Internetpräsenz gegen einseitige Medienberichte

fiutare

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13.02.2007
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Pflege braucht Pflege

Mir ging es darum, auch auf diesem Wege für Informationen zu sorgen. Für Anregungen und Kritik bin ich dankbar. Bis jetzt ist es noch eine Ein-Mann-Show.

Parallel dazu plane ich Aktionen mit Pflegeheimen, um auf die Realität hinzuweisen. Diesmal aber Realität nicht im Sinne von Skandalen um verhungerte und wundgelegene Heimbewohner, sondern eher, was die systemischen Zwänge angeht (Personalbemessung, Bürokratie, Kostendruck).

Gruss fiutare
 
Finde ich eine gute Idee, was hast du so geplant?:?:
Vielleicht kann man was helfen?
 
Finde ich eine gute Idee, was hast du so geplant?:?:
Vielleicht kann man was helfen?

Hallo josi, Ideen dazu sind zB, eine "Aktionswoche"zu machen, wo man einmal in möglichst vielen Heimen gleichzeitig nach aussen kommuniziert, welche Probleme wir täglich haben, den Ansprüchen an Doku und Bürokratie gerecht zu werden. Gleichzeitig in möglichst vielen Orten die Positionen, die auf der Webseite angeprochen werden, an die Medien verteilen, lokale Fernsehsender einladen, einen Tag die Arbeit einer Pflegekraft zu begleiten.......

Schwierig ist nach wie vor, dass sich die Heime nicht aus der Deckung trauen. Kommen die Skandalmeldungen hoch (in immer kürzeren Abständen), dann ducken sich alle weg und beteuern höchstens, dass "bei ihnen alles in Ordnung sei".

So kann das nicht weitergehen. Ich rufe alle Pflegerinnen und Pfleger und PDLs und Heimleiter auf, Ihre Stimme zu erheben. Der erste Heimleiter hat sich bereits eingetragen.
 
Hallo,
ich habe mir die Seite mal angesehen.
Die Qualität der Seite läßt sehr zu wünschen übrig. Warum? Ganz einfach. Die Schrift ist oft verschwommen, so das das Lesen sehr schwierig wird.
Die Farbgestaltung mit dem grauen Hintergund und der braunen Umrandung des Textes machen das Lesen noch schwieriger.

Wer fordert muß auch was bieten. Was bietest du? Ich habe nichts gefunden.
Dies alles hat nichts mit deiner Idee zu tun. Es soll nur zur Verbesserung der Seite beitragen.
1 €uro Jober in der Pflege werden in vollem Umfang von der Agentur für Arbeit gefördert. Mir selbst hat das Arbeitsamt vor 1 Jahr einen 1 €uro Job im Krankenhaus angedreht, den ich dann machen mußte. Nur mein Vorteil war das ich eine KPH Ausbildung habe und wußte was auf Station abgeht. Zum Ende wurde ich von der Stationsleitung gefragt ob ich weiter machen wollte. Meine Antwort war das ich nur mit einem anständigen Arbeitsvertrag weiter mache. Danach kam nichts mehr. Der PDL des Krankenhauses hatte es nicht für nötig gehalten mich zu fragen ob ich weiter machen wolle. Die Antwort wäre die gleiche gewesen.

Was verstehst du unter Hilfskräfen in der Pflege? Hilfskraft ist nicht gleich Hilfskraft. Denn Pflegekräfte mit einer KPH oder APH Ausbildung sind durchaus in der Lage eine qualitativ hochwertige Patienten/Bewohner orientrierte Pflege zu leisten ohne das eine Person dabei zu Schaden kommt. Da muß man doch ganz gewaltig unterscheiden und nicht alle Leute, die in der Pflege ohne 3 jährige Ausbildung arbeiten über einen Kamm scheren.
Das Praktikanten nicht als Pflegekraft gerechnet werden dürfen sollte selbstverständlich sein. Nur die Realität sieht leider ganz anders aus. Egal ob im Krankenhaus oder Alten- Pflegeheim auf den Stationen werden nur Köpfe gezählt. Welche Ausbildung die Köpfe haben interessiert erst wenn wirklich was gravierendes passiert.
In vielen Stellenanzeigen im Pflegebereich liest man oft eine Ausbildung ist nicht erforderlich. Wenn ich das lese krieg ich die Krise. Da bin ich mit meiner KPH Ausbildung schon überqualifiziert.

