Werbung Menschenwürdiger und gesetzeskonformer Umgang mit Pflegebedürftigen, Kranken und Pflegekräften

So kommen wir doch nicht weiter..
Niemand weiss hier von niemandem, wie engagiert bzw interessiert der Gesprächspartner an berufspolitischen Dingen ist. Von daher finde ich es ziemlich anmassend diejenigen, die offen zugeben, dass sie sich nicht (mehr) als Vorreiter engagieren, einfach als Jammerer zu titulieren.
Die, die wirklich desinteressiert sind, schreiben doch hier sowieso nicht. Insofern sind Angriffe und Vorwürfe für die Aktiven in diesem Thread mehr als überflüssig.
Auch wenn man nicht immer einer Meinung ist, kann man doch konstruktiv miteinander kommunizieren. Da ist es nicht hilfreich, Aufklärung als „tibetanische Gebetsmühle“ zu bezeichnen. Wer sich in dieser, ach so undankbaren Rolle sieht, der sollte es wirklich besser lassen und sich nur um sich kümmern.

...wer jammern will, soll es tun aber aufhören andere für sein Elend verantwortlich zu machen.
Andere Interpretation dieser Aussage....Wer also darüber jammert, dass die Anderen ja so passiv und unorgansisiert sind und mit müden Ausreden jeden Rat in den Wind schlagen, der soll das gerne tun, aber eben auch nicht nur die Anderen für sein Leid verantwortlich machen. Denn, auch ich wiederhole mich gerne, es braucht Vorreiter, wer das nicht möchte... bitte, aber dann die Kollegen, die in ihrem Rahmen ihres versuchen, nicht angreifen. Huch... so rum wird ja auch ein Schuh draus.
VG lusche
 
Lusche, wir müssen uns zu etwas Schlagkräftigem zusammenschließen. Und wir brauchen fachliche Hilfe bei einer Öffentlichkeitskampagne. So wie jetzt wird das alles nichts. So gut gemeint das alles ist, so wirkungslos bleibt es auch. Zersplitterung... Es bringt auch gar nichts, sich zu streiten. Wir müßten konstruktiv in die Zukunft schauen und Ideen sammeln, wie man was auf die Beine stellen könnte. Viele von uns haben gute Ideen!
 
Nach fast 15000 Beiträgen in diesem Forum über tibetanische Gebetsmühlen zu philosophieren hat zumindest mich amüsiert.
Da sucht man ganz schön lange nach dem Kern.
Das diejenigen, die in einem Forum schreiben, die Aktiven sein sollen, halte ich für ein Gerücht. Oder sollten gerade die Vielschreiber in einem Forum auch noch Zeit aufbringen für berufspolitische Aktivitäten ? Dann Respekt.
 
Ich behaupte, dass das eine das andere nicht ausschließen muss. Meine Beitragszahl ist schließlich auch vierstellig!
 
Wenn das Problem heißen soll: menschenwürdiger Umgang mit Pflegebedürftigen, dann könnte in diesem Forum für Pflegekräfte die Frage lauten: sind wir ein Teil des Problems oder ein Teil der Lösung.
Wenn die Frage einfach erweitert wird zu: menschenunwürdiger Umgang mit Pflegekräften, dann sind wir selbstverständlich ein Teil des Problems, also selbst Opfer.
Am Ende solcher Diskussionsprozesse sind wir alle nur Opfer, zum Beispiel der Umstände. Jeder weiss ganz genau, warum sich nichts tut bzw, nichts tun kann. Für die einen sind es die apolitischen und konfliktscheuen KollegInnen, für die anderen die korrupten und desinteressierten Politiker, für die nächsten ist es sowieso klar, das gute Pflege nicht finanzierbar ist.
Solche Diskussionen dokumentieren doch sehr schön, warum die größte Gruppe im Gesundheitswesen die mit Abstand schwächste ist. Das ist doch schon was.
 
