Kontraktur

Spritze

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11.11.2005
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149
Akt. Einsatzbereich
ambulante Pflege, Kurzzeitpflege
Hallo, bei uns gibt es immer wieder Diskussionen über das Thema "Kontrakturgefahr, schon vorhandener Kontraktur oder nur Bewegungseinschränkung....". Besteht bei jedem "älteren" Menschen gleich Kontrakturgefahr, nur wenn er nicht täglich seine Arme in die Luft streckt? Oder wenn er gelegentlich Schmerzen in den Knien hat und halt an diesen Tagen die Knie nicht komplett durchstreckt? Jeder sieht es bei uns anders. Einige PFK schreiben in jede Planung eine Kontrakturgefahr (Aussage: So sind wir auf der sicheren Seite....). Wie wird es anderswo gehandhabt, hat jemand eine Buchempfehlung oder eine Weiterbildungsempfehlung (Raum Thüringen), welche wirklich weiterhilft?
LG Spritze
 
Ich kann dir empfehlen:

Checklisten Pflegeplanung
vom Elsevier-Verlag


Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Danke für die Buchempfehlung. Aber laut Beschreibung geht es hier hauptsächlich um das Schreiben der Planung. Ich suche aber ein Buch ausschließlich über Kontrakturen, nicht nur auf ca. 2 Buchseiten mal erwähnt.
LG Spritze
 
Hey Spritze,

gute Frage......:-?:-?:-?

Für mich besteht schon die Gefahr einer Kontraktur, wenn du die Extremitäten nicht richtig durchbewegen kannst.... Mhm... Du sollst die Gefahr einer Kontraktur minimieren.... Also:

Auch wenn du das Bein heute nicht richtig strecken oder beugen kannst, dokumentierst du das.... Das ist schon ne Prophylaxe, da du darauf hinweist...

Habt Ihr keine Assessments?

L.G.
 
@akli: Schlag doch mal ein Assesment vor.
 
Sollte vor dem Assessment- der Skala, dem detailierten Standard- net erst mal das Grundwissen zu der Erkrankung stehen, die man da verhindern will? Wo ist Pflege nur hingekommen, dass man eine Pseudoqualität vorgaukelt indem man brav Kreuzchen setzt auf diversen Blättchen. *grmpf*

http://flexikon.doccheck.com/Kontraktur

http://quepnet.fh-bielefeld.de/data/doc/id_219/Q_Sach_Kontrakturenprophylaxe.pdf

Physikalsiche Medizin Kontrakturen - Google-Suche

http://www.oegkv.at/fileadmin/docs/Diplomarbeiten/2010/Umgang Kontrakturen Amann 2009.pdf

http://www.iwenv.de/download/powerpoint/Prophylaxe.ppt

Ergo: Mit einem allgemeinen Assessment wird man den Risiken net beikommen. Es wird einem nix anderes übrig bleiben als eine eigene Checkliste zu entwickeln. Wobei sich für mich die Frage stellt: wie soll die aussehen? Fr. Meier hebt nur alle zwei Tage die Arme über den Kopf und ist damit kontrakturgefährdet?

Ab wann ist eine Bewegungseinschränkung eigentlich relevant? wenn ich meine Beweglichkeit mit denen anderer Besucher des Fitnesscenters vergleiche, dann muss ich feststellen: ops- die Hüftgelenke sind auch net mehr das, was es mal war. Schneidersitz- vergiss es. geht net mehr.
*grübel* War ich auch kontrakturgefährdet, weil ich das Gelenk all die Jahre net in allen möglichen Richtungen bewegt habe? Da hätte ich vielleicht jeden Tag Yoga machen sollen?
Was ich damit feststellen wollte- ist es net der natürliche Weg, dass man mit zunehmendem Alter net mehr dasselbe machen kann wie als junger Mensch? Wieviel beweglichkeit ist normal und wo fängt die tatsächliche Kontrakturgefährdung an?

Elisabeth
 
Was ich damit feststellen wollte- ist es net der natürliche Weg, dass man mit zunehmendem Alter net mehr dasselbe machen kann wie als junger Mensch? Wieviel beweglichkeit ist normal und wo fängt die tatsächliche Kontrakturgefährdung an?

Elisabeth

Genau das meine ich ja. Da gehen halt bei uns die Meinungen weit auseinander. Einige Kollegen sehen eine Kontrakturgefahr, einige halt eben nicht. Wie muss sich ein Mensch mit zunehmendem Alter denn noch bewegen können, um nicht gefährdet zu sein? Ich möchte einfach nicht pauschal in jede Planung eine Gefahr schreiben, nur weil der ältere Pat. nicht mehr so beweglich ist wie ein Jugendlicher.
LG Spritze
 
@ED:

Offtopic: Die Bedeutung des Wortes Assessment ist Einschätzung. Finde ich ein bisschen Schade, dass es in deutscher Sprache ein Synonym für Benutzng diverser Assessmentinstrumente(-skalen) ist.

Ontopic: Für mich beinhaltet Kontrakturenrisikoeinschätzung eine Funktionsprüfung aller Extremitäten, und dann bei den Auffälligkeiten Funktionsprüfung der auffällligen Gelenken und eine Beschreibung nach Neutral-Null-Stellung.
Desweiteren sollten in der Pflegeanamnese andere Risikofaktoren erfasst werden(Schienen, Schmerzen, Schonhaltung, Verbrennungen....)
 
Elisabeth,

vorgaukeln?:besserwisser:
 
Kräuterfrau, gehört das nicht dazu? Schmerzen, Schonhaltung etc.... Man muss sich ja nicht nur auf die Assessments hochschaukeln.. Erkrankungen allgemein zählen für mich dazu... Wieviel Balletttänzerinnen hab ich auf meinen WB? Glaube, 2-3... Eine liegt mit Kontrakturen im Bett auf Grund von Apoplex und falscher "Lagerung".... Ziel ist doch, Kontrakturen zu vermeiden oder zu minimieren... Auf langfristiger Basis... Wie kommt ihr denn jetzt auf Yoga? :knockin:
 
...Wie kommt ihr denn jetzt auf Yoga? :knockin:

Ich hatte mich auf das Eingangspost bezogen.

Wo fängt das Kontrakturrisiko an? Folgt jeder Bewegungseinschränkung gleichzeitig ein Kontrakturrisiko? Was ist mit der beim alten Menschen physiologisch entstehenden Bewegungseinschränkung? Kann/muss man da überhaupt Maßnahmen festlegen?

Ich sehe das Problem in den mangelnden Kentnissen zu Ätiologie und Pathologie einer Kontraktur und in den fehlenden Kenntnissen zum physiologischen Altern. Und da ist meiner Meinung nach ein Assessment eher wenig geeignet diese Defizite zu beseitigen.

Elisabeth
 
Ich hatte mich auf das Eingangspost

Ich sehe das Problem in den mangelnden Kentnissen zu Ätiologie und Pathologie einer Kontraktur und in den fehlenden Kenntnissen zum physiologischen Altern. Und da ist meiner Meinung nach ein Assessment eher wenig geeignet diese Defizite zu beseitigen.

Elisabeth

Mhm...... Muss ich mal drüber nachdenken...:thinker::gruebel:
 
Oha.... Das werd ich mal mit der Physiotherapeutin besprechen... Is klar, wir sollen ja den Pflegebedürftigen ganzheitlich sehen... Ja... Das find ich mal interessant.. Danke dafür..:):nurse: