Klartext!

Shang Hai

Newbie
Registriert
17.04.2010
Beiträge
13
Ort
Berlin
Beruf
Student
Akt. Einsatzbereich
Hospizdienst
Funktion
ehrenamtlicher Helfer
Moin Moin,
erstmal: find ich es total toll, dass es so ein forum gibt , in dem sich die Leute austauschen können, sich tips geben können und sich gegenseitig helfen. Das eine so große Community sich hier etabliert hat , Respekt !!

Aber dazu gehört es auch, dass man zukünftige Pfleger/Schwestern mal wirklich darüber aufklärt, wie es größtenteils auf den Stationen abläuft.
Ich bin 2. Lehrjahr und breche meine Ausbildung aufgrund eines Psychologiestudius ab und eine bessere Entscheidung hätte ich nie treffen können.

Fakt ist:
1) Knochenjob
2) oft gereizte und unfaire Schwestern
3) Fließbandarbeit (Hallo wir sind hier aber am Menschen, nicht in der Fabrik)
4) schlechter Azubilohn
5) unbezahlte Überstunden
6) unmenschliche Arbeitszeiten
7) chronischer Personalmangel
8 ) in manchen Diensten ca 5min richtige Pause
9) Wochenend - und Feiertagsarbeit
10) "Mädchen" für alles

könnte ich jetzt noch fortsetzen.
Das ist natürlich subjektiv empfunden, aber an jeder Subjektivität ist auch ein Körnchen Wahrheit dran. Also ich will damit sagen: Überlegt euch das mal ganz genau, ob ihr sowas wirklich wollt.

Es war der größte Fehler meines Lebens diese Ausbildung anzufangen.
Soweit, bleibt stark.

! Teu Teu Teu!
 
1. knochenjob stimmt
2. naja, kommt ganz darauf an, habe ein super team und habe in der ausbildung überwiegend nur nette schwestern/pfleger um mich gehabt
3. oja ... leider
4. der azubilohn ist doch gar nicht schlecht, vergleichsweise sogar sehr gut :-?
5. das ist ja nicht nur als krankenschwester der fall, aber es gibt ja immerhin 'freizeitausgleich'
6. ansichtssache, schichtdienst hat auch vorteile :roll:
7. wie in fast jedem beruf
8. ok, das ist mies, wir machen selbst auch kaum pausen, achten aber wenigstens auf unsere schüler und praktikanten, kann mir aber vorstellen, dass es nicht überall der fall ist
9. auch wieder ansichtssache, habe persönlich damit kein problem
10. kommt einem leider oft so vor ... gibt aber noch genug patienten die einen mit respekt behandeln und sich auch mal für kleinigkeiten bedanken

ich werde zwar auch bald einen studiengang antreten, aber die ausbildung zur krankenschwester bereue ich nicht, auch wenns sehr stressig sein kann, ich habe viele nette kollegen kennengelernt und mir hat das arbeiten dadurch auch viel spaß gemacht :daumen:

wie gesagt... alles subjektiv ... aber ich glaube auch, dass es in der heutigen zeit wirklich kein job mehr ist in dem man bis zur rente arbeiten kann ... leider
 
Moin Moin,
erstmal: find ich es total toll, dass es so ein forum gibt , in dem sich die Leute austauschen können, sich tips geben können und sich gegenseitig helfen. Das eine so große Community sich hier etabliert hat , Respekt !!

Aber dazu gehört es auch, dass man zukünftige Pfleger/Schwestern mal wirklich darüber aufklärt, wie es größtenteils auf den Stationen abläuft.
Ich bin 2. Lehrjahr und breche meine Ausbildung aufgrund eines Psychologiestudius ab und eine bessere Entscheidung hätte ich nie treffen können.

Fakt ist:
1) Knochenjob
2) oft gereizte und unfaire Schwestern
3) Fließbandarbeit (Hallo wir sind hier aber am Menschen, nicht in der Fabrik)
4) schlechter Azubilohn
5) unbezahlte Überstunden
6) unmenschliche Arbeitszeiten
7) chronischer Personalmangel
8) in manchen Diensten ca 5min richtige Pause
9) Wochenend - und Feiertagsarbeit
10) "Mädchen" für alles

könnte ich jetzt noch fortsetzen.
Das ist natürlich subjektiv empfunden, aber an jeder Subjektivität ist auch ein Körnchen Wahrheit dran. Also ich will damit sagen: Überlegt euch das mal ganz genau, ob ihr sowas wirklich wollt.