Solche Diskussionen dokumentieren doch sehr schön, warum die größte Gruppe im Gesundheitswesen die mit Abstand schwächste ist. Das ist doch schon was.
Interessant, so habe ich es noch nie gesehen. Und es stimmt wohl... Auf jeden Fall scheinen wir handlungsunfähig zu sein.
 
Nach fast 15000 Beiträgen in diesem Forum über tibetanische Gebetsmühlen zu philosophieren hat zumindest mich amüsiert.
...
Wow- was sich so alles ansammelt in den Jahren. Nur der Vollständigkeit halber... ich hab wohl zu mehr zu Themen geschrieben, die außerhalb der Berufspolitik lagen.
Für manche Erkenntnisse braucht es Zeit. *fg*
 
Nach fast 15000 Beiträgen in diesem Forum über tibetanische Gebetsmühlen zu philosophieren hat zumindest mich amüsiert.
Da sucht man ganz schön lange nach dem Kern. ...

*fg* das es doch tatsächlich schon so viele geworden sind in den Jahren. Wer hätte das gedacht. der Vollständigkeit halber hättest aber erwähnen sollen, dass es in der übergroßen Mehrheit der Beiträge net um Berufspolitik ging. Die hab ich mehr in der realen Welt gelebt. Deswegen: danke für den Respekt.

Mein Tenor war immer: Alles ist ein Angebot. Was derjenige daraus macht, ist seine Sache. Und wenn er Jammern Aktivitäten vorzieht- dann soll er dies tun. Opferland ist vielleicht doch ganz schön und ich erkenne es nur nicht. Muss ich wohl dran arbeiten.

Elisabeth
 
Hallo thorstein,
Das diejenigen, die in einem Forum schreiben, die Aktiven sein sollen, halte ich für ein Gerücht.
Falls Du Dich damit auf mein Post beziehst....
Meine Aussage war, dass die Desinteressierten in diesem Thread nicht schreiben. Die Bezeichnung „Aktiven“ bezog sich ausschliesslich auf diesen Thread und nicht auf das Forum im allgemeinen.

Hallo squaw,
vielleicht kann man schon eine Stufe früher/tiefer ansetzen.
Es gibt ja fast in jedem Haus einen BR/MAV ( ist jedenfalls meine Erfahrung); wie wäre es wenn diese BRs´ z.B. den KollegInnen vor Ort nahelegen, Dienst nach Vorschrift zu machen, eben nicht laufend einzuspringen, länger zu bleiben usw. Irgendwann bricht dann das Konstrukt aus geplanten Engpässen auf den unterbesetzten Stationen zusammen und die Betten können nicht mehr belegt werden. Sind Betten gesperrt, entsteht finanzieller Verlust und die „Chefs“ kommen in Zugzwang, im Idealfall tut sich dann schnell etwas.
Spricht ein Erfolg sich herum, kann sich so eine Aktion wie ein Flächenbrand ausweiten und auf andere Abteilungen/Häuser überschwappen.

Für die Einhaltung des Arbeitsvertrages, ohne „freiwillige Extragaben“ für den AG, braucht es auch keinen hohen Organisationsgrad. Merkt die Geschäftsführung erst mal, welche Arbeitsleistung ihr eigentlich nur zusteht für die abgeschlossenen Verträge und das Geld, das sie den KollegInnen bezahlt, wird sich irgendwann rausstellen, dass da deutliche Versorgungslücken bestehen. Wir können und müssen sie draufstubsen.

Mein Ansatz ist ein Anfang im Kleinen...vor der eigenen Haustür, gemeinsam auf den Stationen..wenn der Erfolg auch die schüchternen KollegInnen etwas mutiger gemacht hat.. kann man forcierter eine höhere Organisation in Angriff nehmen.

