Körperlich eigeschränkt für die Stationsarbeit geeignet?

Bruder Dan

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19.10.2008
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10
Beruf
Krankenpfleger und Praxisanleiter
Akt. Einsatzbereich
Onkologie
Hallo Alle zusammen!

Ich bin Praxisanleiter und habe folgendes Problem:

Mein derzeitige Schülerin hat das Zeug eine gute Krankenschwester zu werden...sie wird aber nicht lange eine gute Krankenschwester sein, weil
ihr Knie jetzt schon so kaputt ist das sie sich nur humpelt bewegen kann.
Sie selber sagt sie habe indem Knie keine Schmerzen und wolle im Anschluss nicht lange in der Krankenpflege bleiben...aber weiß man was die Zukunft bringt?
Lange Rede kurzer Sinn! Eigendlich ist sie auf lange Sicht ,meiner Meinung nach, körperlich ungeeignet. Soll ich das so bei der Beurteilung sagen?
Dann fliegt sie vielleicht aus der Ausbildung ,was auch irgendwie Schade wäre.


Wie seht ihr das?
 
Hallo Bruder Dan,

ich denke nicht, dass es dir zusteht dies zu beurteilen, dafür gibt es den Betriebsarzt.
In unseren Beurteilung steht nichts von gesunheitlicher Eignung, ich beurteile die Arbeit und das Verhalten der Schüler.

Liebe Grüsse
Narde
 
Bei uns steht es im Bogen drin. Wäre es nicht unfair den anderen Schülern gegenüber nichts zu sagen?
 
Hallo Dan,

verrichtet die Schülerin alle arbeiten? Hat sie Einschränkungen? Hat sie Krankheitstage deshalb?

Bist du Arzt, dass du ihr Knie beurteilen kannst?

Sonnige Grüsse
Narde
 
Ok! Guter Punkt!
Was soll ich also inden Bogen unter körperliche Eignung eintragen?

Schon mal Danke
 
Gut! Danke für den Rat! Das hat mir schon sehr geholfen.
 
Moin :)
Also ich würde auf jeden Fall mit der Schülerin darüber sprechen, ich hab so einen Fall auch mal erlebt und naja, ich sag mal so, es bringt einfach nichts!!!!! Wenn sie jetzt schon humpelt, wie siehts dann erst nach der Ausbildung oder nach 5 Jahren aus? Sie wird sich dann kapputt arbeiten und das wars.
Also, das ist meine Meinung....
LG *Anni
 
Wenn sie jetzt schon humpelt, wie siehts dann erst nach der Ausbildung oder nach 5 Jahren aus? Sie wird sich dann kapputt arbeiten und das wars.


Das ist aber ganz alleine Sache der Schülerin. Das hat nichts mit der körperlichen Eignung für die Ausbildung zu tun. Ausserdem will sie nach der Ausbildung sowieso nicht lange in der Pflege bleiben.
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Ausserdem will sie nach der Ausbildung sowieso nicht lange in der Pflege bleiben.
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Das ist noch eine ganz andere Sache.
A: Was ist wenn es aus irgendeinem Grund nicht so läuft wie sie sich das vorstellt? ( sie ist schon was älter.)
B: Wir bilden Krankenschwestern aus und dafür muss sie geignet sein!
C: Ich bin es leid das die Ausbildung nur als Sprungbrett für eine weiterführende Karriere gesehen wird!( das aber nur am Rande)

Aber ihr habt recht ihre Arbeit verrichtet sie ( bis jetzt) sehr gut.
Also werde ich das auch so beurteilen.
 
Das ist noch eine ganz andere Sache.
A: Was ist wenn es aus irgendeinem Grund nicht so läuft wie sie sich das vorstellt? ( sie ist schon was älter.)
B: Wir bilden Krankenschwestern aus und dafür muss sie geignet sein!
C: Ich bin es leid das die Ausbildung nur als Sprungbrett für eine weiterführende Karriere gesehen wird!( das aber nur am Rande)

Aber ihr habt recht ihre Arbeit verrichtet sie ( bis jetzt) sehr gut.
Also werde ich das auch so beurteilen.
Hallo bruder Dan,
Zu A) Vermutungen haben in einer Beurteilung NIX zu suchen.
Zu B) Ist sie derzeit den Anforderungen gewachsen oder nicht? Die Eignungsaussage, die du da unterbringen willst, steht dir leider kompetenzmässig nicht zu, das macht ein Arzt oder eine Rehabilitationsberatung.
Zu C) Was ist daran illegal? Auch nur am Rande: Hast du womöglich deine Chancen verpasst? Subjektive Beurteilungen basieren auf solchen Meinungen.
 
