Grundlagen: Medikamente stellen

Paula Puschel

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30.03.2007
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843
Ort
Bonn
Beruf
Exam. Gesundheits- u. Krankenpflegerin, Medizinstudentin
Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie
Hallo zusammen,

ich habe auch gegebenem Anlass eine Frage zum Tabletten stellen.
Hygienische Vorgehensweise ist mir im großen und ganzen klar (Händedesinfektion, Flächendesinfektion, Tablette nicht berühren, usw), aber nun erzählte mir eine Mitschülerin man müsse "nach Schule" die Tabletten entweder mit zwei sterilen Pinzetten oder mit einer sterilen Kompresse teilen.
Wenn man einen Teiler benutzt, dann muss ihn davor desinfizieren.
Nun stellt sich mir die Frage, was davon ist nun wahr, und was kann ich mit dem Verlangen nach writschaftlichem Arbeiten vereinbaren?
Den Teiler kurz vorm Teilen desinfizieren finde ich nicht so geeignet, da dann aj die Tablette feucht oder mit Desinfektionsmittel in Berührung kommen könnte.
Allerdings weiß ich nicht wie ich eine Tablette ohne Bruchkerbe ohne Teiler teilen soll.
Ich hoffe es hat jemand eine Anregung für mich.
 
Allerdings weiß ich nicht wie ich eine Tablette ohne Bruchkerbe ohne Teiler teilen soll.
Ich hoffe es hat jemand eine Anregung für mich.

Ganz klar GARNICHT, was meinst du warum die keine Bruchkante haben, richtig weil man sie nicht teilen soll.

Die Pharmaindustrie denkt sich dabei was.
 
Ganz klar GARNICHT, was meinst du warum die keine Bruchkante haben, richtig weil man sie nicht teilen soll.

Die Pharmaindustrie denkt sich dabei was.
Das stimmt so nicht ganz, es gibt auch Medikamente die geteilt werden dürfen ohne Bruchkante.

Genauen Aufschluss gibt in der Regel die Fachinfo.

@Paula:

Den Tablettenteiler nicht mit Desinfektionsmittel behandeln, aber mit Wasser von den Tablettenresten "befreien" sonst bekommt der nächste Patient eine "Mischtablette".

Liebe Grüsse
Narde
 
Ganz klar GARNICHT, was meinst du warum die keine Bruchkante haben, richtig weil man sie nicht teilen soll.

Die Pharmaindustrie denkt sich dabei was.

:knockin: Das ist wohl ganz klar Quatsch und hilft mir mal überhaupt nicht weiter ;)

Hmm, nur mit Wasser? Ich werde den Teiler auf jeden Fall vor der Prüfung reinigen, bin mir aber wirklich unsicher und möchte nichts unhygienisches machen.
Leider habe ich in keinem meiner Lehrbücher was gefunden... Wo ist Elisabeth wenn man sie mal braucht? :D
 
Überleg mal, mit welchem Desinfektionsmittel möchtest den Teiler reinigen?

Dann bekommt der Patient die Desinfektionsmittelreste ab.
 
Mit Wasser reinigen.

Was mich auch interessiert, wie bekommt man die geteilte Tablette wieder aus dem Teiler heraus, ohne dass man sie berührt :gruebel: (wenn ich alle 2 Hälften brauche)?

Gruß,
Lin
 
Warum sollen Tabletten überhaupt steril sein? Reicht da nicht keimarm? Also meine Hände gewaschen und desinfiziert und das Gleiche mit der Umgebung? Der Patient wird sie in die undesinfizierte Hand nehmen und dann in seinen bakterienverseuchten Mund stecken. Warum also sterile Handhabung? Werden die steril produziert? Sorry, aber ich sehe gerne eine gewisse Logik hinter dem, was ich tun soll. Bei i.v.-Gabe etc. keine Frage daß man steril arbeiten muß. Und klar sollte man Tablettenteiler zwischendurch reinigen wegen Resten anderer Medis...
 
Die Medischieber sind schließlich auch nicht steril. Spätestens, wenn die Tablette da landet, gilt sie als unsteril.

Kann man Tablettenteiler eigentlich in die Spülmaschine geben, oder schadet man da der Klinge vom Teiler?
 
Hallo!!
Also, normalerweise sollte der Tablettenteiler nach jedem Gebrauch gereinigt (Wasser und anschließend mit sauberem Papiertuch abtrocknen) werden und nach jedem Patienten desinfiziert, da ein anderer ja kein Coctail bekommen sollte.
Wenn die "Teiler" zu lange naß sind, kann es sein, das sie rost ansetzen und müssen dann entsorgt werden. Deshalb auch nicht in die Spülmaschiene. Leider kann man auch nicht trocken desinfizieren und daher sind diese "Teiler" schnell unbrauchbar.
Bei Tabletten die keine Kerbe haben, können anders/niedrig dosierte Tabletten abhilfe schaffen. Wenn es die nicht gibt, hilft meist nur viel Kraft.
Ich persönlich benutze die Tablettenteiler nicht im stationären Bereich, weil sie den Hygienevorschriften nicht genügen.
LG
 
Ich stimme Narde zu; den Teiler von anderen Medis reinigen und fertig. Tabletten nur so wenig wie nötig berühren. Habe noch nie von sterilen Pinzetten beim Setzen gehört... Handschuhe ja, aber nur bi bestimmten Medis... habe da mal in der Onkologie gehabt. Chemotherapeutikum???
Liebe Grüße
 
Hallo
also ich schliesse mich meine Vorrednern an !

Lieber keimarm als Steril , sollen die Tabletten sein , also mit sterilen Handschuhen oder Pinzetten Tabletten anfassen habe ich noch nie was gehört ?????Also irgendwo kann man es auch übertreiben !!Hauptsache man desinfierziert die Hände und die Arbeitsfläche !!!!!!!!

Aber das neuste ,was jetzt auch viel im Altenheimen gemacht wird ,wenn man die Tabletten stellt, für die ganze Woche , das man sie erst gar nicht aus der Verpackung herraus holt sondern geschlossen ( sprich ausschneidet ) in die Dosett tut , auf grund , manche Tabletten sind ja lichtdicht verpackt , und können lt eines Apothekers , ihre Wirkung verlieren wenn sie lose in einem Dosett liegen. Wo ich auch immer wieder das Problem habe , was mache ich wenn ich eine Tablette teilen muss , leider schreiben die Ärzte gleich eine hörere Dosis auf , aufgrund Kostengründen , so bin eh gezwungen die Tabletten zuteilen .
 
Danke erst mal für eure Antworten.
Ich werd in der Prüfung die Tabletten mit Kompresse teilen, wobei ich mich frage ob eine sterile Kompresse nicht Materialverschwendung ist...
Den Teiler werd ich, falls ich ihn doch brauche, vorher gründlich reinigen.

Ich muss die Tabletten auch ausschneiden und im Blister in das Schälchen tun, damit die Examinierte die gestellten Medis dann auch gut kontrollieren kann :knockin:

Absoluter Quatsch, das ganze, aber ich halte mich lieber dran ;)
 
Ich muss die Tabletten auch ausschneiden und im Blister in das Schälchen tun, damit die Examinierte die gestellten Medis dann auch gut kontrollieren kann :knockin:

Absoluter Quatsch, das ganze, aber ich halte mich lieber dran ;)
Das ist bei uns State of the Art auch ausserhalb der Prüfung, wo siehst du das Problem?
Ich würde die sterile Kompresse als Materialverschwendung sehen, besprich das mit der Schule.

Liebe Grüsse
Narde
 
Frag doch erstmal deine Dozenten ob sie wirklich der Meinung sind, dass so ein Unsinn (sterile Kompresse) nötig ist...

Edit: Too slow...
 
...Ich muss die Tabletten auch ausschneiden und im Blister in das Schälchen tun, damit die Examinierte die gestellten Medis dann auch gut kontrollieren kann
Pass auf, wenn Du den Blister zerschneidest, dass der teil des Blisters auf dem die Chargennummer und das Haltbarkeitsdatum auf dem Teil bleiben, der wieder in die Schachtel kommt.
In dem Haus an dem ich arbeite werden die Tabletten möglichst im Blister belassen, weil man denn bei Umsetztung durch den Arzt besser erkennt, welches Medikamet man vor sich hat.
Übrigens gibt es auch Medikamete mit einer sogenannten "Schmuckrille", bei denen die Kerbe nur zur Verzierung da ist (http://gp-re.de/aktuelles/aktuelles.htm) Also immer aufpassen!

Sr. S
 
Zum Thema Blister: das Herausschneiden ist bei uns im Haus eigtl nicht üblich. Kommt eigtl fast nur in Prüfungssituationen vor, daher fand ich das Praxisfern. Wenn es anderswo immer so gemacht wird ziehe ich meinen Kommentar natürlich zurück, das wusste ich nicht.

Ich hoffe einfach, dass ich keine Tabletten teilen muss ;)
 
Übrigens gibt es auch Medikamete mit einer sogenannten "Schmuckrille", bei denen die Kerbe nur zur Verzierung da ist (aktuelle Gesundheitspartner-Informationen) Also immer aufpassen!
Ich glaubs nicht ... Danke für den Hinweis!!

ich habs bisher auch immer so gehalten: Ist eine "Bruchrille" drauf, kann ich teilen und brauch es nicht nachschlagen.

So eine Schwachsinnserfindung: Schmuckrille :schraube:
 
Habe noch nie von sterilen Pinzetten beim Setzen gehört... Handschuhe ja, aber nur bi bestimmten Medis... habe da mal in der Onkologie gehabt. Chemotherapeutikum???

Ja. Bei oralen Zytostatika gilt: Handschuhe anziehen. Aber unsterile. Es geht ja um den Eigenschutz.
 
...Ich muss die Tabletten auch ausschneiden und im Blister in das Schälchen tun, damit die Examinierte die gestellten Medis dann auch gut kontrollieren kann :knockin:

Absoluter Quatsch, das ganze, aber ich halte mich lieber dran ;)...

So Quatsch finde ich das nicht.
Egal, ob im Tag- oder Nachtdienst gerichtet.
Es gibt ne potenzielle Fehlerquelle. Bei uns wird im Blister gerichtet.
Muss geteilt werden, geht jeder Kollege abschauen, ob die geteilte Tbl der Originalpackung entspricht. Sofern er das medi nicht kennt.
Wir sind auch ganz scharf darauf, den Ärzten mitzuteilen, wenn Tbl nicht zu teilen sind und sie sich was anderes überlegen müssen/ sollen.
Funktioniert prima.

Die Aussage von PaulaPuschel ist bezogen auf "im Blister richten".
Es bezieht sich nicht auf sterile Kompresse oder sterile Pinzette.
 
Medikamente stellen: Lieferung von Blistertüten aus der Apotheke

Hallo Zusammen,

ich arbeite in einem Pflegeheim und wir bekommen die Medikamente von einer Apotheke in sog. Wochenblistertüten geliefert. In jeder Blistertüte sind pro Bewohner die Tabletten für die Früh- Mittag- Abend- Nachtmedikation enthalten, auf der Tüte steht der Bewohnername, Datum, Name u. Dosis des Medikaments, die Farbe/ Form der Tablette, die Einnahmezeit.
Die Pflegekräfte sind somit vom täglichen Stellen der Medikamente (Tabletten) entlastet, abgesehen von Tropfen, Spritzen, halben Tabletten, die jede Schicht für sich dazu stellt.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Blistertüten? Uns (den Pflegekräften) wurde gesagt, dass die Fehler durch das Stellen durch die Apotheke im Vergleich zum Stellen durch die Pflegekräfte deutlich geringer sind (es gibt wohl auch eine Studie darüber), trotzdem passieren auch der Apotheke Fehler beim Stellen (sind ja auch nur Menschen). Es heißt auch, dass die Apotheke für den Inhalt der Blistertüte die Verantwortung trägt (also auch für fehlerhafte Dosierung/ Tabletteninhalt), die Pflegekraft übernimmt "nur" die Veratnwortung für die richtige Verabreichung. Aus diesem Grund sind die Pflegekräfte angewiesen, die Blisterüten erst direkt beim Bewohner zu öffnen und zu verabreichen, um Verwechslungsgefahren auszuschließen.
Ein Abgleich mit dem Aufdruck der Blisterüte mit dem Medikamentenblatt wird nur stichprobenhaft durchgeführt. Bei diesen Stichproben sind allerdings die Fehler aufgefallen und seitdem ist bei uns die Diskussion eröffnet, wie es sich bei diesen Blistertüten und der sog. 5R - Regel verhält.
Wer arbeitet noch mit Blistertüten aus der Apotheke? Werden die Blisterüten von den Pflegekräften nochmal komplett nachkontrolliert? Wer trägt die Verantwortung für die Verabreichung eines falschen Medikaments -die Apotheke oder die Pflegekraft?
 

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