Ich finde es durchaus legitim eine KPH oder APH mit Examen als Fachkraft zu bezeichnen. Die Ausbildungsunterschiede müssen dabei selbstverständlich berücksichtigt werden.
Hilfskräfte sind in meinen Augen alle ohne Ausbildung.

Das die Heme sich nicht aus der Deckung trauen ist irgendwie nachvollziehbar. Es könnte ihnen dann ja schnell Personalüberschuß vorgeworfen werden. Das dann nur kommt bei uns ist alles in Ordnung ist auch klar. Ich gehe auch mal davon aus, das die Heimleiter teilweise auch um ihre Arbeit fürchten wenn sie Mißstände in ihrem Heim in der Öffentlichkeit kund tun. Da fängt es dann an schwierig zu werden.

Einen Tag eine Pflegekraft zu begleiten wird nicht viel bringen. Wenn man da wirklich was erreichen will muß man mindestens 1 Woche oder länger mit versteckter Kamera arbeiten.
Andrea
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Andrea, vielen Dank für deine kritischen Anmerkungen :lol:


Hallo,
ich habe mir die Seite mal angesehen.
Die Qualität der Seite läßt sehr zu wünschen übrig. Warum? Ganz einfach. Die Schrift ist oft verschwommen, so das das Lesen sehr schwierig wird.
Die Farbgestaltung mit dem grauen Hintergund und der braunen Umrandung des Textes machen das Lesen noch schwieriger.

Problem erkannt, Du bist nicht die Einzige. Ich arbeite daran.

Wer fordert muß auch was bieten. Was bietest du? Ich habe nichts gefunden.

Ooops, jetzt bist du aber sehr streng :lol:
Ok, ich biete Informationen. Das ist vorrangig das Ziel dieser Seite. Sie soll einzig und allein den Zweck verfolgen, Dinge beim Namen zu nennen, über die sonst niemand spricht (weil das alles eben so fürchterlich kompliziert, undurchsichtig und widersprüchlich ist).
Ich möchte Interessierten die Möglichkeit bieten, sich einmal mit den Hintergründen der Finanzierung eines Heimes zu befassen, mit den Zwängen, die sich aus Qualitätsanspruch und Wettbewerb ergeben, mit der Tatsache, dass Angehörige nämlich nicht in erster Linie nach einem Super-Duper-Heim suchen, sondern nach einem preisgünstigen Heim (verständlich).....

Was meinst du, was ich bieten soll? Ein Füllhorn mit Geld, was ich über Heime ausschütte? Personal satt für alle Bedürfnisse?
Das kann ich nicht. Ich kann (als Pflegedienstleiter, der ich bin) nur meine MitarbeiterInnen motivieren, ihre Arbeit so gut es eben geht, zu tun. Und ich kann mich engagieren, indem ich informiere, über die Realität, über die Verlogenheit des Systems, über Verantwortliche.
Und ich kann diese Dinge immer weiter betreiben (wir waren schon in Berlin, um für Entbürokratisierung zu werben, ich verfasse Zeitungsartikel in dieser Debatte, ich besuche zur Zeit viele viele Heime in der Region, um dafür zu werben, dass sie endlich rauskommen aus der Deckung....), glaub mir, ich tue sehr viel :lol:

1 €uro Jober in der Pflege werden in vollem Umfang von der Agentur für Arbeit gefördert. Mir selbst hat das Arbeitsamt vor 1 Jahr einen 1 €uro Job im Krankenhaus angedreht, den ich dann machen mußte. Nur mein Vorteil war das ich eine KPH Ausbildung habe und wußte was auf Station abgeht. Zum Ende wurde ich von der Stationsleitung gefragt ob ich weiter machen wollte. Meine Antwort war das ich nur mit einem anständigen Arbeitsvertrag weiter mache. Danach kam nichts mehr. Der PDL des Krankenhauses hatte es nicht für nötig gehalten mich zu fragen ob ich weiter machen wolle. Die Antwort wäre die gleiche gewesen.

