Petition von Ärzten

Hallo,

ich weiß jetzt nicht auf was du hinaus willst, auf den Inhalt der Petition oder die peinliche Diskussion zu diesem Thema?

Ich kann den Wunsch nach einer Verkürzung auf zwei Monate jedenfalls gut nachvollziehen.
 
Da Bild ja nun die schlechteste Quelle überhaupt ist, hier der Link zur Petotion: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=17829

Originalzitat:
Text der Petition
Das in der geltenden Approbationsordnung (27. Juni 2002) für Ärzte vorgeschriebene dreimonatige Krankenpflegepraktikum (ÄAppO § 1 (2) sowie § 6 (1)) soll wieder auf zwei Monate verkürzt werden.

Begründung
Ein zweimonatiges Krankenpflegepraktikum (entspricht circa 320 Arbeitsstunden), wie es in der alten ÄAppO festgelegt war, ist zum Erwerb eines grundlegenden Verständnisses der Arbeit der Pflegekräfte und des Stationsablaufes in der Klinik vollkommen ausreichend.
Das übergeordnete Ziel des Krankenpflegepraktikum ist es, die Arbeit der Pflegekräfte im Rahmen des Praktikums kennen und schätzen zu lernen. Außerdem sollen Betrieb und Organisation eines Krankenhauses vermittelt werden.
Realität ist aber, dass das Krankenpflegepraktikum keinem Qualitätsstandard folgt. Die Tätigkeiten im Rahmen des Praktikums sind von Institution (z.B. Krankenhaus) zu Institution sehr unterschiedlich. Sinnvoller ist eine klare Strukturierung eines zweimonatigen Krankenpflegepraktikum für Studierende der Humanmedizin in Deutschland, wie sie etwa der Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V. - im Rahmen einer Checkliste aufzeigt.
Unter der anzustrebenden, einheitlichen Beachtung dieser Inhalte sind zwei Monate Krankenpflegepraktikum zur Erreichung der o.g. Ziele ausreichend.

Der Begründung kann 9ch komplett folgen und demzufolge das Ansinnen nur befürworten.

http://www.hartmannbund.de/uploads/Merkblätter/2009-01_I24_Krankenpflegepraktikum.pdf

Welche Einrichtung beitet dieses? Schon bei den Grundlagen- Hintergrundswissen zu den Standards, praktische Umsetzung des Pflegeprozesses, Pflegekonzepten wie Kinästhetik usw.- dürfte es auf sehr vielen Stationen im Lande schon scheitern.

Für den Einsatz als Pflegehelfer, der hilft Personalengpässe zu überbrücken, dürften 2 Monate mehr als ausreichend sein.

Elisabeth
 
ich finde einfach die Kommentare zu dem Berufsbild der Pflege einfach nur "heftig"


Unabhängig wie lange ein Pflegeraktikum für Ärzte dauert finde ich das Bild, welches von Pflegekräften gezeichnet wird, einfach unmöglich.

Also nach Ansicht etlicher Kommentare ist eine Pflegekraft, übergewichtig, faul, trinkt nur Kaffee und sitzt nur rum und deligiert die ärztlichen Praktikanten dahin wohin kein anderer gehen will.

Ist das wirklich die Einstellung mit der zukünftige Ärzte auf die Pflege zukommen?
Werden ärztliche Praktikanten wirklich nur als billige Arbeitskraft mißbraucht?
Haben die vielleicht sogar Recht?

Lässt sich der stationäre Ablauf wirklich so leicht lernen, dass jederTag mehr, einfach nur Zeitverschwendung ist?

Vielleicht sollt man einmal umdenken und alle Pflegekräfte mal ein 3monatiges Praktikum im ärztlichen Bereich machen lassen damit es einen "Gleichstand" gibt.

silverlady
 
Welchen Diskussionsthread meinst du? den In Bild? Oder den auf der Petitionsseite?

Ich befürchte mal, dass die Poster net weit von der Realität weg liegen wenn ich so daran denke, was so mancher Azubi hir im Forum zu berichten weiß.

Das Pflegepartikum gilt net dem Erlernen, wann was auf Station gemacht wird. Es geht um die Vermittlung der Profession Pflege. Daraus ergibt sich nämlich die Achtung.

Elisabeth
 
nur aus den Beiträge die ich lesen konnte fehlt bei fast allen die Achtung vor der Pflege.