Mag sein, dass dies Mancher meine Idee, als naiv und blauäugig sieht...aber, es kann funktionieren und es ist wenigstens ein praktischer Vorschlag. Die bisherigen Massnahmen scheinen ja auch niemanden so richtig zufrieden gestellt zu haben.
VG lusche
 
Das wird nicht funktionieren. So was machen Pflegende nicht. Damit würden wir doch die Patienten im Stich lassen. Siehe unsere Beteiligung an Streiks, Demonstrationen, simplen Unterschriftensammlungen oder der Aktion "Fünf vor zwölf". So was machen höchstens die Ärzte.

Die Geschäftsführung weiß, welche Leistung ihr zusteht. Die kennt die Überstundenzahlen des Hauses, da kannst Du sicher sein. Und die Studien wie das "Pflegethermometer" sind ihr ebenfalls bekannt (Überstunden im Rahmen von 15.000 Vollzeitstellen, allein in den Krankenhäusern). Sie braucht diesen Nachweis nicht - sie weiß aber auch, wie sie uns manipulieren und die eigenen Berufsgruppen gegeneinander ausspielen kann.

Das wird wie früher in der Schulklasse. Vor der Stunde sind sich alle einig, dass wir heute dem Lehrer die Meinung sagen; wenn's dann soweit ist, steht der erste auf und die anderen ziehen den Schwanz ein.
 
Ja, so ist das leider bei uns. Und es scheint mir, als bliebe es so. Leider.
 
Man müsste, man sollte, man könnte... damit fangen fast immer alle Sätze an, wenn es um Veränderungen geht. Und sie gipfeln in: die da oben müssen doch alles wissen und was für uns tun. warum? Der Pat./Bew. leidet nicht dank der Einsatzbereitschaft der Pflegekräfte. Wenn einer im Team NEIN sagt, dann gibt es meist zwei die dafür JA schreien. Der Pat./Bew. darf ja net drunter leiden.

Elisabeth
 
@Elisabeth
sollte sich Dein letzter Beitrag auf mein Post beziehen?

@-Claudia-
Mir ist durchaus klar, dass die GL um die ihr zustehenden Leistungen und die Möglichkeiten der Mitarbeitermanipulation weiss, das hätte beim wohlwollenden Lesen meiner Aussage auch rüberkommen können.....

...steht der erste auf und die anderen ziehen den Schwanz ein.
Und genau das passiert auch und zwar deswegen: hat jemand einen Vorschlag, wird diese Idee, ohne Alternativvorschlag, sofortigst in der Luft zerrissen mit z.B.
das wird nicht funktionieren.
Würde nicht schon vorher alles schlecht geredet, müsste es unter den Kollegen nicht die Angst geben, dass genau diese „geht sowieso nicht - Vertreter“ im entscheidenden Moment, statt, wenigstens die Befürworter der Idee versuchen zu lassen, ihre Kritik im Beisein der Chefs zum Besten geben und somit die gesamte Idee/Aktion unglaubwürdig machen.
Intitiative ergreifen..gern...aber so nicht und so geht es ja auch auf keinen Fall. Oder wie?

VG lusche
 
@lusche- man kann sich vieles schönreden. Diejenigen, die umkippen, wenn es hart auf hart kommt, sind selten die Kritiker. Das sind die, denen das Hemd näher ist als der Rock.

Und wenn dir ein Kritiker ins genick springt... ist es dann net an der Zeit zu überlegen, ob man wirklich die richtigen Argumente hat? Es lohnt sich den Kritikern zuzuhören. Sie helfen einem den eigenen Horizont zu erweitern.

Alternativen? Gute Frage. So vieles wurde bereist ausprobiert. Si viel Engagement sinnlos vergeudet weil es immer an der gleichen Stelle scheitert: an den Interesse der eigenen Berufsgruppe. Die beschränken sich auf mehr Geld und mehr Personal.

