Keine Einarbeitung nach Examen

Liliein123

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Hallo ihr lieben, ich bin nun seit dem 1.10 examiniert und habe eine Stelle auf einer geriatrischen reha in meinem Lehrkrankenhaus angetreten und bin absolut unzufrieden, enttäuscht und wütend. Ich habe mein Examen auf einer anderen Station mit gleichen Schwerkpunkt gemacht und daher denkt man wohl, dass ich keine Einarbeitung mehr brauche, dass ich dort nur draußen an der "Front" von Zimmer zu Zimmer gehechtet bin und NIE die Chance bekam im Dienstzimmer Erfahrungen zu machen interessiert scheinbar nicht wirklich. Die erste Woche Spätschicht ohne Einarbeitung hat relativ gut funktioniert aber der Frühdienst macht mich wirklich fertig. Ich bin eingeplant wie eine Examinierte, ich habe die Aufgaben einer Examinierten, meinen eigenen Bereich mit mehr/aufwendigeren Pat. als die 2te Exam. und komme damit einfach nicht zurecht. Ich gebe alles aber kann einfach nicht gewährleisten, dass ich fehlerfrei arbeite. Dort wird sowieso schon auf Sparflamme bez. der Besetzung gearbeitet und jetzt sind so viele Leute krank oder im Urlaub, dass wir noch weniger Leute sind. Heute bin ich heulend im Dienstzimmer fast zusammengebrochen weil mir alles zu viel wurde. Es sind soviele Dinge zu erledigen, bei jedem Pat Bilanzen vom Vortag erstellen, den Bartelindex erstellen, VW`s, alle wiegen, alle waschen, Essen anreichen, PEG`s,Tbl stellen, Mobilisieren, Visite, dann krampft einer, der Andere schiebt einen Apo und und und ....und so wenig Fachkräfte, nur 15 oder 16 Jährige Praktikanten denen man natürlich auch nicht alles überlassen kann, die armen tun mir sowieso schon leid weil ihnen nichts gezeigt wird..... Morgen werde ich mit der SL mal darüber reden, dass ich diese Verantwortung ( noch ) nicht und vorallem nicht ohne gescheite Einarbeitung tragen kann aber ich denke, dass es nichts ändern wird. Ich bin sowieso schon auf der Suche nach einer neuen Stelle weil mein Vertrag nur befristet ist aber es geht ja darum JETZT in dieser Situation halbwegs gute Arbeit zu leisten bzw. ein wenig Einarbeitung zu erhalten. Klar, die 2te Examinierte kann ich immer mal was fragen aber die hat ja auch zu tun. Könnt ihr mir einen Tipp/Rat geben wie ich die Situation halbwegs meistern kann? Ich weiß einfach nicht weiter und bin nach 1 1/2 Wochen schon fix und fertig und heute den ganzen Tag am heulen.

Liebe Grüße
 
Hallo,

das ist natürlich keine einfache Situation.
Ich denke, ein Gespräch mit der Stationsleitung ist sicher der richtige Schritt. Auch wenn es schwerfällt.
Existiert denn auf der Station ein Einarbeitungskonzept (auch wenn es offensichtlich nicht genutzt wird...)? Hat man dir mal eine Bezugsperson zugeteilt?
Ich drück dir die Daumen für das Gespräch!

Gruß
Die Anästhesieschwester
 
Hiho Lililein,

ich finde deine Einstellung gut und auch richtig. Du wirst mit der SL reden und dich auch anderweitig umsehen, das ist die einzig logische Konsequenz aus deiner Situation.

Dementsprechend kann ich dir nur den Tipp geben dich weiterhin gewissenhaft um deine Patienten zu bemühen, so wie du es gelernt hast und natürlich ebenso um dich selbst sorgst.

MfG
Tool
 
Vielen Dank erstmal für die Antworten.
@ anästhesieschwester : von einem Einarbeitungskonzept weiß ich nichts, bei einer anderen neuen Mitarbeiterin, die allerdings schon mehr Erfahrung hat wie ich, läuft es nebenbei, Bei mir leider garnicht und eine Bezugsperson habe ich auch nicht.

