Kontrakturenprophylaxe

Semmelchen

Newbie
Registriert
27.08.2011
Beiträge
4
Ort
Hessen
Beruf
Krankenschwester
Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege
Funktion
Qualitätsbeauftragte und Pflegeberaterin
Hallo Ihr :-)
Letzte Woche hatte unser Pflegedienst den zweiten Besuch vom MDK. die Prüfung verliegf alles in allem sehr gut. Zu bemängeln hatten die Prüfer allerdings unsere Klienten/Angehörigenberatung zum Thema Kontrakturen/Kontrakturenprophylaxe.
Ich habe zu sämtlichen Beratungsrelevanten Themen "Infoflyer" erstellt, blos zu Kontrakturen fällt mir einfach nichts ein. Hat jemand ein Muster oder Beispieltext, den er mir zur Verfügung stellen kann? Gerne revangiere ich mich mit einem Text zu einem andern Thema.
Danke!!!!!
 
Perfekt, genau so etwas habe ich gesucht....:-) Jetzt fehlen mir nur noch ein paat Übungen, die man Klienten empfehlen kann, die eigentlich noch mobil sind, einfach nur zum Erhalt der Beweglichkeit....naja was sich der MDK auch immer darunter vorstellen mag?!
 
...ja das ist wohl wahr- jedenfalls habe ich das bisher auch so gesehen. Die Herrschaften vom MDK waren allerdings der Meinung die betehende Mobilität der Klienten müsse erhalten werden und hierzu sollten wir bitteschön entsprechend beraten, also auch hier Bewegungsübungen empfehlen und diese genau dokumentieren...sehr schwierig wenn man von sowas eigentlich kaum Ahnung hat - schließlich ist das Risiko durch eine falsche Beratung Schaden anzurichten leider nicht zu verleumden.
Jetzt habe ich aber schoneinmal eine Menge Anregungen aus dem ich einen Flyer für unsere Station zusammenschustern kann.
 
Na, dann, hau rein..:wavey:
 
Also nur weil jemand mobil ist heisst es noch lange nicht das er nicht kontrakturgefährdet ist.....
Wichtig ist die Aktivität. Stell dir 2 gleich mobile Patienten vor. Können beide uneingeschränkt laufen und sich bewegen.

1. läuft jeden Tag 10km und macht Sportübungen
2. sitzt ganzen Tag im Sessel obwohl er in der Lage wäre wie erster sich zu bewegen

haben beide das gleiche Risiko???

jaa der MDK ist uns wegen dem Zeug auch auf die Füße getreten..nun wird "alles" dokumentiert und ändern tut sich auch nichts....

!DANKE LIEBER MDK!

mfg
 
Zu mobilen und trotzdem kontrakturgefährdeten Patienten fallen mir jetzt spontan jene ein, die unter Depressionen leiden bzw. eine Schonhaltung wg. Schmerzen (sind ja eingeschränkt mobil) einnehmen.

Im Pflegealltag führt man Kontrakturenprophylaxen ja schon zum Großteil bei der Grundpflege - z.B. durch Nutzung der Patientenressourcen - durch - beinhaltet also automatisch Bewegungsübungen (Zähne putzen, Kämmen, etc.pp.).

Gezielte Bewegungsübungen:
- Zehen wackeln, Füße in Richtung Gesicht ziehen, Beine strecken und beugen / spreizen und zusammenziehen
- "mit den Händen nach den Sternen greifen", Klimmzüge mimen, Arme kreisen

etc. pp.

Wenn man die Bewegungen "von oben nach unten" bzw. andersherum abgeht, kann man sich die Übungen auch besser merken...
Bei immobilen Pat. ist die Unterstützung der Angehörigen nicht zu unterschätzen (Essen anreichen, indem man die Hand und somit den Arm des Pat. führt, oder halt passives Durchbewegen, d.h. der Angehörige übernimmt alles).

Habe mir vor kurzem eine Broschüre für Betroffene und Angehörige aus der Sozialstation dazu durchgelesen, fand sie ganz gut gegliedert.

1. Definition - medizinisch und einmal die "Übersetzung", die für jeden Laien verständlich ist
2. Erläuterung: besonders gefährdete Patienten (Immobilität, neurologische Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, psychische Erkrankungen, besonders gefährdete Gelenke, Grade der Kontrakturen, Arten der Kontrakturen (Streck- + Beugekontraktur) und Erklärungen kurz angerissen
3. Prophylaxe / Maßnahmen: prophylaktisch Sportarten, wenn möglich; Bewgungsübungen (aktiv und passiv), Lagerungen, Ressourcennutzung -> durchgeführt von Personal, selbst Betroffenen, Angehörigen
[4. Abschluss: Mitarbeiter und andere Stellen, wo man sich beraten lassen kann]

Ich hoffe, mir ist nichts wichtiges entfallen...
 
@ Akrhan
ja so ists bei uns leider auch...wir dokumentieren und dokumentieren...ellenlange Abhandlungen von Beratungsgesprächen blos das der MDK zufrieden ist und ändern am Verhalten der Klienten eigentlich nichts....die Zeit für die Schreiberei könnte man sicher sinnvoller nutzen (aber ok ...sowas darf ich als QB wahrscheinlich nicht mal denken;-))
Bastele halt immer noch an meinem "Kontrakturenpropylaxe-Flyer", der mittlerweile so dick die der Pschyrembel ist und frage mich wo das noch hinführen soll....Thema Ernährung ist ja auch nochmal so ein Brocken.....
 
Hm...sollte ein Info-Flyer nicht eher kurz und bündig sein ...?