Geburtskliniken mit separatem Neugeborenenzimmer

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Gelöschter User 2798

Gast
Gibt es noch Geburtskliniken die keine integrative Wochenbettpflege anbieten, bzw. wo die Kinderkrankenschwester wirklich hauptsächlich für die Neugeborenen zuständig ist und die Hebammen bzw. "Erwachsenen"-Krankenschwester für die Wochenbettpflege? Wo sind diese zu finden? Besonders im Raum NRW, Niedersachsen, Berlin, Hamburg? Bin für jeden Tip dankbar!
 
Arbeitet irgendjemand als Kinderkrankenschwester nur im Neugeborenenbereich (bei gesunden Neugeborenen)?
 
Dürfte kaum noch so sein. Widerspricht dem aktuellen Trend.

Warum fragst du?

Elisabeth
 
Rein privates Interesse mit der Überlegung in diesen Bereich zu wechseln, aber ich sehe es wird schwierig bis unmöglich. Ich finde den aktuellen Trend sehr bedenklich. Nein, die Grundidee ist super aber dafür braucht es auch genügend Personal und leider wird damit das Gegenteil (gewollt) und erzielt und das was man eigentlich damit erreichen will so gut wie unmöglich gemacht. Denn genügend Zeit sowohl für die Pflege der Wöchnerin als auch für die Pflege der Neugeborenen und dann noch die Anleitung hat man nicht.

Von "Oben" heißt es diese Stationen sind ja keine Pflegestationen sondern der Schwerpunkt liegt in der Anleitung also gibts auch nicht mehr Personal und somit steht man wenn man viel Pech hat allein mit 26 Wöchnerinnen (evtl. darunter noch einige Unentbundene die ebenfalls Zeit und Aufmerksamkeit brauchen) plus ihren 26 Neugeborenen (die ja leider nicht im Stand zählen aber trotzdem genügend Arbeit machen) da und soll alle pflegen und anleiten (Servicepersonal die sich um diverse andere Dinge kümmern oder Leute die wenigstens das Essen austeilen gibt es nicht). Das nennt sich dann integrative Wochenbettpflege - ja logisch wenn kein weiteres Personal da ist. Und ich würde mal behaupten so sieht es in den meisten Krankenhäusern aus.
 
Mit 26 Wöchnerinnen plus den Neugeborenen wären bei uns im Haus mindestens 3 Schwestern pro Schicht im Dienst und nachts auch zwei. Alleine ist das nicht zu bewerkstelligen.
 
Müssen sich alle Pflegekräfte um alle kümmern? Meint sowohl Wöchnerin als auch Neugeborene? Ich hatte bei der TE den Eindruck, als wenn ein reines Kinderzimmer gesucht wird.

Elisabeth
 
Also wenn genügend Pflegekräfte da sind dann habe ich kein Problem als Kinderkrankenschwester auch die Wochenbettpflege durchzuführen bzw. das alle sich um alle kümmern. Im Besten Fall aber das mindestens eine Hebamme oder "Erwachsenen"-Schwester und eine Kinderkrankenschwester (Also je nach Bettenumfang der Station) im Dienst ist und man zwar integrativ arbeitet aber doch jeder in seiner Berufsgruppe sein Hauptanliegen sieht. Wenn man da ein gesundes Mittelmaß hat oder findet kann eine integrative sicherlich auch Spaß machen und nicht in unmöglichen Arbeitsaufwand und Streß ausarten. Ich für mich würde mir persönlich tatsächlich ein reines Kinderzimmer wünschen, habe aber auch kein Problem wenns genügend Personal gibt und auch die Aufgaben klar geregelt ist auch den Teil der Wochenbettpflege mitzuübernehmen. Doch das was ich bei dem heutigen Trend sehe und erlebe ist das scheinbar Wunschdenken von mir bzw. ich habe das "optimale" Haus mit noch "ausreichendem" Personal noch nicht gefunden.
 
Ich glaube, das Suchen nach einer Arbeitsstelle, die passt, ist heute fast schon normal und betrifft nicht nur den Dienstleistungssektor.

Das du als Kinderkrankenschwester immer einen an der Hand hast zum Fragen hast, wird sicher schwierig werden- vor allem, wenn ich da an sehr kleine Einrichtungen denke. In jedem Falle hast aber die Hebamme im Hintergrund, die du fragen kannst. Und sofern es kein lebensbedrohliches Problem ist- man darf/kann/soll auch Arbeiten verschieben.


Elisabeth
 
Was versprichst du dir vom Kinderzimmer? Die Empfehlungen der WHO und UNICEF sind ganz klar rooming-in und enger Kontakt zwischen Mutter und Kind. Und auch Gesundheits- und Krankenpflegerinnen können sich weiter bilden. Ich mache derzeit von mir selbst bezahlte IBCLC-Ausbildung.
 
