Nach Arbeitsunfall: Angst

Smurfy

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16.01.2010
Beiträge
9
Ort
Bremen
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Funktion
z.Zt. Fachweiterbildung "Gerontologie und Gerontopsychiatrie" plus Praxisanleiter
Hallo an alle,
nun habe ich schon zum zweiten mal Gewalt in der Pflege erlebt. Beim ersten mal habe ich glücklicherweise ohne weitere Einschränkungen überlebt ( ich wurde bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt) aber nun ist es ALLES gravierend schlimmer. Diesmal hat mir ein großer schwerer psychisch erkrankter Patient den Arm so rum gerissen, dass ich den 14 Tage kaum bewegen konnte. Der Schmerz nimmt allmählich ab,aber meine nächtlichen Alpträume nehmen zu. Ich wache ständig auf und kann ( wie jetzt) nicht wieder einschlafen. Entweder träume ich davon, dass ich erwürgt werde oder mir wird der Arm abgerissen. Wie schaffe ich es nur wieder arbeiten zu gehen? Noch bin ich ja wegen des Arbeitsunfalls krank geschrieben, aber ich habe voll die Angst davor, wieder angegriffen zu werden.

Liebe Grüße....
und eine gute Nacht
 
Ich denke es ist keine Schande mal mit einem Therapeuten oder ähnlichem über deine Geschichte zu sprechen und eventuell gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten.Deine Angst ist absolut nachvollziehbar! Wenn es alles nichts bringt würde ich auch in Erwägung ziehen den Fachbereich zu wechseln wenn du weiterhin im Pflegeberuf tätig sein willst...
 
Du arbeitest aber schon in der Psychiatrie oder?
Ich denke auch ein Versuch wäre es wert mal mit einem Therapeuten zu reden. Vielleicht kann ja auch eurer Betriebsarzt Anlaufstellen nennen.
Denn ich könnte mir vorstellen, dass du nicht die erste bist die solch ein erlebniss hatte. vielleicht kennt ja jemand gute adressen an die du dich wenden könntest.
Besser früh wie spät.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dich das belastet und nicht so schnell loslässt. gerade wenn es schon das zweite mal ist. ich finde schon den ersten vorfall sehr heftig.

und wenn es eben gar nicht mehr geht, ist es in der tat vielleicht eine möglichkeit den bereich zu wechseln, wo ein anderes patientenklientel herrscht. finde ich auch keine schande. Bevor dich die Arbeit dort noch ernsthaft krank macht.
 
Geh zu einem entsprechenden Fachmann- und das ist net der Hausarzt- und lass dich diagnostizieren. Besprich mit diesem Fachmann das weitere Vorgehen. Nehme jede Empfehlung an... bis hin zu einer längeren AU.

Angst ist sichtbar. Das wird von gewaltbereiten Menschen durchaus wahrgenommen. Du bist damit ein willkommenes Opfer. Ich würde auch überlegen, ob der aktuelle Arbeitsplatz wirklich der richtige ist, wenn du immer wieder mit dieser Klientel konfrontiert wirst.

Elisabeth
 
@ alle

vielen lieben Dank für eure Antworten.

Ich glaube wirklich, es ist an der Zeit, mir einen guten Psychologen zu suchen. Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich nicht irgendwas hätte tun können, um diesen Unfall zu verhindern. Vielleicht mehr auf diesen auffälligen Bewohner achten, seine Aktionen vielleicht vorausahnen???
Aber ihr wisst ja selbst unter welchem Druck wir alle tagtäglich stehen und vielleicht war mein Arbeitsunfall so eine Art Stoppschild, der mir jetzt die Möglichkeit gibt, etwas für mich zu tun und nicht mehr für meine Patienten.

Liebe Grüße,
Smurfy
 
Aber ihr wisst ja selbst unter welchem Druck wir alle tagtäglich stehen und vielleicht war mein Arbeitsunfall so eine Art Stoppschild, der mir jetzt die Möglichkeit gibt, etwas für mich zu tun und nicht mehr für meine Patienten.

Liebe Grüße,
Smurfy

So ist es, das ist das Gebot der Stunde! :daumen:
 
Manchmal braucht es diese Stoppschilder. Nur hätte ich dir weniger gravierendere gewüscht.

Nimm die alle Zeit die du brauchst, um gesund zu werden und lass dich nicht mehr unter Druck setzen. Von keinem.

Alles Gute

Elisabeth
 

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