Hallo Andrea, vielen Dank für deine kritischen Anmerkungen
Hallo,
ich habe mir die Seite mal angesehen.
Die Qualität der Seite läßt sehr zu wünschen übrig. Warum? Ganz einfach. Die Schrift ist oft verschwommen, so das das Lesen sehr schwierig wird.
Die Farbgestaltung mit dem grauen Hintergund und der braunen Umrandung des Textes machen das Lesen noch schwieriger.
Problem erkannt, Du bist nicht die Einzige. Ich arbeite daran.
Wer fordert muß auch was bieten. Was bietest du? Ich habe nichts gefunden.
Ooops, jetzt bist du aber sehr streng

Ok, ich biete Informationen. Das ist vorrangig das Ziel dieser Seite. Sie soll einzig und allein den Zweck verfolgen, Dinge beim Namen zu nennen, über die sonst
niemand spricht (weil das alles eben so fürchterlich kompliziert, undurchsichtig und widersprüchlich ist).
Ich möchte Interessierten die Möglichkeit bieten, sich einmal mit den Hintergründen der Finanzierung eines Heimes zu befassen, mit den Zwängen, die sich aus Qualitätsanspruch und Wettbewerb ergeben, mit der Tatsache, dass Angehörige nämlich
nicht in erster Linie nach einem Super-Duper-Heim suchen, sondern nach einem preisgünstigen Heim (verständlich).....
Was meinst du, was ich bieten soll? Ein Füllhorn mit Geld, was ich über Heime ausschütte? Personal satt für alle Bedürfnisse?
Das kann ich nicht. Ich kann (als Pflegedienstleiter, der ich bin) nur meine MitarbeiterInnen motivieren, ihre Arbeit so gut es eben geht, zu tun. Und ich kann mich engagieren, indem ich informiere, über die Realität, über die Verlogenheit des Systems, über Verantwortliche.
Und ich kann diese Dinge immer weiter betreiben (wir waren schon in Berlin, um für Entbürokratisierung zu werben, ich verfasse Zeitungsartikel in dieser Debatte, ich besuche zur Zeit viele viele Heime in der Region, um dafür zu werben, dass sie endlich rauskommen aus der Deckung....), glaub mir, ich tue sehr viel
1 €uro Jober in der Pflege werden in vollem Umfang von der Agentur für Arbeit gefördert. Mir selbst hat das Arbeitsamt vor 1 Jahr einen 1 €uro Job im Krankenhaus angedreht, den ich dann machen mußte. Nur mein Vorteil war das ich eine KPH Ausbildung habe und wußte was auf Station abgeht. Zum Ende wurde ich von der Stationsleitung gefragt ob ich weiter machen wollte. Meine Antwort war das ich nur mit einem anständigen Arbeitsvertrag weiter mache. Danach kam nichts mehr. Der PDL des Krankenhauses hatte es nicht für nötig gehalten mich zu fragen ob ich weiter machen wolle. Die Antwort wäre die gleiche gewesen.
Wir haben auch manchmal einen oder zwei 1-Euro-Jobber im Heim (wenn wir einen kriegen). Aber weisst du, was die machen? Die sitzen draussen mit den Bewohnern und beschäftigen sie ein bisschen, machen diese oder jene Handreichung....eben, was so anfällt.
Allerdings ist es unverfroren, wenn im Radio (wie jüngst im d-radio Berlin, wo Herr F. 2 Stunden lang Müll erzählen durfte) behauptet wird, dass 1-Euro-Jobber eingestellt werden und dafür eine Fachkraft entlassen wurde. Und die Moderatorin und (fast) alle Zuhörer gehen damit ab. Ja hat man denn jemals schon einen grösseren Mist gehört?
Wie ich auf der Seite schrieb, sind die Personalzahlen
einzementiert. Ein Heim, das weniger Pflegepersonal beschäftigt wie vereinbart, begeht Harakiri! Nichts wird (berechtigterweise) mehr und enger kontrolliert, als die Vorhaltung des Personals. Dass das Personal generell viel zu wenig ist, steht doch auf einem ganz anderen Blatt.
