Und da sprichst du ein grosses Wort (bzw. Scheinargument) gelassen aus.
warum die Pflegeberufsverbände ihr ganzes (sowiso geringes) politische Kapital dafür einsetzen eine Kammer durchzusetzen die mittelfristig wirkungslos ist.
"Die" mögen das alles ordnen, vernetzen, regeln und durchsetzen - wobei "die" für Berufsverbände, Gewerkschaft(en) oder auch politische Gruppierungen stehen kann.
Allen gemein ist neben der freiwilligen Mitgliedschaft ein teils recht hoher -beitrag, was viele BerufskollegInnen von einer aktiven Teilhabe abhält; quasi nach dem Motto "freiwillig und ohne Aufwand bzw. finanzielle Abgaben gerne, ansonsten...nö".
Leider funktioniert (berufs)polititische Teilhabe so schlichtweg nicht.
Ohne Mitglieder keine Finanzen, ohne Finanzen keine Strukturen, Kampagnen oder Netzwerke...und ohne das keinerlei Einfluss ausserhalb der jeweiligen Kleingruppe.
In einer Berufsgruppe, die sich meiner Wahrnehmung nach hauptsächlich durch Teilnahmslosigkeit und Desorganisation auszeichnet, scheint Pflichtmitgliedschaft (leider) der einzig gangbare Weg zu sein; es sei denn man möchte den Status quo weiter halten.
Und die 8,50 Kammerbeitrag wären besser in eine eigene Pflegegewerkschaft investiert
...die nicht nur mit den o.g. Problemen zu kämpfen hätte, sondern sich auch noch mit dem Platzhirsch in diesem Bereich streiten müsste. Von der Problematik des Tarifeinheitsgesetzes ganz zu schweigen.
Und wenn ich als evangelische Kirche durch den TV-DN in Niedersachsen 800-1000 Euro Brutto mehr zahlen muss als meine private Konkurrenz
Kirchliche Träger. Auch eine interessante Anekdote wenn es um die Pflegekammer geht.
KollegInnen in einer konfessionellen Einrichtung, die bis aufs Messer darum kämpfen einen Kammerbeitrag von knapp 100 € p.a. nicht entrichten zu müssen, haben gleichzeitig nahezu kein offensichtliches oder zumindest so lautstark ventiliertes Problem damit den "Arbeitserlaubnisobolus" namens Kirchensteuer zu zahlen (der in meiner Gehaltsgruppe fast acht mal so hoch ist). Liegt das evtl. daran dass dieser still und heimlich in das allgemeine Steueraufkommen eingepreist wurde? Oder hat man die Legende geschluckt, die Kirchen würden ihre Dienste ausschliesslich daraus finanzieren?