Lg
Capilana
 
Hallo Capilana,
wenn du wissen moechtest, was die WHO vom Pflegeprozess haelt, warum fragst Du sie dann nicht? Die haben bestimmt ne email- adresse auf der homepage!
Zum runden Pflegeprozess wuerde mich mal interessieren, wie du denn so auf die Frage gekommen bist!

Viele Gruesse aus dem Norden

bisauf
 
Hast du schon mal versucht gegen den Uhrzeigersinn den Pflegeprozess zu durchlaufen? Sinnvoll? Hier auf die ökonomischen Aspekte achten.

Wie kann man länderübergreifend den Sinn einer Pflegemaßnahme vergleichen?

Elisabeth

PS Du muss net in deutscher sondern in englischer Sprache suchen.
 
Den Pflegeprozess rückwärts zu durchlaufen macht keinen Sinn, da er dem Kybernetischen Regelkreis entsprungen ist. :zunge:
Darum ist er auch Rund und unumkehrbar.
 
Die einen bauen nach der Theorie Thermostate. Die anderen eben Pflegetheorien.
Mir kommt dieser Pflegeprozess irgendwie banal vor. Erstmal schauen, dann was machen. Dann mal schauen. Und so weiter....
 
Die einen bauen nach der Theorie Thermostate. Die anderen eben Pflegetheorien.
Mir kommt dieser Pflegeprozess irgendwie banal vor. Erstmal schauen, dann was machen. Dann mal schauen. Und so weiter....

Was ist die Alternative? Erstmal durchstarten und unterwegs darüber nachdenken, wohin man will? :verwirrt:
 
Wenn der Pflegeprozess rund ist, dann müsste das wohl gehen...
 
Wenn der Pflegeprozess rund ist, dann müsste das wohl gehen... Wenn der Pflegeprozess rund ist, dann müsste das wohl gehen... Heute 21:20
Eins zu null für Dich :roll: .

Und jetzt im Ernst: Was wäre die Alternative zum kybernetischen Regelkreis, der in der einen oder anderen Form in vielen Bereichen auftaucht? Handeln ohne Informationssammlung, ohne Planung, ohne Überprüfung auf Erfolg oder Misserfolg? Welchen Weg schlägst Du vor?
 
Einen anderen Weg vorzuschlagen, ist doch wohl die Aufgabe der modernen Pflegewissenschaft, von der ich nichts verstehe...
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Kybernetik ursprünglich sehr wenig mit der Krankenpflege zu tun hat. Sie wurde eigentlich entwickelt, um Flugzeuge abzuschießen, was nicht so einfach ist. Hat im übrigen nicht geklappt. Nach Norbert Wieners Art ist(nach meiner Information, ich lasse mich gerne berichtigen) kein einziges Flugzeug vom Himmel genommen worden.
Es ist dann wenig später zu einer ziemlichen Mode geworden, diese Theorien einfach in die Sozialwissenschaften zu übernehmen. Klingt alles wunderbar wissenschaftlich.
Ich denke schon, dass Pflege ein bisschen anders funktioniert. Und jetzt stellt sich heraus, dass mein Text kybernetisch ist: siehe oben!
 
Ich denke schon, dass Pflege ein bisschen anders funktioniert.
Ein bißchen anders ist mir ein bißchen zu ungenau. Warum sollte die "moderne Pflegewissenschaft" (wie kann es eine unmoderne Pflegewissenschaft geben, das Fach hatte noch gar keine Zeit zu veralten?) es sich zur Aufgabe machen, ein allgemein anerkanntes Modell über den Haufen zu werfen? Haben wir nichts Besseres zu tun?
 
Was macht ein Wissenschaftler? Ist er dazu da, um anerkannte Theorien unangetastet zu lassen und sie nicht zu kritisieren?
 
Ein Wissenschaftler erforscht ein Problem, entwickelt neue Konzepte zu dessen Bekämpfung, begleitet deren Umsetzung und evaluiert ihre Ergebnisse (was es ihm schwer machen würde, den kybernetischen Regelkreis in Frage zu stellen). Er hat durchaus auch die Aufgabe, sich kritisch mit bestehenden Theorien auseinanderzusetzen; allerdings bedeutet Kritik nicht Ablehnung.

Aber wir kommen vom Thema ab. Die Frage war u.a., welche Bedeutung die WHO (und nicht Du oder ich) dem Pflegeprozess beimessen.
 
Nur weil der Pflegeprozess sich auf die Kybernetik beruft ist er hinterfragenswert?

Ich würde den Blickwinkel wechseln: warum beruft sich der Pflegeprozess auf die Kybernetik? Die Medizin arbeitet seit Jahrtausenden nach dem Prinzip. Niemand würde auf die Idee kommen, dass dieses Vorgehen aus dem technischen Bereich herrührt?

Kann es sein, dass der Pflegeprozess primär da war und erst sekundär ein (unglücklicher) Vergleich mit dem kybernetischen Kreislauf erfolgte?