Es wurde, bei dem was ich gelesen habe, fast ständig nur auf den Pflegekräften rumgehackt, die Arbeit der Pflege niedergemacht und eine Wertschätzung habe ich zmindestens kaum wahrgenommen.

silverlady
p.s. ich habe auch den Link von Hartmann gelesen, dort ist doch aufgeführt welche Bereiche gesehen der Praktikant lernen soll. Nur wenn ich in meinem Link lese, das die Med. Studenten nicht in der Lage sind die Aufgaben einzufordern um ein angemessenes Praktikum zu haben frage ich mich, wie es 16 jährige Praktikanten machen sollen. Das wird hier im Forum ja oft genug gesagt und es heißt nicht umsonst, willkommen in der Erwachsenenbildung
 
Ich glaube nicht, das alle Aerzte oder angehenden Medizinstudenten so denken und ein zweimonatiges Pflichtpraktikum wird jemanden der so denkt, nicht umaendern.
Ich kann es verstehen, das sie dieses Praktikum nicht machen wollen, denn wenn wir mal ehrlich sind in den wenigsten Haeusern bekommt ein Praktikant wirklich das was ihm zusteht, einen tiefen Blick ins Arbeitsfeld.



Der frischexaminierte Arzt weiss schon was er an einer guten Krankenschwester hat, und wenn nicht gibt es Dienst nach Vorschrift, wenn mich ein Arzt so behandelt, gibt es gute Mittel und Wege ihn auflaufen zulassen. Aber meistens ist es ja so wie es in den Wald hineinschallt so schallt es herraus.

Behind every physician is a skilled nurse that saves their ass :)
 
Ich denke die Dauer des Praktikums ist weniger relevant, als die eigentliche Ausgestaltung und Qualität. Bisher habe ich keinen Doc im Pflegepraktikum erlebt, der Sinnvolles oder Lehrreiches getan hätte. Das liegt nicht an ihm, sondern an den Pflegekräften, dennen er überantwortet wurde.
 
Ich habe noch gar keinen promovierten Mediziner im Pflegepraktikum gesehen. Lediglich Studenten oder solche, die es werden wollten.

Die Sinnhaftigkeit des Praktikums muss wohl jeder für sich selbst festlegen. Meinereine wusste nach zwei Monaten Praktikum, wohin sie beruflich wirklich will, brach später das Medizinstudium ab und wo ich jetzt stehe, seht Ihr ja in meinem Profil. :nurse:
 
Also meine Meinung ist, dass es mir nicht geschadet hat. Obwohl es lächerlich ist von einem Pflegehelfer oder einer DGKP ein Praktikum in der Pflege zu verlangen.
In Österreich ist es so das man 7 Tage auf der Station "Pflegepraktikum" hat aber primär nichts machen darf. Mich hatte man auf der Gebär eingeteilt:
3 DGKS
2 Schwesternschülerinnen
1 Pflegehelferin
2 Studenten alter Studienplan
3 Studenten höhere Semester neuer Studienplan
2 SchülerInnen Sozialwesen
4 Studenten 1 Semester
-----------------------
17 Personen
bei 21 Patienten naja + Kind:emba: aber wir haben uns dann schon beim Essenausteilen "gestritten" wer darf, da ansonsten standen wir 8 h herum und mußten dann noch zwei Berichte schreiben, wo es bei mir hiess die seien zu medizinisch (naja was studier ich)
Besonders lustig war es bei einer Bekannten DGKS und Studentin, die dann unter Aufsicht einer Schwesternschülerin im 1 Lehrjahr den Patienten gewaschen hat, weil die es nicht geschafft hat.
Bei mir selber sah es ähnlich aus, also von dem Pflegeprozess habe ich weder in .de noch in .at was mitbekommen.
Bei weiteren Praktika hat sich das gehobene Personal des Gesundheits und Krankenpflegedienstes schon recht unbeliebt gemacht, so Spritzenschanie Zugänge legen, weil die Damen sich zu fein waren auf der chirurgischen den Patienten Essen und Trinken einzugeben, auf die Frage, warum das Essen und Trinken neben dem Patienten steht und drei DGKS und 2 Schülerinnen im Stützpunkt sitzen hiess es ich habe den Auftrag durchführen, das nächstemal hiess es Chemoanhängen, obwohl ihnen bekannt war, dass dies nur der Stations oder Oberarzt macht.
Ich hatte vorher aber in 5 - 10 min dem Patienten schon 1/3 seines Essens und 2/3 der Flüssigkeit zugeführt. Nagut ich bin dann in die Ambulanz und habe der Ärztin mitgeteilt das ich bei zwei Patienten keinen Zugang legen könne. Die Frage war dann, wegen der Gefäße? Nein nur die Leute trinken ausreichend wenn man sie animiert und nicht das Trinken außer Reichweite stellt. Die nächste Frage war, ob ich es dem Personal mitgeteilt hätte. Selbstverständlich, aber es hiess nur sie haben Weisung machen. Nun gut dann ist die Stationsärztin hoch und die Hauptstationsschwester hat sich am nächsten Tag bei mir entschuldigt.
Wenn die Diensthabende DGKS mir nicht so gekommen wäre, so hätte ich die Ärztin garnicht eingeschaltet, aber wie es in den Wald hinein schallt, so schallt es heraus und wenn sie sich vor den Schwesternschülerinnen profilieren will, dann geht das anders.
Also die Schuld für das in in Teilen gestörte Verhältnis bei den ÄrztInnen suchen, auch wenn die daran auch sehr stark beteiligt sind und da helfen keine 2 oder 3 Monate Pflegepraktikum und auch nicht eine akademische DGKP. Weil wenn mir eine Schwesternschülerin im ersten Lehrjahr sagt der Arzt sei ihr nicht vorgesetzt na dann Danke, aber da hat ihr für den medizinischen Bereich die dortige Chefschwester den Kopf gewaschen für den medizinischen Bereich.
 
