Klartext!

Die Kirchen in M/V haben gerade beschlossen, dass der mensch am heiligen Sonntag Ruhe zu halten hat. Gilt das eigentlich nur für den normalen Menschen? Dem pflegenden Menschen müsste es ja auch ermöglicht werden seinem Glauben anchzugehen und wenigstens jedes zweite Wochenende frei zu haben. Aber soweit geht die Landeskirche denn doch nicht.

Dazu muss ich sagen, ich habe mal als Zivildiensleistender in einem Altenpflegeheim gearbeitet und dort hat es wirklich regelmäßig geklappt, dass die Mitarbeiter jedes 2 WE frei hatten, außer in Notfällen ist man halt mal eingesprungen, aber ansonsten hat es hingehauen. Hingegen in dem KH wo ich jetzt noch bin läuft es so, dass es Mitarbeiter gibt die 4 oder 5 Wochenenden durcharbeiten. Ist eben immer eine Sache des Dienstplanes bzw. der Person, welche ihn erstellt und natürlich der Besetzung.
 
Ist eben immer eine Sache des Dienstplanes bzw. der Person, welche ihn erstellt und natürlich der Besetzung.

Jepp man kann ganz genau erkennen, wenn der neue Diesntplan aushänig, wer der Liebling des Dienstplanschreibers ist. Die Günstlinge dürfen bei uns gerade mal ein Wochenende arbeiten und das auch nur im Frühdienst.
Bevor ich fest auf dieser Station angefangen habe, war ich im Springerpool. Da stand der Dienstplan immer mindestens 1 Monat im vorraus fest, meist waren es 2 Monate. Änderungen bedurfte der Zustimmung des Mitarbeiters des Pool`s.
Da haben die Poolschwestern/pfleger immer ein Wochenende gearbeitet und das nächste frei gehabt. Es gab ganz wenige Ausnahmen, wenn man mal 2 Wochenenden in folge arbeiten musste.
Ich habe bisher zimliches Glück gehabt, habe eine super Station erwischt (hätte es durchaus auch schlechter treffen können), hab nur 3 Kollegen, mit denen ich nicht unbedingt gerne Dienst habe.
Ich bin zufrieden und hoffe sehr, das dieses Gefühl noch sehr lange anhält!!

@ Elisabeth: Es wäre mal ein Versuch wert, all diese:"was wäre, wenn...."
auszuprobieren. Schade nur, das es keine Mehrheit dafür geben wird, dies ohne wenn und aber durch zuziehen.
Wäre echt interessant, was sich danach alles ändern könnte.........
 
Wäre echt interessant, was sich danach alles ändern könnte.........

Wenn du das Post zuende gelesen hast, dann weißt du was kommt: Strikte Rationierung jeglicher medizinischer Lesitungen inklusve hoher Zuzahlungen- egal über welches Einkommen derjenige verfügt. Man kann nunmal nur das ausgeben, was man einnimt. Gibt man mehr aus, dann riskiert man eine Insolvenz. Und dann müssten defintiv alle Leistungen bezahlt werden.

Ist also eigentlich ganz einfach.

Es gibt noch einen zweiten Weg. Der ist in D aber undenkbar: konsequente Arbeitsteilung unter dem Aspekt der Kompetenz. das würde für ca. 50% der aktuellen GuKs bedeuten eine erhebliche Lohneinbuße hinzunehmen, ebenso die KPHs und Pflegeassis. Dann kannst du das GW auch wirtschaftlicher betreiben unter dem Aspekt: bessere Arbeitsbedingungen.

Das dies System nicht alle Probleme löst, kannst du in Großbritanien und den USA beobachten. Dort hat man beide Wege miteinander gekoppelt und es reicht trotzdem nicht für alle bedürftigen Patienten. Spitzenmedizin hat nun mal ihren Preis.

Es MUSS also beim wenn bleiben, wenn wir alle unseren Arbeitsplatz zu den aktuellen Konditionen behalten wollen. Ich glaube kaum, dass jemadn bereit ist mehr Krankenkassenbeitrag zu zahlen. Wir bewegen uns bei dem Beitrag nicht bei einer Verdoppelung. Es dürften wahrscheinlich noch mehr nötig werden.

Elisabeth
 
Tag allerseits,

es sind jetzt über 2 Monate seit meiner Kündigung vergangen und ich wollt nur mal sagen, es war die absolut richtige Entscheidung.
Alles ist wieder so wie vor dieser unseglichen Ausbildung.

Ich lebe wieder.

:)

:daumen:
 
Gibt es eigentlich für eine 53jährige Pflegefachkraft irgendwelche Möglichkeiten, aus diesem Knüppeljob der Minutenpflege, des körperlichen und psychischen Aufreibens, raus zu kommen? Früher hab ich meine Arbeit gerne gemacht, aber im Laufe der letzten Jahre nehmen der Frust und die Ohnmachtsgefühle immer mehr zu.
Wer hat sowas auch durch und kann mir Tipps geben?
LG blauwolf
 
es sind jetzt über 2 Monate seit meiner Kündigung vergangen und ich wollt nur mal sagen, es war die absolut richtige Entscheidung.
Alles ist wieder so wie vor dieser unseglichen Ausbildung.

