Mangelnde Arbeitshöhe beim Privatbett - Arbeit im Knien?

Tine1805

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Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege
Ich bin heute ziemlich heftig von meiner Chefin angefahren worden, weil sich eine Klientin (ich arbeite als Pflegefachkraft in einem ambulanten Pflegedienst) beschwert hat, dass ich mich, wenn ich sie wasche, auf den Boden vor das Bett knie.

Dazu ist zu sagen, das Bett ist ein normales Bett, kein Pflegebett. Ich habe einfach hier mit meinem Rücken das Problem, das ich nicht so lange in dieser Höhe vornübergebeugt arbeiten kann. Das habe ich der Klientin auch so erklärt und sie war damit einverstanden, hatte aber als ich weg war nichts besseres zu tun, als sich telefonisch zu beschweren. Sie würde sich dadurch erniedrigt fühlen. Wie seht ihr das? Ich bin total verzweifelt darüber, weil ich es nicht verstehe.

VG und danke, wenn ihr mir antwortet.
 
Mit der Chefin nochmals so besprechen.
Mit der Kundin nachbesprechen.

Weiter so machen.
 
@Maniac: vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde wohl das Gespräch nochmal suchen - aber sie (Chefin) ist halt sehr eingefahren mit ihren Ansichten und auch recht launisch. Im Moment habe ich das Gefühl, dass sie mich auf dem Kieker hat - warum auch immer. Kann irgendwie nix recht machen, obwohl ich sehr selbstständig arbeite.

LG
 
Hallo Tine!

So etwas ist mir schon allzu häufig passiert.
Manche Menschen haben eine "Dackelmentalität":
Wenn sie Dir ins Auge sehen geben sie sich positiv. "Wedeln mit den Schwanz."
Wenn Du ihnen den Rücken zukehrst reagieren sie negativ. "Beissen in die Wade."
Das findest Du bei Patienten ebenso wie bei Kollegen.
  1. Schaue Dir die Patientin noch mal genauer an (Biografie, Zwischentöne u.ä.).
  2. Heuchle eine Entschuldigung an die Patientin/suche eine einvernehmliche Lösung.
  3. Bestelle ein Rezept über ein Pflegebett.

Mit Deinem Problem mit der Chefin:
Sage mir bitte Bescheid, wenn Du einen Lösungsvorschlag hast.
Das Problem ist recht verbreitet.

LG, Frieda
 
Warum eine Entschuldigung heucheln? Wenn es deiner Chefin nicht passt, wie du deiner Gesundheit entgegen kommst, muss sie dich eben entweder auf einer anderen Route einteilen, oder die Folgen durch das Befolgen ihrer Anweisungen in Kauf nehmen.

Ben
 
Hallo Ben !
Zwischen den Zeilen gelesen:
Es ist ein Kleinbetrieb. Eine Ausweichroute gibt es nicht.
 
Hallo Ihr Beiden, danke für eure Antwort.

@Elfriede, ein Pflegebett kann ich nicht so ohne weiteres bestellen. Hab gestern bei der Klientin den Vorschlag gemacht (meine Kolleginnen jammern ja auch wegen ihrem Rücken) und sie ist der Meinung, wenn ich so halt nicht arbeiten kann, soll ich mir doch einen anderen Job suchen - häää, :knockin:Ich bin hier im falschen Film. Sie braucht kein "Krankenbett" weil sie ja nicht krank ist! S.u.

Sie geht auf keinen für mich/uns arbeitserleichternden Vorschlag ein. Ob es das Bett ist oder Hilfe beim Lagern. Dazu muss gesagt werden (ich hoffe meine Chefin liest hier nicht), sie hat MS, ist nicht mehr in der Lage das Bett zu verlassen und ist voll auf unsere Hilfe angewiesen.

Sie ist sehr ironisch, macht "Witze" über Dinge über die ich nicht lachen bzw. die ich so nicht nachvollziehen/verstehen kann. Da bin ich wahrscheinlich zu doof dazu. Aber in meinen Augen überspielt sie ihre Hilflosigkeit und fortschreitenden Verfall und ihre Angst dass schon wieder ein anderer Pflegedienst kommt.

Zu meiner Chefin - ich denke sie hat einfach ******, dass ich fachlich besser bin als sie. :lol:


@Ben, ich werde mich auch nicht entschuldigen. Warum auch, ich hab doch nur rückenschonend gearbeitet. Zum Glück bin ich hier noch in der Probezeit und kann jederzeit gehen. Bin schon am schauen, weil ich so unselbstständig und bevormundet nicht arbeiten kann.

PS.: Was macht ihr mit einem DK-Urinbeutel wenn ihr die Person auf die Seite dreht und es sich um ein Ehebett handelt. Wo legt ihr den hin damit kein Zug entsteht?
 
@PS.:
Kommt darauf an, wie lang der Schlauch (Tube) ist.
Den Zug kann man bei ausreichender Länge des Schlauches vermeiden.
Ein DK-Urinbeutel wird niemals "gelegt".
Eine längere Druckeinwirkung des Schlauches auf die Haut wird vermieden.
 
Hallo Ben !
Zwischen den Zeilen gelesen:
Es ist ein Kleinbetrieb. Eine Ausweichroute gibt es nicht.

Woraus schließt Du das?? Selbst zwischen den Zeilen lese ich nichts.

Unabhängig davon scheint die TE ja schon den richtigen Weg gefunden zu haben. Neu orientieren, in Zeiten des Fachkräftemangels kein all zu großes Problem und es gibt durchaus Pflegedienste denen die Gesundheits ihrer MA nicht ganz egal ist.
Zu der Kundin sage ich lieber nix, bei solchen Leute kann ich mich nur schwer beherrschen. Statt froh zu sein, dass ihnen jemand hilft, auch noch blöde Sprüche. :wut:
 
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... Und wer weiß. Vielleicht hat die Kundin sich gar nicht beschwert sondern wollte lediglich darauf hinweisen, dass die Pflegekraft Rückenprobs hat.

Elisabeth
 
... und was ist mit einer Bettschere? Dann kann die Pat. in ihrem Bett bleiben und du holst sie dir auf Arbeitshöhe? = Hilfsmittel.

(oder habe ich das jetzt überlesen...:rolleyes:)
 
Bettschere hieß es wohl nur bei uns, offiziell: Hebepflegerahmen oder höhenverstellbares Lattenrost.
 
Gute Idee Britta !

Bei den meisten Betten funktioniert so etwas.
Wenn das Bett unübliche Abmessungen hat, oder die Tragfähigkeit des Gestells zweifelhaft ist,
würde ich den Experten vom Sanitätshaus schon beim Beratungsgespräch mit zum Pat. bitten.
 
Hier greifen die berufsgenossenschaftlichen Vorschriften.

Der ambulante Dienst muss Gefährdungsbeurteilungen machen, in denen auch die Gefährdung des Rückens ein Thema ist. Eine Maßnahme zur Prävention sind Pflegebetten.

https://www.bgw-online.de/SharedDoc...ng_Pflege_Download.pdf?__blob=publicationFile

Außerdem gibt es noch

http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/lasthandhabv/gesamt.pdf

Alles in Allem würde ich als Pflegekraft das nicht hinnehmen. Und als PDL würde ich bei den Kunden auf ein Pflegebett bestehen oder die Lösung des Einlegerahmens nutzen. Ich habe mich dabei immer auch BG Richtlinien berufen und nie Probleme gehabt, wenn ich den Leuten erklärt habe, dass meine Pflegekräfte noch länger ihren Rücken brauchen.
 

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