Elisabeth
 
Eigentlich wollte ich mit meinem Postig ausdrücken, dass ich den Pflegeprozess nicht besonders smart finde. Die Kybernetik spielt wohl heute in den anderen Sozialwissenschaften keine besonders große Rolle mehr. Und die tolle Idee -dass man mal schaut, was man so macht und es dann mal ein bisschen anders macht...
Finde, man versucht Binsenweisheiten einen wissenschaftlichen Anstrich zu verpassen, indem man bei der Systemtheorie klaut. Aber der Mensch ist nun einmal kein Thermostat.
Mir ist schon klar, dass wir ein bisschen vom Thema abweichen. aber ich habe den Eindruck, dass die Pflegewissenschaft noch überhaupt keine Wissenschaft ist. Oder- dass vielleicht neuere Ideen einfach nicht durchdacht werden, weil noch nicht mal das Fundament durchdacht ist.
Und deshalb quält man Generationen von armen Krankenpflege- Azubis mit diesen seltsamen Dingen wie Pflegeprozess- oder aber mit dieser unseligen Maslow- Pyramide. Warum ist der Pflegeprozess rund?
 
Da frag ich doch mal glatt nach: schon selbst nach dem Prinzip des Pflegeprozesses gearbeitet? Oder bekommen alle Pat. dieselbe Pflegemaßnahme.

Gehst du, wenn du krank bist, zu einem Arzt, der dich z.B. nach dem Alter behandelt ohne auf deine Symptome zu schauen bzw. deine Fähigkeiten mit zu berücksichtigen? Läßt du jede Maßnahme über dich ergehen oder fragst nach, warum er dies verordnet?

Elisabeth
 
Da frag ich doch mal glatt nach: schon selbst nach dem Prinzip des Pflegeprozesses gearbeitet? Oder bekommen alle Pat. dieselbe Pflegemaßnahme.

Gehst du, wenn du krank bist, zu einem Arzt, der dich z.B. nach dem Alter behandelt ohne auf deine Symptome zu schauen bzw. deine Fähigkeiten mit zu berücksichtigen? Läßt du jede Maßnahme über dich ergehen oder fragst nach, warum er dies verordnet?

Elisabeth

Du verstehst leider nicht, was ich meine!
 
Ich verstehe Dich auch nicht. Ein Mensch ist kein Thermostat, aber das behauptet der Pflegeprozess doch auch gar nicht.

Planst Du Deine Pflegemaßnahmen etwa nicht anhand Erkrankung und Zustand des Patienten?

Welche Sozialwissenschaften lehnen den kybernetischen Regelkreis denn ab? Nach meiner Erfahrung ist der eher omnipräsent!
 
Ich muss ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln... die Leute beschweren sich nämlich eher, dass Wissenschaftler "nicht alles untersuchen müssen, was logisch erscheint".

Natürlich kann ich in einem Regelkreis auch anders ansetzen: also erst machen und dann evaluieren.
Aber: macht das in der Gesundheitsversorgung Sinn, ist es effektiv, ist bewusstes Vorgehen nach "try and error" ethisch vertretbar?

Das Prinzip des Regelekreises findet in vielen Disziplinen Anwendung- die Kybernetik ist also keine "komplett eigene Disziplin" sondern findet sich in vielen Fachrichtungen und Anwendungsgebieten wieder: Biologie, Medizin, QM, Technik, Lernpsychologie, Pflege etc.

Und: es bleibt immer ein Rgelekreis- auch wenn Du zuerst machst und dann evaluierst ob es effektiv war. Kommst Du zu der Erkenntnis, dass Deine Maßnahme nichts bringt, dann musst Du eruieren, ob Du das Problem korrekt erfasst hast, ob Du alle relevanten Infos zu diesem Menschen hast, ob das Ziel überhaupt realistisch und erreichbar war etc.

Vieles davon läuft "automatisch" ab und ist Dir wahrscheinlich nicht bewusst. Eine Pflegeplanung stellt lediglich die Verschriftlichung dieses Prozesses dar.

Ich kann hieran nichts finden, was eine Überprüfung sinnvoll und lohnenswert erscheinen lässt.
 
*grübel* Handelt man eigentlich ohne Vorsatz?

Um eine Handlung auszuführen, musst du sie planen. Du greifst dabei auf deine Kenntnisse zu dem Thema zurück und verbindest deine Aktivitäten mit einem ganz bestimmten Ziel.
Der Mensch reagiert auf seine Umwelt und verändert sie nach seinen Vorstellungen. Stichwort: Kognitive Neurowissenschaften.

Für Pflegekräfte stellt sich das Problem, diese Gedankengänge transparent zu machen, nachvollziehbar. Wir gehen sicher konform, dass man net alles selbst erleben kann, selbst die entsprechenden Erfahrungen macht um adäquat reagieren zu können. Du brauchst also einen Fahrplan.

Es werden Symptome beschreiben und deren Ursachen. Es werden die möglichen Ziele formuliert und entsprechende Handlungen beschrieben. Man wertet das Ergebnis aus. Stichwort: evidencebasiert.

Das Pflegefachwissen ist mittlerweile so umfangreich, dass es einfach einer gemeinsamen Absprache der Vorgehensweise bedarf.

Elisabeth

PS @bisauf- was habe ich net verstanden? Ich dachte, du bist gegen den Pflegeprozess. Hab ich mich da geirrt?
 

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