Wir haben auch manchmal einen oder zwei 1-Euro-Jobber im Heim (wenn wir einen kriegen). Aber weisst du, was die machen? Die sitzen draussen mit den Bewohnern und beschäftigen sie ein bisschen, machen diese oder jene Handreichung....eben, was so anfällt.
Allerdings ist es unverfroren, wenn im Radio (wie jüngst im d-radio Berlin, wo Herr F. 2 Stunden lang Müll erzählen durfte) behauptet wird, dass 1-Euro-Jobber eingestellt werden und dafür eine Fachkraft entlassen wurde. Und die Moderatorin und (fast) alle Zuhörer gehen damit ab. Ja hat man denn jemals schon einen grösseren Mist gehört?
Wie ich auf der Seite schrieb, sind die Personalzahlen einzementiert. Ein Heim, das weniger Pflegepersonal beschäftigt wie vereinbart, begeht Harakiri! Nichts wird (berechtigterweise) mehr und enger kontrolliert, als die Vorhaltung des Personals. Dass das Personal generell viel zu wenig ist, steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
Ich wehre mich nur gegen die Stimmungsmache und Volksverdummung, die in den Medien verbreitet wird. Gerade dagegen soll diese Seite ankämpfen :boxen:


Was verstehst du unter Hilfskräfen in der Pflege? Hilfskraft ist nicht gleich Hilfskraft. Denn Pflegekräfte mit einer KPH oder APH Ausbildung sind durchaus in der Lage eine qualitativ hochwertige Patienten/Bewohner orientrierte Pflege zu leisten ohne das eine Person dabei zu Schaden kommt. Da muß man doch ganz gewaltig unterscheiden und nicht alle Leute, die in der Pflege ohne 3 jährige Ausbildung arbeiten über einen Kamm scheren.

Langsam, langsam, Andrea. Hilfskräfte sind Pflegekräfte ohne AP-Examen. Nicht mehr und nicht weniger. Nach der immer noch gültigen Berechnung müssen 50% des finanzierten und genehmigten Personals Fachkräfte sein (Fachkraftquote). Kein Heim kann es sich leisten, die Fachkraftquote von sich aus zu erhöhen - erlaubt ist das freilich, es dürfen nur nicht weniger sein, das ist vorgeschrieben. Streng genommen sind 1-Euro-Jobber auch Hilfskräfte, aber laut Arbeitsamt nicht für Arbeiten, die zu den Pflichtaufgaben gehören, zu verwenden. Typischer Einsatz: Bewohner spazieren fahren. Wenn das bei dir anders war, dann hat sich der Arbeitgeber dort auf ein sehr dünnes Eis begeben.

Das Praktikanten nicht als Pflegekraft gerechnet werden dürfen sollte selbstverständlich sein.

Das sehe ich auch so. Wir haben auch Praktikantinnen im Heim. Die ersetzen keine Fachkraft, sondern sind zusätzlich da (FPJ heisst das bei uns: Freiwilliges Praktikantenjahr) Die besten werden in die Ausbildung übernommen. Klar: es sind Hände, die helfen, keine Frage.


Nur die Realität sieht leider ganz anders aus. Egal ob im Krankenhaus oder Alten- Pflegeheim auf den Stationen werden nur Köpfe gezählt.

Das ist Bulls**t. Sorry, wenn ich das so hart sage. Aber mit solchen Meinungen wird viel Mist erzeugt. Alleine die Tatsache, dass es Praktikanten, Zivis und 1-Euro-Jobber gibt, heisst doch noch lange nicht, dass diese Leute als billige Arbeitskräfte ersetzend eingesetzt werden. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Weil die (finanzierte und genehmigte) Personalbemessung so gering ist, muss man sich zwangsläufig helfende Hände dazuholen.
Die Gesellschaft ist eben nicht bereit dazu, sich genügend Personal in Pflegeheimen und Krankenhäuser zu leisten. Oder, wie ich auf der Internetseite schreibe: Woran sonst soll das liegen als am fehlenden Geld?