Es war der größte Fehler meines Lebens diese Ausbildung anzufangen.
Soweit, bleibt stark.

! Teu Teu Teu!

Naja das alles was du da so schön erläuterst ist echt mal ansichtsache...

1: Meine erste Ausbildung war die zur Hotelfachfrau und da denken auch viele ach wie toll, die ist aber auch zum teil mit "Knochenjob" zu bezeichnen (z.B. auf der Etage, ging echt auch ins Kreuz)

2: Gereizte Mitarbeiter hast du in sehr vielen anderen Berufsfeldern auch...

3: Kann ich noch nicht beurteilen da ich meine Ausbildung erst beginne...

4: in meiner Ausbildungszeit zur Hotelfachfrau hab ich im 3ten lehrjahr gerade mal ca. 600 € BRUTTO verdient.... Den azubilohn finde ich als GuKp echt supi, der ist mal echt ned schlecht....

5: Ist bestimmt nicht nur in der Pflege so....

6: des muss man sich echt vorher überlegen, wieder mal zum Vergleich in der Gastro wusste ich nie wann schluss ist, ich konnte nie planen aber in der pflege weiß man wenigstens in welcher schicht man arbeitet und man kann ca. abschätzen wann man dann feierabend hat....

7: OK da muss ich zugeben das ich auch ein bissl angst vor der Ausbildung habe wegen dem Personalmangel....

8: Bin ich von der Gastro auch ned anders gewohnt... ist also nicht nur in der Pflege so aber in der Pflege wird man viiiiel besser bezahlt...

9: Tja war in der Gastro zum teil echt pflicht das du da jedes wochenende arbeiten musstest... und es gibt schon sooo viele berufsfelder wo man wochenende und feiertage arbeiten muss... und außerdem weiß man das auch schon vorher...

10: wer ist das nicht in der Ausbildung???
 
Also ich finde die Dienste immer super, ich habe mal in der Woche frei, jedes zweite Wochenende, mal spät mal früh .....Mich würde es stören wenn ich von Montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr arbeiten müsste.
Und an Feiertagen gibt es auch mehr Geld ;-)
In meiner Ausbildungszeit hatte ich bis her auch nie Probleme mit Kollegen. Ganz im Gegenteil.
Und Geldlich gesehen komme ich auch super klar, ich denke es liegt immer daran was man für Ansprüche hat....
Und Fließbandarbeit naja ich finde es kommt immer drauf an wie man sich in dieser Situation verhält ,einige zeigen es dem Patienten und ich nehme mir einfach die Zeit, kann sein das ich das mache weil ich noch Schülerin bin, aber bin jetzt im 3 Jahr und ich muss auch Visiten machen usw. und habe trotzdem Zeit für alles...
Also es gibt auch super Glückliche Azubis und ich bin super froh das ich das mache und machen darf !!!!!
Lg Elena
 
Guten Morgen,

tja Shang Hai, Alles im Leben ist Ansichtssache, ich mache den Job jetzt seit 20 Jahren und immer noch gerne.
Ich stelle mir die Frage, wo Du Dich vor der Ausbildung über den Beruf informiert hast?

1.) Schwarzwaldklinik
2.) Schwester Stefanie


Sorry
Bernd
 
Da frage ich mich, auf du dich vor der Ausbildung ausreichend informiert hast über das Berufsbild einer GuK und vielleicht hast du kein Praktikum in einer Klinik gemacht.
Der Sinn des Praktikums besteh darin, festzustellen auf einem der Job dann auch in der Praxis liegt. Ich kenne einige Praktikanten, die anschließend gesagt haben: "Nein danke, das ist nix für micht!!!"
Viele Dinge, die du anführst, sind ansichts sache. Den einen gefällts, dem anderem nicht.
Ich für meinen Teil, bin sehr zufrieden mit dem System Sichtdienst, Geld kann man in keinen Job genug verdienen, naja und unsympathische Kollegen hat man in jeder Branche.
Wenn man mit seinen Job nicht mehr mag, wird man immer diverse Gründe finden um dieses mies zu machen.
Man sagt ja auch manchmal, man muss geboren sein für diesen Job.
Und ich bin mit Leib und Seele Krankenschwester, das bestätigen mir auch immer wieder meine Patienten.
Ich gebe zu, auch ich habe schlechte Tage, wo ich nur am meckern bin und manchmal vielleicht unhöflich zu Kollegen & patienten. Aber solche Tage hat man in jeden Job, egal was man tut.
AUf ich diesen Job bis zur Rente mit 67 und vielleicht noch älter (man weiß ja nie, was sich die Politik bis dahin noch alles einfallen lässt zum Thema rente) mache, weiß ich nicht.
 