C: Ich bin es leid das die Ausbildung nur als Sprungbrett für eine weiterführende Karriere gesehen wird!
Wo willst du denn die ganzen Pflegekräfte unterbringen die ausgebildet werden und weiter in der Pflege bleiben wollen??

Das aber nur am Rande, zur Beurteilung wurde bereits alles gesagt...
 
nunja aber Du hast dann einen Menschen mehr der sich schlecht fühl und ggf. einen Ausbildungsabruch im Lebenslauf hat der an sich normalerweise nie zustande gekommen wäre

fair play selbst wenn sie direkt nach dem Examen am nächsten Tag aufhört - wer wollte ihr das verübeln? wer wäre selbst so fair und würde die Ausbildung auf eigenen Wunsch abbrechen - ich glaube ich nicht sofern ich die Arbeiten erledigen könnte ohne für mich eine Einschränkung zu sehen bzw. keine Patientengefährdung von mir ausgehen würde.
 
Hallo,

auch ich habe Schüler/innen, die schon Einschränkungen haben...nicht wenige der 17-25 Jährigen haben bereits Gelenk - und/oder Rückenprobleme oder aber Probleme bezüglich ihres Körpergewichtes (Adipositas).
Wenn ich nun all diese jungen Menschen "auf Verdacht" als ungeeignet abtun würde, dann würden sich die Reihen ganz schön lichten in den Kursen :gruebel:

Zur Karriereplanung:
Was ist denn so verwerflich daran, wenn man nach der Ausbildung "weiter" möchte Richtung Leitung, Lehre oder Wissenschaft?
Es ist in DE nunmal so, dass Du für die meisten Studiengänge neben dem Fach(Abi) nunmal die Ausbildung benötigst.
Ob das nun sinnvoll ist oder nicht, das muss hier nicht diskutiert werden.
Aber solche Tätigkeiten kann man auch mit "kaputtem Knie" machen.
Da kommt Deine Schülerin allerdings nicht hin, wenn man ihr die Chance nimmt, die Ausbildung zu machen.

Auch ich hab eine Schülerin, die sich mit "kaputtem Knie" durch die Ausbildung schleppt.
Ihre Eltern besitzen diverse Einrichtungen im Heim-und Ambulanten Bereich, in welche sie nun nach einem Managementstudium als Leitung einsteigen wird.

Ich finde da nichst schlimmes dran, ganz klare Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
 
Wir hatten in der Ausbildung eine Mitschülerin, die locker 130 Kilo gebracht hat
- die hat es auch gut gepackt.
Überlasse doch diese Entscheidung bitte der eingeschränkten Schülerin selbst.
 
Oh Oh Oh!

Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen und jetzt etwas mehr Gespräch als ich eigendlich wollte.

Ok.Alle auf mich drauf. Ich finde Karrierepläne in Ordnung nur wie gesagt
bin ich der Meinung das ich erstmal für das erste geeignet sein sollte bis ich das zweite in angriff nehme. Und in wieweit muß man jemand fördern der hinterher sowieso den (eigendlichen) Beruf nicht machen möchte?
Wenn jemand Arzt werden möchte und die Wartesemester mit Krankenpflege verbringt ist das Ok für mich. Ich bilde aber Krankenpfleger und Schwestern aus und dem endsprechend möchte ich die Leistung sehen. Die Leute die ein Examen erhalten sollten auch in der Lage sein Nachts alleine eine Station zu Managen. Wir sind für nicht weniger als das Leben unserer Patienten verantwortlich. Da wünsche ich mir körperliche Unversehrtheit. Wenn eine Schwester im laufe ihrer Karriere kaputte Knie oder ein Bandscheibenvorfall bekommt ist das eine Sache wenn sie damit schon startet eine andere.
Aber die Kollegen haben recht ,die Schülerin arbeitet voll mit und hat wie gesagt das Zeug zu einer guten Krankenschwester. Das werde ich dann auch so beurteilen.