@ Toolkit: Ja das mit der Versorgung der Pat. wie ich es gelernt habe läuft es allerdings auch nicht so wirklich. Natürlich mache ich die "gefährlichen" Aufgaben gewissenhaft aber für mehr bleibt auch nicht Zeit....leider!!!

Wenn ich an morgen denke wird mir schon ganz schlecht, da sind wir noch weniger Personal und ich wieder einsam und überfordert in meinem Bereich.......und die arme Praktikantin auch.
 
hallo lililein123,

ich mache ebennfalls gerade das gleiche durch, nur mit dem unterschied das ich schon 6 wochen dabei bin... was mich an meisten ärgert, ist die fehlende organisation auf der station, die es einem, wenn sie funktionieren würde, einfacher machen würde sich zu orientieren... aber so musste ich feststellen, dass ich rein gar nicht mehr so arbeiten KANN wie ich es einmal gelernt habe (seit sept. 2012 examiniert) was bei mir persönlich extreme selbstzweifel aufkommen lässt und ich moralisch hin und her gerissen bin.... @ lililein... DU BIST NICHT ALLEIN, allein allein *sing*

Mfg Smokin_Ace
 
Leider scheint das auch ein immer größeres Problem zu werden. Scheinbar fehlen auch einfach für die Einarbeitung neuer Kollegen die Mitarbeiter.
Wie viele seid ihr denn in einer Schicht?
Du und die andere examinierte? Oder gibt es noch weiteres examiniertes Personal?

Ich war anfangs in einer ähnlichen Situation.
Bei mir war das Problem "Einarbeitung": (nur in einem Haus, das ich nicht mal kannte ) es gab einfach keinen der es hätte tun können. Den ersten Tag wurde mir alles gezeigt, und den zweiten Tag hatte ich meine eigenen 20 Patienten und die andere examinierte die anderen 20 Patienten. Klar, wie soll die mich dann noch einarbeiten, geht nicht. Und eine weitere examnierte Person gab es nicht.
Da konnte die Station nichts für.

Schreib doch mal was das Gespräch mit deiner SL ergibt? Ich denke auch das ist im moment für dich der beste Weg. Ich hoffe ihr findet eine Lösung.
Vielleicht denken deine Kollegen ja auch wirklich du brauchst nicht mehr so viel Einarbeitung, weil du das Haus und die Abläufe kennst.
Hast du denen gesagt das es nicht so ist? Das du in deinem Einsatz als Schüler eben nicht alles kennenlernen konntest?
 
Hallo,

oje...da scheint ja einiges im Argen zu liegen.
Dass Du das Gespräch mit der SL suchen willst, ist schon mal der erste logische und richtige Schritt, denn sie ist verantwortlich dafür, dass neue Mitarbeiter eine angemessene Einarbeitung und einen festen Ansprechpartner bekommen. Da eine fach-und sachgerechte Versorgung der Patienten mit diesem Personalschlüssel offenbar nicht möglich ist, hat sie außerdem dafür zu sorgen, dass dieser Zustand behoben wird (täglich Überlastungsanzeigen rausgeben und sich an ihre PDL/Geschäftsführung wenden, damit diese ihr Organisationsverschulden ausbügeln...und zwar, bevor jemand zu Schaden kommt).
Erste Arbeitswochen sind immer und überall schwer, vor allem als Jungexaminierte...auch wenn die Hürden erstmal unüberwindbar scheinen, gib nicht sofort auf. Wenn allerdings dauerhaft keine Besserung in Sicht ist, solltest Du Konsequenzen ziehen und Dich nach einer anderen Stelle umsehen.
 
"Ich bin eingeplant wie eine Examinierte, ich habe die Aufgaben einer Examinierten," du bist de facto eine Examinierte.
Natürlich ist es absolut untragbar, dass du keine Einarbeitung hast, das geht gar nicht und ich würde auch sofort das Gespräch mit der Stationsleitung suchen. Trotz Personalmangel muss eine Einarbeitung möglich sein, dann eben eine etwas kürzere!!!

 

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