Aber dazu gehört es auch, dass man zukünftige Pfleger/Schwestern mal wirklich darüber aufklärt, wie es größtenteils auf den Stationen abläuft.

Ich sehe das etwas anders.
Jeder sollte sich VOR der Berufswahl SELBST Gedanken über seinen zukünftigen Job machen, sich selbst Infos besorgen und ganz wichtig, ein PRAKTIKUM (wenn möglich nicht nur ne Woche) in dem Bereich absolvieren ! Dann passieren auch nicht solche Sachen dass man plötzlich vom Schichtdienst überrascht wird, oder -oh Gott- auch noch Wochenenden arbeiten muss die man vielleicht anders verplant hatte, mit dem Azubigehalt nicht hinkommt, und, und, und.
Mit einer Ausbildung tritt man ein Stück ins reale Leben ein und dafür ist nunmal jeder selbst verantwortlich. Darüber muss dich nicht ein Forum aufklären, sondern du selbst musst aktiv werden.
Ich hoffe du hast dich über das Psychologiestudium gründlich informiert und weisst was danach alles auf dich zukommt....Du kannst ein Studium nicht mit der Arbeit im "realen Leben" vergleichen....
 
Grins, da du deine Ausbildung zu Gunsten eines Studiums abbricht, sollte dir doch auch klar sein, das du vielleicht gar kein Bafög oder ähnliches bekommst???
Dumm nur, wenn du als Grund auch aufführst, das dir das Azubigehalt zu niedrig ist.
Hm und du meinst, als Psychologe hast du nur nette Kollegen, musst nichts mehr tun. Ach und Psychologen arbeiten ja auch nicht am Wochenende.
Ich muss sagen, eine sehr interessante Sicht- und Denkweise.
Bin ja mal gespannt, wie du das Studium schaffen willst, wenn du schon so einfach deine Ausbildung hinschmeist, wenn es dir zuschwer ist.
 
Vielleicht ist Shang Hai nur jemand, der weit vorausschauend denkt.

Vielleicht ist sie/er jemand, der sich nicht zufrieden damit geben kann, immer nur auf die Gnade von Ärzten und Pflegemanagern angewiesen zu sein.

Vielleicht sieht Shang Hai das Manko der psychischen Begleitung der Pat.. Nicht nur die Tablette und die OP machen gesund- da brauchts weit mehr.

Vielleicht hat Shang Hai gesehen, dass der Beruf mit zunehmendem Alter schweirig wird. Nach 20 Berufsjahren habe ich auch noch gedacht, mich kann nichts aus der Bahn werfen. 10 Jahre später sehe ich das schon anders.

Vielleicht hat sie/er begriffen, dass es mehr im Leben geben muss, als nur Arbeit bzw. "erholen" damit man wieder Arbeiten kann. Das Prinzip Anspannung-Entspannung funzt in unserem Beruf eher selten. Eine echte Pause würde bedeuten, dass du die Station verlässt. Dieses Privileg nutzen eigentlich nur Raucher konsequent. Der Rest rennt auch in der Pause zur Klingel.

Wenn ich die Meinungen hier so lese, dann frage ich mich: wieso wird jemand verteufelt, der für sich erkennt: Nein, dass kann udn will ich nicht bis zur Rente machen.
Ist es, dass man sich selbst diese Gedanken nicht eingestehen mag, weil man dann ja keine perfekte Krankenschwester mehr ist? Eigenartig, dass dann hier im Forum so viele gestandene Pflegekräfte sagen: sie können nicht mehr und sind zunehemend unzufrieden. Und neben den älteren Kollegen tauchen in den letzten Monaten auch zunehemend junge Kollegen auf, denen schon wenige Jahre reichten um an ihre Grenzen zu kommen.

Die erste Grenze taucht übrigens auf, wenn man eine Familie gründet und Kinder bekommt. Da muss man sich entscheiden, was man wirklich will. Beiden Bereichen gerecht zu werden ist kaum möglich.