Ich glaube, das Suchen nach einer Arbeitsstelle, die passt, ist heute fast schon normal und betrifft nicht nur den Dienstleistungssektor.

Das du als Kinderkrankenschwester immer einen an der Hand hast zum Fragen hast, wird sicher schwierig werden- vor allem, wenn ich da an sehr kleine Einrichtungen denke. In jedem Falle hast aber die Hebamme im Hintergrund, die du fragen kannst. Und sofern es kein lebensbedrohliches Problem ist- man darf/kann/soll auch Arbeiten verschieben.


Elisabeth
Naja sicher, es geht ja auch nicht ums Fragen oder gewisse Dinge nicht machen können/wollen, wie auch immer. Es geht sehr wohl auch um die Zeit gewisse Dinge nicht machen zu können. Sicherlich ist dies auf jeder Station so, ob chirurgisch, innere, geriatrische... . Und gewisse Dinge können und dürfen sich (und wenn sie noch so simpel sind und auch keineswegs lebensbedrohliche Dinge wie gewisse administrative - was es ja gerade auch auf den Wochenbettstationen gibt) nicht aufschieben lassen weils den Stationsbetrieb zum Teil dann schon so gut wie lahm legt. Besonders wenn man keine Hilfskräfte hat die sich um den vielen nebensächlichen aber doch sehr wichtigen Teil kümmern. Hätte man immerhin diese, würde sich vieles auch entspannen.
 
Was versprichst du dir vom Kinderzimmer? Die Empfehlungen der WHO und UNICEF sind ganz klar rooming-in und enger Kontakt zwischen Mutter und Kind. Und auch Gesundheits- und Krankenpflegerinnen können sich weiter bilden. Ich mache derzeit von mir selbst bezahlte IBCLC-Ausbildung.

Nein darum geht es mir gar nicht. Sicherlich kann jeder viele tausend Fortbildungen machen. Aber was nützen mir diese wenn ich keine Zeit habe sie gewissenhaft anzuwenden? Und was schließt einer oder je nach Bettenstand zwei Pflegepersonen davon aus kein 24h Rooming Inn zu machen und trotzdem "nur" fürs Kinderzimmer zuständig zu sein. Dagegen habe ich ja nichts. Aber allein das administrative im Kinderzimmer gerade in einem Krankenhaus mit mehr als 2000 Geburten im Jahr ist eine massive Arbeit, wo soll man dann noch die Zeit her nehmen sowohl Mutter als auch Kind zu pflegen oder anzuleiten? Unter Kinderzimmer verstehe ich in diesem Zusammenhang jetzt bildlich gesehen nicht die räumliche Trennung sondern tatsächlich die Arbeitsverteilung untereinander.
 
Ach so meinst du es. Bist du ortsgebunden?
 
Ich denke, wir werden lernen müssen, Aufgaben zu verschieben oder sogar ganz wegzulassen. Ansonsten bleiben wir auf der Strecke.

Elisabeth
 
Ich denke, wir werden lernen müssen, Aufgaben zu verschieben oder sogar ganz wegzulassen. Ansonsten bleiben wir auf der Strecke.

Elisabeth


Aber an wen willst du denn noch Aufgaben verschieben wenn sonst keiner da ist? Und wenn ich diese Aufgaben weglasse geht rein garnichts mehr bzw. dann kanns unter Umständen vorkommen das ich irgendwann ein zyanotisches oder nehmen wir mal einen hamloseren Fall (den ich auch schon erlebt habe) sehr ikterischen Säugling erst nach Stunden (wenns mir überhaupt irgendwann auffällt falls ich dazu komme irgendwann dann doch mal einen Blick auf die Säuglinge zu werfen!) vorfinde und dann viel zu spät erst handeln kann. Es ist ja keiner da dem ich irgendwelche Aufgaben überlassen kann? Und dann stehe ich aber erst Recht auf der Strecke!

Und wenn ich die Aufgaben Kinderbetten putzen, Flur soweit leer zu räumen, dass man auch wieder durchkommt bzw. Zimmer nach Entlassungen wieder soweit zu richten um Neuaufnahmen aufnehmen zu können, Kurven ein und ausräumen... liegen lasse, sieht die Station innerhalb weniger Stunden aus wie ein Messihaufen und ich komme garnicht erst zu meinen Patienten. Natürlich kann ich einige Aufgaben auch mal für kurze Zeit liegen lassen oder etwas aufschieben, aber wenn sich (wie es eigentlich normal auf einer Wochenbettstation in einem Haus mit sehr vielen Geburten ist) Entlassungen und Aufnahmen aber auch sowas von komplett überschneiden, können solche Dinge leider nicht lange liegen bleiben bzw. aufgeschoben werden. Denn dann habe ich beispielsweise auch irgendwann keine Kinderbetten mehr wo ich die Säuglinge reinlege.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mit traditionellen Vorstellungen wirst du immer scheitern. Es wird keine Kinderzimmer mehr geben. Du vergißt auch einen entscheidenden Aspekt. Es geht nicht darum, die Mütter von sich abhängig zu machen.