Ich denke es prallen da wieder zwei Welten aufeinander und gleichzeitig ist nicht alles schwarz und weiß.

Nicht wenige Medizinstudenten sind schon ab den ersten Semester extrem arrogant und halten sich für die Krone der Schöpfung. Ein Pflegepraktikum ist demnach unter ihrer Würde und überhaupt ist jeder Beruf, vorallen der der Pflege, weit unter ihnen und hat nichts miteinander zu tun.

Auf der anderen Seite gibt es nicht wenige Pflegekräfte die meinen den medizinischen Studentnen jetzt mal wirklich die Harke zeigen zu können. Da wird dann die Drecksarbeit bewusst dorthin delegiert.

Beides fürchterliche Ansätze die langfristig zu nicht führen. Ein Pflegepraktikum soll einen Medizinstudenten eine realistisches Bild der Pflege vermitteln. Wenn dann ein Student die ganze Zeit nur putzt und Essen austeilt wäre seine "Vorgesetzte" Kaffee trinkt dann bekommt er auch das Bild von der Pflege die nichts macht außer wischen und Kaffee trinken.

Vielmehr sollten wir das Pflegepraktikum nutzen zukünftigen Ärzten zu zeigen was Pflege wirklich bedeutet. Das heißt die komplette Versorgung von Patienten, der Papierkram, die Visiten usw. usw.
Wenn ein Student wärend des Praktikums erlebt das man fluchend über anweisungen sitzt die nicht lesbar sind denkt er hoffentlich später auch noch daran. Wenn er Anweisungen mit durchführen muss die Ärzte ansetzen sieht er welche Arbeit oft zwei Wörter hinten in der Kurve bedeuten. Dann überlegt er sich vielleicht als Arzt wie sinnvoll jede Anweisung ist.
Der Student muss erleben wie mistig die Arbeit ist wenn Ärzte einen dauernd die Kurven klauen, nicht wieder bringen oder sie einen auf den Tisch knallen mit den Worten "könn se abheften"

Ich bin absolut dagegen das das Pflegepraktikum verkürzt wird aber es muss endlich nach einen vernünftigen Standart verlaufen. Ärzte und Pflegekräfte sind ein Team das unglaublich eng zusammen arbeiten muss. So eine extreme und wichtige Zusammenarbeit gibt es nicht in vielen Branchen da können wir uns Kindergartenzwistisgkeiten nicht erlauben.
 
Ich wünsche mir, dass der Student erlebt, dass die Fachkraft vor Ort mehr kann als Papiere ausfüllen und nach Anweisung arbeiten. Er sollte begreifen, welche FACHkompetenz dahinter steckt, wenn man Pflege im wahrsten Sinne des Wortes betreibt.

Elisabeth
 
Dazu müssten wir erstmal dahin kommen, flächendeckend (oder wenigstens größtenteils) entsprechend zu arbeiten. Wenn wir selbst das Bild der Hilfskraft in uns haben, bekommen die Praktikanten auch kein anderes vermittelt.

Die Qualität des Pflegepraktikums liegt in der Hand der Pflegenden. Ob das nun zwei oder drei Monate lang ist.
 