Zu den Mutmassungen über meine verpasste Karriere kann ich wenn Bedarf
und Interesse besteht ein andermal Stellung beziehen. Ich komm vom Dienst und möchte jetzt ins Bett.

Danke an Alle für die Hilfe bei der Entscheidungsfindung.

Ich lasse euch wissen wie es ausgangen ist.
 
Ich würde das in der Beurteilung nicht sagen! Wie lange braucht sie denn noch bis sie die Ausbildung fertig hat?
Ich würde sie die Ausbildung machen lassen, danach hat sie ja immer noch Möglichkeiten sich Weiter-und Fortzubilden. Sie muss ja nicht Notgedrungen auf Station arbeiten!
 
Guten Morgen,
die Instanz zur Beurteilung der körperlichen Eignung ist ganz klar der Betriebsarzt...sollte es von dieser Seite das Ok geben (was es ja offenbar bei Einstellung gab), dann haben wir nicht darüber zu urteilen.
Wenn die ihr übertragenen Aufgaben zur Zufriedenheit der Station ausgeführt werden, und fachlich korrekt sind; wenn ferner die kommunikative und soziale Kompetenz vorhanden ist,
dann gibt es keinen Grund für einen Ausbildungsabbruch.

Nach dem Examen gibt es viele Fachbereiche, in welchen Sie nicht körperlich schwer arbeiten muss... Psychiatrie, Funktionsbereiche, Vertrieb und Verkauf von Hilfsmitteln und Medizinprodukten etc.

Die wenigsten der zukünftigen Absolventen werden ihren Platz auf einer "Normalstation" in einem KH finden! Das Berufsbild wandelt sich; momentan gibt es mehr Arbeitsstellen in der ambulanten Pflege.
Die zukünftige Aufgabe in 15 Jahren wird aufgrund der demographischen Entwicklung vermehrt in der Anleitung und Beratung von Angehörigen und Hilfskräften liegen. Aus diesem Grund wurde die Anzahl der Theoriestunden erhöht; die Sozialwissenschaften auf 300 Stunden "aufgestockt".

Wenn man sich darüber hinaus spezialisiert, dann wird man zum Pflegeexperten in einem bestimmten Bereich und arbeitet als dieser.

Der "Archetyp" der Pflegekraft, wie Du sie vielleicht siehst, ist in meinen Augen ein etwas "ursprüngliches" Berufsverständnis.

Sie ist ja dann nicht "raus", sondern steht der Pflege - wenn auch an anderer Stelle- zur Verfügung! Somit "lohnt" sich die Ausbildung schon...anders übrigens als bei "Kandidaten", die wirklich nur "in der Warteschleife für das Medizinstudium hängen".

Ist doch imho eine seltsame Doppelmoral, dass Du ein "abwandern" ins Medizinstudium für gut heisst, während Du eine Weiterentwicklung Richtung Pflegestudium eher verurteilst...so kommt es zumindest bei mir an.
:gruebel:

Gruß,
Lille
 
Lieber Bruder Dan, ich muß schon sagen: Lillebit hat Recht !!
Wer weis auch, was die Zukunft bringt ?? Es gibt in unserem Beruf viele Möglichkeiten tätig zu sein, evtl. bekommt sie irgendwann ein künstliches Kniegelenk, kann dann aber immernoch als Krankenschwester tätig sein...
Eine chronische Erkrankung hat mich mit 30Jahren erwischt, hätte man das zuvor gewußt-hieße es warscheinlich ich wäre diesem stressigen Beruf nicht gewachsen. was nicht der Fall ist....
Kollegen bekommen nach Jahren Rückenprobleme, Augenleiden, werden Diabetiker...soll man die alle aussortieren??
Das die Schülerin körperlich etwas eingeschränkt ist, weis die Schule selbst, Dir obliegt es ihre gute Leistung zu beurteilen.
Wichtig für mich ist, das sie Interesse hat im Gesundheitswesen tätig zu sein, was sie später draus macht, ist ihre Sache.
Sollte sie studieren? auch gut, jemand der Krankenpflege gelernt hat, wird immer der/die bessere Arzt/Ärztin sein !!
 

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