Ich kann mich mittlerweile des Eindrucks nicht erwehren, dass du krampfhaft versuchst, Argumente pro Kinderzimmer bzw. alleinige Versorgung der Kinder durch eine Kinderkrankenschwester zu finden. Von daher bin ich hier raus.

Elisabeth
 
Sorry, da weiß ich überhaupt nicht wo du das gelesen hast? Wo habe ich geschrieben das die Eltern nicht ihre Kinder versorgen dürfen und das nur die Kinderkrankenschwester dies tun darf? Im Gegenteil ich bin sehr dafür, dass die Eltern ihre Kinder selbst versorgen dürfen und sogar auch müssen ohne dies geht das ja erst recht nicht. Es geht mir rein um die organisatorische Arbeitsaufteilung auf der Station bzw. im Team.

Und du musst mir beipflichten das eine frisch entbundene Frau nach Kaiserschnitt (ja auch diese gibts im Krankenhaus) sicherlich nicht nach zwei Stunden aus dem Bett hopst und keine Hilfe bei ihrem Kind braucht geschweige denn bei sich selbst, besonders wenns noch eine Erstgebärende ist die das erst Mal ein Baby auf dem Arm hat.
 
Aber an wen willst du denn noch Aufgaben verschieben wenn sonst keiner da ist? Und wenn ich diese Aufgaben weglasse geht rein garnichts mehr bzw. dann kanns unter Umständen vorkommen das ich irgendwann ein zyanotisches oder nehmen wir mal einen hamloseren Fall (den ich auch schon erlebt habe) sehr ikterischen Säugling erst nach Stunden (wenns mir überhaupt irgendwann auffällt falls ich dazu komme irgendwann dann doch mal einen Blick auf die Säuglinge zu werfen!) vorfinde und dann viel zu spät erst handeln kann. Es ist ja keiner da dem ich irgendwelche Aufgaben überlassen kann? Und dann stehe ich aber erst Recht auf der Strecke!

Ich denke, Elisabeth schloss es aus diesem Satz (und hat rausgelesen, dass eine Krankenschwester weniger schnell erkennt, ob der Säugling ikterisch oder zyanotisch ist). Ich weiß jetzt nicht, wie es bei uns an der Klinik mit der Administration geregelt ist, bei uns gibt es denk ich auch keine pflegerische Aufteilung zwischen Wöchnerinnen- und Säuglingspflege, allerdings haben wir auch deutlich weniger als 2000 Geburten pro Jahr.
 
Also sorry, wenn sie das daraus zieht tuts mir leid, denn so habe ich und werde ich das auch nicht gemeint haben. Ich traue sehr wohl Kollegen auch aus den anderen Berufsgruppen zu, dass sie ein zyanotisches oder ikterisches Kind erkennen. Dies geht aber auch nur wenn eben eine zweite Person (und in dem Fall wäre es auch egal welche pflegerische Berufsgruppe) auch anwesend sprich mit im Dienst ist. Und genau darum ging es mir in der Frage wem ich denn meine Aufgaben übertragen kann wenn eben keiner sonst da ist (oder auch die andere Kollegin mindestens mal genauso durchgehend beschäftigt ist wie ich?).
 
Ich kann jetzt nur von der Gynäkologie in einem Haus berichten. Dort übernimmt die Kinderkrankenpflege im Wöchnerinnenbereich eine bestimmte Anzahl an Patienten genauso wie die normale Krankenpflege. Die Babys werden von der der gleichen Fachkraft betreut, unabhängig von der Ausbildung. Stillberater und Hebammen ergänzen und unterstützen das Team.

Dazu müssten anfangs natürlich beide Berufsgruppen voneinander lernen. Es gab dort auch anfangs einige Reibereien, da manche sich so gar nicht auf das neue Arbeitsfeld einlassen konnten. Mit zu viel Arbeitsaufkommen hatte das aber weniger zu tun, sondern viel mehr mit Standesdünkel. Mittlerweile hat sich aber auch das gelegt und viele aus der Kinderkrankenpflege arbeiten sogar freiwillig im chirurgischen Bereich der Gynäkologie ohne Kinder.

Der Stellenschlüssel muss natürlich, wie in jedem anderen Bereich, so gestaltet sein, dass man seine Patienten gut betreuen kann. Daher verstehe ich das Problem wohl auch nicht so richtig. Im Prinzip suchst du einfach eine Station mit ausreichend Personal!?