Ja bei uns wurde auch allen Personen aus dem Pflegebereich in der ersten Woche gesagt: Ihr seid jetzt Medizinstudenten, was ihr bisher gelernt habt könnt ihr vergessen!
Wenn man denn daran interessiert wäre, dass der Medizinstudent den Pflegealltag und die Dinge lernen, dann könnte man sie nicht als "Arbeitssklaven" mißbrauchen.
Es kam schon ab und an vor, dass die Ärzte die Praktikanten mehr oder minder etwas aus der Schusslinie genommen haben und dann fällt schon mal der Satz: Derzeit sind sie euch vorgesetzt, doch irgendwann seid ihr es ihnen gegenüber.
Das es dann 6 oder 10 Jahre später nicht die Schwestern trifft, welche sich damals so benommen haben steht außer Frage, aber wundert es jemanden.
Andererseits wird ein Medizinstudent der Verständnis für das Pflegepersonal aufbringt und vielleicht ihm etwas die Arbei erleichtert, vom Pflegepersonal auch mißtrauisch beäugt.
Wenn ich der Schwester bei der Pflege des Patienten mit MS helfe, da ich eh gerade den Patienten befunden muss und derzeit keine andere Tätigkeit habe. Einerseits mosern sie , wenn man rausgeht und nach 10 min wieder kommt anderseits wird wohl ihr Weltbild zerstört, wenn der Medizinstudent mit hilft da er eben nicht nur Medizinstudent ist.
Zu mir sagte einmal eine ältere Schwester: "Meine jungen MitarbeiterInnen verstehen es nicht, wenn ihnen jemand die Hand reicht!"
Von daher stehe ich derzeit auch eher daneben oder gehe wieder, obwohl es mir selber dumm vorkommt. Nur wo kein Gespräch möglich ist, da kann ich auch nicht helfen und ich will mich weiss Gott nicht aufdrängen.
 
@hk-um: Der deutsche Medizinstudent im Pflegepraktikum kann noch gar keine ärztlichen Tätigkeiten durchführen, er hat noch nichts dergleichen gelernt. Es geht lediglich darum, den Krankenhausalltag und die Tätigkeit der Pflegenden kennenzulernen. Das Pflegepraktikum muss bis zur Zulassung zur vorklinischen Prüfung, also innerhalb der ersten vier Semester, abgeleistet worden sein (wer schon eine Ausbildung in der Krankenpflege hinter sich hat, muss kein Praktikum mehr machen).

Wenn Du schon einen Patienten befunden kannst, bist Du mindestens Famulant, eher im Praktischen Jahr. Und dann biste schon fast Arzt (wobei bei mir auch der Arzt hilft, wenn ich ihn darum bitte).
 
Hast Du gegen diese Checkliste etwas einzuwenden? Ich finde die gar nicht so schlecht. Ein abgespeckter Tätigkeitskatalog für Auszubildende. Den druck ich mir aus, wenn wir wieder mal einen solchen Praktikanten haben.:up:
 
Die Liste gibt doch ganz klar vor, welchen Anspruch der Praktikant eigentlich geltend machen kann. Diesem Anspruch wird weitestgehend net genügt. Wohlwollend könnte man sagen wegen Unkenntnis.

Wer will dem Praktikanten verdenken, dass, wenn seine Forderungen net erfüllt werden, um Verkürzung der zeit nachsucht. Warum soll man unnütz Zeit vertun, die dann anderswo fehlt.

Elisabeth

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Die Liste gibt doch ganz klar vor, welchen Anspruch der Praktikant eigentlich geltend machen kann. Diesem Anspruch wird weitestgehend net genügt. Wohlwollend könnte man sagen wegen Unkenntnis.

Sagt wer? Hat das schon mal jemand untersucht? Ich versuche, auch den Praktikanten einen Einblick zu verschaffen. Natürlich sehen sie nicht alle Krankheitsbilder, und zum OP müssen meine Patienten auch in den seltensten Fällen, aber was bei uns an Lernmöglichkeiten vorhanden ist, wird den Praktikanten genauso angeboten wie den Krankenpflegeschülern.

Ja, sie räumen auch mal die Wäsche ein oder die Spülmaschine aus. Das mach ich aber auch, da brechen sich die Praktikanten keinen Zacken aus der Krone.
 
Wenn es zu solche Bestrebungen bei den angehenden Ärzten gibt, darf man wohl dahin ausgehen, dass dein Bereich zu den Ausnahmen zählt. Ich hatte ja auch weitestgehend und net von 100% geschrieben. Ausnahmen von der Regel wirst immer finden.

Warum man übrigens einem Praktikanten unbedingt zeigen muss, dass man alles macht, was da so anfällt- anders gesagt: jedwede Arbeit übernimmt, weil sie ja sonst keiner macht- wird sich mir nicht erschließen. Wenn man Pech hat, legt man da ungewollt bereits eine Sichtweise, die man so eigentlich net vermitteln wollte.

Elisabeth
 

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