Elisabeth
 
Und das alles gibts nur in der Krankenpflege!
Fakt ist:
1) Knochenjob --> geh mal auf den Bau! Gibt 1000 andere Jobs die härter oder vergleichbar sind
2) oft gereizte und unfaire Schwestern --> Und Brüder. Nochmal Geh mal ins Handwerk... :-/
3) Fließbandarbeit (Hallo wir sind hier aber am Menschen, nicht in der Fabrik) --> Haben wir noch nicht, wünsche mir aber wirklich Fließbänder, bringt Erleichterung
4) schlechter Azubilohn --> wtf? einer der best bezahltesten Ausbildungsberufe...
5) unbezahlte Überstunden --> wird in Freizeit ausgeglichen. Reicht...!
6) unmenschliche Arbeitszeiten --> sagst du. Wusstest du das vorher nicht? Hat man dir erzählt du arbeitest immer nur von 11 - 15 Uhr?
7) chronischer Personalmangel --> Mag sein, ist individuell
8) in manchen Diensten ca 5min richtige Pause --> Mag auch sein, ist ein Organisationsproblem; siehe Überstunden
9) Wochenend - und Feiertagsarbeit --> Ach was? Dachtest du bis dato, dass Krankenhäuser am WE schließen?
10) "Mädchen" für alles --> 100%ack
 
Wenn ich die Meinungen hier so lese, dann frage ich mich: wieso wird jemand verteufelt, der für sich erkennt: Nein, dass kann udn will ich nicht bis zur Rente machen.
Ich schätze, der Wunsch nach einem Berufswechsel ist akzeptabel. Nur die genannte Argumente sind schlecht gewählt. Entweder sind sie unzutreffen (Bsp.: Schlechtes Azubigehalt), oder sie treffen nicht nur auf die Pflege zu.

Überstunden, Schichtdienst und genervte Kollegen wird Shanghai auch in vielen anderen Berufen antreffen. Psychologie macht da keine Ausnahme. Ich hatte eine Psychologin als WG-Partnerin, die hatte deutlich mehr Überstunden als ich, und auch sie musste am Wochenende arbeiten.
 
Liebe Elisabeth, ich hoffe, das hast du ironisch gemeint.
 
Warum gönnen wir ihr/ihn nicht die eigene Wahrnehmung? Und gibt es nicht gerade hier im Forum immer wieder angehende Azubis, die uns mitteilen, das Entgelt reicht nicht? Zumal wir ja nicht mal wissen, ob Shang Hai in ihrer Ausbildung Lohn nach Tarif bekommen hat.

@manaic, wenn ich deine Meinung so lese, dann fällt mir nur ein Satz ein: Pflege sollte sich hinsetzen und das Maul halten, denn eigentlich ist doch alles zum besten. Es gibt keinerlei Probleme- weil anderen gehts ja nioch schlimmer.

Elisabeth
 
Ich bin es leid, dass die Sachen wie zB Überstunden während der Ausbildung einfach hingenommen werden und als einziger Ausgang Berufswechsel gesehen wird.
Und, dass Aufopferung und Selbstaufgabe als selbstverständlich gelten. Wozu gibt es JAV, Betriebsräte, Schulleitungen. Ich finde es sehr gefährlich in diesen Beruf mit hohen Erwartungen zu gehen.
Ich kann es nachvollziehen, dass man irgendwann die Nase voll hat. Die frage ist nur ob sich es mit Berufswechsel getan hat.
 
. Wozu gibt es JAV, Betriebsräte, Schulleitungen.

Glaubst du wirklich, dass diese den Personalmangel bei gleichzeitig steigendem Krankheitsstand beseitigen können? Denn dies ist ja die Ursache für die wachsende Überstundenanzahl- selbst wenn man irgendwann einen Freizeitausgleich bekommt oder Geld.

Elisabeth
 
Liebe Elisabeth,
ich glaube nicht, dass diese Institutionen den Zustand ändern können. Aber es gibt ein Eck des Universums, das ich ändern kann. Das bin ich selbst. Ich bin bei den Überstunden einer Auszubildender hellhörig geworden. Das ist rechtswidrig und passier nur wenn ich meinen Mund nicht aufmache. Komischerweise sind es auf Stationen meistens die gleichen Personen, die schlecht nein sagen können und Überstunden machen.
Ich bin es leid, dass jemand so jung, so kaputt gemacht wurde. Und ich finde, das liegt an Erwartungen, die wir uns selbst an uns stellen.
Ich habe in meinem vorletzten EInsatz einen ganzen Bereich selbstständig versorgt. Jeden Abend haben wir deswegen eine Überlastungsanzeige geschrieben. Des Weiteren, habe ich eine Lehrerin gebeten da einen Tag zu hospitieren. Resultat: auf der Station übernehmen die Schüler keine ganzen Bereiche mehr.
Ich finde in der Pflege herrscht eine merkwürdige Mentalität, die sich schleunigst ändern muss.
 