Das es für diese Forderung knallharte Fakten braucht, wird schnell vergessen.
Studien aus dem angloamerikanischen raum lassen sich net auf D übertragen. Anderes System und anderes Berufsselbstversändnis.
Befragungen zur Befindlichkeit bringen nix. Sie werden immer als individuelle Fehlwahrnehmung abgetan werden.
Versuche, die pflegerische Arbeit nachzuweisen, scheitern an der mangelnden Nutzung des Pflegeprozesses. Es werden zwar Tätigkeiten abgebildet- die Notwendigkeit wird selten nachhaltig belegt. Evaluation fehlt gänzlich.

Elisabeth
 
Nein....ich werde mich nicht ablenken lassen.
Würdest Du bitte erstmal meine Frage beantworten, statt zu versuchen mich zu provozieren?
Zur Erinnerung:
sollte sich Dein letzter Beitrag auf mein Post beziehen?
# 73

VG lusche
 
In meinen Augen ist die Pflegebranche eine der wenigen Berufe, die sich selbst zerstört. Man kann dies anhand weniger beispielhafter Punkte festmachen:

- wird eine Demonstration/ ein Protest organisiert, geht keiner hin (wäre ja mein Feierabend in Gefahr)
- wir haben Fachkräftemangel !! Trotzdem gehen Pflegekräfte weiterhin auf Arbeitsverhältnisse ein, in denen die Gehälter/die Bedingungen lächerlich sind - das Prinzip "Angebot und Nachfrage" scheint in der Pflegebranche nicht aufzugehen
- in Deutschland sterben Jahr für Jahr Tausende Patienten an nosokomialen Infektionen, da aus Personal-, Zeitmangel und Stress Hygienevorschriften nicht streng genug eingehalten werden - von Seiten der Pflege gabs bislang kein Aufschrei über diese Zustände
- ein Pflegeschüler hat sofort zu funktionieren und wird aus Personalmangel immer weniger angeleitet - vieles muss er sich am Patienten selbst beibringen, sodass sich unbemerkt Fehler einschleichen
- in der Gesellschaft gilt Pflegepersonal immer noch häufig als dem Arzt unterstehendes Dienstpersonal, statt als hochqualifizierte Fachkraft - es existiert keine Lobby, die den Ruf der Branche ins richtige Licht rückt
- die Pflegebranche nimmt es ohne Murren hin, wie der Bundestag beschließt, dass man nun auch mit Hauptschulabschluss Gesundheits-u. Krankenpfleger werden kann - hier zeigt sich, welche Ansichten die Politik von diesem Beruf hat - doch niemand interessierts

OK, ich könnte jetzt weiter aufzählen. Mein Fazit jedenfalls ist, dass dieser Beruf nur soviel wert ist, wie ihn Gesellschaft und Pflegekräfte selbst bemessen. Wenn man alles billig haben möchte, wird entsprechend auch die Qualität ausfallen - das muss die Pflege mal akzeptieren. Es grenzt fast an Zynismus, doch die Realität ist vergleichbar wie beim Fleischkonsum. Die Masse will billiges Fleisch konsumieren, also werden die dafür benötigten Tiere auch entsprechend gehalten.

Niemand kann mir erzählen, dass er von den Zuständen in der Pflege nichts weiß. Es interessiert jedoch höchstens erst dann, wenn Großmutter mal im Krankenhaus liegt. Und dann beginnt der Zorn - auf die Pflege, die es schluckt.
 
So, jetzt reicht es mir.MilanX hat recht. Wer versucht ab heute, dem 20.9.12, mit mir gemeinsam einen schlagkräftigen Berufsverband aufzubauen??? Ich werde heute abend noch bei der Pilotenvereinigung Cockpit anfragen, ob die uns helfen würden.
Also??? Gibt es hier jemanden, der Nägel mit Köpfen machen will und außer einem Jammerlappen noch einen A... in der Hose hat????
 
Viel Vergnügen bei der Gründung. Mir reichen die bestehenden Strukturen. Da weiß ich, woran ich bin. Ggf. sieht man sich ja im DPR.

Elisabeth