Ich lebe wieder.

So, ich sehe gerade, dass der Thread nun doch schon einen Monat alt ist und ich weiss auch nicht, ob Du noch hier reinschaust, aber da ich sowieso immer was zu schnattern habe, muss ich mich hier auch noch melden :mrgreen:

Ich freu mich wirklich zu lesen, dass Du Dich jetzt besser fuehlst. Ich kann Dich ganz gut verstehen, denn ich denke, dass jeder von uns mal so einen Tag hat, an dem es ihm so geht wie Dir. Gerade als Schuelerin, die alle Stationen durchmachen muss, komme ich oft zu Arbeiten, die ich mir spaeter einfach nicht vorstellen kann und bei denen ich froh bin, wenn ich sie nach ein paar Wochen hinter mir habe, weil ich es einfach nicht mehr aushalte.

Was mich bei dem Thread die ganze Zeit so beschaeftigt hat, war die Frage: wieso darf eigentlich jeder ueber seinen Beruf und sein Gehalt jammern (ist ja Standard), nur die Pflege nicht? Wieso muessen wir immer der Gutmensch sein, der selbstlos ist, sich aufopfert, voll und ganz Pfleger ist?

Als Schuelerin - im Unterkurs - bin ich fuer viele Schwestern der letzte Idiot, der es nicht mal wert ist, dass man ihm etwas zeigt. Auf manchen Stationen muss ich schon kaempfen, dass ich mal mitgehen und etwas Interessantes sehen darf. Das ist oft so unglaublich frustrierend und der Standard"trost", der dann kommt, ist immer derselbe:
1. Du hast Dir den Beruf ausgesucht,
2. Es gibt ueberall unfreundliches Personal und schlechte Ausbilder.
Mag ja alles sein. Aber wir muessen alle irgendwie irgendwo mal Dampf ablassen, denn sonst ist mit der Pflege und dem liebevollen Umgang mit den Patienten bzw. Bewohnern nicht mehr viel her.

Ach, meine Meinung zu einem alten Thema. Konnt's nicht lassen.
 
Hallo!

Ich gebe den Kritikern und den Leuten, die die unangenehmen Wahrheiten aussprechen zu 100% Recht!
Ich habe erst mit 30 die Ausbildung begonnen und es war die härteste Zeit meines Lebens.
Nach der Ausbildung konnte ich kein Krankenhaus mehr von innen sehen, geschweige denn Kranke und Pflegebedürftige Menschen.
Bis heute, fünf Jahre danach ist es so geblieben.
Nur Pflegekräfte, die mit geschlossenen Augen durchs Leben gehen, können diesen Beruf in der heutigen Zeit ausüben!!
Idealisten sind dort fehl am Platz!

Lena
 
Lehrjahre sind keine Herrenjahre-ist nunmal leider so..

Ich denke man sollte ein späteres Ziel vor Augen haben, für die Zeit nach der Ausbildung, worauf man sich freuen kann, wodurch einem die harte (Ausbildungs)-Arbeitszeit leichter fällt.

Ich fange meine Ausbildung als Kikra an und möchte später auf der Neo arbeiten, das ist mein großes Ziel, auch wenn jetzt sicher wieder viele schreiben werden, wie groß oder klein die Chancen sind und so weiter..aber davon sollte man sich nicht beirren lassen-ich freu mich auf die Zeit nach der mal schönen und mal bösen Ausbildung :cheerlead:
 
Hallo!

(...)
Nur Pflegekräfte, die mit geschlossenen Augen durchs Leben gehen, können diesen Beruf in der heutigen Zeit ausüben!!
(...)

Solche Verallgemeinerungen finde ich unangebracht !!!!

Ich persönlich habe für mich als Pflegekraft eine Nische im grossen Dschungel des Gesundheitswesen gefunden, in der ich ziemlich zufrieden bin und in der ich ( mit gewissen Proggressionen im Bezug auf Lohn, Weiterbildung, Arbeitsaufgaben einhergehend ) durchaus bis ins Rentenalter arbeiten könnte.

Und ich gehe definitiv nicht mit geschlossenen Augen durchs Leben !
 
Also ich finde, dass harte Arbeit im KH sicherlich besteht, trotzdem bin ich der Meinung: Wer damit nich klar kommt, soll wat anderes mach: Kling hart, ist aber so. Ich wollte schon immer in den medizinischen Bereich, schaff das aber körperlich nicht und habe die Alternative genommen. Ich arbeite bei Behinderten, was dank technischer Hilfe heut zu Tage kein Problem mehr, für körperliche Arbeit darstellt.
Also, es gibt auch andere Unternehmen mit schöner Arbeit :rocken:
 