Ich wehre mich nur gegen die Stimmungsmache und Volksverdummung, die in den Medien verbreitet wird. Gerade dagegen soll diese Seite ankämpfen
Was verstehst du unter Hilfskräfen in der Pflege? Hilfskraft ist nicht gleich Hilfskraft. Denn Pflegekräfte mit einer KPH oder APH Ausbildung sind durchaus in der Lage eine qualitativ hochwertige Patienten/Bewohner orientrierte Pflege zu leisten ohne das eine Person dabei zu Schaden kommt. Da muß man doch ganz gewaltig unterscheiden und nicht alle Leute, die in der Pflege ohne 3 jährige Ausbildung arbeiten über einen Kamm scheren.
Langsam, langsam, Andrea. Hilfskräfte sind Pflegekräfte ohne AP-Examen. Nicht mehr und nicht weniger. Nach der immer noch gültigen Berechnung müssen 50% des finanzierten und genehmigten Personals Fachkräfte sein (Fachkraftquote). Kein Heim kann es sich leisten, die Fachkraftquote von sich aus zu erhöhen - erlaubt ist das freilich, es dürfen nur nicht weniger sein, das ist vorgeschrieben. Streng genommen sind 1-Euro-Jobber auch Hilfskräfte, aber laut Arbeitsamt nicht für Arbeiten, die zu den Pflichtaufgaben gehören, zu verwenden. Typischer Einsatz: Bewohner spazieren fahren. Wenn das bei dir anders war, dann hat sich der Arbeitgeber dort auf ein sehr dünnes Eis begeben.
Das Praktikanten nicht als Pflegekraft gerechnet werden dürfen sollte selbstverständlich sein.
Das sehe ich auch so. Wir haben auch Praktikantinnen im Heim. Die ersetzen keine Fachkraft, sondern sind zusätzlich da (FPJ heisst das bei uns: Freiwilliges Praktikantenjahr) Die besten werden in die Ausbildung übernommen. Klar: es sind Hände, die helfen, keine Frage.
Nur die Realität sieht leider ganz anders aus. Egal ob im Krankenhaus oder Alten- Pflegeheim auf den Stationen werden nur Köpfe gezählt.
Das ist Bulls**t. Sorry, wenn ich das so hart sage. Aber mit solchen Meinungen wird viel Mist erzeugt. Alleine die Tatsache, dass es Praktikanten, Zivis und 1-Euro-Jobber gibt, heisst doch noch lange nicht, dass diese Leute als billige Arbeitskräfte
ersetzend eingesetzt werden. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Weil die (finanzierte und genehmigte) Personalbemessung so gering ist, muss man sich zwangsläufig helfende Hände dazuholen.
Die Gesellschaft ist eben nicht bereit dazu, sich genügend Personal in Pflegeheimen und Krankenhäuser zu leisten. Oder, wie ich auf der Internetseite schreibe:
Woran sonst soll das liegen als am fehlenden Geld?
Das die Heme sich nicht aus der Deckung trauen ist irgendwie nachvollziehbar. Es könnte ihnen dann ja schnell Personalüberschuß vorgeworfen werden. Das dann nur kommt bei uns ist alles in Ordnung ist auch klar. Ich gehe auch mal davon aus, das die Heimleiter teilweise auch um ihre Arbeit fürchten wenn sie Mißstände in ihrem Heim in der Öffentlichkeit kund tun. Da fängt es dann an schwierig zu werden.
Der Grund ist ein einfacherer: Es ist der Konkurrenzdruck. Man könnte ja denken, dass ein Heim Probleme mit der Versorgung und Betreuung hat. Da nimmt man doch lieber das andere Heim.
Aber dass das Benennen der Realität nicht immer gleich mit "Mißständen" zu tun haben muss, das sollten die Heime einfach einmal lernen. Sie müssen sich nur trauen.
Einen Tag eine Pflegekraft zu begleiten wird nicht viel bringen. Wenn man da wirklich was erreichen will muß man mindestens 1 Woche oder länger mit versteckter Kamera arbeiten.
Andrea
Auch hier gilt: Wir brauchen keine versteckten Kameras. Wir haben nichts zu verbergen. Im Gegenteil: Bei uns und in den meisten Heimen kann man nicht nur unangemeldet kontrollieren, sondern auch ganz normal ein- und ausgehen. Aber wieviel Handzeichen eine Pflegekraft täglich machen muss, wie viele Seiten Pflegeplanung erstellt werden, wieviele Formulare ausgefüllt werden müssen, wie wenig Pflegekräfte auf einem Bereich tätig sind: Das alles wäre doch einmal für die Öffentlichkeit richtig interessant, oder?
Gruss
f.