@manaic, wenn ich deine Meinung so lese, dann fällt mir nur ein Satz ein: Pflege sollte sich hinsetzen und das Maul halten, denn eigentlich ist doch alles zum besten. Es gibt keinerlei Probleme- weil anderen gehts ja nioch schlimmer.
Ja nee, wir gehen jetzt demonstrieren.
gegen:

unfaire Schwestern
Arbeit an sich ("Knochenjob")
"schlechtes" Ausbildunsgentgelt (was wäre angemessen 1500netto??)
unmenschliche Arbeitszeiten + WE-Arbeit (wie gesagt: KHs sollten nachts und an WE geschlossen werden!!)
usw.

Verstehst was ich meine?

Ich mache auch keine Ausbildung als Schornsteinfeger und jammer dann, dass ich Ruß im Gesicht haben könnte
 
Die Verdichtung der Arbeit bringt den Begriff: Knochenjob hervor. Bestreitest du die Verdichtung?

Die Reduzierung der Möglichkeit der Zuwendung für den Pat. führt zur Unzufriedenheit bei den MA. Bestreitest du, dass du mittlerweile weniger Zeit für den Pat. hast?

Unzufriedenheit im Team, weil die Bedingungen nicht mehr stimmen. Ständig muss man die eigenen Bedürfnisse zurücknehmen. eine Gerechtigkeit ist unter den aktuellen Bedingungen nicht mehr möglich. Da wird schon die Idee, bei Krankheit zu Hause zu bleiben zur Gewissensfrage. Hast du dies noch nie erlebt?

Ausbildungsgeld wird für die Ausbildung gezahlt. Nicht wenige Azubis werden aber als Lückenfüller genutzt. Bestreitest du diesen Fakt?

12 Tage arbeiten- einen Tag frei- die nächsten 12 Tage. Wechsel von Nacht in Früh innerhalb von nicht mal 24 Stunden. Ständige "Karnickel-Hüp-Dienste"- meint keine rollende Schicht, sondern z.T. tagweiser Wechsel der Dienste. Dienstfrei ist nie gesichert, da man vom MA verlangt, dass er stets verfügbar ist- ergo eiogentlich ein moderner Sklave. Das nennst du menschenwürdig?

usw., usw. , usw.

Pflege ist ein Knochenjob, der einen emotional und körperlich fordert... und dies oft weit über die Grenzen hinaus.
Er wird unterbezahlt beid er Verantwortung, dei Pflegekräfte tragen. Und hier ist nicht dei Verantwortung in der Grundpflege gemeint. Kleines Beispiel: die mangeldne Wertschätzung von Fort- und Weiterbildungen.
Azubis werden als Hilfskräfte genutzt um den Personalmangel zu kaschieren.
Inkometente Führungskräfte verschärfen die Situation des Personalmangels. Das fängt schon an bei der Unfähigkeit zur Dienstplanung durch die dann die Wahrnehmung der unmenschlichen Arbeitszeiten entstehen.
Der Personalmangel lässt sich belegen anhand der Zahlen. Dafür gibts Statistiken die dies bestätigen. Ist also keine subjektive wahrnehmung sondern objektiv belegbar.
Es wird als normal angesehen, dass Pflegekräfte sozusagen an ihrem "Fließband" Pause machen, damit sie jederzeit bereit sind, wenns "Band" anspringt. In nicht wenigen einrichtungen ist noch nicht mal ein anständiger Pausenraum vorhanden. Beipiel: fensterlose Räume.

Frei Sonntage... wieviel waren es nochmal laut Rechtsgeber? Jeden Feiertag Dienst- soll es auch geben. Was willst auch machen, wenn die Personaldecke nicht reicht und dummerweise noch einer krank wird.

Und wer soll diese Mißstände erkennnen, wenn nciht die eigene Berufsgruppe. Änderungen kann man nur einfordern, wenn man sich der Probleme bewusst ist. Und ich glaube, dass man dann auch zu der Überlegung kommt: kann ich da was ändern? Und die Realisten werden sich sagen: Nein und ihre Konsequenzen ziehen.
Sich alles schönreden bringt uns nicht weiter.