Jepp-da setz ich noch einen drauf!!
Gut das Shang Hai rechtseitig den Absprung geschafft hat.
Den falschen Weg eingeschlagen zu haben kann nach Jahre fatale Folgen haben,ständig mit sich selbst nicht im reinen zu sein Depressionen auslösen.
Da treffen wir dann in Shang Hai`s`Praxis aufeinander, der uns wiederum erstmal einen Fragebogen zum ausfüllen in die Hand drückt, wo nun also wichtig ist, wie unser Verhältnis zu Mutter,Vater, Geschwistern war.
Shang Hai wiederum kann sich dann zum x-ten mal am Tag den weinerlichen Einheitsbrei anhören, der uns in seine Praxis gebracht hat....Da hätte ich keine Lust zu!!!Psychologie, Wääää, bleib mir weg.
will er DAS wirklich? Nein?
Dann wird Shang Hai gucken, das er zurecht kommt in seinem Job. Genau wie wir. Er sollte sich nicht soooo wichtig nehmen.
Jeder kennt doch jemanden, der eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker, Bäcker, Kaufmann oder was weis ich abgebrochen hat...war nicht das Richtige- na und??
Muß Shang Hai sich denn wirklich sooo verabschieden?
Bei den Meisten kommt es so an: Nee Leute, wie könnt Ihr nur sooo beschränkt sein und diesen Beruf ergreifen. ICH mach jetzt was Besseres.
Shang Hai hat die schönen Seiten unseres Berufes wohl nie kennengelernt!!
Wir treffen uns zum Konsil...die Patientenakte wird er selbst suchen müssen :|
 
Vor Allem aber ist der alleinige Beginn eines langjährigen Studiums noch lange keine Garantie für eine erfolgreiche Berufskarriere in diesem Bereich.

Ohne jetzt Zahlen zur Hand zu haben ( vielleicht hat die Jemand....? ) würde ich jetzt mal rein subjektiv, aus dem hohlen Bauch heraus sagen, dasss es wohl wesentlich mehr Studienabbrecher als Berufs- und Ausbildungsabbrecher gibt.........

aber ich werde O.T.
 
also zum ausbildungsverdienst: ich bekomme ca. 650 euro im monat- netto! und zwar im 1. ausbildungsjahr. ich bin damit zufrieden. die anderen punkte stimmen im großen und ganzen natürlich. und jetzt kommt das aber:
mir macht die arbeit meist superviel spaß! natürlich kommt es auch auf die kollegen und die patienten und den streß an, aber wenn alles einigermaßen stimmt, bin ich mir zu 100 prozent sicher, dass ich den richtigen job für mich gefunden habe und ich denke das ist das wichtigste!
 
Auch wenn der Thread schon so alt ist, ich glaube, der/die Gute hat sich wahrscheinlich bei BEIDEN Fernsehserien über den Beruf informiert!
Bin selber auch Krankenschwester und hab fast 2 Monate Praktikum gemacht, bevor ich in die Lehre ging, die ich bis heute nicht bereut habe!

Denn der Job, so stressig er manchmal auch sein mag, ist genau MEIN Ding! Und diesen Job mache ich jetzt schon seit 15 Jahren.
 
@ Maniac :daumen:

Ich denke, dass der Job als Pfleger/Schwester ist einfach nicht das richtige für Shanghai... jeder Job hat seine Vor- und Nachteile. Man muss einfach den Job finden der zu einem passt! Ein Psychologiestudium hört sich gut an! Ich hoffe, dass es das richtige für dich ist! Es gibt bestimmt auch Menschen die ihr Psychlogiestudium für eine Ausbildung zum Altenpfleger abgebrochen haben, da

1.) zu wenig bewegung während des studiums, kaum bewegung wenn man psychologe ist (während den arbeitszeiten)
2.) irgendwann die nase voll davon den ganzen Tag mit den psychologischen Problemen anderer belastet zu werden
3.) keine bis wenige kollegen --> einsam (ohne Team)
etc. gibt bestimmt noch mehr Gründe...
 
Der Thread ist ja echt noch da. Zur Info ich bin im Februar mit meinem Studium fertig. Es ist Soziale Arbeit geworden, bin grad in den letzten Zügen der Bachelorarbeit um dann noch 3 Semester Master ranzuhängen (Therapeutische und Rehabilative Soza) und es war alles genauso richtig wie ich es schon vor 4 Jahren erahnte.
Ich bereue nix :)
 
Ich will deinen Elan ja nicht ausbremsen- aber deine Vorstellung von den besseren Bedingungen im Bereich Sozialarbeit dürftest rasch revidieren müssen.

Fakt ist:
1) Knochenjob
2) oft gereizte und unfaire Schwestern
3) Fließbandarbeit (Hallo wir sind hier aber am Menschen, nicht in der Fabrik)
4) schlechter Azubilohn
5) unbezahlte Überstunden
6) unmenschliche Arbeitszeiten
7) chronischer Personalmangel
8 ) in manchen Diensten ca 5min richtige Pause
9) Wochenend - und Feiertagsarbeit
10) "Mädchen" für alles
....
Je nach Arbeitsstelle dürftest ziemlich viele deiner Punkte wieder finden. Im sozialen Bereich sind die Gelder genauso knapp bemessen wie im Gesundheitswesen. Das hat die üblichen Folgen. Nicht umsonst sind die Burnout-Quoten in beiden Bereichen mit am höchsten.

Elisabeth