Kostenangebot zur Übernahme von 24h-Pflege

roebi

Newbie
Registriert
10.06.2010
Beiträge
9
Ort
Quedlinburg
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulanter pflegedienst
Funktion
PDL
Ich hoffe hier auf Hilfe!

Unser 7-jähriger Pflegedienst hat heut erstmalig eine Anfrage der Krankenkasse bezüglich der Übernahme einer 1:1 Betreuung für eine Patientin erhalten.Zunächst haben wir uns wirklich gefreut. Es stellte sich jedoch ganz schnell heraus, das wir mit der Angebotsstellung mehr als ein Problem haben.Da wir leider bis dato keinerlei Kenntnis haben wie man einen KVA in dieser Dimension erstellt. Wir sind vom Fachpersonal entsprechend ausgestattet und alle Mitarbeiter sind angagiert.Nun möchten wir sehr gern diese Gelegenheit nutzen um als PD expandieren zu können,da wir vorrangig für die Bewohner unseres Betreuten Wohnens tätig sind.
Ich selbst hab heut einen Entwurf für dieses Angebot erstellt und mir wurde ganz schnell schlecht.
Erstmal haben wir nun nur die Angaben der Kasse,wie :74-jährige Patientin im Wachkoma, selbstatmend mit 24h-Sauerstoff, Trachestoma mit bis ca 20 x tgl. absaugen und PEG- Sonde.Also sogesehen eher unkompliziert, wenn die persönliche Augenscheinnahme nichts anderes ergibt.ABER !!!
Meine Berechnung bei Pflegebedarf in Höhe von Pflegestufe 3( lt. Kasse)
kann ja wohl nicht stimmen???
Ich komme bei unserem 20,00 €-Stundensatz und bei 24-h Rundumversorgung auf unglaubliche 8,7000,00 € Zuzahlung .Im Leben nicht !! Ich hab wirklich alles versucht und nichts ist wir gelungen.Selbst die Berechnung aus dem SGB V-Katalog für spezielle Krankenbeobachtung ( 10,40 €/h) hab ich versucht, doch das hat mich noch mehr entsetzt. Somit würde letztendlich eine examinierte 24h-Leistung 169,91 €/Tag kosten und dafür kann im Leben niemand pflegen.Es sei denn in Polen!!!

Es mangelt uns ganz einfach an Wissen und Ihr könnt mir glauben, das wir heut mehrfach versuchten und exakte Kenntnisse zu erhalten. Nicht mal unser Verband konnte dazu eine konkrete Auzssage treffen.(Wie traurig)
Bei einer telef. Nachfrage eines regionalfremden Berufskollegen erhielt ich die Antwort: "traurig genug, inner Schule Kreide geholt,was?"-und- ehrlich in meiner PDL- Ausbildung hab ich es nicht lernen können.
Eine weitere Auskunft war, das die KK's nur einen dummen suchen , der es für kleines Geld macht.
Es ist momentan für uns so ziemlich desillusiorierend und ich als PDL hab ein solch tolles Team neben mir, komme aber nicht weiter um vieleicht doch zum 01.07. eine 1:1 Betreuung übernehmen zu können.

Bitte, Bitte liebe Leser, solltet Ihr uns behilflich sein können, wäre dies eine riesen Unterstützung für uns.

Ich werde mich hier nicht wegrühren, bis ich schlau bin.

Für jeden Beitrag dankbar
roebi und team
 
Ich würde der Krankenkasse einfach einen Kostenvoranschlag schicken mit der Bitte um Genehmigung. Is in unserer heutigen Wirtschaft ja so üblich. Und wenn die ablehnen habt ihr zumindest nur die Zeit verloren, die ihr bis jetzt investiert habt.

lg
 
Bei einem Intensivpflegepatienten werden Einzelfallverhandlungen mit der Kasse geführt. Du gibs ein Angebot ab, die Kasse sagt gut wir akzeptieren oder wir akzeptieren nicht. In einem Fall, dieser liegt schon einige Zeit zurück ging es um die Rund um die Uhr Pflege einer tracheostomierten Patientin Pflegestufe 3. In dieser Zeit war ich Pflegedienstleiter eines ambulanten Pflegedienstes.Ich gab ein Angebot ab ( AOK) 30€ die Stunde,geeinigt haben wir uns dann auf 27€. Dann gab es noch einen Mitbewerber in dieser Region der bekannt war alles zu unterbieten. Nur hatte der zu diesem Zeitpunkt das Problem, das er über keine Kapazitäten verfügte ansonsten wäre der Auftrag an diesen besagten Mitbewerber.
Das so eine Betreuung sehr personalintensiv ist muss scharf kalkuliert werden. Die Sätze sind natürlich von Region zu Region unterschiedlich, aber über 30€ die Stunde gibt es nicht . Die 519€ sind die täglichen Kosten für die Behandlungspflege. Vergiss die SGB V Sätze du musst der Kasse deinen kalkulierten Stundensatz anbieten. Die Pflegstufe 3 wird mit 5 Std täglich abgezoegen das heist 27€x19 Std= 519€ täglich für die Behandliúngspflege= 15570, die Pflegestufe 3 rechnest du normal mit der Pflegekasse ab, dann würden sich die gesamtkosten auf monatlich ca 17000€ belaufen.Aus welchen Bundesland kommt ihr denn ? Kleiner Tipp noch, mache der Kasse ein Angebot über 30€ die Stunde aber über 24 std täglich. Ziehe die 5 td nicht schon vorher ab. Warte ab wie die Kasse reagiert.
 
Vielen, Vielen Dank für die hilfreichen Informationen,

endlich haben wir eine Richtlinie für unsere Berechnungsgrundlagen.
So wie Robby es erklärt,leuchtet es uns nun auch ein.
Wir werden tatsächlich sehen, wie die Kasse sich verhält und man darf wirklich gespannt sein.
Wir sind Einheimische aus Sachsen-Anhalt, aber ich denke nicht nur wir greifen bei unserer Arbeit mit den Kassen tagtäglich in eine Wundertüte.
Leider sind unsere Vergütungssätze längst nicht mit denen der alten Bundesländer vergleichbar,dafür ist das Lohngefüge noch anders gestaltet.
Zuzahlungen unserer Bürger, in noch so kleiner Höhe, erzeugen meißt starken Unmut und sehr häufig glauben Angehörige, ein PD verdient sich dumm und dusselig.Ehrlich gesagt bin ich froh im Angestelltenverhältnis zu sein,bei dieser Zahlungsmoral der Kassen und den ständigen Streichungen, möchte ich nicht der Inhaber sein.Kleine Pflegedienste dürften sicher monatlich um die fristgerechte Lohnzahlung bangen. Dennoch tun wir unsere Arbeit sehr gern. Ich selbst hab 1976 Krankenschwester gelernt, also in einer Zeit, wo wir noch glaubten,die unmittelbaren Schwestern von Florenc Nithingale zu sein. Auch heute haben unsere" alten schwestern" noch häufig Probleme mit der Marktwirtschaft im Gesundheitswesen. Deshalb auch unser Schrecken, bei solchen immensen Summen.

Also,Ihr Lieben nochmals Danke für Eure Hilfe.
Wir werden uns melden , wenn es Neuigkeiten in diesem fall gibt.

Alles Liebe und eine schöne Weltmeisterschaft.

roebi
 
Hi,

ich würde mich an Deiner Stelle an den DBfK wenden!
 

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