Das die Heme sich nicht aus der Deckung trauen ist irgendwie nachvollziehbar. Es könnte ihnen dann ja schnell Personalüberschuß vorgeworfen werden. Das dann nur kommt bei uns ist alles in Ordnung ist auch klar. Ich gehe auch mal davon aus, das die Heimleiter teilweise auch um ihre Arbeit fürchten wenn sie Mißstände in ihrem Heim in der Öffentlichkeit kund tun. Da fängt es dann an schwierig zu werden.

Der Grund ist ein einfacherer: Es ist der Konkurrenzdruck. Man könnte ja denken, dass ein Heim Probleme mit der Versorgung und Betreuung hat. Da nimmt man doch lieber das andere Heim.
Aber dass das Benennen der Realität nicht immer gleich mit "Mißständen" zu tun haben muss, das sollten die Heime einfach einmal lernen. Sie müssen sich nur trauen.

Einen Tag eine Pflegekraft zu begleiten wird nicht viel bringen. Wenn man da wirklich was erreichen will muß man mindestens 1 Woche oder länger mit versteckter Kamera arbeiten.
Andrea

Auch hier gilt: Wir brauchen keine versteckten Kameras. Wir haben nichts zu verbergen. Im Gegenteil: Bei uns und in den meisten Heimen kann man nicht nur unangemeldet kontrollieren, sondern auch ganz normal ein- und ausgehen. Aber wieviel Handzeichen eine Pflegekraft täglich machen muss, wie viele Seiten Pflegeplanung erstellt werden, wieviele Formulare ausgefüllt werden müssen, wie wenig Pflegekräfte auf einem Bereich tätig sind: Das alles wäre doch einmal für die Öffentlichkeit richtig interessant, oder?

Gruss
f.
 
Die Seite heisst mittlerweile etwas griffiger brennpunkt-altenpflege.de siehe mein etwas älterer Beitrag hier im Forum) Die alte Adresse Pflege braucht Pflege ist aber weiterhin gültig.
Die Liste der "Unterzeichner" wurde erweitert um Mandatsträger, Verbände und Institutionen.

Ab nächste Woche beginnt das Mailing an ganz viele Heime in D, um auf diese Seite aufmerksam zu machen. Das Ziel ist mittlerweile, die (Bundes-)Politik erst zu erreichen, dann zu beeinflussen. Der erste Mandatsträger (MDL Thüringen) hat sich bereits eingetragen. Kontakte zu bundespolitischen Gesundheitsexperten laufen.

Klingt ziemlich idealistisch, aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt. :boxen:
 
Hallo Fiutare,

ich finde es sehr gut, dass du aktiv geworden bist und hoffe, du hast viel Durchhaltevermögen, du weißt ja, die Mühlen mahlen seeeehr langsam ;)

Hast du denn mittlerweile Unterstützung oder bist du noch deine Ein-Mann-Show?
 
Hallo Fiutare,

ich finde es sehr gut, dass du aktiv geworden bist und hoffe, du hast viel Durchhaltevermögen, du weißt ja, die Mühlen mahlen seeeehr langsam ;)

Hast du denn mittlerweile Unterstützung oder bist du noch deine Ein-Mann-Show?

Hallo Babsi, die Seite hat sich ganz gut entwickelt. Mittlerweile haben sich einige Heime als Unterstützer eintragen lassen, und ich habe sehr viel Kontakte aufbauen können.

Am 5.11. findet in Würzburg ein Treffen der Initiative statt. Wir wollen dort konkrete Lösungsvorschläge entwickeln und vor allem die geplante Reform der Pflegeversicherung auswerten. Dazu haben sich Leute aus allen Hierarchieebenen und allen Trägerstrukturen aus ganz Deutschland angemeldet.
Es ist jetzt schon so, dass es keine Ein-Mann-Show mehr ist :flowerpower:.


hoffnungsvolle Grüsse
fiutare
 

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