Kardioversion-Defibrillation

angel8367

Junior-Mitglied
Registriert
19.08.2007
Beiträge
65
Beruf
Gesundheits- u. Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Innere Intensivstation(Kardiologie, Pneumologie und Angiologie)
Hallo,
kann mir jemand den unterschied zw.Kardioversion und Defibrillation erklären?
Habe 2 neue Mitarbeiter bekommen,die nie in diesem Bereich gearbeitet haben,ich bin selber frisch examiniert und habe Probleme dies ihnen zu erklären,va in einer einfachen Form zu erklären.....würde mich freuen,wenn ihr mir helfen könntet:cry:
 
cardioversion
eine möglichkeit zur behandlung tachykarder HRST (z.b. VHF, VT)
die cardioversion entspricht einer "r-zacken" synchronisierten defibrillation um ein VF zu verhindern. geringere energiewahl im vergleich zur defibrillation.


defibrillation
bei VF, kammerflattern, pulsloser VT. höhere energiewahl.
pat. mit herz-kreislauf-stillstand ziel ist die wiederherstellung eines kreislaufes
 
Hey,
Danke das ist lieb :)
 
Hi, also mir wurde der Unterschied so erklärt.... In der Defibrillation greift der Defi ein, um quasi wieder einen "neuen" Ryhthmus zu starten. Mal einfach erklärt.Deine Uhr geht falsch und du musst sie wieder auf die richtige Zeit stellen. Der Defi greift NICHT in eine bestimmte Phase des Herzzyklus ein, sondern einfach irgendwo um wieder alles neu zu starten. Die CV greift dagegen in eine BESTIMMTE Phase des Zyklus ein. Du klebst das EKG auf, das Gerät erkennt dann das EKG und gibt dann ein Signal wenn es die entsprechende Phase erkennt hat, in die er eingreifen muss und dann gibst nen Schock ab. Er darf gleaub nicht in die R-Phase eingreifen, da du sonst Kammerflimmern kriegst.
Hoff, ich konnt weiter helfen, sonst nomal melden.
Grüßle
 
Hallo ich kann mich nur meinen Vorherigen anschließen, ich erkläre es meinen Schülern die ihren Einsatz auf der Intensiv haben so!!

Cardioversion = eine Defibrilation die geplant wird.
Man hat Zeit, Anästhesie kann in ruhe die kurz Narkose (Propofol) besprechen. Und der Internist die Durchführung = Schockabgabe.

Der Schock wird mittel Syncronisationskabel der am Monitor angeschlossen wird (EKG Ableitung) über den Defi abgegeben. Schockabgabe nach R-Zacke. Schock meist mit 80-110 Joule

Defibrilation = Notfall Ereignis
Wenn der Pat. Kammerflimmern, VF, Pulslose VT. So muss schnell eine Schockabgabe abgegeben werden. Schock meist 100-150 Joule.
Schockabgabe ohne eine vorherige Rhythmusanalyse.

Ich hoffe ich konnte dir und den anderen die Hilfe gesucht haben helfen.

Falls noch fragen bestehen einfach Mail an mich.

Grüße :klatschspring:
 
Nachdem die Frage schon über ein Jahr alt ist, sollte der Threadstarter hoffentlich schon eine passende Antwort bekommen haben.

Kleiner Einwand:
Auch bei einer Defibrillation machen wir vorher eine Rhythmusanalyse, da wir nicht in der Lage sind ohne diese zu erkennen, dass es sich um ein defibrillationswürdiges Ereignis handelt.

Schönen Tag
Narde
 
Vielen dank du hast natürlich recht, ich geh von dem Defi aus der macht keine Rytmusanalyse.

Die normale EKG Analyse ist nicht wegzudenken nur so wissen wir ja um was für einen Rythmuss es sich handeln tut.

Schönen Tag noch
 
Auch der AED macht eine Analyse, woher will er es sonst wissen, oder reden wir jetzt aneinander vorbei?

Schönen Abend
Narde
 
Defibrilliert ihr auf Intensiv mit einem AED?! :eek1:
 
Gehe ich mal nicht von aus...

Vielleicht solltet ihr euch einigen, ob ihr jetzt davon sprecht, ob "man" eine Rhytmusanalyse macht --> Also der Defi zeigt euch was und ihr analysiert es und entscheidet das Vorgehen, oder der Defi eine ANalyse macht. Also der Defi gibt direkt aus: So siehts aus, wir schocken jetzt...

Dann gibts hier auch keine Verwirrungen mehr, denn ihr meint sicher alle dasselbe!? ;-)
 
Defibrilliert ihr auf Intensiv mit einem AED?! :eek1:
Unser Defi kann beides, ist aus irgendwelchen Gründen der Doktor nicht fassbar, dann ja. Es soll ja vorkommen, dass dieser gerade im CT oder ähnliches nachts unterwegs ist.

Aber unter Rhythmusanalyse verstehe ich auch, wenn ich "manuell, durch Menschen" den Rhythmus analysiere. Keiner von uns geht hin und "beschiesst" einen Patienten ohne das EKG zu interpretieren und eine Plausibilitätsprüfung zu machen. Wenn ich nur nach dem Monitor gehen würde, dann hätte schon mancher Patient beim Zähne putzen oder rasieren eine Defibrillation erhalten.

Schönes WE
Narde
 
Vielleicht noch ergänzend zu den ersten Einträgen, ich hab gelernt die Cardioversion ist R-getriggert weil dadurch das Herz am wenigsten Schaden davon tragen kann.

Grüße
 
Eher der Mensch (das Herz bekommt ja den gleichen Stom ab), da er unwahrscheinlicher ins Kammerflimmern abrutscht. Das kann nämlich passieren, wenn man in die so genannte "vulnerable Phase" = erste Drittel der T-Welle der Herzerregung einen Stromschlag schickt. Deshalb triggert man auf die R-Zacke (genauer: 0,02 Sekunden danach), da ist man sicher nicht in der vulnerablen Phase.