Es gibt tolle Einrichtungen- keine Frage. Wenn ich da nur an Nardes haus denke, dann werde ich regelmäßig neidisch. Da kommt sicher auch das eine oder andere Problem vor. Aber genauso gibt es Einrichtungen, die zu 100% den Beschreibungen von Shang Hai entsprechen.
Und wer sind wir, dass wir ihre/seine Wahrnehmung bewerten und ihre Konsequenzen aburteilen. Niemand von usn kennt die Einrichtung, die dortigen Gegebenheiten.

Elisabeth
 
Ich bin es auch Leid dass so viele Pflegende immer alles hinnehmen und meinen um eine gute Schwester zu sein muss man sich aufopfern, alles tun und zu allem Ja und Amen sagen.
Krankenpflege kann auch nur Beruf sein - es muss nicht immer Berufung sein. Warum muss ich immer der Helfer und Retter sein - ohne Meckern, ohne Murren. Der Job ist hart und manchmal sogar richtig ******e. Und ich bewundere Leute die es mit 50 noch schaffen in der Pflege zu arbeiten. Ich weiß dass ich das nicht kann, und ich halte mich schon für eine Schwester aus Leidenschaft. Ich liebe meine Arbeit, aber das ist eben nicht alles im Leben. Und Elisabeth hat Recht, es fällt schwer, sich richtig zu erholen. In manchen Bereichen mag das leichter sein und manch anderen Pflegern mag das auch leichter fallen als mir, aber es gibt schon heftige Sachen die man sieht und die einem passieren, das ist psychisch und emotional schon manches Mal eine Gratwanderung. Da passiert bei vielen auch sehr viel Verdrängung, und irgendwann hast du einen komprimierten Klumoen menschlichen Leids in deinem Kopf, der implodiert, und dann hast du den Salat, denn dann kommst du psyhisch gar nicht mehr klar. Mir gehts noch gut, ich bin jung, ich kann einiges wegstecken - noch. Aber ich sehe viele Kollegen denen es richtig schlecht geht, und die es sich nicht eingestehen können oder wollen.
Also warum werfe ich jemanden vor, seine Bedürfnisse zu erkennen und sich nach ihnen zu richten?
Wir ermuntern die Patienten dazu sich selbst zu pflegen und die eigenen Ressourcen zu nutzen - nur bei uns selbst wenden wir das nicht an.
Wir stellen die Pflege auf einen Sockel und verteufeln jeden, der mal die Wahrheit ausspricht: Es ist nunmal oft ein ******-Job, im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn mal wieder ein sedierter Patient Neostigmin zum Abführen bekommen hat und der flüssige Stuhlgang aus dem Bett tropft.
Oder wenn sich die kritische Patientin im Delir die IABP zieht und das Blut bis an die Decke spritzt. Oder wenn eine junge Frau bei Aortendissektion in der Schwangerschaft kurz nach der Sectio eine Hysterektomie bekommt damit sie nicht verblutet.

Und ganz ehrlich: Manches sieht man nicht in einem Praktikum. Die Verantwortung die man trägt, die spürt man erst nach dem Examen, wenn es zu spät ist, quasi.
Das menschliche Leid ist auch nicht auf allen Stationen gleich.
Es ist doch okay wenn jemand für sich merkt, dass er das nicht kann. Das st besser als nachher ausgelaugte, mürrische Schwestern zu haben. Ich glaube, diese Entscheidung sollten viel mehr Leute früh genug für sich treffen, dann wären die Umstände in unserem Beruf vielleicht auch besser.
Wer nicht abgestumpft ist, wehrt sich vielleicht auch gegen Missstäne.
So, genug von mir, ich muss zur Arbeit ;)
 
Ja nee, wir gehen jetzt demonstrieren.
gegen:

unfaire Schwestern
Arbeit an sich ("Knochenjob")
"schlechtes" Ausbildunsgentgelt (was wäre angemessen 1500netto??)
unmenschliche Arbeitszeiten + WE-Arbeit (wie gesagt: KHs sollten nachts und an WE geschlossen werden!!)
usw.

Verstehst was ich meine?

Ich mache auch keine Ausbildung als Schornsteinfeger und jammer dann, dass ich Ruß im Gesicht haben könnte

@Maniac: vielen Dank für diese treffende Antwort!!! Ich habe mich wieder köstlich amüsiert :knabber::lol1::klatschspring::sflouts::daumen: