Geschmacksverlust nach Intensivtherapie

fahedu

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10.01.2006
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5
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Eichstätt
Beruf
Gesundheits -und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Psychiatrie Sucht
Funktion
Praxisanleiterin
hi allerseits.....
ich arbeite in der ambulanten 24h intensiv -und beatmungspflege.....mein jetziger patient klagt über geschmacksverlust, was ja eigentlich normal ist nach 3 monatiger intensivtherapie und tracheotomie, da der geruch ja auch nicht mehr über normalen weg an den rezeptoren vorbei kommt, allerdings isst und trinkt er deshalb recht wenig.
jeden morgen wird der cuff entblockt, er hat einen sprechaufsatz, kann essen und trinken.....jetzt hab ich mir gedacht ob man das tracheostoma nicht für die dauer des essens "abdecken" könnte, so dass er auf normalem weg schnauft und er sein essen riechen kann.....um so den appetit zu fördern....
problem wäre, er benötigt sauerstoff, wenn ich ihm nun eine O2-brille aufsetzte, befürchte ich dass er wieder nichts riecht und weiterhin nichts schmeckt......
ist das überhaupt möglich was mir da im kopf herum schwirrt oder kennt jemand tricks und kniffe wie/was ich da machen kann....
möchte ihm die ernährung über PEG ersparen....


freu mich auf eure tips
Lg
 
Hallo fahedu!

Zuerst ist zu klären warum die PatientIn (noch) ein Tracheostoma hat oder benötigt!

Wenn Du die Trachealkanüle abdeckst, dann sollte die Atemluft wieder den natürlichen Weg gehen, aber bitte nur wenn es eine gefensterte Trachealkanüle ist machen (!!!) , sonst erstickt die PatientIn! Als Alternative kann die PatientIn auch die Trachealkanüle mit dem Finger zuhalten und an den Speisen (mit der Nase) riechen.

Sauerstoff über eine O2-Brille verabreicht, verursacht in der Regel keine Beeinträchtigung des Geruchssinnes. (Kann am Anfang etwas nach dem Kunststoff der Brille riechen, das gibt sich aber...)

Es gibt auch spezielle Aufsätze für die Trachealkanülen, die ein Riechen über die Nase ermöglichen, diese müssen aber privat von den PatientInnen bezahlt werden, die Kosten werden nicht durch die Krankenkasse getragen.

Schönen Gruß, Gego.
 
Hi danke!
dass hat mir jetzt schon ein ganzes stück weiter geholfen.....
das tracheostoma hat mein patient noch weil er nachts zur entlastung beatmet wird, er hat keine atempausen oder so.... ich hoffe darauf dass bei der nächsten wiedervorstellung in der klinik die beatmug abgesetzt werden kann und dann auch irgendwann das tracheostoma weg kommt....
die trachealkanüle ist nicht gefenstert....muss sie dass nicht nur sein wenn sie geblockt ist....weil er ist ja tagsüber entblockt!?
dass es aufsätze gibt die das riechen ermöglichen wusste ich nicht......
also nochmal vielen dank......;0)
 
Hallo fahedu!

Wenn es "nur" um eine nächtliche Beatmung geht, dann wäre doch vielleicht auch eine nichtinvasive Beatmung über Maske möglich? Sprich doch mal deine PatientIn und den behandelnden Arzt darauf an. Wäre eine relativ gute Möglichkeit mit vergleichsweise geringen Risiken (Infektion...).

Für den "Riechaufsatz" folge einfach dem Link:
SERVOX AG | Wassertherapiegerät

Zitat aus der Produktbeschreibung:
Ein positiver Nebeneffekt bei der Nasenatmung ist, dass sich das Riechvermögen fast vollständig wieder einstellt.

Ist im Prinzip nur ein Schlauch zwischen Trachealkanüle und Mund, sodaß die Atemluft wieder durch die Nase geleitet wird. (Vergrößert allerdings den Totraum, ich schätze so um ca. 100 ml oder mehr...)

Ich weiß das auch bei einer ungeblockten und nicht gefensterten Trachealkanüle "an der Kanüle vorbei" geatmet werden kann, nur kann das vielleicht im Einzelfall nicht ganz ausreichend sein. ;) Daher Vorsicht!


Schönen Gruß, Gego.
 

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